von Axel Krämer | 02.05.17 | News
Larnaca, CYP – Die Skeetwettkämpfe gehen heute mit dem Teamwettkampf zu Ende. An diesem Demonstrationsschießen beteiligen wir uns nicht. Es sind zusätzliche Kosten für einen Wettbewerb der nicht olympisch ist und dem entsprechend einen reinen „Fun“ Charakter hat. Unsere Damen sind mittlerweile wieder sicher mit Jürgen Raabe in der kalten Heimat gelandet und wir werden ihnen in dieser Nacht folgen. Nun aber zu den Leistungen unserer Männer!
Sven Korte hielt die Fahnen des Teams hoch, obwohl ihm mit seinen 118 Scheiben immerhin 4 Scheiben bis zum Finaleingang fehlten. Den zweiten Tag begann er sehr vielversprechend mit einer 25 und lag somit noch im Anschlussbereich. Nun durfte kein Fehler mehr kommen. Die zweite Runde des Tages zerstörte dann diesen Traum – mit einer 21iger Runde ist man raus!
Es war eine Chaos Runde, der Kampfrichter schaffte es doch glatt in dieser Runde die Technik zum Erliegen zu bringen. Sven ist Leistungssportler durch und durch, er ließ dieses Argument für das Serienergebnis nicht gelten! Tilo mit 110 und Burkhardt mit 109 Treffern schätzten ihre Leistung ebenfalls sehr realistisch ein! Der Weltcup hier in Zypern war nicht zu vergleichen mit dem WC in Mexico – so die Einschätzung von Burkhardt.
Das Resümee – wir haben uns bei den Männern absolut unter Wert verkauft! Die Trainingsleistungen von Sven und Burkhardt waren gut, nur Tilo fand schon im Training keine Linie. Das Training im Vorfeld war top – so die allgemeine Einschätzung! Die individuellen Zielstellungen zu hoch angesetzt, damit viel zu fest bei der Bewegungsausführung. Es fehlte die erforderliche Lockerheit und Variabilität um auf die speziellen Bedingungen von Zypern (Wind) richtig reagieren zu können! Somit stehen die weiteren Trainingsziele für das Heimtraining fest!
Trotz der gezeigten Leistungen muss ich hier eine Lanze für unsere Sportler brechen. Unsere Damen als auch Männer versuchten hier ihr Bestes zu geben. Die Tagesgestaltung, Wettkampfvorbereitung wurde ganz individuell gestaltet. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Weltmeisterschaft in Moskau. Bis dahin haben wir Zeit um die Erkenntnisse aus den zwei WC Wettkämpfen umzusetzen!
Auf alle Fälle ein toller Weltcup, der uns wieder einmal zeigte wie hoch die Trauben hängen. Finaleingang mit 122, bestes Qualifikationsergebnis von 124 Scheiben. Und dann treffen diese Sportler auch noch 56 bzw. 55 Scheiben im abendlichen Finale!
Der Hammer – aber genau da wollen wir hin!
Jetzt übergebe ich den Staffelstab an meinen Kollegen Uwe Möller, der mit seinem Team in dieser Nach anreist!
von Axel Krämer | 30.04.17 | News
Larnaca, CYP – Ersten Wettkampftag hier auf der Götterinsel. Sonne und Wolken wechselten sich bei Temperaturen um die 30 Grad ab. Kaum Wind – also optimale Bedingungen für die Skeet-Schützen. Auf dem heutigen Programm der komplette Wettkampf der Damen mit 75 Scheiben einschl. Finale und die Männer stiegen in den Wettkampf mit 50 Scheiben ein. Auf Grund der hohen Teilnehmerzahlen musste der erste Schuss bereits um 8 Uhr fallen. Also ging unsere erste „Fuhre“ um 6:45 Uhr ab, mit den gesamten Damen plus Sven. Burkhardt und Tilo durften ausschlafen. Sie folgten uns mit dem ersten Traper (Paul), welcher heute in den frühen Morgenstunden bereits hier angereist ist.
Vanessa begann mit einer 23iger Serie, das war mal ein guter Einstieg! Nadine schaffte ebenfalls eine 23iger Runde. Katrin folgte um 9:00 Uhr mit 22 Treffern. Jetzt wollten sich die Damen natürlich steigern. Nadine und Katrin ließen jeweils eine weitere 23 folgen. Vanessa schoss sich mit einer 21 in der zweiten Runde aus dem Wettkampf. Die Trainer schätzten den Finaleingang auf 70 – mit Shoot Off. Es sollten jedoch 71 Treffer werden. Das zeugt Erstens von der erstklassigen Besetzung dieses Weltcups und Zweitens von den guten Bedingungen hier vor Ort!
Letztendlich kamen unsere Damen auf folgende Ergebnisse:
Katrin 69 – Platz 11
Nadine 68 – Platz 18
Vanessa 66 – Platz 29
Zum Vergleich noch einmal die Ergebnisse vom Weltcup in Mexico – mit der gleichen Besetzung:
Katrin 71 – Platz 6
Nadine 66 – Platz 13
Vanessa 62 – Platz 20
Es zeigt sich, dass sich die Leistungen von Katrin und Nadine in einem guten Anschlussbereich stabilisiert haben. Nun heißt es zielstrebig weiter zu arbeiten – in Richtung der Weltmeisterschaft in Moskau!
Unsere Männer absolvierten heute 50 Scheiben, mit folgenden Zwischenergebnissen:
Sven 47
Tilo 47
Burkhardt 43
7 Männer haben alle 50 Scheiben getroffen und weitere 16 Männer noch 49!
Während unsere Damen Morgen mit meinem Assistenztrainer Jürgen Raabe nach Hause fliegen, absolvieren unsere Männer die restlichen 75 Scheiben plus Finale.
von Axel Krämer | 30.04.17 | News
Larnaca, CYP – Der Weltcup in Zypern hat begonnen. Es ist zwar der dritte Weltcup der Saison, aber der Erste mit ansprechender Beteiligung! 434 Schützen aus 61 Nationen nehmen daran teil – 117 Skeet-Männer und 63 Frauen, sowie 155 Trap-Männer und ebenfalls 63 Frauen. Leider ist die Doppeltrap Disziplin nur mit 36 Schützen besetzt, viele Nationen scheinen das Thema Doppeltrap schon abgeschlossen zu haben! Ich weiß nicht mehr genau, wie oft wir nun schon hier auf Zypern zum Wettkampf sind – aber eines ist klar – eine perfekte Organisation wird durch Petrus garantiert.
Unsere Anreise verlief ohne größere Schwierigkeiten, die Waffenkontrolle auf dem Flughafen von Larnaca nur eine Formsache. Die Waffen und Patronen werden wie immer mit in das Hotel genommen, im Sandy Beach Hotel sind wir schon Stammgäste.
Eigentlich beginnen ja unsere Trap Schützen den Wettkampf und so soll es wohl auch in den ISSF Regeln stehen, aber hier ist alles ein bisschen anders. Also fangen wir an und die „Möller“ Truppe folgt in der kommenden Woche.
Das Training verlief optimal und wir konnten uns mit den speziellen Standbedingungen der Schießanlage von Larnaca vertraut machen. Die Anlagen liegen in einem Tal, dass sich zum Meer hin öffnet. Dadurch entstehen Windwirbel, die den Scheibenflug sehr stark beeinträchtigt. Aber diese Bedingungen sind für Alle gleich und wir müssen uns nur darauf einstellen.

Gestern die Eröffnung, kaum Schützen dabei – aber die Botschafter von Italien und China werteten diese Veranstaltung auf. Auch Rossi und Lissin waren vor Ort, man hatte das Gefühl von einer Wahlveranstaltung.
Im technischen Meeting gab es konträre Meinungen zu den Teamwettkämpfen Skeet. Fakt ist ja, es ist nicht olympisch und bedeutet nur zusätzliche Kosten – und deshalb haben wir uns dagegen ausgesprochen. Es gibt noch wenig Klarheit in der Diskussion – wer kommt in das Team, die Besten der Qualifikation oder kann man ein separates Team melden? Also alles unklar und nichts Konkretes!
Auf Grund der hohen Teilnehmerzahl begannen wir bereits um 8:00 Uhr, d.h. 05:15 Uhr aufstehen, dann gegen 6:00 Uhr versuchen Frühstück und 6:45 Uhr zum Stand!

von Axel Krämer | 27.03.17 | News
Acapulco, MEX – Nachdem mein Kollege schon ausgiebig über Land und Leute berichtete, möchte ich mich auf den Bereich Skeet konzentrieren! Nach einer völlig „unspektakulären“ Anreise (Waffen da, Gepäck da, Flieger pünktlich, ÜN in Housten geklappt) sind wir sicher und gut gelaunt in Acapulco gelandet. Die geplante Übernachtung in Housten war Gold wert und hat keinen Reisestress aufkommen lassen. Die Zollabfertigung sehr easy!

Unsere Anreise war so geplant, dass wir drei Trainingstage zur Verfügung hatten um uns an die speziellen Bedingungen von Mexiko zu gewöhnen. Es zeigte sich, dass wir einen geregelten Ablauf hatten – von 9-11 Uhr kein Wind, von 11-17 Uhr starker Wind und von 9 bis 17 Uhr „Affenhitze“! Die Euro Target Scheiben erforderten den Einsatz von 8er Schroten! Alles wichtige Erkenntnisse, die es galt im Wettkampf umzusetzen. Es zeigte sich allerdings schon im Training, dass unsere Schützen mit den durch den Wind beschleunigten Scheiben Probleme hatten und das besonders bei den Hochhaus Doubletten von 4 zu 5! Dieser erste Weltcup für das Deutsche-Team war eine erste Standortbestimmung in dieser noch jungen Wettkampfsaison und sorgte bei all unseren Startern für eine ordentliche Menge an Adrenalin!
Vincent und Vanessa nutzten im Vorfeld den Wettkampf in Qatar um sich optimal vorzubereiten, alle anderen Sportler hatten im Vorfeld dieses Weltcups nur einen zentralen Lehrgang in Berlin! Allerdings wurde das Stützpunkttraining rege genutzt! Unsere Sportler hier vor Ort gaben ihr Bestes und wollten zum Teil auch ganz einfach Zuviel!! Wir sind noch im Monat März und stehen eigentlich noch im Techniktraining. Das zeigte sich bei den „Windscheiben“, da war ein kontrolliertes Schießen kaum möglich! Fehler wie Stand 1 Hochhaus, Stand 5 und 6 Hochhaus Doublette und auch Stand 8 zeugen von nicht genügend ausgeprägter Variabilität! Die Amerikaner lieben diese Bedingungen und man merkt hier deutlich den Trainingsvorsprung und die Wettkampferfahrung aus dem WC Indien. Wie ihr sicherlich verfolgt habt, waren bei den Damen 3 Amerikaner, 1 Chinesin, 1 Italienerin und unsere Katrin im Finale.

Hier wurde ja nach den neuen Finalregeln geschossen, und dieses Finale ist sehr spannend (besonders wenn GER vertreten ist) und meiner Meinung nach gerecht! Katrin verfügte hier bei diesen anspruchsvollen Bedingungen über die beste Variabilität. Sie holte die schnellen Scheiben vom Himmel, auch wenn diese nur einen Meter über dem Boden ansegelten! Sie qualifizierte sich in diesem hochklassigen Starterfeld für das Finale. Leider wurde ihr Fleiß im Vorkampf (71 Treffer) nicht belohnt, sie kämpfte wie ein ordentlicher Niederbayer und belegte letztendlich einen tollen 6. Platz. Es siegte wieder einmal Kimberly Rhode vor Conner – beide USA. Nadine kam mit 66 Treffern auf Platz 13 und Vanessa mit 62 Treffern auf Platz 20 ein. Unsere zwei Sportlerinnen waren mit sich selbst natürlich nicht zufrieden, erkannten aber ihre Schwächen und nehmen diese Hinweise für das weitere Training mit!

Unsere Männer platzierten sich nach dem ersten Tag im Mittelfeld – 19. Platz Burkhardt, 23. Platz Felix und 36. Platz Vincent. Nun war die Devise Angriff und nicht verzagen! Am Ende kackt die Ente – war der Ausspruch von Burkhardt – der übrigens den internen Teamrekord mit 46 Mückenstichen hält! Und so war es auch, Felix schoss bei diesen Bedingungen „traumhaft“ 50 voll und damit 120 Treffer und war damit sicher im Finale. Burkhardt erreichte mit 115 Treffern den 23. Platz und Vincent mit 114 Treffern den 26. Platz!
Also Felix im Finale mit ITA – USA – AUS – CHN und MEX, außer dem kleinen Mexikaner alles gestandene Schützen. Felix kämpfte wacker – zuerst ging der Mexikaner, dann der Chinese und als dritter schied unser Felix aus! Platz 4 ein tolles Ergebnis und ein toller Einstieg in die Saison in Richtung EM und WM!
Felix und auch Katrin haben sich mit dieser Leistung ihren Kaderplatz gesichert und einen Bonuspunkt für die EM Qualifikation erkämpft. Unser „Quereinsteiger“ Burkhardt Hackmann hat sich bei seinem ersten Weltcupeinsatz wacker geschlagen, denn ein Weltcup ist eine ganz andere Bühne als Ranglisten oder Deutsche Meisterschaften!

Es zeigte sich, dass die internationale Spitze bereits im März nur noch auf Doubletten trainiert, Einzelscheiben sind raus. Konzentriert wird sich auf die Stände 3 bis 5. In jeder geschossenen Runde sind die Reverse Doubletten Pflicht. Also gibt es die 25iger Runde kaum noch – es sind 29 Scheiben.

Unser Team war wirklich Spitze – mein Dank an die Sportler für ihren Kampfgeist und Einsatz! Die Weichen für die kommenden Trainingseinheiten sind gestellt. Bereits in der kommenden Woche geht es nach Wiesbaden, dort werden die Teilnehmer für den Weltcup in Zypern ermittelt! Morgen dann aber unser Rückflug in die Heimat – endlich dieser Gluthitze (37 Grad) entfliehen. Übrigens fühlte sich Nadine nach unserem Suhler Training fast nackt – in Suhl mit dicker Jacke und mehreren Pullovern und hier mit kurzer Hose und Shirt! Das hört sich witzig an, war aber auch eine absolute Umstellung für unsere Sportler!
Bilder:
©2017 fk-wurfscheibe & by ISSF | Nicolò Zangirolami
von Uwe Möller | 23.03.17 | News
Acapulco, MEX – Heute Morgen vor dem Kofferpacken bleibt noch etwas Zeit, um die beiden letzten Tage nochmal Revue passieren zu lassen. Am Dienstag fand der Testevent in der neuen Disziplin Trap-Mixed-Team statt. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet gab es nicht, erst gestern früh wurden die offiziellen Ergebnisse in Papierform auf dem Stand ausgehangen. Insgesamt gingen 22 Teams aus 13 Nationen an den Start, davon 9 Nationen mit jeweils 2 Teams. Geschossen werden 2 Runden pro Team, danach Halbfinale und anschließend die Medalmatches.
Nach der ersten Runde, die Andy mit 25 Treffern und Sonja mit 23 Treffern abschlossen, lagen wir aussichtsreich auf Platz 2 und somit auf Semifinalkurs. Von diesem Kurs kamen wir aber dann in Runde 2 ab. Andy schoss 24, aber Sonja hatte keine gute Runde. Sie riss oft die Waffe von der Deckung weg, probierte mit dem Haltepunkt (Höhe der Mündung im Anschlag vor dem Abruf) – die Fehler summierten sich auf eine 19er Runde, damit waren wir „weg vom Fenster“. In der Endabrechnung belegten wir mit 91 Scheiben Platz 16, 94 Treffer hätten für das Semifinale gereicht. Sieger wurde das Team USA 2 vor Italien 1 und Spanien 2.
Welche Bedeutung diese neue Wettkampfform hat, zeigte sich daran, dass ISSF Präsident Olegario Vazquez Rana extra mit dem Hubschrauber auf dem Stand einschwebte, um sich das Finale persönlich anzuschauen.
Zum Abschluss gestern noch der Wettkampf Doppeltrap, für unseren Andy Löw der letzte internationale Start in dieser Disziplin. Er schoss aus der „Kalten“, denn er hat sich in den letzten Wochen im Training auf Trap konzentriert. Im Vorkampf wies er wieder einmal mehr nach, dass er in dieser Disziplin (die ja durch den Trap-Mixed-Team Event im olympischen Programm ersetzt werden soll) zur absoluten Weltspitze zählt. Mit 140 Scheiben im Vorkampf ging er als erster in das Semifinale, hier lag er nach den ersten 15 Doubletten mit 29 Treffern auf Medaillenkurs. Leider baute Andy bei den anschließenden Doubletten ab (nach jeweils 5 scheidet der Schütze mit den wenigsten Treffern aus) und belegte am Ende den undankbaren 4. Platz. Sieger wurde der Inder Mittal, Silber ging an den Australier Willet, Bronze an den Chinesen QI Ying.

Der Weltcup hier in Acapulco/Mexico hat uns gezeigt, wo wir leistungsmäßig am Beginn der Saison stehen. Es gibt noch viele Baustellen, die es zu bearbeiten gilt, um die hier gezeigten Finaleingangsleistungen zu erreichen. Andy hat im Trap ein Ergebnis im Anschlußbereich gezeigt, bei den Damen dagegen lief es noch nicht rund.
Das Format des Team-Mixed-Event im Trapschießen gewinnt immer mehr an Bedeutung, die genaue Durchführung zeichnet sich immer klarer ab.
Der Anreisestress hat sich sicher auch auf die Leistungen niedergeschlagen, kann aber nicht als Entschuldigung gelten! Die drei Weltcupstarter hier in Acapulco wurden auf Grund der gezeigten Leistungen im Vorjahr und des frühen Zeitpunktes von mir im Vorfeld benannt.
Nun geht es für alle wieder bei „Null“ los, für den nächsten Weltcup Anfang Mai in Larnaca/CYP gilt das Leistungsprinzip, d.h. die Starter in den Disziplinen Trap Frauen und Trap Männer werden nach einem Ausscheid in Wiesbaden (08.-09.04.2017) nominiert. Nach Zypern werden wir in voller Mannschaftsstärke reisen sowie noch jeweils eine/n Athletin/en als MQS starten lassen.
Das als kurzes Resümee unseres Mexico-Trips!
So, jetzt noch Koffer packen, dann geht das Shuttle zum Airport hier in Acapulco. Hoffentlich nicht so viel Stress wie bei der Anreise!
Der Skeet Mannschaft von Axel maximale Erfolge, ab morgen die „Daily News“ aus Acapulco von ihm!
Bilder:
©2017 by ISSF | Nicolò Zangirolami
von Wolfgang Lamée | 22.03.17 | News
Köln, GER – Ein wenig Wehmut wird bei seinem heutigen Start in Acapulco (MEX) wohl mit dabei sein, denn Andreas „Andy“ Löw geht als letzter Deutscher bei einem internationalen Wettkampf in der olympischen Disziplin DOPPELTRAP an den Start und beendet damit eine erfolgreiche internationale Ära im Wurfscheibenschießen des Deutschen Schützenbundes.
Denn aufgrund der Entscheidung des Weltverbandes ISSF in Bezug auf die Agenda Tokio 2020 des IOC wurde entschieden, dass die Disziplin DOPPELTRAP durch ein Trap-Mixed-Team ersetzt wird und somit verschwindet DOPPELTRAP aus dem olympischen Programm. Die letztendliche Entscheidung darüber wird im Sommer 2017 vom IOC getroffen, was aber lediglich eine Formsache darstellt.
Wer dieses Thema in den letzten Monaten verfolgt hat, weiß, dass weltweit Versuche unternommen wurden, gegen diesen Vorschlag vorzugehen. In vorderster Front kämpfte der russische Doppetrap-Spezialist Vasily Mossin mit fast der gesamten Weltelite der Doppeltrapschützen, den Entschluss vom „Trap-Mixed-Team“ in ein „Doppeltrap-Mixed-Team“ abzuändern. Was letztendlich leider nicht von Erfolg gekrönt wurde!
Wie schon unser Bundestrainer Uwe Möller in seinem Bericht geschrieben hat, geht die Disziplin DOPPELTRAP nun in den Breitensportbereich über, da sie als nichtolympische Disziplin nicht mehr vom DOSB gefördert wird. Und der kleine elitäre Kreis unseres Doppeltrap-Kaders mit Andy Löw, Michael Goldbrunner und Stefan Veit wurden in den Trap-Kader übernommen.
Dennoch können wir stolz auf eine international erfolgreiche Ära der olympischen Disziplin DOPPELTRAP (1996-2016) zurückblicken! Große Namen wie Susanne Kiermayer (DT bei den Damen olympisch bis 2004, Olympia-Silber `96 in Atlanta, mehrfache Europameisterin).
Waldemar Schanz, Europameister, 2-facher Vizeweltmeister und mehrfacher Weltcupsieger.

Und auch Michael Goldbrunner (Junioren-Europameister `05) und – aktuell – Andy Löw als Olympia-Finalist von Rio und Vizeweltmeister `11 gewannen eine beachtliche Anzahl an Medaillen. Seit Mitte der 2000er Jahre wurden speziell Löw, Goldbrunner und Schanz durch das intensive Engagement von Krieghoff in dieser Disziplin besonders unterstützt. Aber auch Silke Hüsing, Sonja Scheibl, Stefan Ommert, Steffen Däbel und Christian Hartmann identifiziert man mit der Disziplin Doppeltrap.

Ganz besonders bitter ist es natürlich für den aktiven Kader, der sich auf eine der schönsten und anspruchsvollsten, wenn nicht sogar die anspruchsvollste Disziplin im Wurfscheibenschießen spezialisiert hat. Mit Michael Goldbrunner und Andy Löw haben wir sehr erfahrene und international erfolgreiche Schützen, dennoch fällt ihnen diese Streichung nicht leicht. Aber für den jungen Stefan Veit sowie den hoffnungsvollen Nachwuchsschützen Paul Blatzky, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen und ebenfalls all ihre Kraft in diese Disziplin gesteckt haben, ist dies umso schmerzhafter.

Jetzt heißt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und sich auf die neuen Aufgaben zu konzentrieren!
Und wer weiß es schon…? Nichts ist für die Ewigkeit!