Kurz: Wir sind heute gut hier in Rio de Janeiro angekommen!
Rio de Janeiro, BRA – Zusammen mit den zwei Gewehrschützinnen Barbara Engleder und Selina Gschwandtner sowie Monika Karsch von der Pistole und Jana Beckmann aus dem Flintenlager ging die aufregende Anreise zum größten Sportereignis der Welt gestern Abend ab Frankfurt los. Gewehrbundestrainer CD Roth sowie sein Assistenztrainer Mario Gonsierowski und ich als Betreuerteam.
Erst mal noch große Verabschiedung vor dem Abflug mit Presse, Funk und Fernsehen in unserer Abflughalle. Da war mächtig was los! Dann rein in den Jumbo und ab ging’s! Die Flugzeit beträgt knapp 11 Stunden, das ist schon ein Ritt. Für lange Personen gibt es da sicher schönere Sachen, hier wird die lange Strecke zur Tortur. Ganz besonders trifft es dann solche Recken wie unsere Handballer, da sind ja einige dabei mit über 2 Meter Körpergröße.
Bei der Landung wollte der Kapitän dann wohl die Passagiere wecken, denn er setzte die Maschine ziemlich hart auf! Jedenfalls waren schlagartig alle wach!
Ein Gewimmel auf dem Flughafen, es landeten Flugzeuge im Minutentakt mit Sportlern aus aller Welt. Die Visa- und Waffenformalitäten gingen trotzdem sehr schnell und reibungslos über die Bühne, Waffen und Munition wurden anschließend gleich auf den Schießstand nach Deodoro gebracht.
Wir stiegen dann in einen großen Reisebus und los ging’s zum olympischen Dorf. Nach den Erlebnissen vom Weltcup im April mit dem chaotischen Verkehr waren wir sehr skeptisch, was die Fahrzeit betrifft. Damals hatten wir für 30 km vom Stand zum Hotel über 3 Stunden benötigt. Heute ging alles sehr entspannt und geschmeidig. Für die Busse gibt es extra eine „Olympic-Line“, also eine separate Spur, die nur von diesen Bussen genutzt werden darf. Aber neben der Spur dann Stau, Stau, Stau… Man hat von den normalen dreispurigen Straßen eine Spur weggenommen für Olympia. Die Autofahrer sehen das sicher anders als wir, denn dadurch hat sich die sowieso schon chaotische Verkehrslage nochmal verschärft! Des einen Freud, des anderen Leid!
Nach knapp einer Stunde kamen wir dann im olympischen Dorf an. Dort erwartete uns unser Sportdirektor Heiner Gabelmann, der ja zusammen mit unserem Physio Matze Schneider schon knapp eine Woche vor Ort ist. Akkreditierung, danach die Quartiere beziehen- alles sehr easy!
Das Dorf ist eher eine Stadt mit großen Wohnblöcken, die nun nach und nach von den einzelnen Nationen bezogen werden. Unsere Sportler sind im deutschen Block untergebracht, wir Trainer im Haus nebenan bei den Australiern. Von denen hat man ja im Vorfeld tolle Sachen über ihr Quartier gehört. Die können wir so nicht bestätigen, die Toilettenspülungen funktionieren tadellos, und Zimmerdecken kommen auch nicht runter.
Die Mensa für die Verpflegung ist gigantisch groß, wir haben vorhin dort zweites Frühstück eingenommen. Man sollte aber immer in langen Sachen dort rein, denn dieses riesige Teil wird mittels großer Gebläse stark runtergekühlt. Da holt man sich schnell eine weg!
Nun erst mal die Sachen auspacken und verstauen und etwas ausruhen nach dem Reisestress. Morgen geht’s zum ersten Training auf den Schießstand!