Suhl, GER – Mit Abschluss der zweiten Ausscheidung am vergangenen Wochenende in Suhl konnte nun das Team für die Europameisterschaften in Osijek/CRO (28.05.- 05.06.2021) vorgeschlagen werden. Die endgültige Nominierung erfolgt jetzt über den BA Spitzensport im DSB und wird im Laufe dieser Woche erwartet. Die Vorschläge ergaben sich aus der Platzierung nach Summe der beiden Qualifikationswettkämpfe in Frankfurt/Oder und Suhl.
Nachdem die drei Top Team Tokio-Mitglieder (TTT) Katrin Quooß, Paul Pigorsch und Andy Löw im Vorfeld schon für die EM gesetzt wurden, gab es für das Männerteam nur noch einen Startplatz, bei den Damen ging es um zwei Startplätze.
Die Spannung war dementsprechend groß, jeder wollte natürlich bei der EM starten – ist sie doch die letzte Chance auf Erringung eines Quotenplatzes für die Olympischen Spiele in Tokio.
Bei den Männern hatte Marco Kross nach der ersten Ausscheidung in Frankfurt/Oder die besten Chancen auf das Ticket, er ging mit 2 Scheiben Vorsprung in den entscheidenden zweiten Wettkampf. Diesen Vorsprung konnte er jedoch nicht verteidigen, denn Steve Eidekorn zog souverän vorbei (49 Treffer am zweiten Tag) und gewann am Ende mit 6 Scheiben Vorsprung die Ausscheidung und damit den begehrten Startplatz für die EM. Marco wurde als Ersatzmann vorgeschlagen. Paul Pigorsch und Andy Löw taten sich am ersten Tag etwas schwer, steigerten sich dann aber am zweiten Wettkampftag deutlich.
Bei den Damen gewann Katrin Murche die Ausscheidung ebenfalls souverän und deutlich mit insgesamt 10 Scheiben mehr als Sonja Scheibl. Beide wurden für einen Start bei der EM vorgeschlagen und bilden zusammen mit Katrin Quooß das EM-Team bei den Damen. Als Ersatz wurde Sarah Bindrich benannt, sie belegte in der Endabrechnung den 4.Platz.
Bei den männlichen Junioren wurden die ersten drei Plätze der Ausscheidung mit Malte Schnieders, Jonathan Simon und Moritz Wolf als Team für einen Start bei der EM vorgeschlagen.
Im Bereich der Juniorinnen wird vorbehaltlich der Zustimmung durch den BA kein Team an den Start gehen, hier haben sich nur Patricia Dannler (in Suhl aufgrund Quarantäne nicht am Start) und Nadine Halwax mit entsprechenden Leistungen für einen Start in Osijek/CRO empfohlen.
Die Bedingungen in Suhl waren anspruchsvoll, aber nicht unlösbar. Es war zwar sehr frisch, trotzdem schien während der gesamten Wettkampfzeit die Sonne, dann auch über die Gesichter derjenigen, die für eine Teilnahme an der EM vorgeschlagen wurden. Vom Leistungsniveau her gibt es noch deutliche Reserven, aber trotzdem geht die Kurve nach oben.
Wettkampfpraxis fehlt, das ist klar – mit der 1. DSB-Rangliste in der nächsten Woche in Hoppegarten und dem darauffolgenden Weltcup in Lonato als erste internationale Maßnahme nach über einem Jahr wollen wir hier in Richtung EM weiter Defizite verringern. In Italien startet das EM-Team der Männer, bei den Damen geht Sarah Bindrich für Sonja Scheibl an den Start, die in Richtung EM nach Absprache eine individuelle Vorbereitungsvariante gewählt hat.
Insgesamt gingen die EM-Ausscheidungen mit einem gut organisierten Hygienekonzept über die Bühne, das aufgrund der vielen Testungen und bürokratischen Formalien vielleicht für den einen oder anderen etwas nervig war – uns aber das Privileg sicherte, in nicht einfachen Pandemiezeiten Wettkämpfe zu bestreiten. Hier in Suhl hatte das unsere Bundesstützpunkttrainerin Katharina Bechtel als „Corona Beauftragte“ für den Ausscheid in Suhl hervorragend und resolut im Griff!
Alles verlief spannend und sehr fair, dazu haben alle Beteiligten beigetragen. Nochmal ein ganz großes Dankeschön an die beteiligten Stände in Frankfurt/Oder (Karsten Beth und Team) und Suhl (Frank Günther/Jürgen Raabe und Team) sowie an die Kampfrichter unter Leitung von Jannik Röttger.
Nun geht der Blick über die Stationen Rangliste Berlin und Weltcup Lonato nach Osijek!