Al Ain, UAEDie erste Weltmeisterschaftsteilnahme ist nun auch schon wieder Geschichte für mich, viele Eindrücke, Erlebnisse und beendet mit dem achten Platz. Aber der Reihe nach… an einem grauen Freitag begann das Abenteuer Weltmeisterschaft in Al Ain für meinen Trainer Marc Unbescheiden und für mich. Wie so oft im Leben, sind es die unnötigsten Dinge die einem widerfahren, wenn man es am wenigsten braucht. Einer meiner Reifen hatte einen Platten und wir mussten alle 5 Minuten den Reifen per Reisekompressor aufpumpen. Damit wir nur den Flieger erreichen konnten, um die Reparatur wollten wir uns dann in Dubai kümmern.

Die Direktverbindung von Hamburg nach Dubai erwies sich als wirklich sehr angenehm, knapp sechs Stunden und man ist im Orient angekommen. Die Einreise mit der Flinte und die Formalitäten wurden durch den Veranstalter professionell behandelt. Ich glaube sonst wäre es auch nicht so einfach abgelaufen. Nach einer 2,5 stündigen Fahrt über die komplett beleuchtete Autobahn von Dubai nach Al Ain, erreichten wir um 4 Uhr unser Hotel.

Der Ruf des Muezzins machte um 5 Uhr der Nacht ein Ende, sinnlos dann noch an Schlaf zu denken. Also steht man auf, geht zum Frühstück und macht sich im Hotel schlau, wie die Abläufe sind.

Der Veranstalter hatte einen Bus-Shuttle eingerichtet mit dem man stündlich vom Hotel zur Schießanlage gebracht wurde und ab mittags verkehrten die Busse in umgekehrter Richtung.

Die Schießanlage befindet sich angegliedert an ein Golfresort, mitten in der Wüste und ist aufgeteilt in den Bereich für Kugeldiziplinen und für Wurfscheibendiziplinen.
Die Wurfscheibenanlage verfügt über fünf Stände, die alle in leuchtenden Grün erstrahlten und mit einem Hintergrund, der selbst hier in Europa seines gleichen sucht. Grüne Laubbäume!!! An dieser Stelle sollten wir nicht über das Thema Energie oder Geld reden…

Der erste Tag war ausgefüllt mit organisatorischen Aufgaben und Besorgung von Munition und Suche nach meiner Betty (meine Flinte J). Abends gab es dann eine tolle Eröffnungsveranstaltung, gepaart mit einer Lichtshow und tollem Buffett. Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit Training und den eigentlichen Wettkämpfen. Insgesamt waren wir sieben Tage vor Ort, wobei wir eigentlich kaum Zeit hatten für ausgedehnte Sightseeing-Touren. Wenn man nachmittags auf das Hotelbett gefallen ist, war man fix und fertig durch die Hitze von 37°C auf dem Stand.

Das Starterfeld im Para-Trap war mit insgesamt 38 Startern recht überschaubar, dieser Umstand war sicherlich den enormen Kosten geschuldet, die eine Teilnahme an dieser WM mit sich brachten. Ich für meine Person kann an dieser Stelle meinen Unterstützern von der Heinz-Kettler-Stiftung, der Niedersächsische Lotto-Sport- Stiftung und dem NSSV nicht genug danken. Ohne sie wäre auch ich nicht unter den Teilnehmern gewesen.
Ich muss es immer wieder erwähnen, so wie mir geht es vielen Nationen, es wird einfach kein Geld von Seiten des Verbandes bereitgestellt. Alles geschieht in Eigenfinanzierung, das hat den Hintergrund, dass meine Sportart nicht dem paralympischen Programm angehört.

Auf dieser Anlage zu schiessen war eine reine Freude. Lediglich mit den Temperaturen hatte man zu kämpfen. Hier waren die Kugeldiziplinen klar im Vorteil, dort war alles klimatisiert.

Der Wettkampf an sich lief dann für mich dieses Mal nicht ganz so perfekt, jedoch bin ich mit dem achten Platz durchaus zufrieden, zumal es zwei Scheiben waren, die zum Finaleinzug gefehlt haben. Die habe ich am ersten Tag des Wettkampfes verloren, wie so oft hat die Nervosität dem angepeilten Ziel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hier muss ich unbedingt cooler werden, um dann bei den nächsten Wettkämpfen wieder im Finale zu stehen.

  

Mein Fazit zu meiner ersten WM Teilnahme, es war einfach toll, dabei gewesen zu sein. Ganz viele neue Leute habe ich kennengelernt, viel Unterstützung erfahren und kann mit der Weltspitze mithalten. Die Organisation vor Ort war professionell, die Direktflüge von/nach Hamburg sind angenehm und meine Betty hat mich nicht im Stich gelassen.

Euer Thomas Höfs