Baku, AZE – Nun sind wir wieder in der Heimat angekommen. So ein Nachtflug ist schon ziemlich strapaziös, daher komme ich auch heute erst dazu, einen letzten kleinen Bericht zu schreiben. Beim letzten Wettkampf der Trapschützen hier bei der EM in Baku/Aserbaidschan wollten hauptsächlich unsere Männer zeigen, dass sie weitaus besser schießen können, als sie das im Einzelwettkampf gezeigt haben.
Unter den 28 gemeldeten Teams waren wir mit Team 1 (Quooß, Löw) und Team 2 (Scheibl, Veit) am Start. Ein bisschen Chaos herrschte schon im Vorfeld, die Zeit- und Rottenpläne wurden zweimal geändert, in der ersten Runde war plötzlich eine Rotte mehr am Start als auf dem Timetable aufgeführt.
Das Problem ist das Internet auf der Anlage. Alle Informationen werden über eine Webseite veröffentlicht, es sind nahezu papierfreie Europameisterschaften. Wenn aber das Internet hier höchstwahrscheinlich auf „Braunkohlebasis“ funktioniert, d.h. es geht sehr sehr langsam oder überhaupt nicht, dann hat man immer ein Informationsdefizit!
Stefan begann seine erste Runde sehr nervös, seine hastige Scheibenannahme kostete ihn 5 Fehler. Sonja schoss eine 22er Runde, hätte aber mindestens eine Scheibe mehr drauf gehabt. Mit 42 Scheiben war der Abstand nach vorne schon recht ordentlich. Andy schoss eine saubere 24, Katrin blieb mit 22 Treffern auch mindestens eine Scheibe unter ihren Möglichkeiten.
In Runde zwei erreichte Sonja eine 21er Runde, Stefan zeigte, was wirklich in ihm steckt und schoss eine saubere „volle“ 25er Runde. Es geht also! Team Deutschland 1 musste nun nochmal ran – mit einem Resultat mindestens 47 Scheiben wäre eine reelle Chance für die nächste Runde da gewesen. Andy schoss saubere 24, Katrin blieb mit 22 wieder eine Scheibe unter ihren Möglichkeiten. Am Ende reichte es nicht ganz für das Semifinale, eine Scheibe fehlte – Platz neun. Deutschland 2 belegte mit 88 Scheiben den 20. Platz.
Am Start waren 28 Teams. Trotzdem war bei den Männern ein Aufwärtstrend zu erkennen. Diesen gilt es jetzt in der Vorbereitung auf die WM Moskau auszubauen. Die EM ist ein Zwischenstopp auf dem Weg zum Jahreshöhepunkt WM gewesen, es haben sich noch einige Baustellen aufgetan, hauptsächlich im Erwachsenenbereich. Auch bei den Junioren ist noch Luft nach oben. Die Bedingungen waren schwierig, aber sie waren für alle schwierig. Und das sie händelbar waren, davon zeugen die Ergebnisse der anderen Nationen. Sehr gut geschlagen haben sich unsere Juniorinnen, hier wächst eine neue Generation heran, die den arrivierten Damen Druck macht – und das ist gut so!
Wir waren eine super Team, es hat Spaß gemacht – dafür nochmal ein Dank an die Athleten und Betreuer(Manschaftsleitung, Doc Aust, Physiotherapeut) vor Ort. Wir haben uns gemeinsam für die Erfolge gefreut, egal welche Disziplin dort punktete. Man kam mit den Sportlern und Trainern der anderen olympischen Disziplinen im DSB ins Gespräch, dafür bietet so eine große EM immer eine gute Gelegenheit.
Dem Skeetteam wünsche ich maximale Erfolge, sie beginnen heute mit ihrem Wettkampf.
Nach drei Tagen Pause geht es nächste Woche schon wieder weiter mit dem Endkampf der Jugendverbandsrunde (JVR) in Wilhelmshaven.
Bis dahin!
© Fotos bay Jürgen Heise www.GermanShootingNews.de