Rio de Janeiro, BRA – Tja, was will man nach diesem Wettkampf von Andy sagen? Freude über der grandiosen Vorkampfergebniss mit 140 Scheiben, zugleich neuer olympischer Rekord!? Ärger und Frust über das Finalergebnis von 25 Scheiben, das am Ende den 6. Platz bedeutete? Sicher wohnen hier zwei Seelen in einer Brust. Toller Wettkampf, super und cool geschossen, mit einem Serienschnitt von 28 Scheiben.
Die äußeren Bedingungen waren gestern alles andere als einfach! Ab und zu Schauer, beständiger Wind und wolkenverhangener Himmel. Einige im Vorfeld als Favoriten gehandelte Sportler wie Richmond und Eller(beide USA), Mosin (Russland), Barilla (Italien) oder Chetcuti (Malta) wurden „vom Winde verweht! Zum einen war schnelles und entschlossenes Schießen angesagt, zum anderen aber auch korrigierendes Ziehen und „arbeiten“, besonders bei der zweiten Scheibe der Doublette! Da lief bei Andy super, wenn man bedenkt, dass ja auch noch der psychische Wettkampfdruck dazu kommt.
Im Finale lief es dann leider nicht mehr so gut, es fehlte eine Scheibe, um ins Shoot off für das Bronze-Medal-Match zu kommen. Das war sehr schade, nach dieser tollen Vorkampfleistung hätte Andy eine Medaille verdient! Trotzdem nochmals Glückwunsch zum sechsten Platz bei seinen ersten olympischen Spielen – grandiose Leistung!
Andy hat eine super Saison gezeigt, er war bei allen großen Wettkämpfen in diesem Jahr im Finale und den einen wichtigen Schritt bis nach ganz oben schafft er auch noch, da bin ich mir sicher!
Einen ganz besonderen Dank an seinen Heimtrainer und Vater Thomas Löw sowie an Frank Günther in Suhl, er ist der verantwortliche Disziplingruppentrainer – bei ihm holt sich Andy immer den letzten Feinschliff.
Vorgestern Abend waren wir im Schwimmstadion – also mal was anderes als Schießen! Das befindet sich ungefähr 10 Busminuten vom Olympischen Dorf entfernt im Olympiapark. Wir waren live dabei, als der amerikanische Superstar Michael Phelps seine 20. (oder 21.?) olympische Goldmedaille holte. Eine Wahnsinns-Stimmung, dort steppte der Bär!
Morgen dann der Wettkampf der SKEET Damen mit Christine Wenzel, ich wünsche ihr und Ralf Buchheim sowie meinem Trainerkollegen Axel Krämer alles Gute und viel Erfolg! Axel übernimmt ab heute den Staffelstab der Berichterstattung.
Ich packe nachher meine Koffer, um 18.00 Uhr geht’s dann zum Flughafen, Abflug nach Deutschland ist um 22:15 Uhr. Neun Tage Olympia liegen dann hinter mir, mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken. Die sportliche Bilanz – einen 19. Platz von Jana Beckmann bei den TRAP Frauen und den 6. Platz von Andy Löw bei den DOPPELTRAP Männern ist sicher noch ausbaufähig, aber auch nicht ganz so schlecht!
Also dann – viele Grüße aus Rio und Tschüss!