von Axel Krämer | 21.03.16 | News
Nikosia, CYP Der Olympiasieger von 2000, Mikola Milchev aus der Ukraine, setzte mit seinen 49 Jahren ein Achtungszeichen vor den Olympischen Sommerspielen von Rio! Wie ich die interessierten Leser unserer Seite kenne, haben sie sich bereits über die Resultate und Platzierungen unserer Skeet Herren informiert.
Nachdem unser Andy bei Doppeltrap mit seinem 4. Platz ein Achtungszeichen setzte, wollten natürlich die Skeet Schützen nachziehen! Mit Ralf Buchheim, Frank Cordesmeyer und Felix Haase trat die komplette WM Mannschaft des Vorjahres zum Kampf an. Die Bedingungen schwierig, aber letztendlich für alle gleich! Einzig in der Belastung und Wettkampfgestaltung der Nationen gibt es riesige Unterschiede. Aber auch für uns gab es in diesem Jahr ein Klimatraining in Spanien, das rege genutzt wurde.
Trainingsmethodisch alles richtig gemacht und dem Zeitpunkt Rechnung tragend (März) zwar noch nicht in der gewünschten Top Form, aber auf dem richtigen Weg in Richtung Rio! Jeder kennt die harten Bandagen, nach denen ein Olympiajahr abgerechnet wird – und dort sollen uns die absolut Besten unseres Teams vertreten.
Bei diesem ersten Weltcup der Saison lag ich mit meiner geschätzten Finaleingangsleistung daneben. Vor einer Woche noch, zum Grand Prix, benötigte man 121 Treffer um in das Finale zu gelangen – beim Weltcup waren es „nur“ 119 Treffer. Die absolute Weltspitze war am Start und am Ergebnis kann man die schwierigen Bedingungen hier vor Ort erkennen. Ein stetiger, böiger Wind von links beschleunigte die Hochhaus Scheibe und bremste die Niederhausscheibe – mal ganz zu schweigen von den Höhendifferenzen! Diese Situation erforderte ein Höchstmaß an Variabilität und Entschlossenheit. Will man bei diesen Bedingungen auf Sicherheit schießen, hat man schon verloren!
Felix mit dem Traumergebnis von 74 Treffern nach dem ersten Tag auf Position 2, das Finale in greifbarer Nähe!!! Dann erst einmal die Nacht überstehen und sich einreden – dass man ein ganz cooler Typ ist und innerlich ruhig! Da hat jeder unserer Schützen seine eigene Methode! Aber wenn man ehrlich ist, so ist es für unsere Jungs Stress pur! Sie stehen so unter Strom, dass sie im Voranschlag beim kleinsten Geräusch zucken! Der Trainer im Hintergrund massiert derweil sein Magengeschwür!
Felix schoss 3 Einzelscheiben vorbei und machte 3 Doublettenfehler! Aber bei diesen Bedingungen hier vor Ort, waren alle Scheiben „gefährlich“! Mit seinem 10. Platz unterstrich er nachhaltig seine Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft und seine Anschlussposition zur Weltspitze. Wir freuen uns auf weitere tolle Ergebnisse unseres Schützen!
Frank Cordesmeyer befindet sich ebenfalls auf einem guten Weg, konnte er sich doch zum Grand Prix in der Vorwoche deutlich steigern! Auch Ralf Buchheim wird zu den entscheidenden Wettkämpfen zur gewohnten Form finden – davon bin ich fest überzeugt! Eines ist klar, mit ihren Platzierungen von 22. und 39. sind sie garantiert nicht zufrieden!

Hut ab vor dem Sieger, der mit seinen 49 Jahren natürlich über einen ganzen Rucksack an Erfahrungen verfügt. Der Engländer – Llewellin – (kaum auszusprechen), setzte sich mit seinen23 Jahren gut in Szene. Platz 2 – der bisher größte Erfolg seiner Laufbahn. Aramburu und Hancock auf den folgenden Plätzen!
Unsere Trap Damen absolvierten gestern ihr offizielles Training und die Skeet Damen bekamen eine inoffizielle Trainingsrunde. Heute dann, als besonderes Schmankerl, der Trap Damen Wettkampf von dem Euch Uwe Möller berichten wird!
Heute Morgen (3:00 Uhr) haben uns bereits die Skeet Männer verlassen! Abseits der Wettkämpfe erfuhren wir, dass unser Trainerkollege Jan Henrik Heinrich die Mannschaft aus Bahrein trainiert! Dann treffen wir uns sicherlich zu einem diesjährigen Weltcup!
von Axel Krämer | 15.03.16 | News
Nikosia, CYP Wie schon nach den Ergebnissen unserer Damen zu erwarten, hingen die Trauben bei den über 80 Startern aus mehr als 25 Nationen sehr hoch. Während viele Schützen schon eine richtige Wettkampfstrecke hinter sich haben, beginnen die Deutschen Nationalmannschaftsschützen das Wettkampfjahr 2016 mit diesem Grand Prix. Ein toller Wettkampf, der vom Standwart Lucas wie immer bestens organisiert ist. Zwar sucht man stundenlang Ergebnisse oder Informationen zu den Rotten, aber auf den Ständen läuft alles glatt!
Manchmal treffen die Referees schon seltsame Entscheidungen – ich bin immer wieder erstaunt, wie ein ISSF Regelwerk subjektiv interpretiert werden kann. Auch fallen die elektronischen Anzeigen ab und an aus, aber wir sind hier schließlich auf der Götterinsel und da muss man vieles einfach anders betrachten.
Aus Trainersicht – ein optimales Training!!
Unsere Schützen müssen sich hier auf das Wesentliche konzentrieren und den Rest einfach ausblenden!
Da unser Team durch den DSB sehr gut organisiert ist (teilweise 4 Kleinbusse im Einsatz) sind wir eigentlich von den „äußeren Bedingungen“ völlig unabhängig! Wir haben uns eine kleine Deutsche Insel im Luftgewehrsaal eingerichtet wo wir unsere Flinten zwischenlagern und Getränke bereit stehen. Das wird dann auch unser Anlaufpunkt zum Weltcup!
Nun aber zu unserer eigentlich Aufgabe hier – dem 2. Wettkampftag der Skeet Herren!
Nach den Vorleistungen des ersten Tages (Korte 73 / Haaga 70 / Haase 70 / Buchheim 67 / Cordesmeyer 66) hatte, nach realistischer Betrachtung, nur noch Sven Korte die Möglichkeit einer Finalteilnahme. Uns war im Vorfeld schon klar, dass mindestens 121 Scheiben getroffen werden müssen, um in das Finale vorzustoßen!
Sven schoss eine tolle erste Serie, ein Windstoß auf Stand drei drückte die Scheibe nach unten und er konnte nicht mehr korrigieren – Fehler! Dann aber mit einem sauberen Rhythmus weiter zu schießen, das zeichnet den guten Schützen aus. Dann das gleiche Pech in der letzten Serie und wieder zog Sven durch. 121 und das unvermeidliche „shoot off“ gegen drei andere Schützen um 2 Plätze. Leider flog gleich bei der ersten Doublette eine Scheibe davon.
Der Lohn seiner Mühen: 121 Treffer (Finaleingangsleistung) und der achte Platz! Eine tolle Leistung – Glückwunsch!
Unsere weiteren Ergebnisse:
- Vincent Haaga – 117 – Platz 22
- Felix Haase – 115 – Platz 31
- Ralf Buchheim – 112 – Platz 42
- Frank Cordesmeyer – 110 – Platz 51
Nun geht es weiter in Richtung Weltcup. Wir nutzen die Tage bis dahin zum intensiven Training!
von Uwe Möller | 20.02.16 | News
Málaga, ESP Liebe Leser der Förderkreisseite, sicher habt ihr schon auf einen Bericht hier aus Málaga vom Klimatraining gewartet. Aber es war echt noch keine Zeit dazu, wir ziehen hier ein straffes Programm durch! Nun setze ich mich jetzt trotzdem hin und schreibe ein paar Zeilen, während dieser Zeit muss mein Assistenztrainer Karsten Beth das Training mal alleine bewältigen.
Anreise am Sonntag hier bei Sturm, während der Landung wurde uns allen doch recht mulmig. Das Flugzeug machte Sprünge wie ein störrischer Gaul, ein paar Mal sackte es heftig durch. Selbst als wir in der Parkposition standen, wackelte der Jet noch gewaltig hin und her, denn gewaltige Sturmböen fegten über die Piste.
Unser Hotel fanden wir nach anfänglichen Schwierigkeiten (wir hatten uns ein paar Mal verfahren – trotz Navi!), es befindet sich in Torremolinos, einem Touristenvorort von Málaga, direkt am Strand. Unterkunft und Frühstück sind okay, ebenso können sich unsere Sportler in einem Fitnessbereich sportlich betätigen.
Die Fahrzeit zum Schießstand beträgt ungefähr eine halbe Stunde, wir haben schon drei unterschiedliche Strecken erkundet.
Der Stand hier (Club de Tiro Jarapalo, Málaga) liegt an einem Berghang mit herrlichem Blick auf die Berge gegenüber und auf Málaga im Tal unter uns. Fünf Anlagen stehen zur Verfügung, das Training hier ist sehr anspruchsvoll, die Preise für Trainingsrunden und Munition wie im „Discounter“. Das schätzen auch viele andere Nationen, denn mit uns sind die Teams von Finnland, Großbritannien, Schweden und Belgien vor Ort. Aber es ist alles geregelt, man hat trotzdem genügend Zeit und Platz, um die geplanten Umfänge durchzuziehen. Und die sind nicht von Pappe! Wir trainieren von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Zwischendurch mal eine kurze Pause, dann gehst wieder ran an die Scheiben!
Am Abend sind alle völlig platt, die Sportler durch die absolvierten Umfänge – die Trainer durch die Betreuung der Athleten auf dem Stand. Abends im Hotel kurze Auswertung, gemeinsames Abendessen – dann fällt man ins Bett!
Spanien, Málaga, Mittelmeer – da denkt man sofort an Urlaub, aber der sieht definitiv anders aus!
Montag und Dienstag war der Wind noch sehr stürmisch, gestern der erste Tag mit Sonne, heute Regen. Die Temperaturen sollen ab Freitag dann endlich kontinuierlich steigen. Also auch beim Wetter das volle Programm! Gestern besuchte uns übrigens eine gute Bekannte der Wurfscheiben – und Kampfrichtergilde Deutschlands – unsere Beate Heidobler. Sie verbringt schon seit mehreren Jahren den Winter hier unten in Málaga, hat aber erst gestern das erste Mal den Weg auf den Schießstand gefunden. Während wir in dicken Jacken zu Gange sind (denn trotz Sonne ist es im Schatten noch recht frisch), kam Beate in Shorts und T-Shirt!
Die Stimmung im Team ist gut, alle ziehen gut mit! Am Samstag dann frei, ein Teil der Sportler will einen Ausflug nach Gibraltar machen, einige wollen in Málaga shoppen gehen. Am Sonntag ein Wettkampf über 75 Scheiben für die Trapschützen hier auf der Anlage, ein guter Test! Die genaue Starterzahl ist noch nicht bekannt. Aber es sollen nach Angaben der Standbetreiber schon etliche Rotten werden – bei einem ähnlichen Wettkampf im Januar waren über 200 Schützen am Start!
Da Matze Schneider bei der EM Luftdruck als Physio eingesetzt wird, ist für unseren Lehrgang hier ein Ersatz organisiert worden. Aline Hoffman aus Mainz ist eine echte Bereicherung für unser Team, sie hat sich schnell integriert und kommt bei allen gut an. Aline hat hier gut zu tun, denn bei diesen Belastungen sind physiotherapeutische Maßnahmen (Massagen etc.) immens wichtig!
So, jetzt geht es wieder auf den Stand!