Sarlospuszta, HUN (Frank Günther) Nach 21 Jahren mal wieder in Ungarn zu sein, darauf haben ich mich sehr gefreut. Ich war sehr gespannt auf Land und Leute. Die ungarische Gastfreundlichkeit ist weltweit bekannt und bewahrheitet sich immer wieder. Kurz hinter der Grenze von Österreich nach Ungarn wurden wir, das Doppeltrapteam, von unserem Freund Richard Bognar in Empfang genommen. Stolz zeigte er uns sein neugebautes Trucker-Restaurant mit allen, was dazu gehört.

20140621-01 EM-UngarnBewachter Parkplatz, großzügige Waschgelegenheit mit Duschkabinen für Fahrer und alles zu Trucker-Preisen, also erschwinglich. Anschließend sind wir in sein Restaurant (ungarisch: Etterem), welches sich ein paar Kilometer weiter befand, gefahren. Ein wunderschönes typisch ungarisches Gebäude mit viel Wandmalerei. Wir haben uns gleich sehr wohlgefühlt. Dort hat er uns bewirtet, so gut er konnte. Wir haben viel erzählt, viel gelacht und sehr viel gegessen. Richard erzählte uns, dass er sich seinen Traum erfüllt und einen eigenen Schießstand gebaut hat. Den wollten wir natürlich sehen und waren sehr gespannt. Denn wer Richard kennt weiß, dass es nicht einfach so ein „Wald- und Wiesenstand“ sein wird. 2 olympische Trapgräben, einen Skeetstand und diverse Parcoursstände umfasst dieses Schießareal. Alles Topgepflegt und wunderschön angelegt. Wir waren schon sehr beeindruckt von dieser großzügigen Anlage. Leider war es schon sehr dunkel und wir konnten deshalb keine verwertbaren Bilder mehr machen. Dort könnten wir mit unserer Jugend ein Trainingslager durchführen, war mein erster Gedanke. Wir überlegen Jahr für Jahr, wo wir im Frühjahr ein Trainingslager machen könnten, dass finanziell erschwinglich und leicht zu erreichen ist. Vernünftige Schießstände sind vorausgesetzt. Hier finden wir alles, was wir für ein Jugendtrainingslager brauchen. Wir haben bei Richard schöne Stunden erlebt, dass war ungarische Gastfreundlichkeit live, für die wir uns sehr bedanken möchten.

20140621-02 EM-UngarnNach weiteren 2,5 Stunden Autofahrt sind wir gegen 1:00 Uhr in Kecskemèt angekommen. Am ersten Trainingstag konnten wir leider nicht trainieren, da uns die Trainingsrunden gestrichen wurden. Der Veranstalter hat einfach den Trainingszettel nach 14:00 Uhr abgeschnitten. Als Begründung wurde der Teamwettkampf der Trapschützen angegeben. Wir fragten uns natürlich, warum der Trainingsplan überhaupt ausgefüllt und ausgehangen wurde, wenn man von Anfang an gewusst hat, dass nach 14:00 Uhr kein Schießen möglich ist. In Deutschland hätte man uns gesteinigt. Aber was soll´s, es ist wie es ist und wir haben eben einen freien Nachmittag gehabt. Auch nicht schlecht, so konnten wir uns im Wellnesshotel sportlich ein wenig die Zeit vertreiben. Der Tag wurde abgerundet, in dem wir der Einladung der Firma Krieghoff folgten und lecker Essen waren. Vielen Dank nochmals dafür!

Auf dem Schießstand ging es heute sehr ruhig zu. Das ist typisch für ein Doppeltrapturnier, da es im Gegensatz zu Trap und Skeet verhältnismäßig wenig Schützen sind. Unser offizielles Training haben wir heute voll ausgeschöpft. Mäßige Sichtverhältnisse, starke Winde erschwerten die Trainingsbedingungen. Alle Nationen hatten ihre Probleme. Die Trainingsergebnisse waren durchwachsen, lassen für morgen alle Spekulationen zu. Es ist nicht zu erwarten, dass sich die Witterungsverhältnisse wesentlich ändern. Cleverness und taktische Erfahrung werden morgender Schlüssel zum Erfolg sein. Drei unterschiedliche Stände bzgl. des Backrounds verlangen den Schützen alles ab. Ergebnisse von München sind nicht zu erwarten, aber man soll ja nie „Nie“ sagen. Es wird auf jeden Fall spannend und einen klaren Favoriten sehe ich nicht. Alle ist möglich, wünschen wir unseren Jungs alles Gute und vielleicht haben sie ja neben ihrem sportlichen Können das Quäntchen Glück, das man morgen zweifelsohne benötigt.

20140621-03 EM-Ungarn