München, GER (Uwe Möller) Von Laborbedingungen wie im Juni zum Weltcup konnte man heute nicht unbedingt sprechen, das Wetter war schon recht herbstlich mit kühlen Temperaturen, Kälte, Regen und Wind. Vor allem in den frühen Vormittagsstunden war das dann doch recht schwierig mit dem Doppeltrap! Nach dem Mittag ließ dann der Regen nach und der Wettkampf insgesamt gestaltete sich etwas freundlicher.

20140827-01 DM-3-15Ich wollte zu Wettkampfbeginn eine Wette abschließen, dass einer von den 3 WM-Startern den Meistertitel holt, doch die Wettquote war so schlecht, also hab ich es dann lieber gelassen. Das offenbart aber die ganze Misere der Disziplin Doppeltrap. In Deutschland gibt es nur noch diese 3 Leistungsträger bei den Männern, von unten kommt nichts nach.

Alle anderen, die hier an den Start gehen, sind mehr oder weniger Hobby- und Freizeitschützen. Im Juniorenbereich gibt es Punkte für die BAL-Wertung, die man leichter erkämpfen kann als z.Bsp. bei Trap, da hier in München wenige Doppeltrap-Junioren an den Start gehen. Nach den Deutschen Meisterschaften wird das Thema Doppeltrap von den meisten dann recht schnell wieder zu den Akten gelegt.

Bitte nicht falsch verstehen, alle, die hier gestartet sind, haben mit vollem Einsatz um Sieg und Medaillen gekämpft.

Die Ursachen für diese unbefriedigende Situation im Doppeltrap sind vielschichtig. Auf kleinen 15-Maschinenständen wirken die Doppeltrapschützen häufig etwas störend, da die Mittelmaschinen erst umgestellt werden müssen, das gefällt dann den Trapschützen wieder nicht, die schon im Hintergrund warten und mit den „Hufen scharren“, das sie bald wieder schießen dürfen. Die Kosten für Runden und Munition sind recht hoch, obwohl sich das durch die neuen Regeln mit jetzt 15 Doubletten pro Runde doch schon etwas relativiert hat.

20140827-02 DM-3-15Wenn aber kein Nachwuchs mehr kommt, dann hat sich die olympische Disziplin Doppeltrap bald erledigt in Deutschland.

In den Landesverbänden muss endlich ein Umdenken erfolgen, Sichtungen müssen auch für Doppeltrap angeboten werden, gesichtet werden muss hauptsächlich auf den Ständen, auf denen permanent Doppeltrap geschossen wird. Dort sind auch die Trainer, die das spezielle Fachwissen in dieser Disziplin haben (Suhl „Frank Günther“ – Wiesbaden „Waldemar Schanz“ – München „Hans Goldbrunner“)! Anfänger sollten in allen drei Disziplinen (Trap, Skeet & Doppeltrap) getestet werden, ganz sicher sind talentierte Doppeltrapschützen dabei!

Wir haben jetzt hier in München schon einige Vorgespräche geführt. Zur Sichtung in Suhl im Oktober soll auch Doppeltrap angeboten werden, die anwesenden jungen Sportler können dann auch mal bei dieser Disziplin reinschnuppern, vielleicht ist das ja für den einen oder anderen was!

Insgesamt waren in München 100 Doppeltraper am Start, davon 22 in der Altersklasse, 29 Senioren, 8 Frauen, 29 Männer und 12 Junioren.

Meine Wette hätte ich übrigens gewonnen, neuer Deutscher Meister wurde Andy Löw vor Waldemar Schanz, Bronze ging an Michael Goldbrunner. Andy mit einer tollen Leistung von 143 Scheiben im Vorkampf, bei Waldi mit 135 und Goldi mit 129 ist noch Luft nach oben. Trotzdem können wir die WM optimistisch angehen! Bei den Junioren gewann Hubert Eveslage mit vor Fillip Feistel. Dritter wurde Stefan Veit. Übrigens gelang Stefan im Wettkampf auch eine Serie mit 29 Treffern!

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Nochmal ein großes Dankeschön an das Kampfrichter-Team unter Führung von Hans Goldbrunner! Ihr habt einen tollen Job gemacht! Heute ging es dann nahtlos weiter für Euch mit der Abreise nach Suhl zur DM Skeet, die ab morgen beginnt.

Ich begebe mich dann am Samstag in aller Frühe mit Karsten Beth per Kleinbus nach Granada, wir übernehmen den Transport von wichtigen Materialien und Ausrüstungsgegenständen. Wenn alles gut klappt, kommen wir Sonntagabend dort an und treffen uns mit der Mannschaft in Granada, die mit dem Flieger anreist. Am Montag beginnt dann der Vorbereitungslehrgang für die WM!

Ab morgen berichtet Axel Krämer von der DM Skeet aus Suhl, ich melde mich dann wieder aus Granada!