Rio 2016: Wo finde ich was?

Rio 2016: Wo finde ich was?

Rio-2016_logo-querKöln, GERDie XXXI. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (BRA) sind im Zeitalter des Word Wide Webs so gut wie vor unserer Haustüre. Dadurch haben wir die Möglichkeit alle Ereignisse der Olympischen Spiele in Rio so gut wie Live mitzuerleben.

Für unsere begeisternde Wurfscheiben-Schießsport-Gemeinde haben wir mal ein paar wichtige Links zusammengestellt, wo die Entscheidungen in den Disziplinen Trap, Doppeltrap und Skeet Live verfolgt werden können:

Des Weiteren werden wir in gewohnter Weise von den Ereignissen in Rio berichten, die uns seitens des Shogun-Teams selbst zugetragen werden und wir selbst, der „Förderkreis Nationalmannschaft Wurfscheibe“ ist selbstverständlich ebenfalls vor Ort in Rio de Janeiro durch unsere Mitglieder „Andreas Krüger“ (Krüger Druck + Verlag GmbH & Co.KG) und „Phil Krieghoff“ von der Firma H. Krieghoff GmbH vertreten.

Rio 2016: Team Welcome Ceremony

Rio 2016: Team Welcome Ceremony

20160804-17_og-rio-umRio de Janeiro, BRAGestern hier nun die erste offizielle Maßnahme – die „Team Welcome Ceremony“. Das Ganze findet für jede Nation statt. Auf einem Platz hier ganz in der Nähe der deutschen Unterkunft. Das Outfit ist in unserem roten Bekleidungsheft genau vorgeschrieben, trotzdem dauert es ein bisschen, ehe man dann aus den vielen Teilen der Olympiaeinkleidung die richtigen Klamotten rausgesucht hat!

Dann ging es gemeinsam zu diesem Platz. Dort fand erst mal ein farbenfrohes Kulturprogramm statt mit Tanz und Gesang – einfach genial! An dieser Zeremonie nehmen immer 5 Nationen gleichzeitig teil, das macht bei den vielen teilnehmenden Ländern ja auch Sinn! Denn für jede Nation das einzeln zu machen, da reichen bei über 200 teilnehmenden Mannschaften die zwei Wochen nicht aus.

20160804-18_og-rio-um 20160804-20_og-rio-um

Nach dem Programm wurden dann die Mannschaftsleiter einzeln auf die Bühne gerufen, es wurden Gastgeschenke ausgetauscht und anschließend die Nationalhymne gespielt. Da bekommt man schon Gänsehaut! Mit bei uns die Nation mit dem Kürzel ASA – da habe ich (genau wie ihr jetzt auch!!) erst mal überlegen müssen! Des Rätsels Lösung: Amerikanisch Samoa!

20160804-19_og-rio-um 20160804-13_og-rio-ak

Das Dorf füllt sich immer mehr, überall Sprachengewirr, schillernde Farben, tolle Outfits – die Eindrücke hier sind schon gewaltig! Vor allem in der Mensa zu den Mahlzeiten kann man schöne Studien machen. Wenn eine kleine Turnerin neben einem 2,10m Basketballer steht, oder wenn der Vordermann in der Schlange Gewichtheber ist und sein Tablett auffüllt… Wir sitzen nach den Mahlzeiten dann immer noch eine Weile dort und raten, was dieser oder jener Athlet wohl für eine Sportart betreiben könnte.

20160804-14_og-rio-akDie Fahrt zum Stand dauert ca. 35-45 Minuten, ein neugebautes Teilstück macht das jetzt möglich. Die Busse sind ganz normale Linienbusse, der Busfahrer fährt wie der Henker, als gäbe es kein Morgen! Auf dem Stand ist auch alles okay, wir konnten gestern und heute nach strengem Zeitplan trainieren. Nur der Aufenthaltsraum ist für alle Disziplinen dann doch etwas klein, heute mussten wir nach draußen ausweichen, bei strahlendem Sonnenschein war das aber kein Problem. Wir saßen an einem großen runden Tisch zusammen mit unseren namibischen Freunden Gaby und Hasso Ahrens.

Das Training lief ganz gut, morgen Vormittag nochmal zwei Runden, dann steht am Samstag schon das offizielle Wettkampftraining auf dem Plan. Auf dem Stand heute lieber Besuch, Andreas Krüger mit Gattin statteten uns eine Trainingsvisite ab. Morgen früh dann Anreise von Andy Löw und Axel Krämer, das Team komplettiert sich langsam!

Bis bald – viele Grüße aus Rio!

Rio 2016: Christine Wenzel

Rio 2016: Christine Wenzel

2016-Rio-01_WenzelKöln, GERMorgen ist es soweit, mit der Eröffnungsfeier beginnen die 31. Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (BRA) und wir stellen den vierten und letzten Athleten in den Wurfscheibendisziplinen vor. Unsere vierfache Weltmeisterin Christine Wenzel – Skeet Frauen!

Christine Wenzel ist die Wegbereiterin des weiblichen Skeetschießens in Deutschland. Als sie ihre Karriere begann, weil sie mit ihrem bereits die Skeet-Spitzenklasse repräsentierenden Mann Tino auf den Schießstand ging, entpuppte sie sich schnell als talentiert. Die Arzthelferin erkannte die Möglichkeiten, die ihr dieser Sport bot. Sie investierte Zeit und Geld in ihren Sport, in Training, Ausrüstung und Munition.

2016-Rio-02_Wenzel-vitaUnd die heute 35 Jahre alte Sportsoldatin lernte schnell. Schon beim Weltcup in Suhl 2002, als sie Zehnte wurde, klopfte die Späteinsteigerin als damals 21-Jährige erstmals an das Tor zur Weltspitze. Schon damals war sie national nahezu konkurrenzlos und beherrschte in den 2000er-Jahren die deutsche Szene in dieser Sportart quasi nach Belieben.

Ihren Siegeszug auf höchstem Niveau begann sie 2007 mit dem Gewinn des Weltmeistertitels. Drei weitere WM-Titel in Folge schlossen sich an, dazwischen gewann sie bei ihrer ersten Olympiateilnahme Bronze in Peking 2008. Die Mutter von Tobias ist mit ihrer beeindruckenden Vita, der sie im letzten Jahr noch ihren ersten EM-Titel hinzufügte, längst zu einem Vorbild für junge Skeetschützinnen in Deutschland geworden. Viele eifern ihr nach und erreichen ebenfalls ein hohes Niveau, so sehr, dass Christine Wenzel nicht mehr mit größter Selbstverständlichkeit Deutsche Meisterin wird. Doch über ihre starken, aus ihrem Windschatten hervorgegangenen Konkurrentinnen freut sie sich entschieden mehr, als dass es sie grämt, mal einen Titel nicht zu gewinnen.

Quelle:
DSB Olympiabroschüre

Rio 2016: Andreas Löw

Rio 2016: Andreas Löw

2016-Rio-01_LoewKöln, GERNoch zwei Tage bis zur Eröffnungsfeier der 31. Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (BRA). Heute stellen wir Andreas „Andy“ Löw – Doppeltrap Männer vor.

Nun wird er endlich wahr, der Traum von der ersten Olympiateilnahme des Andreas Löw. Schon vor vier Jahren stand er dicht davor. Schließlich war er ein Jahr vor London Vizeweltmeister geworden – trotzdem war das deutsche Team in der Disziplin Doppeltrap ohne Quotenplatz geblieben. Der Deutsche Schützenbund beantragte für den Sportsoldaten eine Wildcard, schließlich war man in der DSB-Sportleitung überzeugt davon, dass ein aktueller Vizeweltmeister auch auf die olympische Bühne gehört. Doch der Wunsch blieb unerhört, der Weltschießsportverband ISSF vergab die Wildcards an Länder, die mit der Flinte noch gänzlich ohne Quotenplatz waren. Für Löw zerplatzte der Traum wie eine Seifenblase.

2016-Rio-03_Loew-vitaDoch es spricht für den 34-Jährigen, dass er sich von diesem Negativerlebnis nicht umwerfen ließ, sondern weiter hart an sich arbeitete. Wieder, wie für London 2012, gewann er zwar keinen Quotenplatz, doch das glückte seinem Kollegen Michael Goldbrunner. Beide standen im Top-Team und mussten untereinander um das Ticket für Brasilien kämpfen.

Und genau zu diesem Kampf präsentierte sich Löw in bester Verfassung, wurde auch durch Goldbrunner zur Topleistung getrieben. Doch der Tattoo-Fan aus Weihenzell erzielte in diesem Qualifikationszeitraum die besten Resultate dieser Olympiade, wurde bei den Weltcups in Nikosia und in Rio Vierter und Fünfter, drang schließlich beim alles entscheidenden internationalen Wettkampf in Todi bei Rom mit der Weltklasseleistung von 147 – von 150 möglichen – Treffern ins Finale vor und wurde Dritter, holte Silber beim Weltcup in San Marino. Damit hatte er das Olympiaticket sicher und wird in Rio versuchen, seine Topform erneut zu zeigen.

Quelle:
DSB Olympiabroschüre

RWS-Jugendverbandsrunde Flinte – Endkampf in München

RWS-Jugendverbandsrunde Flinte – Endkampf in München

20160731-00_jvr-muenchenMünchen, GER – Am letzten Wochenende im Juli fand auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück gemeinsam mit den Disziplinen Gewehr und Pistole der letzte von Insgesamt drei Wettkämpfen in den Flinten-Disziplinen Trap und Skeet statt. Im April in München und im Juni in Ballenstedt wurden bereits die Grundlagen gelegt. Zum besten dieser beiden Vorkämpfe kam nun noch das Ergebnis von München. Wer sich danach in seiner Klasse unter den sechs Besten befand, nahm am Finale teil.

Wie schon zur Rangliste vor zwei Monaten waren die Ergebnisse sehr hoch. Viele der Jugendlichen und Junioren erreichten ihre persönlich Bestleistung. Die Schüler machten den Anfang mit den Finalrunden. Im Skeet siegte John Kellinghaus vor seinem Verbandskollegen Rene Bundan und Stefan Wolf aus Brandenburg. John Kellinghaus hatte im Wettkampf in München unglaublich 118 Einzelscheiben getroffen. Was den Westfalen im Skeet gelang, schafften die Brandenburger im Trap – Einen Doppelerfolg für ihren Verband. Michel Albrecht gewann vor Paul Perlik. Die Bronzemedaille holte sich der Thüringer Moritz John. Er hatte in den Vorkämpfen die meisten Scheiben getroffen.

Auch die Jugendklasse im Skeet ging nach Westfalen. Rene Wassing zog nach dem Semifinale als Erster ins Goldmedalmatch ein und siegte auch hier gegen Christopher Honkomp vom Nordwestdeutschen Verband. Bronze holte sich der Sachsen-Anhalter Tom Fischer. Max Baumann aus Württemberg gewann die gleiche Klasse im Trap. Im Qualifikationswettkampf schoss er mit 115 Scheiben persönlich Bestleistung und gewann danach sowohl das Semifinale als auch das Goldmedalmatch. John Rähm aus Brandenburg wurde Zweiter, vor dem Rheinländer Sven-Ole Günther.

20160731-01_jvr-muenchen 20160731-02_jvr-muenchen

Bei den B-Junioren im Skeet gewann Fynn Pflüger vom Niedersächsischen Verband. Niclas Vogel aus Brandenburg wurde Zweiter, vor Maximilian Schweikert aus Baden. Im Trap kam es zu einem hessischen Goldmedalmatch. Oskar Pasche gewann gegen seinen D-Kader-Kollegen Nico Dannler, der sich zuvor nach dem Semifinale gegen Hubert Eveslage im Stechen durchsetzte. Für diesen blieb am Ende Bronze.

Spannend war es bei den Juniorinnen in beiden Disziplinen. Im Trap lagen nach dem Semifinale alle Schützinnen nur drei Scheiben auseinander. Mit jeweils 13 Treffern zogen Michelle Seiler aus Thüringen und Johanna Brandt aus Brandenburg ins Goldmedalmatch ein. Die Brandenburgerin hatte mit 11:10 das bessere Ende für sich. Bronze ging an Pauline Lindner aus Thüringen. Sie siegte erst im Stechen nach dem Broncemedalmatch gegen Juliane Brass aus Hessen. Im Skeet siegte Maria Kastornykh im Goldmedalmatch gegen die Thüringerin Valentina Umhöfer knapp mit 12:10.

20160731-06_jvr-muenchen 20160731-03_jvr-muenchen

In der gleichen Disziplin gewann bei den A-Junioren Paul Butterer aus Thüringen. Er gewann mit einer Scheibe vor Jörn Hüller aus Niedersachen. Phillip Dienel aus Baden gewann die Bronzemedaille. Im Trap machten die beiden Sachsen Oliver Schulz und David Kardaus den Sieg unter sich aus. Schulz gewann mit einer Scheibe, Bronze ging an den Rheinländer Simon Floracks.

Auch die Kaderschützen nahmen in großer Zahl an der Jugendverbandsrunde teil. Ohne Finale hatten alle die Möglichkeit, die Normerfüllung zu erreichen. Nach dem besten der beiden Vorkämpfe und dem Endkampf gewann im Skeet Eva-Tamara Reichert vor Felix Raab und Oliver Blüthgen. Trap ging an Nico Schweda, der in München mit 121 Scheiben das höchste Ergebnis der diesjährigen JVR erzielte. Platz zwei sicherte sich Kathrin Murche vor Felix Braun.

20160731-04_jvr-muenchen 20160731-05_jvr-muenchen

Die Wanderpokale des Förderkreises Wurfscheibe gingen in diesem Jahr für die beste Jugendarbeit sowohl im Trap als auch im Skeet an Brandenburg. Nach einem festgelegten Schlüssel aus Teilnahme und Platzierung landeten beide Teams auf Platz eins. Platz zwei im Trap ging nach Hessen, Platz drei nach Thüringen. Im Skeet wurde Westfalen Zweiter vor Nordwest.

2016 war auch eine Rekordteilnehmerzahl zu verzeichnen. An allen drei Wettkampforten gab es zusammen 228 Starts. 45 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2011. Die jungen Flintenschützen sind also auf einem guten Weg.

Fotos:
© by Martina Brandes

Anreise zu den olympischen Spielen in Rio

Anreise zu den olympischen Spielen in Rio

Kurz: Wir sind heute gut hier in Rio de Janeiro angekommen!

20160802-01_rio_anreise-1280Rio de Janeiro, BRAZusammen mit den zwei Gewehrschützinnen Barbara Engleder und Selina Gschwandtner sowie Monika Karsch von der Pistole und Jana Beckmann aus dem Flintenlager ging die aufregende Anreise zum größten Sportereignis der Welt gestern Abend ab Frankfurt los. Gewehrbundestrainer CD Roth sowie sein Assistenztrainer Mario Gonsierowski und ich als Betreuerteam.

Erst mal noch große Verabschiedung vor dem Abflug mit Presse, Funk und Fernsehen in unserer Abflughalle. Da war mächtig was los! Dann rein in den Jumbo und ab ging’s! Die Flugzeit beträgt knapp 11 Stunden, das ist schon ein Ritt. Für lange Personen gibt es da sicher schönere Sachen, hier wird die lange Strecke zur Tortur. Ganz besonders trifft es dann solche Recken wie unsere Handballer, da sind ja einige dabei mit über 2 Meter Körpergröße.
Bei der Landung wollte der Kapitän dann wohl die Passagiere wecken, denn er setzte die Maschine ziemlich hart auf! Jedenfalls waren schlagartig alle wach!

20160802-02_rio_anreise-1280Ein Gewimmel auf dem Flughafen, es landeten Flugzeuge im Minutentakt mit Sportlern aus aller Welt. Die Visa- und Waffenformalitäten gingen trotzdem sehr schnell und reibungslos über die Bühne, Waffen und Munition wurden anschließend gleich auf den Schießstand nach Deodoro gebracht.

Wir stiegen dann in einen großen Reisebus und los ging’s zum olympischen Dorf. Nach den Erlebnissen vom Weltcup im April mit dem chaotischen Verkehr waren wir sehr skeptisch, was die Fahrzeit betrifft. Damals hatten wir für 30 km vom Stand zum Hotel über 3 Stunden benötigt. Heute ging alles sehr entspannt und geschmeidig. Für die Busse gibt es extra eine „Olympic-Line“, also eine separate Spur, die nur von diesen Bussen genutzt werden darf. Aber neben der Spur dann Stau, Stau, Stau… Man hat von den normalen dreispurigen Straßen eine Spur weggenommen für Olympia. Die Autofahrer sehen das sicher anders als wir, denn dadurch hat sich die sowieso schon chaotische Verkehrslage nochmal verschärft! Des einen Freud, des anderen Leid!

20160802-03_rio_anreise-1280Nach knapp einer Stunde kamen wir dann im olympischen Dorf an. Dort erwartete uns unser Sportdirektor Heiner Gabelmann, der ja zusammen mit unserem Physio Matze Schneider schon knapp eine Woche vor Ort ist. Akkreditierung, danach die Quartiere beziehen- alles sehr easy!

Das Dorf ist eher eine Stadt mit großen Wohnblöcken, die nun nach und nach von den einzelnen Nationen bezogen werden. Unsere Sportler sind im deutschen Block untergebracht, wir Trainer im Haus nebenan bei den Australiern. Von denen hat man ja im Vorfeld tolle Sachen über ihr Quartier gehört. Die können wir so nicht bestätigen, die Toilettenspülungen funktionieren tadellos, und Zimmerdecken kommen auch nicht runter.

20160802-04_rio_anreise-1280Die Mensa für die Verpflegung ist gigantisch groß, wir haben vorhin dort zweites Frühstück eingenommen. Man sollte aber immer in langen Sachen dort rein, denn dieses riesige Teil wird mittels großer Gebläse stark runtergekühlt. Da holt man sich schnell eine weg!

Nun erst mal die Sachen auspacken und verstauen und etwas ausruhen nach dem Reisestress. Morgen geht’s zum ersten Training auf den Schießstand!