Entscheidung Doppeltrap – Ein Duell auf Augenhöhe

Entscheidung Doppeltrap – Ein Duell auf Augenhöhe

20150218_goldbrunner-loewRio de Janeiro, BRA – Erster Ausscheid um den begehrten Startplatz zu den Olympischen Spielen, aber der Reihe nach. Als sich die Türen vom Flughafengebäude in Rio de Janeiro öffneten, dachte ich uns trifft ein Hitzeschlag. Vom kühlen Deutschland in ein gut gekühltes Flugzeug, später nach der Landung in Rio in klimatisierten und damit gut gekühlten Räumen zwei Stunden wartend, verließen wir das Flughafengebäude. Es war wirklich brutal, wir schauten uns an und dachten uns, bei dieser Hitze schießen, das kann ja heiter werden.

Auch wir benötigten insgesamt 7 Stunden vom Verlassen des Fliegers bis ins Hotel. Rio de Janeiro – ein wahres Stauparadis für Autofahrer. Das war schon heftig. Was uns gleich auffiel: Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, dass hier in vier Monaten die Olympischen Spiele stattfinden werden. Keine Hinweisschilder oder Plakate, keinerlei Werbung für dieses grandiose Sportereignis. Auch auf dem Schießstand, den man als solchen von außen nicht erkennt, gab es überhaupt keine Souvenirs, nichts – das war wirklich sehr sehr schade. Merchandising absolut null. Das ist schon merkwürdig, denn bekanntlich ist die Vorfreude die schönste Freude und jeder Schütze hätte sich wohl ein Andenken an die Olympischen Spiele gekauft. Aber das ist wohl hier etwas anders.

Die Straßen sind in einem katastrophalen Zustand. Man versucht irgendwie eine zusätzliche Straße zu bauen, vom Stadtkern zum Schießstand. Diese Straße fertig zu bekommen ist fast unmöglich. Das Problem: eine Kilometer und aber Kilometer lange Baustelle und keine Arbeiter zu den besten Arbeitszeiten da. Wenn es gut lief waren wir in einer Stunde auf dem Schießstand, wenn es schlecht lief bis zu 2,5 Stunden. Meistens lief es schlecht. Aber bekanntlich soll man niemals „Nie“ sagen, drücken wir den Brasilianern die Daumen, dass alles rechtzeitig fertig gestellt wird. Es wäre ihnen wirklich zu gönnen.

Leider konnten wir am ersten Tag kein inoffizielles Training schießen. Also haben auch wir ein kulturelles Tagesprogramm unternommen. Zuckerhut und Jesusstatur – ein unbedingtes Muss als Touri. Das hat sich wirklich gelohnt.
Dann ging es mit dem offiziellen Training los. Michael hatte anfangs große Probleme mit der Anlage zu Recht zu kommen. In der fünften und letzten Trainingsrunde dann die Erlösung. Er kam vom Stand mit der Erkenntnis „Ich denke, jetzt hab ich‘s“. Bei Andy lief es in momentan gewohnter Weise gut. Das ließ hoffen und so sind wir mit breiter Brust in den Wettkampf gestartet.

Es war schon eine gewisse Anspannung zwischen den Beiden zu spüren. Zwei Athleten und ein Quotenplatz. Diese Konstellation ist Spannung genug. Und dann diese unglaubliche Hitze. Selbst die sonnenverwöhnten Italiener stöhnten. Aber unsere Beiden meisterten ihre Aufgabe hervorragend. Michael konnte an die Leistung der letzten Serie im Training anknüpfen und schoss mit 134 Scheiben (12. Platz) einen sehr ausgeglichenen Wettkampf. Natürlich ist da noch Luft nach oben und nun heißt es weiter machen, an Feinheiten arbeiten und gezielt auf den zweiten Ausscheid in Todi (Italien) hin trainieren.

 

Gratulation an Andy. Er hat es ein weiteres Mal geschafft, unter den 6 besten Schützen der Welt zu sein. 136 Scheiben, gleich mit Richmond (USA), hieß Shoot off fürs Finale. Andy konnte sich durchsetzen. Durchatmen war angesagt, erstes Ziel erreicht. Im Finale werden die Karten bekanntlich neu gemischt. Nach dem Finale musste Andy ein weiteres Mal ins Shoot off gegen den nächsten US Boy, Walton Eller. Es ging um das Bronze-Medal-Match. Eller gewann. Andy Platz 5, ein tolles Ergebnis.
Bronze-Medal-Match Eller (USA) / Barilla (ITA), Eller gewann. Im Gold-Medal-Match Mosin (RUS) / Willett (AUS), Willett Weltcup-Sieger.

Doppeltrap ist weiter auf Olympiakurs und hat sich damit in der Weltspitze festgesetzt. Aber auch bei Andy gibt es noch einiges zu tun um das letzte Quäntchen zum großen Ziel, das noch fehlt, zu erreichen. Drücken wir unseren beiden Doppeltrap-Schützen die Daumen für ihren zweiten Ausscheid.
Das Gute in unseren Flintendisziplinen ist, das nur Fakten zählen. Es gibt keine A- oder B- Note, keine 5,2 oder 6,0. Es gibt nur getroffen oder nicht getroffen. Es geht nicht nach Größe oder Aussehen, nach Bekanntheitsgrad oder was man irgendwann einmal geleistet hat. Es zählt einfach nur die momentane Leistung und danach wird abgerechnet. Ganz einfach, der Beste wird fahren.

Photos by © ISSF | Nicolò Zangirolami

Aufholjagd wurde nicht belohnt

Aufholjagd wurde nicht belohnt

20160417-02_WC-Rio_SosaRio de Janeiro, BRA – Beim gestrigen dritten und letzten Wettkampftag der Männer legte Karsten Bindrich nochmal einen furiosen Endspurt hin! Mit 24 und 25 Treffern legte er eine ordentliche Schippe drauf und kam auf 117 Scheiben, die mit ihm noch acht weitere Schützen erreichten, darunter auch die letzten drei Olympiasieger! Das Shoot Off war eine illustre Runde von 9 Weltklasseschützen, die um den letzten verbliebenen Finalplatz kämpften.

Nach und nach lichtete sich dann das Feld, bei Binde war leider bei Scheibe 4 Endstation. Sehr schade, denn eine Finalteilnahme hätte nahtlos an seinem sehr guten 7. Platz beim WC Nikosia (CYP) angeknüpft. Er hat am ersten Tag ein bis zwei Scheiben zu viel „fliegen lassen“, sonst wäre das Shoot Off für ihn gar nicht auf die Tagesordnung gekommen.
Der Spanier Fernandez gewann nach Nikosia den zweiten Weltcup in Folge und gehört bei der Olympiade hier im August zum absoluten Favoritenkreis! Zweiter wurde der Belgier Peeters vor Brol aus Guatemala.

20160417-01_WC-Rio_Sosa

Es herrschen hier wieder tropische Temperaturen. Wenn man aus dem klimatisierten Aufenthaltsraum nach draußen geht, dann trifft einen die Hitze wie ein Hammer! Hinter den Ständen B und C stehen Pavillons, hinter dem Finalstand A eine große Tribüne. Also wenigstens für die Betreuer und nachfolgenden Schützen etwas Schatten, währenddessen die Schützen vorne auf den Platten in der gnadenlos sengenden Sonne stehen. Aber alles lamentieren nützt nichts, hier muss jeder Sportler durch – wohl dem, der eine gute Kondition hat!

20160417-04_WC-Rio_guamZum Damenwettkampf noch ein kleiner Nachtrag: Dort schoss auch eine Schützin aus Guam mit, im Nachgang habe ich erfahren, sie ist Skeetschützin! Am Trap-Wettkampf hat sie teilgenommen, wahrscheinlich um Zeit bis zu Beginn von Skeet zu überbrücken. Pro Runde traf sie eine Scheibe – das gab in der Endabrechnung ein Ergebnis von 3! Für die nachfolgende Schützin in derselben Runde ist so etwas natürlich der blanke Stress – es hupt 24 mal! Bei den Zuschauern hinter dem Stand wurden schon Wetten abgeschlossen, wann der erste Treffer in der Serie kommt. In Runde zwei traf sie die 21 Scheibe mit dem zweiten Schuss – die Zuschauer applaudierten! Bei allem gebotenem Respekt, aber so was ist in meinen Augen schon grenzwertig – ein gewisses Leistungsniveau sollte dann doch schon vorhanden sein, schließlich sind wir bei einem Weltcup!

20160417-05_WC-Rio_ahrensEin sehr angenehmer Gesprächspartner während des Trap-Wettkampfes der Frauen war Hasso Ahrens, ein deutsch-stämmiger Trainer und Vater aus Namibia. Er betreut seine Tochter Gaby Ahrens, die ja bei den Afrikaspielen in Kairo der Damenwettkampf gewinnen konnte und sich damit einen Quotenplatz für Namibia sicherte. Sie wird auch zur Olympiade im August hier in Rio de Janeiro an den Start gehen. Hasso und Gaby wohnten zusammen mit uns hier im Hotel Windsor Florida. Da gab es abends in der Lobby oder auf der Busfahrt zum Stand immer Gelegenheit für Gespräche über Land und Leute, über Namibia und Deutschland, über Sport, über Gott und die Welt. Beide haben heute früh die Heimreise angetreten – guten Flug!

Auch unsere Damen sind inzwischen auf dem Heimweg, nachdem sie erst noch den Schießstand ansteuern mussten, um die Waffen abzuholen. Nach aktuellen Informationen ohne Probleme. Auch ihnen eine angenehme Heimreise!

Heute Wettkampftraining Doppeltrap. Wieder mit dem ersten Bus um 06.30 Uhr auf den Stand, hoffentlich sind die Straßen zu Wochenbeginn nicht gleich am frühen Morgen dicht.

Bis bald – allen noch einen schönen Wochenanfang (jedenfalls für den Rest des Tages)!

Bildquellen:
© Photos by Lyndon Sosa & Gaby Ahrens

Bronze in der Hitzeschlacht

Bronze in der Hitzeschlacht

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Sonja Scheibl – Bronze

Rio de Janeiro, BRA – Beim gestrigen zweiten und letzten Wettkampftag der Damen konnte einmal mehr Sonja Scheibl überzeugen. In einer wahren Hitzeschlacht erreichte sie mit 69 Treffern im Vorkampf als 3. souverän das Semifinale. Mit 11 getroffenen Scheiben qualifizierte sie sich für das Bronzemedalmatch, hier siegte sie mit 11 zu 9 Treffern gegen die Chinesin Chen Fang und holte sich damit die Bronzemedaille.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch – eine ganz tolle Leistung!

Nach ihrem 2. Platz beim WC in Nicosia im März nun eine weitere Medaille, das lässt auf eine erfolgreiche Olympiaqualifikation hoffen. Diese wird ja bei den nächsten beiden Weltcups in San Marino und Baku zwischen ihr und den beiden nach dem Vorausscheid verbliebenen Athletinnen Jana Beckmann und Christiane Göhring entschieden.

Die Bedingungen hier vor Ort für alle nicht einfach,  glühende Hitze, hohe Luftfeuchte und kein Dach auf dem Trapstand. Also musste man sich seine Kräfte schon einteilen und auch während der Runde ständig für Kühlung sorgen, damit der „Rechner“ nicht überhitzt! Sonja meisterte diese Herausforderung souverän!

 

© Photos by ISSF | Nicolò Zangirolami

Jana belegte in der Endabrechnung mit 63 Scheiben den 18. Platz, Christiane kam mit 53 Scheiben auf den 37. Platz. Hier gilt es sicher noch einige Reserven zu erschließen und Abläufe im Wettkampf zu optimieren. Die Rangliste im Mai in München als nächster Wettkampf bietet in Richtung Weltcup San Marino, der im Anschluss stattfindet dazu die nächste Gelegenheit.

[youtube https://youtu.be/KHkjG9dgvnE]

Binde muss morgen auch nochmal „drandrücken“, um sich um ein paar Plätze zu verbessern. Nach drei Runden rangiert er mit 68 Treffern auf Platz 26.

Die Fahrzeiten mit den Bussen haben sich inzwischen eingepegelt auf ca. eine Stunde zum Stand und ca. ein bis zwei Stunden vom Stand zum Hotel.

Einige Tests (ist ja hier eine Test-Weltcup) wurden uns noch auferlegt. So sollten wir testen, wie man ohne Munition das offizielle Wettkampftraining durchführt (Kleiner Scherz…)! Die Munition war zwar da, aber es fehlte irgendeine Genehmigung von der Armee. Denn der Stand befindet sich ja auf Militärgelände. Also konnten keine Patronen herausgegeben werden. Zu Beginn des offiziellen Trainings, das immer nach strengem Zeitplan verläuft, hatte keiner Munition. Die wird aber zum Treffen der Wurfscheiben dringend benötigt! Große Unruhe unter den Schützen – eine dreiviertel Stunde später war die Genehmigung da und die Patronen konnten schnell und unbürokratisch nach Nationen gestaffelt abgeholt werden. Der Zeitplan wurde aktualisiert, alles ging dann eine dreiviertel Stunde später los. Funktioniert auch!
Von diesem Zeitpunkt an lief die Sache hier ordentlich. Alles kam in die Gänge und der Weltcup ins Rollen!

Gestern sind unsere Doppeltrap-Schützen mit Assistenztrainer Frank Günther angereist, unsere Damen treten heute die Heimreise an.

Bis demnächst aus der Hitze von Rio!

Ankunft in Rio de Janeiro

Ankunft in Rio de Janeiro

20160413-01_WC-Rio_ZuckerhutRio de Janeiro, BRA – Mit dem Nachtflug kamen wir Mittwoch nach 11 Stunden und 30 Minuten in Rio de Janeiro (Brasilien) an, anschl. noch das Waffenprozedere! – Dieser Weltcup hier in Rio ist gleichzeitig ein olympischer Testwettkampf, wir sind also die Testpersonen. – Mehrere Male musste jeder Sportler verschiedene Dokumente hin und her reichen, Unterschriften leisten, auf Kopien warten – das volle Programm! Zum Schluss reichte bei den nachfolgenden Athleten nur noch eine Unterschrift. Wenn wir also damit zur Optimierung des Prozedere beitragen konnten, haben wir das doch gerne gemacht!

Danach mit dem Bus zum Schießstand. Eine sehr große Anlage außerhalb der Stadt, die Bauarbeiten sind dort noch im vollen Gange! Kein Schießlärm , sondern nur Hämmern, Schweißen, Bohren, Schneiden – sämtliche Gewerke vor Ort! Schnell in den Katakomben zur Shotgun-Waffenkammer, die Waffen einlagern. Kurze Anfrage: Morgen Training möglich? Nein, morgen kein Training, erst am 14. April offizielles Wettkampftraining!

Leise Zweifel bleiben.

20160413-04_WC-Rio_SchiessanlageDie anschließende Fahrt zum Hotel – der Hammer! Das Wort „Verkehrsinfarkt“ hat  für mich eine völlig neue Bedeutung bekommen, denn hier wird er aktiv gelebt! Die geschätzten 30 Kilometer vom Stand bis zu unserem Hotel hatten wir dann doch schon in der Rekordzeit von 3 Stunden und 10 Minuten absolviert. Unser Busfahrer war völlig schmerzfrei – ein Teufelskerl! Denn wie er  die große Kiste durch alle Hindernisse rangierte, die Spur ohne Blechschäden mit nur wenigen Zentimetern Abstand wechselte – Respekt! Ständig Moped- und Motorradfahrer, die sich mit lautem Hupen zwischen den Autos durchquetschten, meistens längs, bei stehendem Verkehr aber hin und wieder auch mal quer! Man verbreitert gerade die Straßen für die Olympiade, daher gibt es in alle Richtungen Megastaus! Da es ja um einen Testwettkampf geht, testen wir eben auch die Staus!

Unser Hotel ist sehr gut, auf dem Dach gibt es sogar einen kleinen Pool. Essen kann man hier gut und günstig. Es gibt in der Nähe viele Restaurants, die Buffet anbieten. Bezahlt wird nach Gewicht, man wählt aus vielerlei Fleisch, Fisch, Sushi, Gemüse und Salat aus, dann lässt man den Teller wiegen.

20160413-02_WC-Rio_Christus 20160413-03_WC-Rio_Jana-Sonja

Da wir ja variabel sind, war nach dem Ausfall des gestrigen geplanten inoffiziellen Trainings Kultur angesagt. Also Besuch der weltbekannten Sehenswürdigkeiten in Rio! Ganz in der Nähe des Hotels gibt es einen Ticketshop. Hier kann man Eintrittskarten für den Besuch der Christusstatue kaufen, den Transport mit einem Shuttle inbegriffen. Ein tolles Erlebnis, man hat eine schönen Blick auf die Stadt, das Meer, die Strände und die vorgelagerten Inseln.
Danach mit dem Taxi zum Zuckerhut. Mit der Seilbahn über eine Zwischenstation auf dieses markante Wahrzeichen von Rio – nichts für Menschen mit Höhenangst!

Am Abend bekamen wir dann Infos zum heutigen offiziellen Wettkampftraining.

Vorolympischer Test in Rio de Janeiro

Vorolympischer Test in Rio de Janeiro

2016_Logo-WC-RioKöln, GER – Unsere Schützen sind auf dem Weg nach Rio de Janeiro (BRA), dort finden ab Freitag die Wettkämpfe des ISSF WorldCup Rifle, Pistol and Shotgun (14. – 24.04.2016) statt, sozusagen der vorolympische Testlauf – gleichzeitig wird Intern weiter um die begehrte Olympiaqualifikation gekämpft.

Insgesamt entsendet der DSB zu allen Wettkämpfen einen starken Kader von 25 Schützinnen und Schützen, für die Flintendiziplinen gehen folgende Schützen an den Start:

Jana Beckmann (Magdeburg) . Trap
Christiane Göhring (Schwallungen) – Trap
Nadine Messerschmidt (Brotterode-Trusetal) – Skeet
Sonja Scheibl (Itzstedt) – Trap
Christine Wenzel (Ibbenbüren) – Skeet

Karsten Bindrich (Eußenhausen) – Trap
Ralf Buchheim (Potsdam) – Skeet
Michael Goldbrunner (Benediktbeuern) – Doppeltrap
Andreas Löw (Weingarten) – Doppeltrap

Hier der Zeitplan für Rio in den kommenden Tagen…

20160413_Agenda-WC-Rio

1.RWS-JVR 2016 in Wiesbaden – Rekordbeteiligung im Jubiläumsjahr

1.RWS-JVR 2016 in Wiesbaden – Rekordbeteiligung im Jubiläumsjahr

Gruppenbild - JVR Wiesbaden 2016
83 Teilnehmer, davon 47 im Trap und 36 im Skeet, bedeuteten 10 Jahre nach dem ersten Jugendpokal, später Jugendverbandsrunde (JVR), Rekordbeteiligung.

Wiesbaden, GER – Zum ersten Vorkampf trafen sich die besten deutschen Junioren im BLZ in Wiesbaden. Der komplette Nationalkader hat unter der Beobachtung der beiden Bundestrainer Uwe MÖLLER und Axel KRÄMER an diesem Wettkampf teilgenommen. Der Ausrichter WC Wiesbaden war gut vorbereitet. Es mangelte weder an Helfern noch an gutem Essen. Alle wurden drei Tage lang gut versorgt. Für die sportlichen Höhepunkte sorgten sowohl die Erfahrenen, als auch die ganz Jungen. Die Wertung sieht vor, dass der Beste der beiden Vorkämpfe (Wiesbaden und Ballenstedt), sowie der Endkampf in München in die Wertung kommt. Somit erhalten die Besten der Vorkämpfe zwar eine gut Ausgangsposition, aber noch keine Preise.

20160410-05_jvr-wiesbaden-1280Ein Kopf an Kopf Rennen lieferten sich bei den A-Junioren im Trap die beiden Sachsen David KARDAUS und Oliver SCHULZ. Beide lagen mit 104 Scheiben gleichauf. Sie brachten bereits jetzt eine Differenz von 15 Scheiben zwischen sich und das restliche Feld. Ihre Teilnahme am Finale in München gilt als sicher. Gleiches bei den A-Junioren im Skeet. Auch hier liegen die beiden Führenden Jörn HÜLLER und Felix MEYER ZU BEXTEN mit 110 Scheiben gleichauf. Der Abstand zum Dritten, dem Thüringer Paul BUTTERER beträgt aber nur sechs Scheiben.

Eine Überraschung gab es bei den B-Junioren im Trap. Der Hesse Nico DANNLER gewann mit 97 Scheiben. Erik BUCHMANN aus Brandenburg und Julian KREMER aus Sachsen-Anhalt folgten mit 95 bzw. 90 Scheiben. Mit 11 Startern trat hier die größte Einzelklasse an. Auch im Skeet waren es neun Starter, allerdings mit einem toten Rennen. Die drei ersten Arnd BRENGELMANN, Lukas MEYER und Fynn PFLÜGER trennt nur eine Scheibe.

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Bei den Jugendlichen im Trap liegen die beiden Führenden bereits weit vorne. Max BAUMANN und John RÄHM führen hier mit 96 bzw. 90 Scheiben. Ähnlich ist es auch beim Skeet. Mit 95 bzw. 91 führen hier Jan EWALD und Tom FISCHER.

Die weiblichen Teilnehmer im Trap aus Jugend und B-Junioren starteten in einer Klasse, da dies auch bei der DM so sein wird. Die Thüringerin Michelle SEILER gewann mit 98 Scheiben. Ihr folgt Juliane BRASS aus Hessen, die auf 89 Scheiben kam. Dahinter wieder aus Thüringen Pauline LINDNER. Die gleiche Differenz liegt auch zwischen den beiden Führenden im Skeet. Maria KASTORNYKH und Valentina UMHÖFER trafen 101 und 92 Scheiben.

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Für den Paukenschlag sorgten die Schüler im Skeet. Auf speziell für die Klasse zusammengestellte Einzelscheiben trafen John KELLINGHAUS und Rene BUNDAN aus Westfalen jeweils 110 Scheiben, wobei nach drei harten Schießtagen in der letzten Runde KELLINGHAUSEN eine 25 und BUNDAN eine 23 gelang. Schon bei den 14-Jährigen zeigt sich damit erneut die guten Jugendarbeit im Skeet in Schale. Im Trap ging der Sieg nach Hessen. Ivan PODDUBSKIY gewann mit 88 Scheiben vor Moritz JOHN aus Thüringen und Paul EVESLAGE. Hier geht das Schülerprogramm über 125 Scheiben geradeaus mit einem Schuss.

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Für weitere Highlights sorgten die Kaderschützen. Eine aus C- und DC-Kader zusammengestellte Klasse in beiden Disziplinen schafften insgesamt weitere fünf „VOLLE“. Kathrin MURCHE bot im Trap die konstanteste Leistung und traf mit insgesamt 110 Scheiben die meisten. Knapp dahinter folgte Niklas WOLFERSEDER aus Bayern als bester DC-Kader mit 109 Treffern. Wiederum nur eine Scheibe zurück kam Bettina VALDORF auf Rang drei. Für das mit Abstand beste Ergebnis sorgte der Wiesbadener Yannik HOFMANN im Skeet. Am zweiten Tag verfehlte er in drei Runden nur eine einzige Scheibe und traf insgesamt 119 mal. Marvin MEYER, Paul ZOURS und Eva-Tamara REICHERT folgten mit 112 bzw. 111 Treffern.

Alles in Allem ein toller Saisonauftakt mit dem das Organisationsteam sehr zufrieden war. Im Juni in Ballenstedt geht es dann in die zweite Runde.

Hier das Gruppenbild im Original zum Download (12 MB)…