Trap Frauen und Männer eröffneten die EM in Larnaca (Zypern)

Trap Frauen und Männer eröffneten die EM in Larnaca (Zypern)

Larnaca, CYPFür einige begann die Reise bereits am späten Sonntagnachmittag in Richtung Wiesbaden. Von dort aus wurden die Schützen um 4 Uhr Frühs mit dem Taxi abgeholt und zum Flughafen FFM gebracht. Glücklicherweise sind wir von dem Reisetrubel zur Ferienzeit verschont geblieben und die Gepäck-/Waffenaufgabe verlief reibungslos. Mit dem Zwischenstopp im Wien wurde das Trap Team vervollständigt. Schon hier hat man einige bekannte Gesichter anderer Nationen wiedergetroffen (CZE; SVK; SPA; …)

In Zypern angekommen, verlief auch hier die Waffenkontrolle schnell und reibungslos. Selbst all unsere Gepäckstücke wurden mitgeliefert, wobei hier schon einige ihre Bedenken hatten. Schließlich wäre das nicht das erste Mal gewesen, dass ein Koffer oder eine Waffe fehlt.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war Training angesagt. Ein Teil des Teams war bereits im Frühjahr für zum Weltcup vor Ort und wusste ungefähr, wie der Schießstand vorzufinden ist. Natürlich war es im Frühjahr/März nicht so warm, wie jetzt im August mit 36°. Ein Dankeschön an unseren Physiotherapeuten Lewi, der uns vormittags sowohl mit gekühlten Getränken als auch mit kleinen Snacks versorgt hat und nachmittags für Physioeinheiten zur Verfügung stand.

Von Tag zu Tag konnte man immer mehr zusehen, wie sich der Stand mit anderen Nationen füllt. Das deutsche Team wurde Mittwochabend durch unsere Physiologin Nadine Athenstedt vervollständigt.

Die Wettkampftage Freitag und Samstag wurden jeweils 8:30 Uhr mit Damenrotten eröffnet, danach folgten die Männer. Wer hier gleich in den frühen Morgenstunden seine Runde auf dem Stand D (Finalstand, ohne Dach) absolvieren durfte, hatte Glück, denn am Nachmittag war es auf der Plattform unbeschreiblich heiß. Um das Gefühl ein wenig zu beschreiben: Es fühlt sich an, als würden die Schuhe dahin schmelzen und zu brennen anfangen; je mehr Wasser oben hinein gekippt wurde, desto mehr hat der Körper geschwitzt, während man vergebens auf eine leichte Windböe gewartet hat.

Nichtsdestotrotz hat das deutsche Team sein Bestes gegeben.

Unser Steve hat am ersten Tag souveräne 72 von 75 angeschossen. Am 2. Tag startete er mit einer 24. Leider war seine letzte Runde in der Mittagszeit auf Stand D, von dem er mit einer hart erkämpften 22 /25 ging. (118 von 125). Finaleingang lag hier bei 119. Paul und Andy erkämpften sich mit 117 sowie mit 115 Scheiben die Ränge 23 und 39.

Bei den Trap Damen lag der Finaleinzug bei 116 getroffenen Scheiben. Hier wurde Kathrin Murche mit 113 Scheiben beste deutsche Dame. Insofern besonders, da sie damit einen Quotenplatz für die in Polen stattfindenden European Games 2023 errang. Katrin und Sarah wurden Platz 25 und 29.

Am Sonntag startete für Germany1 Murche mit Löw und für Germany2 Quooß + Pigorsch im Trap Mixed Team. Hier errang unser Germany2 einen hart erkämpften 4. Platz. Abends, zur Teambesprechung durften wir unsere JuniorInnen mit Trainer Karsten Bindrich begrüßen.
Am Montag fand der letzte Wettbewerb für unseren PK-Kader statt, das Trap Team Damen / Herren Event. Hier errangen sowohl unsere Damen, als auch unsere Herren nach Finalteilnahme leider nur den 4. Platz.

Vielleicht haben unsere Junior*Innen mehr Glück, wir drücken Euch die Daumen.

Für 80 Nachwuchsschützen war Berlin eine Reise Wert

Für 80 Nachwuchsschützen war Berlin eine Reise Wert

Berlin, GERÜber 80 Nachwuchsschützinnen und Nachwuchsschützen trafen sich bei tollem Wetter zum Finale der diesjährigen RWS-Jugendverbandsrunde beim SC Diana Berlin in Hoppegarten. Die Berliner waren gut vorbereitet und sorgten mit dafür, dass die Wettkämpfe störungsfrei abgewickelt werden konnten. Gleich acht Finale fanden am Sonntag ab 12:00 Uhr parallel auf vier Ständen statt. RWS hatte auch in diesem Jahr das Finale mit insgesamt 8000 Schuss Rottweil-Munition unterstützt. Auch die begehrten Pins, Sonnenbrillen und Kugelschreiber der Deutschen Schützenjugend fanden reißenden Absatz. Bundesjugendsprecher Henrik Quast war nach eigenen Worten begeistert von den Leistungen und konnte ab 14:00 Uhr den Siegern und Platzierten die Medaillen umhängen.

Gleich zwei Schülerrotten in den beiden Disziplinen Trap und Skeet waren am Start was zeigt, dass die Flintenschützen einigermaßen gut durch die Corona-Pandemie kamen und die ganz jungen Nachwuchsschützen für größere Aufgaben zur Verfügung stehen. Auch zur DM in München sind jeweils 12 Schüler zugelassen. Im Trap siegte Cedrik Härter mit starken 23 Scheiben vom Brandenburgischen Schützenverband. Silber ging an Henry John vom Thüringischen Schützenverband und Josephiene Schwenzfeier mit 19 Scheiben, die für den Schützenverband Berlin-Brandenburg an den Start ging. Im Skeet kam es zum Stechen zwischen Mathes Schnieders (WF) und Tobias Hannecke (BR) die beide 20 Scheiben trafen. Die Goldmedaille ging mit 1:0 an den Westfalen. Bronze holte sich mit 19 Scheiben Tobias Wenzel, der ebenfalls für den WSB startete.

Bei der gemischten Klasse der Jugendlichen kam es ebenfalls zum Stechen um den Titel. Im Trap trafen Marek Reinhold (Brandenburg) und Vincent-Benedikt John (Berlin) bei 28 Scheiben. Mit 2:1 ging die Goldmedaille nach Brandenburg. Bronze gewann Dustin Schertler, der ebenfalls für Berlin antrat und 22 Scheiben traf. Zu einem Hessischen Doppelsieg kam es im Skeet. Luise Middel gewann mit starken 46 Scheiben vor ihrem Teamkollegen Vladislav Poddubskiy der 41 Scheiben traf. Bronze ging mit 29 Scheiben durch Jan Erik Hanken an den Westfälischen Schützenbund.

Die Klasse der Trapjunioren gewann mit 40 Scheiben Michel Albrecht für den Westfälischen Verband. Silber und Bronze holten sich die Brandenburger Lucas Racko (36 Scheiben) und Leonard Wolf (27 Scheiben). Die Goldmedaille im Skeet ging an Hagen Wedekind vom Niedersächsischen Schützenverband, der 49 Scheiben traf. Bruno Deutsch (Sachsen) holte sich mit nur drei Scheiben weniger die Silbermedaille. Bronze gewann Stefan Wolff mit 32 Scheiben für die Brandenburger.

Die gemeinsame Wertung von NK1 und NK2 gewann im Trap Tim-Luka Schmidt für Mecklenburg-Vorpommern mit 42 Scheiben. Silber gewann Moritz John mit 36 Scheiben für den Thüringischen Schützenbund, Bronze ging durch Alexander Engeln mit 28 Scheiben nach Sachsen-Anhalt. John Kellinghaus (WF) gewann überlegen die Skeetwertung mit 51 Scheiben. Silber und Bronze gingen mit 46 bzw. 42 Scheiben an die Geschwister Rene und Emilie Bundan, die ebenfalls dem Westfälischen Schützenbund angehören.

Der Wanderpokal des Förderkreises Wurfscheibe ging im Trap, wie bereits in den beiden Vorjahren mit 343 Punkten (Bewertung aus Teilnahme und Platzierungen) an den Brandenburgischen Schützenverband. Platz zwei belegte mit 168 Punkten der Schützenverband Berlin-Brandenburg. Platz drei ging mit 146 Punkten an den Westfälischen Schützenbund. Dieser gewann auch die Wertung der Skeetschützen mit 197 Punkten vor Brandenburg mit 162 Punkten und Niedersachsen, die auf 84 Punkte kamen.

IJSC Orimattila oder auch… ab in die „Butnik“!

IJSC Orimattila oder auch… ab in die „Butnik“!

Orimattila, FINAm 19.07 startete eine kleine Skeet-Delegation in das Abenteuer Orimattila (Finnland) zum Internationalen Junior Shotgun Cup, während sich die nominierte EM-Mannschaft in Vorbereitung zum IJSC Porpetto befand, um weitere internationale Erfahrung zu sammeln. Trotz aktuellen Berichten von chaotischen Zuständen an deutschen Flughäfen, verpassten Fliegern, stundenlangem Anstehen bei den Sicherheitskontrollen usw. verlief bei uns Fünf‚ alles reibungslos. Einchecken der Waffen, Sicherheitskontrolle im Schnelldurchlauf, außer meine Mouse, die besonderes Interesse weckte, keinerlei Vorkommnisse.

Auch in Helsinki, wo wir sicher landeten, keine Besonderheiten: Koffer da, Sportgepäck da! Ach ja der Zoll, ein kurzes:… möchten Sie etwas sehen? Wo kommt ihr her? Frankfurt!  …Skeet oder Trap? Skeet! …dann viel Erfolg. Wir waren durch.

Ein kurzer Orientierungsmarsch zum Leihwagen, Übernahme und los ging es 125 km grob in Richtung Norden. Es ging in Richtung Lahti, dann rechts ab und da waren wir in unserer Unterkunft „Pajulahti Olympic Training Center“ – gefühlt in der „Butnik“ & doch nur 30 Minuten von Lahti und dem Schießstand entfernt.

Der nächste Tag stand unter dem Zeichen „ab geht es zum Schießstand nach Orimattila (OSU)“. Ein Navigator wurde bestimmt, das Ziel eingegeben und los. Sobald wir die Kleinstadt Nastola verließen, war sie da, die finnische Landschaft und das ist „nichts“! Wald, Wiesen, Felder, Straßen, sowie ab und an ein Haus. Gewöhnungsbedürftig und verleitet auch dazu, ab und an mal eine Ausfahrt zu verpassen.
Die herzliche und freundschaftliche Begrüßung sei hier hervorzuheben, nichts war unmöglich, alles war gut vorbereitet, die MultiPull-Anlage lief, auch für Skeet (es sei mir ein kleines Schmunzeln gegönnt)! Somit starteten wir überdacht, bei sommerlichen Temperaturen unser erstes freies Training. Hier galt es, den Hintergrund aufzunehmen, Haltepunkte zu finden und – ja der Wind – ich nenne es mal spannend – und erst einmal anzukommen. Die Gesamtentspanntheit zeigte sich auch hier. Es lief gut & ordentlich. Für den Trainer vor Ort immer eine Herausforderung, die Athleten besser kennenzulernen, die Eigenheiten, die unterschiedlichsten Herangehensweisen an Herausforderungen, die Selbsteinschätzungen usw. Hier der herzlichste Dank an meine Trainerkollegen die Max, Rene, Hannah & Luise so gut für ihren Einsatz beim IJSC in Orimattila vorbereitet haben.
Im Anschluss klärten wir organisatorisches für das offizielle Training und den Wettkampf. Mein französischer sowie schwedischer Trainerkollegen wurde ebenso wie ich als Jury berufen, es lief vieles in Personalunion und doch absolut reibungslos, respektvoll und herzlich. Unsere Athleten knüpften Kontakte zu allen Seiten, ein herrliches ‚Kaudawelsch‘ mit der Erkenntnis, es war richtig das wir da waren und unser Land, den Deutschen Schützenbund e.V. und den Förderkreis Wurfscheibe repräsentieren durften.

Ja, es ist richtig, es war ein kleines Teilnehmerfeld, gerade im Skeet, doch an den Ergebnissen lässt sich erkennen, es wurden hohe Ergebnisse im Vorkampf geschossen, die Finals hatten es in sich und für unsere vier Athleten waren es die ersten ‚internationalen Finalteilnahmen‘. Es wurde gekämpft, nicht eine Scheibe geschenkt – und ja, es zeigte sich, wo noch Reserven liegen! Wir waren mit Abstand das jüngste Team (14, 16, 16 sowie Rene Bundan mit knapp 20).

Der Finaleinzug lag bei 116 Scheiben. Rene und Max mit je 117 zogen sicher ein. Peter Jürisson EST gewann den Vorkampf mit 123 getroffenen Scheiben. Nach den Semifinals war leider für Rene Schluss, Max aber erkämpfte sich die Finalteilnahme und wurde am Ende 4ter.

Hier die Ergebnisse!

Hannah und Luise kämpften parallel – ich schreibe es bewusst, da sich bei vier Teilnehmerinnen vielleicht einschleichen könnte, na ja die Zwei sind ja eh im Finale. Hier zeigte sich aber sehr genau, worum es ging: zu zeigen was möglich ist. Vallioniem Nea (23) führte den Vorkampf an mit 113 Scheiben und schoss ‚Finnischen Rekord‘. Doch in einem spannenden Finale wollte es Hannah Middel wissen, sie wollte die Medaille und war absolut auf Goldkurs.

Aber dann: bei Luise Middel auf Stand 4 ein Waffenfehler. Unterbrechung und ungläubiges Staunen – ich habe es so noch nicht gesehen, hatte wir doch dann auf einmal zwei Teile! Kurz, Hannah stellte ihrer Schwester die Flinte zur Verfügung, mit Tränen der Enttäuschung in den Augen wurde Stand 4 beschossen. Es wurde Platz 4. Mit einem Vorkampfergebnis von 108 Scheiben kann sie aber sehr zufrieden sein.

Hannah holte sich Gold! mit dem ‚Golden Hit‘:

Bis zur Siegerehrung hatten wir nun viel zu tun, das Schwedische Team half und begab sich mit uns auf Fehlersuche… Systembilder wurden gesucht, gerüttelt und geschüttelt, Bilder in die Welt geschickt, ein kurzes Telefonat mit Karsten Bindrich (JVR Schale: …das sieht nicht gut aus! Zusammengesetz und die Hoffnung waren groß, doch nach einem Probeschuss war Schluss, wir hatten wieder zwei Teile.

Also ging ich auf die Suche nach einer Leihflinte, von Sporting über Trap alles Mögliche, aber so etwas wie Skeet… mmmhhh. Aber dann… Daher ein ganz großer Dank an Anssi Maekelae, Anssi – er hat vermutlich die einzige ‚Skeetflinte‘ in ganz Finnland 😉. Somit wurde mit der Wettkampfleitung vereinbart, dass die Mixed Teams am nächsten Tag 10 Minuten später starten, damit Luise noch die Möglichkeit hatte, sich etwas mit der Leihwaffe „anzufreunden“ – was ihr ja auch sehr gut gelang. Unsere Mixed Paarung wurden aus den Vorkampfergebnissen zusammengestellt: Rene & Luise, Max & Hannah.

Wir kämpften wieder gemeinsam, aber Hannah konnte leider nicht an ihre Einzelleistung anknüpfen, Max pushte, tröstete, motivierte – auch sich selbst – im Ergebnis 74/75!! Hut ab! Hier musste die letzte Scheibe entscheiden, bei Treffer SO mit GER 2 leider reichte es im Gesamtergebnis nur für Platz 4 (132).
Wir gewinnen gemeinsam und verlieren gemeinsam!
Rene & Luise (133) kämpften sich durch, bei kühlen 18 Grad und leichtem Nieselregen und holten sie sich verdient die Bronzemedaille!

Was für ein Abschluss!

Und da war er nun der 25.07, der Tag der Abreise, wieder ab nach Helsinki, eine etwas verwirrte Frau Bechtel – so groß und weit Finnland ist – mit Zufahrten, Ausschilderungen – alles etwas „muckelig“! Wie kommen wir dahin, wo wir unser Auto abgegeben können – ja, OK, wir mussten im Kreis fahren. Ein kurzer bekannter Fußmarsch, Aufgabe der Waffen und Gepäck – diesmal etwas „verfahrener“. Aber es hat geklappt.
Sicherheitskontrolle wieder kein Problem, mit etwas Verspätung ab nach Frankfurt. Angekommen, Koffer alle da und nun auf der Suche nach dem Sperrgepäck-Schalter, gefunden nur da war nichts.

Zum Service, mit der Auskunft: ja, hier Band 4. Also alle wieder zurück – Band 4. Auf Nachfragen wieder die Bestätigung: Band 4. OK. Aber wieder tat sich nichts!
Da ist wohl das Wort – hinter bzw. vor – verloren gegangen. Aber gut wir fragen nach, es klärte sich und da war es unser Sportgepäck – ach ja der Sperrgepäckhinweis war ungefähr 30×30 cm groß unter der Hallendecke!
Die Erleichterung war groß und der nächste Gedanke, jetzt aber raus hier. Den Zoll freundlich anlächeln und Marsch. Wir waren durch! Der 12. Internationale Junior Shotgun Cup war erfolgreich beendet!

Mit viel Hoffnung – sehen uns wieder – in 2023 zum 13ten!

Fazit: Suhl, Orimattila und Porpetto. Das europäische Junioren-Wettkampf-Trio IJSC/IWK startete mit dem JWC in Suhl – bedingt durch die Pandemie traf sich hier erstmalig seit annähernd drei Jahren die internationale Jugend wieder. Volle Terminkalender, aber auch finanzielle Nöte der im Normalfall beteiligten Länder, führten sicherlich auch dazu, dass wir in Finnland ein kleineres Teilnehmerfeld hatten.

Es sollte aber nicht in der Folge dazu beitragen, dass Wettkämpfe wie der IJSC Finnland oder der ISC Porpetto als unnötig angesehen werden. Sie wurden/werden 2022 in Skeet sowie im Trap zur Vorbereitung der EM genutzt, aber auch zur internationalen Verständigung – dort entwickeln sich über Grenzen hinaus Kontakte und Freundschaften, es geht um gegenseitige Wertschätzung, Erfahrungen werden gesammelt, erste Wettkämpfe auf internationale Ebene bestritten uvm. Und, wer mag es bestreiten, ggf. die Wurzeln für erfolgreiche Sportlerkarrieren gelegt.

Vielen Dank !

Rene Bundan, Hannah Middel, Luise Middel, Maximilian Seibel, Katharina Schimnick-Bechtel

Ein Weltcup der „besonderen Art“

Ein Weltcup der „besonderen Art“

München, GEREin Weltcup in München und ich war dabei. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit fand vom 12.07. – 20.07.2022 der erste Weltcup in den paralympischen Schießsportdiziplinen in München statt. Ausgetragen wurden die Wettkämpfe auf der Olympia Schießanlage in München-Hochbrück.

Neben Gewehr und Pistole wurden ebenfalls Para-Trap Wettbewerbe ausgetragen. Bei den Para-Trap Wettkämpfen starteten insgesamt 43 Sportler aus 16 Nationen. Aufgeteilt in drei Klassen war mit 17 Startern die Gruppe der Rollstuhlfahrer die am stärksten vertretene. In der Klasse der Sportler mit Beeinträchtigungen des oberen Bewegungsapparates starteten 11 Schützen und des unteren
Bewegungsapparates 15 Schützen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen wurden die Wettbewerbe ausgetragen, was an der besonders kräftigen Gesichtsfärbung der Schützen zu erkennen war. Somit waren die Trap-Schützen auf dem Gelände immer leicht auszumachen, gegenüber den „Bleichgesichtern“ aus den Luftgewehrhallen.

Also kurz gesagt optimale Bedingungen in München, wo es sich meiner Meinung nach immer wieder sehr gut schiessen lässt auf den Trap-Ständen. Die Wettkämpfe fanden auf den Ständen A und B statt und das Finale wurde auf Stand C geschossen. Schon beim Pre-Eventtraining war zu erkennen, wie stark das Starterfeld war. Spätestens am ersten Wettkampftag musste ich feststellen, dass eine 20 nicht wirklich ein gutes Ergebnis ist. Die an sich starken Nationen (Italien, Finnland und Spanien) zeigten schnell, was wirklich geht. Mein Ziel hatte ich mir mit dem Erreichen des Finales gesteckt, was in Anbetracht der Leistungen der anderen Schützen in meiner Klasse eine echte Herausforderung wurde. Mit 109 Treffern belegte der Starter aus Finnland in meiner Klasse den ersten Platz in der Qualifizierung. Eine echte Hausnummer für uns Rolli-Fahrer, da bin ich mit meinen 106 Treffern noch gerade so als Fünfter ins Finale gekommen.

Finale….oho, genauer gesagt hier werden die Karten neu gemischt. Es ist schon etwas Einmaliges bei einem Weltcup im Finale in Deutschland zu stehen. Das jedoch war mir zu diesem Zeitpunkt noch gar
nicht so bewußt, wie später im Hotel. Das war auch gut so, denn ich war wirklich in diesem so oft beschriebenen Tunnel. Um mich herum hätte die Welt untergehen können, das wäre an mir vorbei
gegangen. Bis zum Schluß war mir nicht bewußt an welcher Position ich im Finale aktuell bin. Nur durch die Handzeichen meines Trainers merkte ich, es geht weiter und weiter und weiter… Es endete dann bei Platz zwei und damit auf dem Treppchen!
Es sind diese Augenblicke, diese Konzentration und dieser Spaß, die einem in Erinnerung bleiben. Dafür mache ich/wir das ganze hier doch nur. In diesem Moment vergisst man all die Hürden, Steine im Weg und Nicklichkeiten, mit denen ich als Para-Sportler in Deutschland zu kämpfen habe.
Umso süßer schmeckt der Erfolg und die Freude über all die Glückwünsche, die man erhalten hat und noch immer erhält.

SILBER: Thomas Höfs, GER – GOLD: Pedro Gomez Albendea, ESP – BRONZE: Juha Myllymaki, FIN

Tja, so war es in München, was gibt es sonst noch zu sagen?

Machen wir es doch wie in Hollywood bei der Oskar-Verleihung. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Trainer und Freund Marc Unbescheiden. Er hat sich wirklich in jeglicher Hinsicht um mich gekümmert! Angefangen von der Ernährungsberatung über eine „Vorfeldmassage“ bis hin zum technischen Background. Es hat mir an Nichts gefehlt und ich bin mir sicher, wir haben den Erfolg als Team geholt!
Auch der Niedersächsische Sportschützen Verband und der Sportbund Niedersachsen waren und sind an meiner Seite. In guten wie an schlechten Tagen. Denn eines darf man nicht vergessen, erst durch ihre finanzielle Unterstützung ist es mir möglich, an so vielen internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu können.

So, was steht als nächstes an?

Europameisterschaft in Lonato im September und Weltmeisterschaft im November in Al Ain. Die Ziele sind klar gesteckt, in beiden Wettkämpfen möchte ich einen Finalplatz erkämpfen.

Euer Thomas Höfs

Eine italienische Jugendverbandsrunde an der Adria

Eine italienische Jugendverbandsrunde an der Adria

Porpetto, ITANach einer anstrengenden Anreise, welche durch eine Zwischenübernachtung in München etwas entspannt wurde, sind wir sicher hier in Porpetto angekommen. Porpetto – ca. 90 Km von Venedig entfernt – ist das Nachwuchsleistungszentrum der italienischen Flintenschützen. Der Schießstand liegt in Mitten von Feldern und Weinreben, wir sind hier eins mit der Natur. Dieser 18. Internationale Juniorenwettkampf war für uns eine tolle Vorbereitung auf die kommenden Europameisterschaften In Larnaca auf Zypern. Neben den Temperaturen von 36 Grad plus, den vielen Mücken waren auch unsere internationalen Gegner am Start. Neben den Slowaken und Tschechen, den Kroaten und Schweizern vielen vor allem die 100 jungen Italiener aus allen Regionen des Landes auf!

Mit unseren Leistungen (Team Gold und Silber, 4 Finalteilnahmen und letztendlich 2 vierten Plätzen) konnten wir nachweisen, dass wir in Richtung der EM und WM „in der Spur“ sind.

Zwei Runden im inoffiziellen Training und auch nur zwei Runden im PET mussten reichen, um uns mit dem Hintergrund und den Haltepunkten vertraut zu machen. Natürlich nahmen wir an der grandiosen Eröffnungsfeier teil und vertraten GER würdig!
Mit guter Laune und strahlendem Sonnenschein ging es dann in den Wettkampf! Die anstrengenden Wettkampftage wurden – natürlich – mit ordentlichem Italienischen Abendessen belohnt. In den Gesprächen mit den Trainern wurden wir immer wieder für den kommenden Tag motiviert!
Alle drei Juniorinnen (Isabel, Emilie und auch Annabella) schafften den Einzug in das Finale der besten acht Schützen*innen! Und auch John schaffte diesen Sprung! Dann zeigten sich allerdings unsere Schwächen in den Finaldurchgängen, die es gilt bis zur EM abzubauen!

Bei den Italienern, den Slowaken und Tschechen zeigten sich die höheren Schusszahlen bei den Finaldoubletten, trotzdem können wir mit den zwei 4. Plätzen von John und Emilie sehr zufrieden sein!
Die Juniorinnen wurden für ihre tolle Leistung mit der Goldmedaille in der Teamwertung belohnt und auch wenn es bei Tim und Luis noch nicht so richtig klappen wollte – auch hier der 2. Platz in der Teamwertung!

Ein tolles Team mit tollen Leistungen geht nun in Richtung Europameisterschaft, davor jedoch steht die 12stündige Heimfahrt auf dem Plan! Annabella wird noch eine Woche in Italien bleiben (Familienurlaub) und er Rest der Truppe trifft sich am kommenden Freitag bereits zur 3. RWS JVR in Berlin!

Anreisechaos, viel Regen und starke Leistungen…

Anreisechaos, viel Regen und starke Leistungen…

Changwon, KOREin interessanter Weltcup ist zu Ende gegangen, leider konnten wir in die letzte Entscheidung – dem Mixed Team – nicht eingreifen. Auch wenn dieser Weltcup personell schwach besetzt war, so wurden schon sportliche Leistungen verlangt.

Im Mixed Team zeigten England und Italien mit jeweils 146 Treffern, wie hoch die Trauben in Europa hängen und auch Frankreich mit 142 Treffern gelang der Schritt in die Finals. China und Korea vervollständigten das Teilnehmerfeld im Finale. Wir kamen mit unseren Teams nur auf Platz 11 & 12 ein. Sven Korte zeigte mit 73 Treffern seine zurück gewonnene Sicherheit. – Aber beginnen wir von vorn!

Unsere Anreise gestaltete sich schwierig – die Thüringer Fraktion mit Haaga – Messerschmidt und den zwei Trainern flog von Frankfurt nach München – hier wollten wir in die Maschine zum Rest unseres Teams hinzu stoßen. Leider hob diese Maschine ohne uns ab. Wir wollten schnellstens folgen, gingen also zum Lufthansa Service Schalter. Aber diese Idee hatten auch die 200 anderen Personen, welche in einer Schlange vor uns standen – nach 3 Stunden waren wir bereits am Schalter – wir bekamen die Info, dass in den nächsten 3-4 Tagen alle Maschinen nach Korea bereits überbucht sind. Er empfiehlt uns den Rückflug nach Frankfurt!

Also zurück, mit der Angst dass unser Gepäck bestimmt nicht mitkommt. Erstaunlicher Weise waren neben den Waffen auch unsere Koffer in Frankfurt. Übrigens war die Warteschlange in Frankfurt am Service Schalter noch länger als die in München – Der blanke Wahnsinn!!!
Ab ins Auto und zurück nach Hause – wir starteten am Morgen um 6 Uhr und waren um Mitternacht wieder zu Hause.

Dann die Entscheidung, die Sportler bleiben zu Hause und die Trainer fliegen nach Korea um das Team vor Ort zu betreuen!!! …eine heftige Entscheidung und die Enttäuschung bei Vincent und Nadine groß – waren sie doch gut vorbereitet.

Zwei Tage später bekamen dann die Trainer einen bestätigten Flug nach Korea und dieses Mal klappte es fast reibungslos, es fehlte lediglich mein Koffer. Dieser wurde aus Versehen in Frankfurt stehen gelassen – die Lufthansa bat um Verständnis. Aber nach zwei Tagen wurde der Koffer direkt in das Hotel geliefert – in Korea funktioniert es irgendwie besser als in Deutschland.

Die Trainer haben durch die verspätete Anreise das Training verpasst, aber Christine übernahm die Rolle des Team Captains und organisierte das Umfeld. Auch mein Kollege „Trap“ half bei der finanziellen Abwicklung.

Danke an ALLE, dass es so funktionierte – ein tolles Team!

Dann die Qualifikationswettkämpfe mit Superleistungen von Sven und Nele! Mit 121 bzw. 116 Scheiben qualifizierten sich beide für die Ranking Matches, schossen sehr stark und kamen jeweils auf dem 4. Platz ein!

Sven bemerkte: „Ich habe hier in Korea keine Serie unter 24 geschossen – das Mixed Team mit eingeschlossen!“ – Eine bärenstarke Leistung von unserem jungen Vater!

Leider konnten wir durch den Ausfall von Nadine und Vincent an den Team Wettkämpfen nicht teilnehmen. Auch wenn wir unsere Leistung im Mixed Team Wettkampf nicht abrufen konnten, so war es ein sehr wichtiger Weltcup auf dem Weg zu den Europa- und Weltmeisterschaften in diesem Jahr. Mit zwei vierten Plätzen in der Einzelwertung zeigten wir bei den Frauen als auch bei den Männern – dass wir dazu gehören!