Suhl, GER (Krämer/Möller) Hatten unsere Doppeltrap-Schützen noch mit den typischen Thüringer Wetterbedingungen zu kämpfen, so kam pünktlich zum Start der Trap- und Skeet-Entscheidungen die Sonne heraus. Über 200 Schützen in den drei Disziplinen stellten schon einen Teilnehmerrekord dar und zeugen vom guten Ruf der Suhler Schießanlagen. Zum ersten und ich glaube aber auch nicht zum letzten Mal dabei, die Schützen aus Amerika und Australien. Die großen Teams aus Indien, Italien und Russland bestimmen ja nun schon seit Jahren das Starterfeld. Damit stand bereits vor dem Wettkampf fest, wer in das Finale will, der muss international ansprechende Leistungen bringen. Darauf musste sich unser Team einstellen!
TRAP / DOPPELTRAP
Insgesamt muss ich einschätzen, dass in den männlichen Disziplinen Doppeltrap und Trap die deutschen Ergebnisse keinen Anlass zur Freude gaben. Sicher waren bei den zwei jungen Doppeltrap-Schützen in ihrem ersten Jahr keine hohen Ergebnisse zu erwarten, aber im Trapbereich liegen wir im Schnitt mindestens 6 Scheiben hinter der Finaleingangsleistung zurück.
Zu viele Fehler in der Startphase der Serie, Doppel- und Dreifachfehler ließen keine höheren Ergebnisse zu. Im Umgang mit der Wettkampferregung gibt es doch erhebliche Reserven! So ein internationaler Wettkampf mit Startern aus 19 Ländern ist sicher einige Nummern größer als eine nationale Ausscheidung.
Für unsere EM-Starter war dieser Junior-Cup eine Standortbestimmung in Richtung EM, die ja ab 25.07. in Maribor (SLO) stattfindet. Bis dahin ist nochmal arbeiten im Bereich Technik, Startphase, Schulung Konzentrationsausdauer und Regieplanumsetzung angesagt. Mit dem Training in den Stützpunkten in der nächsten Woche wird dann die heiße Phase für die EM eingeläutet, dort stehen die vorher genannten Schwerpunkte auf der Agenda.
Ein Lichtblick im Trapbereich waren die Leistungen der Juniorinnen, hier entwickeln sich hoffnungsvolle Nachwuchstalente. Sarah Bindrich verfehlte das Shoot Off um den Einzug ins Finale nur um eine Scheibe, Christin Hilmer gewann das Finale um den Super-Cup. Hier stehen die ersten beiden pro Juniorenwettkampf „Porpetto (ITA), Orimattila (FIN) und Suhl (GER)“ in einem extra dafür ausgeschriebenen Finale. Christin gab hier eine saubere und souveräne Vorstellung!
Die Bedingungen hier in Suhl waren top, selbst beim Wetter (außer Doppeltrap) hatten die Organisatoren der ISSF einen „heißen Draht“ (im wahrsten Sinne des Wortes) nach oben!
Die Wettkampftage waren sehr lang, das hing mit den Super-Cup Finals zusammen, die immer erst nach den offiziellen ISSF-Finals und der anschließenden Siegerehrung stattfanden. Trotzdem eine schöne und spannende Sache, hoffentlich im nächsten Jahr auch wieder mit demselben Modus!
SKEET
67 Scheiben die Finaleingangsleistung bei den Juniorinnen und 120 Scheiben bei den Junioren! Katrin Wieslhuber schoss sich mit guten 68 Scheiben in das Semifinale. Ihr starker Siegeswille ließ sie förmlich explodieren – vielleicht etwas zu schnell und auch zu genau im SF. 12 Treffer reichten für die Teilnahme am Bronze-Medal-Match! Dort zeigte sie ihre volle Stärke – mit 15 Treffern sicherte sie sich souverän die Bronze Medaille! Alle anderen Mädels waren mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden!
Laura Quooß 61 Treffer und Platz 12 / Eva Reichert 57 Treffer und Platz 19 (ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent aus Bayern), Franziska Kurzer 54 Treffer und Platz 24!
Unsere Jungs stiegen sehr positiv in diesen Wettkampf ein! Nach 100 Scheiben lagen die Schützen unserer EM Mannschaft Yannik Hofmann mit 96, Tilo Fritze mit 95, Vincent Haaga mit 93 noch gut im Rennen. Wer selbst geschossen hat, der weiß – die letzte Runde muss „Voll“ sein! Dann kann man sich noch nach vorn schieben!
1000 Gedanken gehen unseren Schützen durch den Kopf, dann kommt noch die Wettkampferregung hinzu, die Eltern und Fans auf dem Stand – wir hatten ja schließlich den oft zitierten „Heimvorteil“!
Yannik mit einer starken 24iger Runde und 120 Treffern sicher im Finale! Tilo rutschte leider eine 20iger Serie in seinen sonst so stark geschossenen Wettkampf. Hier war der Druck einfach zu hoch, die Waffe schon mit dem Ruf im Anschlag und weit vor der Scheibe. Zu allem Unglück war dann auch noch das Brillenglas zersprungen …… wenn es einmal kommt, dann kommt es dick! Mit 115 Scheiben ist Tilo ganz sicher nicht zufrieden!
Vincent bestätigte mit 117 Treffern seine ansteigende Form, hier merkt man deutlich, dass mit steigender Wettkampfhäufigkeit auch die Sicherheit kommt!
Leider lag nun unser Team punktgleich mit den Finnen auf 352 Treffern, aber auf Grund der schlechteren Deckserie landeten wir auf dem 4. Platz!
Auch Yannik war im Semifinale die Rakete, die Waffe war zu schnell vor dem Ziel und dadurch nicht mehr zu steuern! 9 Treffer reichten für den 6. Platz! Ein toller Wettkampf unseres hessischen Kaderschützen.
Man muss sagen, dass dieser Juniorenwettkampf in Suhl einmalig in der Welt ist! Diese vielen Jugendlichen aus aller Welt, die mit solcher Begeisterung und Harmonie unseren schönen Sport betreiben – das lässt unsere Trainerherzen höher schlagen!
Die Krönung des Ganzen war natürlich der Super-Cup. Die besten Schützen der Wettkämpfe in Italien, Finnland und Suhl bestritten dann am Abend (19:30 Uhr) das Superfinale! Und wieder einmal zeigte sich Italien ganz stark! Einzig der Schütze Naruka aus Indien, vermochte sich in die Medaillenränge hinein zu schießen. Platz 1 für Palmucci und Platz 2 für Ciccotti aus Italien! Tolle Schützen und ein gutes Team!
Wir schauen nach vorn, denn unsere Mannschaft wird nun für die Europameisterschaften in Maribor vorbereitet! Es gibt einen Lehrgang in Frankfurt/Oder und in Schale.
Doch jetzt drücken wir ganz fest die Daumen für unsere Jungs in Gwangju, KOR bei der Universiade 2015!!!