Sarlospuszta, HUN (Uwe MöllerHeute nun, am „Day after“, nachdem das ganze etwas gesackt ist – nochmal ein paar Gedanken zu unserem tollen Tag von gestern. Für mich war es ja hier der erste Erfolg als neuer Bundestrainer. Trotzdem möchte ich ausdrücklich den Anteil von Karsten Beth und auch Axel Krämer erwähnen, die ja dafür in den letzten Jahren den Grundstein gelegt haben. Nochmal vielen Dank dafür!

20140620-06 EM-UngarnBei Chrisi war es echt schade, nach der Vorleistung hätte sie ein Platz im Finale mehr als verdient! Aber das kommt noch, sie ist auf einem guten Weg! Wenn man dann beim Finale als verantwortlicher Trainer mit vorne auf dem Stand sitzt, dann geht blutdruckmäßig voll die Post ab! Auch wenn man das äußerlich nicht so sieht, im Inneren kämpft und fiebert man doch gewaltig mit, wenn das Ganze dann zu Ende ist (zumal noch sehr erfolgreich), dann merkt man erst mal, das auch das beste Deo an seine Grenzen kommt, man schwitzt sack nass! Tolle Leistung von Katrin, die ja nach ihrer Babypause erst seit 3 Monaten wieder trainiert. Semifinale total abgezockt und cool, beim Goldmedalmatch dann ein kurzes Konzentrationsloch bei Scheibe 7 und 8, der den Fight zu Gunsten von Gelisio entschied. Trotzdem Top, also beide Daumen hoch! 
Der Mannschaftssieg war in greifbarer Nähe, eine einzige Scheibe mehr – und wir hätten bei der Siegerehrung die deutsche Nationalhymne gehört und nicht die italienische, die sich inzwischen zu einem Siegerehrungshit entwickelt hat.

20140620-02 EM-UngarnGestern ein Highlight, heute dann eine Klatsche. Bei der Entscheidung der Männer und Junioren gab es für uns nichts zu holen. Irgendwie war die Luft raus. Es geht eben nicht automatisch so weiter mit den guten Leistungen, die einige in den letzten Wettkämpfen gezeigt haben. Serienvorbereitung, Umgang mit dem Druck, der bei so einem Turnier kommt, Konzentrationsausdauer über die gesamte Serienlänge, Pausengestaltung…., es gibt bis zur WM noch viele Baustellen, an denen gearbeitet werden muss. Die Weltspitze ist sehr dicht zusammen gerückt und die Leistungen, um das Finale zu erreichen, gehen immer mehr ans Maximum. In diese Richtung muss auch unser Anspruchsniveau gehen, sonst haben wir schlechte Karten und finden uns auf Seite 2 oder 3 im Protokoll wieder!

Nach einer Trainingspause, die jetzt alle nötig haben, gilt es in Richtung WM-Qualifikation und WM über das Training und über Wettkämpfe die individuelle Leistungsfähigkeit neu aufzubauen. Ab sofort werden im Männer- und Juniorenbereich die Karten neu gemischt, keiner hat einen Bonus oder ist vorzeitig qualifiziert. Bei den Damen liegen wir auf Kurs, Katrin und Chrisi haben mit ihren Leistungen und Platzierungen die WM-Nominierung in der Tasche. Um den dritten Startplatz wird es in Suhl und Ehra-Lessin sicher einen heißen Kampf geben.

Neuer Europameister bei den Männern wurde sensationell Andreas Scherhaufer aus Österreich – herzlichen Glückwunsch an ihn und an seinen Trainer Josef “Peppi“ Hahnenkamp! Bei den Junioren siegte der Portugiese Da Silva Teixeira.

Unsere Doppeltraper mit Frank Günther sind gestern auch gut hier gelandet, morgen haben sie dann ihr offizielles Wettkampftraining.

20140620-05 EM-Ungarn 20140620-03 EM-Ungarn 20140620-04 EM-Ungarn
„Andreas Scherhaufer (AUT)  /  Trainer der Kroaten  /  Medaillen der EM“