München, GER (Axel Krämer) Ich kann mich daran erinnern, dass wir nur einmal in Granada einen Wettkampf geschossen haben, der solche Dimensionen wie dieser WC hier in München aufwies. Normalerweise könnten wir für die Flintendisziplinen den Zusatz „Schießmaraton“ verwenden. Von 09:00 Uhr am Morgen bis 20:45 Uhr am Abend wurde ohne Unterbrechung geschossen, um dieses gewaltige Starterfeld durch zu bringen! Das ganze bei bis zu 37 Grad und blauem Himmel. Der Veranstalter hatte schon Bedenken, denn die zuständige Behörde hat für diesen WC nur eine Schießgenehmigung bis 20:00 Uhr erteilt. Egal ob da 90 Nationen mit 500 Sportlern am Start stehen – pünktlich um 20:00 Uhr wird der Strom abgeschaltet. Das sind für einen Weltcup keine Zustände, denn kein Ausländer würde diese eventuelle Abschaltung verstehen! Aber es ging auch dieses Mal wieder alles Gut und der 1. Wettkampftag unserer Skeeter verlief ohne Probleme.
Da Ihr die Ergebnisse bestimmt schon aus dem Netz gezogen habt, wie gewohnt hier an dieser Stelle nur unsere „kleine interne“ Einschätzung!
1. | RHODE, Kimberly | USA | |
2. | DROZD, Brandy | USA | |
3. | DUNN, Haley | USA | |
… | |||
21. | WENZEL, Christine | 69 | |
25. | HAUFF, Vanessa | 68 | |
36. | MESSERSCHMIDT, Nadine | 65 | |
MQS – STARTER | |||
WIESELHUBER, Katrin | 62 | ||
KURZER, Franziska | 58 |
Der Finaleingang lag bei 72 Scheiben! Unsere nüchterne Bilanz im Skeetlager…
Christine lag bis zur letzten Runde noch in Finalnähe. Mit einer 24iger Runde hätte sie sich für das Shoot off um das Finale qualifiziert! Leider dann schon der erste Fehler auf Stand 2, schlechte Sicht am Abend und etwas zu schnell angenommen und schon ist der Fehler da! Und nun mit aller Gewalt keinen Fehler mehr machen! Mit der 6 Niederhausscheibe war dann der Zug abgefahren. Das ganze Problem lag nicht in der Zeit der Wettkampfrunde, sondern in der Bewältigung der großen Pausen zwischen den Runden. Selbstkritisch müssen wir uns eingestehen, dass im Moment nur Christine bei unseren Damen in die Bereiche der Finalanschlussleistung vordringen kann. Vanessa kämpft um den Anschluss und ist nicht weit entfernt, zumal sie den Wettkampf mit einer optimalen 25iger Serie begann! Unsere Medaillengewinnerin der EM von Suhl – Nadine Messerschmidt – schoss mit 65 Scheiben eine solide Leistung, die natürlich in der kommenden Zeit zu steigern ist!
Christine schoss ihre erste Runde um 10:00 Uhr, die Zweite um 13:30 Uhr und die letzte Runde um 18:30 Uhr. Ein Wahnsinns Maraton für unsere Schützen. Natürlich standen wir Trainer (Jürgen Raabe und ich) auch die ganze Zeit auf dem Schießstand – und zwar von 09:00 – 20:45 Uhr! Aber unser emsiger Leistungsdiagnostiker – E. Nixdorf – war von uns am längsten auf den Beinen. Er hatte Kameras auf den Ständen A und E fest stationiert, die nach einem ausgeklügelten Zeitplan aktiviert und wieder ausgeschaltet werden mussten. Auf Stand C filmte er selbst mit einer Video Kamera. Wir versprechen uns wesentliche Impulse für die weitere technische Trainingsarbeit!
Bei den Männern wurden heute nur 50 Scheiben beschossen. 11 x 50 VOLL, 16×49 lassen auf eine Finaleingangsleistung von 122 (Shoot off) rechnen. Hubert Stasiak mit 48 und Sven Korte mit 47 besitzen noch eine Minimalchance! Mit 46 Scheiben ist man in diesem Weltklassefeld schon abgeschrieben! Auch damit müssen wir in Zukunft umgehen können, unser Leistungsanspruch muss weiter erhöht werden. Unsere Schützen sollen das Finale erreichen (wir kämpfen um Quotenplätze), dazu müssen sie 122 Treffer erzielen. Also müssen sie diese Leistung schon einmal national nachgewiesen haben. Bei den Frauen verhält es sich ähnlich, da sind es 72 Treffer. In diesen Bereichen sollte unser Anspruchsniveau und unsere Leistungsfähigkeit liegen! Morgen geht es weiter und unsere Männer kämpfen!