Sarlospuszta, HUN (Uwe Möller) Hallo Freunde, hier nun der erste (von Euch hoffentlich langersehnte) Bericht aus Ungarn von der EM Wurfscheibe! Eigentlich hatte ich ja gestern schon was geschrieben, das wollte ich dann aber nicht ins Netz stellen, damit der tolle Artikel von Willi noch etwas länger auf der ersten Seite bleibt!
Eben sind wir von der Eröffnungsveranstaltung aus Dabas zurückgekommen. Das war eine ganz tolle Sache, man merkt auf Schritt und Tritt, wie stolz die Ungarn sind, solch ein Event ausrichten zu dürfen. Zuerst gab es einen Empfang im Rathaus beim Bürgermeister mit lecker Essen und Trinken, danach die Eröffnungszeremonie auf dem Rathausplatz mit Einmarsch der Nationen, vielen Reden und Grußbotschaftenb(meiner Meinung nach etwas zu lang), danach Kulturprogramm mit Volksfestcharakter. Auftritt einer „Teufelsgeigerin“ a la Vanessa Mey (schon allein optisch ein Ohrwurm…) Danach trat ein smarter ungarischer Popsänger auf, bei dem die einheimischen Mädels in achter Marschblöcken in Ohnmacht fielen – aber dazu muss man sicher die schwierige ungarische Sprache beherrschen! Dann ab in den Bus und durch die Puszta zu den einzelnen Hotels, unseres natürlich zum Schluss. Und keine Autobahn, sondern mitten durch! Straßen sind das hier, da wird während der Fahrt jede Schlagsahne im Tetrapack fest – so wird man durchgeschüttelt!
Und nun mein Bericht, den ich heute im Laufe des Tages schon auf dem Stand geschrieben habe:
Nach dem gigantischen Sieg unserer Fußballnationalmannschaft gestern gegen Portugal greifen wir heute hier in Sarlospuszta / Ungarn mit dem offiziellen Wettkampftraining ins Geschehen ein. Übrigens haben wir gestern geschlossen im Hotel das Spiel verfolgt -Ehrensache! Die Anreise hierher am Sonntag verlief problemlos, obwohl 11 Stunden Fahrt ein ganz schöner Ritt sind. Unser Hotel ist etwas abseits, dafür top. Unsere Junioren zusammen mit Matze und Karsten Beth haben gestern nach dem Training erst mal eine sauberer Runde Beachvolleyball hingelegt, nach den Reisestrapazen zum Auflockern ganz okay. Nicht das ihr denkt, wir machen hier Urlaub in einem Wellnesshotel – wir sind hier bei den Europameisterschaften Wurfscheibe!
Die Fahrt zum Schießstand dauert etwa 40 Minuten, davon die meiste Zeit Autobahn, das ist noch erträglich. Der Stand an sich ist top, alles neu, 4 kombinierte Stände, große Anzeigetafeln, Mattarelli-Maschinen und im Annahmebereich bei Trap Golfrasen – alles sehr gepflegt. Unsere ungarischen Freunde haben sich große Mühe gegeben, hier optimale Bedingungen zu schaffen. Viel Platz für die Mannschaften, ein großes und viele kleine Aufenthaltszelte- und jede Menge Biertischgarnituren! Hier gibt es gefühlt für jeden Sportler und jeden Trainer mindestens eine Bank und einen Tisch! Wahrscheinlich hat man aus den vorangegangenen Großereignissen in diesem Jahr gelernt und wollte Streitereien um Tische und Bänke aus dem Weg gehen und ewigen Querulanten und Nörglern von vorneherein das Wasser abgraben! Ob es geholfen hat, werden wir nachher zum Technical Meeting sehen.
Die deutsche Mannschaft hat ihr eigenes Hauptquartier aufgeschlagen, es ist dasselbe wie in München zum Weltcup. Das Aufbauen gelang in Rekordzeit, am Eingang unseres Camps prangt stolz die Deutschlandfahne! Die Sportler haben heute jeder zwei Trainingsrunden, gestern beim inoffiziellen Training durften wir auch schon zweimal ran. Das Training insgesamt lief nicht schlecht, ohne dass ich Euch jetzt mit Zahlen langweilen möchte. Ansonsten ein buntes Treiben hier, 43 Nationen sind am Start. Gegenüber München sicher Peanuts, aber trotzdem nicht minder spannend und interessant. Mit Bodo Gißke aus Suhl (in der Jury tätig), Peter Brass und Daniel Spatz von Krieghoff sind liebe Bekannte hier vor Ort, das macht alles noch viel angenehmer.
Morgen dann der erste Wettkampf, als erster muss Luca Faulstich gleich um neun ran, eine halbe Stunde später dann Philipp Hermes. Alle schießen morgen zwei Runden. Am Donnerstag dann auch zwei Runden bei den Männern und Junioren (wurde heute übrigens schnell noch geändert, eigentlich waren für Donnerstag nur eine Runde pro Sportler geplant), die Frauen und Juniorinnen eine Runde und Finals. Am Freitag dann eine Runde plus Finals bei den Männern und Junioren.
Hier übrigens unser Teilnehmer bei der EM: