Gabala, AZE (Uwe Möller) War das ein Tag gestern! Definitiv nichts für schwache Nerven, und einen stabilen Kreislauf sollte man auch als Trainer haben! Das war ein sportlicher Krimi vom Feinsten – mit Goldi als Hauptakteur! Er zeigte eine grandiose Leistung, Nerven wie Drahtseile- einfach (man möge mir die Formulierung verzeihen) „arschcool“! Und bei dieser Hitze auf dem Finalstand in der prallen Sonne ohne Dach!
Goldi wuchs förmlich über sich hinaus und zeigte, was er wirklich drauf hat. Er begann mit einer 29er Runde, danach folgten eher mäßige 26 Treffer. Dann gab er „Gas“, dreimal 29 Treffer, 142 Scheiben – damit musste er ins Shoot-Off um den Einzug ins Finale. Souverän überstand er diesen „Nervenkrieg“, die erste Hürde für einen Quotenplatzgewinn hatte er erfolgreich genommen.
Im Semifinale erreichten er und 4 weitere Schützen 29 Treffer, also musste ein weiteres Shoot-Off um den Einzug ins Goldmedalmatch entscheiden, für das sich der Brite Steven Scott mit einer maximalen Runde von 30 Treffern souverän qualifizierte und somit einen der zwei zu vergebenden Quotenplätze sicher hatte. Wichtig war, das Goldi den Inder Asab Mohad bezwang, der sich ebenfalls noch Hoffnung auf einen Quotenplatz machen konnte – und es gelang, einfach Wahnsinn!
Im anschließenden Bronzemedalmatch unterlag Goldi dann zwar dem Russen Vasily Mosin, das konnte er aber durch den Gewinn des zweiten Quotenplatzes verschmerzen. Er beendete den Weltcup in Gabala auf Platz 4. Im Goldmedalmatch siegte der Amerikaner Glenn Eller vor dem Briten Steven Scott.
Unser zweiter Starter Andy Löw hatte seit dem Vortag Magen-Darm-Probleme, außerdem eine Blockierung im Lendenwirbelbereich. Keine optimalen Voraussetzungen für einen guten Wettkampf. Aber Andy biss sich trotz Magenkrämpfe durch, mit 140 Treffern erreichte er den 11. Platz. Auch eine sehr gute Leistung, die nahtlos an seine ständig ansteigende Leistungskurve im gesamten Jahresverlauf anknüpft. Gut gekämpft, Andy!
Wir begleiteten Goldi dann noch zur Dopingkontrolle, dort nahm er dann Unmengen an Wasser zu sich, aber irgendwie ging es nicht. Er hatte wahrscheinlich durch das Schwitzen auf dem Stand viel Flüssigkeit verloren, obwohl er dort immer genügend Wasser trank. Das musste nun erst mal wieder kompensiert werden, so dass es ziemlich lange dauerte, bis er seinen Gang mit dem Glas antreten konnte. Aber Ende alles gut, um 19.30 Uhr waren wir dann endlich im Hotel.
Der Quotenplatzgewinn war natürlich das Sahnehäubchen, dadurch fiel eine große Last vom gesamten Team ab! Die Freude und Erleichterung war riesengroß! Nochmal ein großes Dankeschön an Frank Günther als Disziplingruppentrainer Doppeltrap und an Hans Goldbrunner als Heimtrainer!
Andy und Goldi treten heute Nacht die Heimreise an.
Unsere Trap-Schützen sind in der letzten Nacht hier gut angekommen, heute wurde bereits die erste Runde beim inoffiziellen Training gedreht. Also dann bis bald, viele Grüße aus dem heißen Gabala!