Suhl, GER (Michael Eck) Obwohl der komplette C- und D/C-Kader in Ehra-Lessien um die letzten WM-Tickets kämpfte, fand sich 43 Jugendliche und Junioren zur RWS Jugendverbandsrunde im thüringischen Suhl ein. Neben den Urkunden und Medaillen ging es um über 4000 Schuss Munition der Marke Rottweil, die ihre Abnehmer suchten. Nach dem Trainingstag am Freitag, verzichtete man auf die schon gewohnte Technikrunde (Trap = Geradeaus, Skeet = Einzelscheiben) und stieg mit olympischen Serie in den Wettkampf ein. Gleich vier sollten es für diesen ersten Tag werden. Durch die neuen Klassen bei den Verbandsmeisterschaften, hat sich auch die JVR dieser neuen Klassen angenommen. Sowohl im Trap als auch im Skeet gibt es jetzt neben den A- und B-Junioren auch die Klasse für Jugendliche und Schüler. Die Mädchen starteten mit den Jungs in einer Klasse, teils mit überraschenden Ergebnissen. Alle acht Klassen waren besetzt.
Für alle Teilnehmer ging es zum Erreichen des Semifinalen über mindestens zwei Wettkämpfe. Der beste Vorkampf von Wiesbaden bzw. Wilhelmshaven und der Endkampf in Suhl bildeten die Grundlage für die Qualifikation. Bei den Schülern im Skeet gab es mit Jan Ewald nur einen Starter. Im Trap gewann Jonas Bindrich gegen Marie-Louis Meyer mit 12:9. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe waren die Jugendlichen im Trap. 176 Scheiben aus zwei Wettkämpfen waren nötig für einen Finaleinzug. Mit jeweils neun Treffer kamen Felix Braun aus Hessen und Steven Lange aus Niedersachsen ins Match um Bronze. Mit 9:6 hatte der Niedersache das bessere Ende für sich und wurde Dritter. Obwohl in der Qualifikation rund 20 Scheiben hinter Lange platziert, trafen Marius Rittmeier aus Niedersachsen und Hubert Eveslage aus Nordwest 11 Scheiben im Semifinale und kamen so ins Gold-Medal-Match. Mit 9:8 siegte Rittmeier denkbar knapp. Er kam ursprünglich nur als Fünftplatzierter ins Semifinale. Das zeigt erneut, was mit dem neuen Finalsystem möglich ist.
Auch im Skeet schaffte ein Fünftplatzierter den Sprung zum Kampf um Gold. Florentin Kopplin aus Brandenburg traf neben Oliver Blüthgen mit 10 Scheiben die meisten im Semifinale. Beim Gold-Medal-Match setzte sich dann aber der zuvor Führende Blüthgen aus Sachsen mit 10:5 deutlich durch. Bronze ging an Maximilian Weichelt aus Sachsen, der erst im Stechen ins kleine Finale um Bronze kam, dort aber mit 12:8 seinen Teamkollegen Felix Raab bezwang.
Am spannendsten ging es bei den B-Junioren im Trap zu. Christian Bergmann aus Nordwest schaffte mit 113 Scheiben nicht nur das höchste Ergebnis des Wochenendes, sondern zog auch als Bester des Semifinales mit 12 Scheiben ins Match um Gold ein. Dahinter folgten drei Schützen mit 11 Scheiben. Das Stechen gewann Bettina Valdorf aus Brandenburg mit drei Scheiben, vor Nico Schweda (2) und Sarah Bindrich (0), alle aus Brandenburg. Während Nico Schweda das kleine Finale gegen Sarah Bindrich mit 11:5 für sich endschied, schaffte die Kleinste die größte Überraschung. Mit 12:10 besiegte Sie den Favoriten aus Nordwest und stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen. Im Skeet traten nur vier Schützen zum Endkampf an. Aber auch die machten es spannend. Paul Butterer aus Thüringen und Jörn Hüller aus Niedersachen qualifizierten sich hier für das Gold-Medal-Match. Paul Butterer setzte sich denkbar knapp mit 11:10 durch. Deutlicher war das Ergebnis im kleinen Finale. Mit 13:9 holte der Norddeutsche Paul Zours Bronze vor der Brandenburgerin Laura Quooß.
Gerret Lose aus Niedersachsen gewann die Klasse der A-Junioren im Trap gegen Vinzenz Mülbach aus Sachsen-Anhalt mit 12:11. In der gleichen Klasse im Skeet setzte sich Johannes Uhrhan aus Württemberg durch. Er lag nach der Qualifikation nur auf Platz vier, konnte sich aber mit 11 im Semifinale und 10 Treffer im Kampf um Gold gegen den Sachsen Max Sudau durchsetzen. Vinzenz Graf aus Niedersachsen holte sich Bronze erst nach Stechen gegen Christian Butterer aus Thüringen. Johannes Uhrhan blieb es auch vergönnt, die einzige „Volle“ des Wochenendes zu erzielen. Traditionsgemäß musste danach seine Mütze dran glauben.
In der Teamwertung, bei der neben der Platzierung in den einzelnen Klassen auch die Teilnehmerzahl der einzelnen Landesverbände berücksichtigt wird, gingen die beiden durch den Förderkreis gestifteten Wanderpokale mit 186 Punkten im Trap an den Landesverband Brandenburg, der im Skeet mit 172 Punkten an den Sächsischen Schützenbund. Alles in allem wieder eine sehr gelungene Veranstaltung. Nicht zuletzt deshalb, weil die Flintenschützen bei der Siegerehrung in Gruppe der Präzisionsschützen freundlichst aufgenommen wurden. Alle freuen sich schon auf das nächste Jahr, wenn der Endkampf dann in Hessen ausgetragen wird.