Acapulco, MEX (Uwe Möller) So, hier ist es jetzt gerade 12.00 Uhr, in Deutschland also 19.00 Uhr und beste Abendbrots Zeit! Für die Anreise hierher haben wir also insgesamt 30 Stunden am Stück gebraucht. Der Flug von Frankfurt nach Acapulco dauerte 12 Stunden. Im Flieger trafen wir das italienische Doppeltrapteam… die schon einige Andeutungen machten, dass die ganze Sache recht schwierig werden könnte.
Ankunft in Mexico City – nun ja, man kann bei solchen großen Reisen auf den Zielflughäfen mehrere Szenarien am Gepäckband erleben: Koffer da – Waffen fehlen, Waffen da – Koffer fehlen, Waffen fehlen – Koffer fehlen, Waffen da – Koffer da. Wir hatten großes Glück, alles kam an. Frohen Mutes ging es dann weiter zum Zoll, dort stand schon jemand von der Föderation, es lief sehr zügig mit der Anmeldung der Waffen. Jetzt nur noch von Terminal 1 zum Terminal 2, also zum Inlandsflughafen.
Die Schwebebahn, die dort sonst normalerweise hinfährt, war aber defekt. Also wieder runter, dann nach langem Warten mit dem Bus zum Terminal. Als wir dort ankamen, wurde uns gleich gesagt, dass der Flug geschlossen ist. Und die Waffenkontrolle hier am Inlandsschalter von der Polizei dauert auch mindestens noch mal eine Stunde, dann das bezahlen der Waffengebühren – keine Chance! Wir sollen dann morgen mit einer der nächsten Maschinen fliegen, alles halb so schlimm! Mañana – morgen, hier ein sehr gebräuchliches Wort!
Und überhaupt, mit der Munition, das geht gar nicht! In diese kleinen Maschinen für die Innlandsflüge dürfen nur insgesamt 25 kg Gesamtgewicht an Patronen geladen werden. Diese magische Grenze hatten die Australier mit ihrer Munitionsmenge (sie hatten vor uns eingecheckt) aber schon überschritten. Die Italiener, die auch mit uns am Schalter standen, fanden das ebenfalls nicht sehr amüsant. Wir haben dann gemeinsam versucht, den Mann am Schalter zu überreden, leider vergebens!
Einzige Alternative – Mietwagen holen, dann damit die letzten 380 km von Mexico-City nach Acapulco selber fahren. Diese Aktion war auch noch mal sehr zeitintensiv. Wir sind dann mit einem amerikanischen Chevrolet Mini Van losgefahren, da war wenigstens genug Platz für Ausrüstung und Personen. Eine Hammer-Bude! Frei nach dem Motto: Benzin ist dafür da, um in großes Mengen genüßlich verbrannt zu werden – sind die ja hier auf dem amerikanischen Kontinent mit der Motorisierung traditionell nicht kleinlich!!! Sehr angenehmes Fahren, gottseidank mit Navi.
Andi und ich haben uns abgewechselt mit dem Fahren, so dass wir dann nach knapp 5 Stunden Autofahrt endlich gegen 05.00 Uhr Ortszeit hier im Hotel in Acapulco angekommen sind – ordentlich platt!
Das Hotel liegt sehr schön mit herrlichem Blick auf den Pazifikstrand, mit eigenem großen Pool- eigentlich ideal zum Urlaub machen. Machen wir aber nicht, morgen früh fahren wir mit unseren russischen Freunden gemeinsam zum ersten freien Training auf den Stand. Wettertechnisch über 30 Grad Celsius, nur mal so als Info in die Heimat… Haben wir uns aber bei der schwierigen Anreise auch wirklich verdient!