Almaty, KAZ (Uwe Möller) Als wir heute früh aus dem Hotel kamen-strahlend blauer Himmel, aber keine 10 Grad Außentemperatur! Dafür haben wir euch heute in Deutschland beneidet, denn da brennt ja wohl gerade der Planet! Zusätzlich hatten wir dann draußen auf dem Stand den ganzen Tag tüchtig Sturm. Der Wind blies von der linken Seite, die Scheiben flogen dementsprechend. Bei manchen Linksscheiben kam man mit dem Lauf überhaupt nicht an die Scheibe ran, weil der Wind gegen die Bewegungsrichtung der Flinte drückte. Noch schlimmer bei den Rechtsscheiben. Waren diese auch noch flach, dann entwickelten sie sich ganz schnell zu „Rasenmähern“. Alle hatten mit diesen widrigen Bedingungen zu kämpfen, auch Sonja und Paul. 

20140522-02 WC-AlmatyTrotzdem steigerten sich beide von Serie zu Serie, besonders Sonja. Wer am flexibelsten auf diese widrigen Umstände reagiert, hat die Nase vorn! Morgen soll das Wetter besser werden, wieder wärmer und der Wind auch nicht mehr so stark. Wir sind gespannt! Paul hat seine erste Serie um 09.30 Uhr, Sonja greift um 11.30 Uhr in das Geschehen ein. Mit Sonja heute in der Rotte beim Training die Kanadierin Susan Nattrass. Die Ikone im Trap-Schießen der Frauen schlechthin! Sie startet seit 1969 bei internationalen Wettkämpfen, war bereits 7 (in Worten: sieben!!!) mal Weltmeisterin und hat an 6 Olympischen Spielen teilgenommen. Eine sehr sympathische, immer gut aufgelegte Frau, sicher jetzt schon etwas in die Jahre gekommen.Bei Frauen soll man ja sehr vorsichtig sein mit Zahlen, die das Alter betreffen. Deswegen halte ich mich da auch dezent zurück, nur so viel: In Deutschland würde sie jetzt schon ein Jahr Rente bekommen! Und immer noch präsent auf Weltcups und Weltmeisterschaften. Man kann diesen schönen Sport wirklich sehr lange und auch erfolgreich betreiben.

Aufkommenden Gedanken, selbst noch mal an zu fangen, weil ich wesentlich jünger bin – die habe ich dann aber doch ganz schnell wieder ad acta gelegt! 

Übrigens noch ein Nachtrag von den bisher stattgefundenen Finals: Seit neustem ist unter der Finaltafel eine große Digitaluhr installiert, die genau die Zeit für jeden Finalisten rückwärts runterzählt, die er laut ISSF-Reglement vom Schuss seines Vorschützen bis zu seinem Abruf hat. Dadurch geht das ganze Finale recht zügig, denn Sportler, die sich sonst immer zu lange auf ihre Scheibe vorbereiten, werden plötzlich doch recht flott! Sonst gibt es nämlich eine Verwarnung bzw. Scheibenabzug.