Changwon, KOR – Die Stimmung heute nach der letzten Runde war schon etwas gedrückt, wussten wir doch, dass es wieder nicht gereicht hat fürs Finale. Um eine Scheibe schlitterte Katrin am Shoot Off für den Einzug ins Finale vorbei. Dabei lag sie gestern mit 71 Treffern und Platz 2 noch gut im Rennen, zweimal 23 heute hätten gereicht, um sicher unter die besten sechs hier bei der WM zu kommen. Aber es hat nicht sollen sein, Katrin erreichte heute in jeder Runde 22 Treffer, die Wettkampferregung war dann bei einigen Fehlern doch zu hoch! Sehr schade, das Finale war greifbar nah und damit die Chance auf einen der begehrten Quotenplätze für die Spiele 2020 in Tokio. Trotzdem – mit Platz 9 eine gute Leistung, sie untermauert damit ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze und gehört auch weiterhin zu den Top Ten der Weltrangliste der ISSF.
Sonja und Sarah kamen mit den Bedingungen hier vor Ort nicht zurecht, im Endklassement belegten sie Plätze im hinteren Drittel des Feldes.
Weltmeisterin wurde die Slowakin Rehak-Stefecekova vor der Chinesin Wang und der Italienerin Stanco. Platz 6 belegte übrigens die Spanierin Martinez, sie konnte sich mit einer 24 in der letzten Serie und 116 Treffern ins Finale retten und verbaute somit den Damen mit 115 Treffern ein mögliches Shoot Off. Dabei fightete sie um den Einzug unter die besten Sechs wie eine Löwin, mindestens 10 Treffer Zwei – aber geschafft! Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu, wir hatten das heute nicht!
Jeremy Schulz kämpfte heute am 2.Tag um ein gutes Ergebnis, mit Runden von 23 und 24 gelang ihm das ganz gut. In der Endabrechnung kam er mit 110 Treffern auf dem 26.Platz ein. Zum Finaleingang von 118 Scheiben fehlen ihm sicher noch ein paar Treffer, trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass Jeremy Potential hat und das auch in den nächsten Jahren zeigen wird.
Morgen dann die Entscheidung im Mixed Team Event. Hier wird es ganz schwierig, dass Niveau ist unheimlich hoch, die Teams sehr stark zusammengestellt. Wir gehen mit Team GER 1 Quooß, Löw und Team GER 2 Scheibl, Pigorsch an den Start. Insgesamt laufen 54 Teams auf, das wird morgen ordentlich zur Sache gehen. Also Daumen drücken und Blick nach vorne!
Sehr lustig war gestern in der ersten Runde von Sonjas Hornissenalarm auf Stand E. Dort hatte sich ein Schwarm dieser sicher nicht ungefährlichen Insekten im Dach des Standes festgesetzt. Die Runde wurde unterbrochen, es wurde geschaut und beratschlagt, wieder geschaut – diesmal mit noch mehr Leuten – schließlich kam die Insekten „SWAT-Einheit“ und hat dann den Biestern mit Spray und Flammenwerfer den Garaus gemacht. Dazu das Fernsehen mit Reporter und Kamera live vor Ort, mit Interviews über das Geschehen – auch unser Sportdirektor Heiner Gabelmann wurde befragt, dann musste der Hauptinsektenvernichter mit vollständiger Schutzkleidung die Aktion vor laufender Kamera schildern. Er wurde über das Fernsehen zum Mann des Tages, sicher in ganz Korea – so werden Helden gemacht!
Taxis sind hier sehr zahlreich und sehr preiswert. Man kann es an der Hotelrezeption bestellen, innerhalb von 10 Minuten steht dann der Wagen draußen. Nur mit der Sprache hapert es etwas, als Deutscher spricht man traditionell wenig koreanisch, noch nicht mal in der Schule…! Aber zwei Worte genügen, die heißen „Bumm, Bumm“ – dann weiß der Fahrer, das wir zum Schießstand wollen, lacht und fährt los.
Bis morgen!