Las Gabias, ESP (Uwe Möller) Heute am vierten Tag unseres Lehrgangs haben wir uns geteilt. Axel ist mit der kompletten Skeet – Mannschaft nach Málaga gefahren, ein Teil der Trapschützen hat sich angeschlossen. Ich bin mit den Mädels und den Doppeltrapschützen hier geblieben, um vor Ort zu trainieren. Auf dem Stand war es die Woche über verhältnismäßig ruhig. So viele Nationen waren noch gar nicht da, trotzdem durften wir immer nur bis 14.00 Uhr trainieren. Ab Dienstag waren nur noch drei Runden pro Schütze gestattet, es gab dann auch täglich nur 3 Rundenchips pro Sportler. Da wir aber am Montag schon ordentlich „Coins“ gekauft hatten, konnten wir dann mehr als erlaubt trainieren und freie Plätze in anderen Rotten nutzen.
Alles ist irgendwie noch nicht fertig, überall wird gebohrt, gehämmert und gewerkelt. Die riesigen Aufenthaltszelte stehen, wir kamen uns darin etwas verloren vor, da außer uns nur noch die Japaner ihr Quartier aufgeschlagen haben. Aber ab morgen geht dann sicher die Post ab, da dann viele Nationen anreisen werden. Auf Stand 3 wurde die ganze Woche über gebaut, wahrscheinlich wird der von innen nach außen erneuert. Er ist bereits seit 11.August geschlossen. Nach Trainingsende stehen schon die Handwerker mit Farbeimern und Rollen bereit, dann wird der Fußboden mal eben schnell durchgerollert, so dass der Stand am anderen Tag in einem frischen Grün erstrahlt.
Die Temperaturen hier sind schon ordentlich, am Dienstag hatten wir 40 Grad. Abends geht es nicht unter 22 Grad, man kann kurzärmelig draußen sitzen. Hier ist halt Sommer!
Axel fliegt heute nach dem Training von Málaga aus nach Hause, packt das Wohnmobil und ist dann hoffentlich am Sonntag wieder hier, damit wir dann das „Deutsche Haus“ inklusive dem neuen Förderkreiszelt aufbauen können. Ich wünsche gute Fahrt, Karsten Beth und ich haben die 2500 km am vergangenen Wochenende mit einigen Komplikationen nach 27 Stunden Fahrtzeit (mit einer Zwischenübernachtung) schon absolviert.
Vor dem Haupteingang des großen Schießstandareals steht eine Plantage mit Bäumen, dort war heute große Ernte. Erst legten Arbeiter große Netze unter die Bäume, dann kam ein Spezialfahrzeug an die einzelnen Bäume, griff sie wie mit einer Zange an den Stamm und schüttelte sie durch. Wahrscheinlich geschieht das dermaßen stark, dass der Baum keine klaren Bilder mehr sieht und schlagartig alles fallen lässt! Sachen gibt’s – total irre!
Als interessierter Trainer bin ich dann mal hingelaufen und habe mir die ganze Sache aus der Nähe angeschaut. Der Chef der Truppe konnte ganz gut Deutsch, er hat 25 Jahre auf Mallorca in einem deutsch geführten Hotel gearbeitet. Er hat mir dann erklärt, dass es sich bei den Nüssen (die für mich ähnlich wie getrocknete Kerne aussahen) um Mandeln handelt. Er knackte mir mit einem großen Messer gleich mal ein paar zum Probieren, ganz lecker!
Dann wollte er mir ganz freundlich ein paar Kilo schenken, weil er mit den Deutschen nur gute Erfahrungen gemacht hat. Das hab ich aber dann dankend abgelehnt, denn einen Beutel hatte ich nicht dabei, außerdem kann man sich beim Knacken von den Dingern schnell verletzen!
Die Skeeter fliegen morgen Nachmittag zurück nach Deutschland, die restlichen Schützen bleibt hier. Am Samstag dann Umzug ins offizielle WM-Hotel. Die Stimmung in der Truppe ist gut, alle fiebern dem Start der WM entgegen!
Bis demnächst und Grüße aus dem heißen Granada!