Las Gabias, ESP (Karsten Beth) Nicht euphorisch, aber mit einer gehörigen Portion an Selbstvertrauen sind unsere Damen und die Juniorin bei der WM hier in Granada an den Start gegangen und bereits nach dem offiziellen Training konnte man wage vermuten, dass hier etwas gehen könnte. Selbstvertrauen und Mut haben unsere Damen noch von der EM im Gepäck gehabt und dies war gut so. Der Tag begann wie immer, mit einem spanischen Frühstück, viel an Auswahl, aber mit wenig Geschmack und nach der langen Zeit vor Ort kann man dies dann auch bald nicht mehr sehen. 7.15 Uhr Abfahrt zum Stand. Waffen und Munition holen, Rundenvorbereitung und dann endlich um 9.00 Uhr der Startschuss.
Für die Juniorinnen und Damen des ersten Durchganges gab es ein leichtes Handicap, da die Sonne ziemlich tief stand und dadurch die Sicht sehr schwierig war. Aber Jammern hilft nicht und Christin und Katrin eröffneten ihren Wettkampf. Christin begann mit einer 20ziger Serie. Ihr war anzumerken, dass der Druck bei einer großen WM ziemlich hoch ist. Katrin arbeitet Scheibe für Scheibe ab, nur einmal Treffer zwei. Die letzte Scheibe wurde abgerufen, scharf nach rechts – Fehler. Schade durch die Sichtverhältnisse die Scheibe zu spät gesehen und sie konnte nicht mehr eine saubere Schussabgabe tätigen. Nicht zu ändern, ein guter Start in den Wettkampf. Dies taten auch Jana mit einer Vollen und Christiane ebenfalls mit einer 24ziger Auftaktserie. Es sollte wohl ein schöner Tag werden. Die Konkurrenz schlief aber auch nicht und nach dem ersten Durchgang 6 Damen 25 voll, 12 x 24 usw. Jetzt musste wir am Ball bleiben und was soll ich sagen, unsere Damen wuchsen über sich hinaus. Jana und Katrin schossen voll, Christiane 22. So konnte es weiter gehen. Die Trauben hingen immer noch sehr hoch, man wollte uns nicht von Dannen ziehen lassen. Letzte Runde, Anspannung bei Uwe, Axel und mir auf 150% angestiegen. Bei den Mädels hatte man den Eindruck, dass diese die Ruhe in Person sind. Letzter und entscheidender Durchgang Katrin 24, Christiane 22 und Jana 23. Wir waren auf Kurs. Jana und Katrin mit hervorragenden 73 Scheiben fürs Finale qualifiziert.
Aber wir waren nicht nur Einzelschützen, nein auch unser Team war gut im Rennen. Die Italienerinnen waren uns auf den Fersen und zogen mit uns gleich. Helle Aufruhr im Durchgang der Italienerin Stanco. Sie erhielt die gelbe Karte für Zeitüberschreitung und das Ergebnis daraus war, dass sie die Scheibe verfehlte. Der sehr emotionsgeladene Trainer Albano Perra war von dieser Entscheidung absolut nicht begeistert und wer ihn kennt weiß wie sehr er sich aufregen kann. Zum Glück gab es keine Gegenstände in seiner Nähe, diese wären dann wohl wie schon 2012 in Larnaca durch die Luft geflogen. Für den einen Pech für den anderen Glück. In diesem Moment konnte uns niemand mehr das Wasser reichen und unsere Mädel holten sich ihren ersten wohlverdienten Weltmeistertitel mit Einstellung des Weltrekords. Mädels ihr seid einfach Klasse – GLÜKWUNSCH.
Unsere kleine Christin beendete ihren Wettkampf mit 61 Scheiben und hat sich bei ihrer ersten WM tapfer geschlagen. Hierfür unsere Anerkennung.
Die erste Last fiel vom Trainerstab und Offiziellen. Nun hieß es Jana und Katrin optimal auf das Finale vorzubereiten. Im Finale zwei Mal Deutschland, 1 x Spanien,1 x Italien, 1 x San Marino und 1 x Australien. Finaleingang nach Shot Off – 72 Treffer. Ging es in diesem Finale doch nicht nur um den Weltmeistertitel, viel mehr war die Sicht auf die drei zu gewinnenden Quotenplätze gerichtet.
Dadurch, dass eine Spanierin ins Finale einzog, war die Stimmung während des Semifinals und der Medalmatches sehr brisant. Immer wenn die Spanierin traf, Gejohle, Beifall und Sympathiebekundungen, was ja nachzuvollziehen ist. Nur unsere Katrin musste gleich dahinter schießen und wie geht sie damit um? Ich verrate es, absolut sensationell und abgekocht. Katrin im Finale gleichauf mit der Spanierin 15 voll. Jana mit einer tadellosen 14 sicher im Bronzemedalmatch. Der so ersehnte Quotenplatz wurde Wirklichkeit. SUPER TOLL !!!
Mit dem kleinen Finale ging es dann auch gleich weiter. Leider konnte Jana hier auf Grund von leichten Annahmeproblemen die Medaille nicht gewinnen und wurde Vierte hinter der Australierin Catherine Skinner. Aber sie kann trotzdem mit erhobenen Haupt mit Jahresbestleitung zum sportlichen Jahreshöhepunkt und der Angehörigkeit zum Top Team Rio nach Hause reisen – Herzlichen Glückwunsch.
Noch 15 Scheiben sind zu schiessen. Wer wird Weltmeister??? Spannung pur – Erster Dreierblock Spanien 1 Treffer, Katrin zwei, im nächsten Umlauf war es umgekehrt – Scheibengleichstand. Dann trafen beide jeweils sechs Scheiben. Immer noch Gleichstand. Ein Raunen geht durchs Publikum, Fehler für die Spanierin Galvez, Katrin traf und traf und traf. Endstand 13 : 12 . Der Reporter verkündet. WELTMEISTERIN 2014 KATRIN QUOOß, GERMANY.
Das deutsche Team war nicht mehr zu halten und alle wollten natürlich unserer Goldkati gratulieren und sie in den Arm nehmen. Es läuft mir schon wieder ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich den Wettkampf unseres Teams Revue passiere lasse. Mädels Ihr seid – Spitze!!!
Aber an dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an die Referees geben. Diese haben ein sehr guten Job gemacht und auch dafür ein Dankeschön.
Vielen Dank an unsere Förderer Karl Haaga, Werner Diener, Andreas Krüger, der Firma Krieghoff, den WCW Wiesbaden und RUAG. Ohne euch wäre dieser Erfolg nicht möglich.
Ein Dank auch an alle die mitgeholfen haben diese WM so würdig vorzubereiten und hier vor Ort alles getan haben, damit unsere Sportler sich wohlfühlen und einen Wettkampf bestreiten konnten. Recht herzlich Dank an die Mitarbeiterinnen des DSB, der Sportleitung, den Physiotherapeuten, Psychologen und an unsere Rudika für die tolle Verpflegung.
Am morgigen Tag wird sich dann unser Uwe Möller wieder mit Schrift und Bild bei euch melden.
Ich sage Tschüss und wünsche den Wettkämpfern viel Erfolg.