Ziehung des Gewinnloses der K-80 Oder „Warum man Mails und Bandansagen nicht einfach löschen sollte“

Ziehung des Gewinnloses der K-80 Oder „Warum man Mails und Bandansagen nicht einfach löschen sollte“

Alles war irgendwie anders bei der letzten Verlosung zur DM in München

Wir hatten drei Los-Feen (das Europameisterteam der Juniorinnen), die Verlosung hatte einen neuen Standplatz und die Lostrommel wurde durch eine Mörtelwanne gefüllt mit in leere Patronenhülsen gesteckten Losen ersetzt.

Auch bei der Bekanntgabe des Gewinners der K80 war nichts wie sonst.

Wurden in den Vorjahren Lose gezogen, auf denen eine Handynummer als Kontakt-Telefonnummer angegeben war und wir sofort ein Telefonat mit den glücklichen Gewinnern führen konnten, so hatten wir dieses Jahr eine Festnetznummer auf dem Los.

Der Traditionelle sofortige Anruf ging in Leere. Keine Anrufbeantworter, keine Weiterleitung… einfach ein Anruf ins Nichts. In der heutigen Zeit ungewöhnlich aber nicht illegal.

Nach dem Ende der Verlosung wurde eine Mail an die auf dem Los angegebene Mail-Adresse verschickt, Google wurde bemüht, der Gewinner gegoogelt: Ja, es gab einen Tamme de Boer, Fotograf, aber nicht unter der angegebenen Adresse!

Das erste Mal machten wir lange Gesichter, waren wir einem „Fake“ auf den Leim gegangen?

Unwahrscheinlich! Alles wird peinlich genau registriert. Ohne eingegangene Zahlung beim DSB wird KEIN Los ohne Zahlungseingang der Lostrommel/Mörtelwanne zugefügt.

Ein neuerlicher Anruf verwirrt uns noch mehr. Es meldet sich, es nahm wenigstens jemand ab, eine Dame:

„Guten Tag, mein Name ist Werner Diener vom Förderkreis Nationalmannschaft Wurfscheibe. Ich hätte gerne Herrn Tamme de Boer gesprochen. Ist er im Hause?“

„Worum geht es?“ kam es etwas distanziert zurück.

„Harr Tamme de Boer hat in der Lotterie des Förderkreises Gewonnen und….“

„Hier wohnt kein Tamme de Boer.“

Ähhh….

Ich blickte in erwartungsvolle Gesichter. „Und?“.  „Aufgelegt!“

Scheidung? Ausgezogen? Verstorben? Verwirrt?

Was war mit der Mail? Schon eine Antwort? Immer noch nichts!

Also alles zurück auf Anfang.

Das Los wurde über die Fa. Krieghoff erworben und bezahlt.

Wir kamen überein, dass Peter Braß in den nächsten Tagen bei sich im Büro den Ursprung der Bestellung und die Herkunft der Zahlung eruieren sollte. Natürlich war das dennoch für uns alle unbefriedigend und beim Abendessen das beherrschende Thema.

Am nächsten Tag machte ich mich auf um unter den Schützen denjenigen Ausfindig zu machen, der uns bei der Verlesung des Gewinners aus der Menge die richtige Aussprache des Namens zugerufen hatte. Eine lange und intensive Suche begann.

Irgendwann stand ich neben meinem Freund Waldemar der bei der Verlosung nicht anwesend gewesen war. Ich erzählte Ihm unser Problem, nannte den Namen des Gewinners und bekam als Antwort: „Tamme de Boer? Dem habe ich letztens noch Unterricht gegeben! Brauchst du seine Mobilfunknummer?“. Ist nicht wahr…

Also schnell die Mobilfunknummer gewählt und endlich eine männliche Stimme vernommen die um das Besprechen der Mailbox bittet, der ich auch gerne nachkam und der Mailbox mein bekanntes Sprüchlein anvertraute.

Dann war Warten angesagt und Erleichterung, da wir nun wussten, das Tamme existierte!

Nach einiger Zeit, sowas lässt einen ja nicht locker, habe ich die Nummer von Tamme nochmals angewählt …. es war der Wahnsinn…. es wurde abgenommen:

„Tamme de Boer“

„Werner Diener hier vom Förderkreis Nationalmannschaft Wurfscheibe…“

„Also ist es wahr?? Ich habe noch nie was gewonnen, kann ich Sie in 2 Stunden zurückrufen? Ich bin gerade aus Hongkong in Frankfurt gelandet und muss noch die Maschine übergeben! Ich habe die Mail gelöscht, ich dachte es wäre ein Spam und habe jetzt gerade die Mailbox abgehört die ich auch löschen wollte…“

Tamme de Boer ist Pilot einer 747 und fliegt Fracht nach Asien und zurück. Zum Zeitpunkt der Verlosung und der Recherche nach Ihm befand er sich in der Luft auf dem Weg nach Hause.

Und ja, die Google-Recherche hatte Recht, in früheren Jahren war er Fotograf, hat vor einigen Monaten mit dem Flintenschießen in Aschaffenburg begonnen und schon immer ein Auge auf eine Krieghoff geworfen! Tatsache und zu belegen! Er war kurz davor eine B. zu bestellen, was jetzt natürlich hinfällig ist.

Tamme de Boer war schon in Ulm bei  Peter Braß zum Anpassen. Das ist so in etwa wie ein neues Auto im Werk abholen! Nur persönlicher und das Essen ist besser!!

Und die etwas „frostige Dame„ am Telefon war natürlich seine Frau.

Gebeutelt von ewigen Gewinnanrufen und der fehlenden Information über den Erwerb eine Loses bei der Lotterie des Förderkreises durch Ihren Ehemann war die Reaktion verständlich.

Was lernen wir daraus?

1.) Immer die Mobilfunknummer auf den Losen angeben!

2.) Den Mails des Förderkreises vertrauen!

3.) Im Zeitraum um Ende August JEDEN Gewinnanruf ernst nehmen und genau prüfen!

4.) Im Zeitraum um Ende Augustzwischen 12:00 – 16:00 Uhr STÄNDIG das Handy griffbereit halten!

5.) Dem Lebenspartner immer und auf jeden Fall über den Erwerb eines Loses des Förderkreises informieren!

6.) Bei Beachtung der Positionen 1-5 erspart Ihr dem Förderkreis Sorgenfalten und Atemnot.

Mit einem Schmunzeln im Gesicht, für den Förderkreis

Ihr / Euer Werner Diener

EM BAKU: Abschlusswettkampftag Skeet – Männer und Junioren

EM BAKU: Abschlusswettkampftag Skeet – Männer und Junioren

Baku, AZENach den Leistungen des ersten Wettkampftages bei den Männern mit Vincent Haaga, Tilo Fritze und Sven Korte rangierten sich alle im oberen 60er Mittelfeld ein. Bei den Junioren mit Paul Butterer, Felix Raab und Marvin Meier ein ähnliches Bild. Wobei Paul am ersten Wettkampftag die beste Leistung zeigte, er konnte sich gegenüber seiner Trainingsleistung steigern. Er schoss entschlossen und konzentriert, ließ sich von den Sturmböen nicht beeinflussen! Mit 69 Scheiben lag er im Anschlussbereich des Juniorenfinales!

Nun galt es für das Team und sich selbst zu kämpfen. Unsere Jungs wollten zeigen, dass die bisherigen Ergebnisse nicht ihrem Leistungsniveau entsprachen! Der heutige Tag, die Bedingungen unverändert – Sturmböen aus allen Richtungen und Temperaturen von bis zu 35 Grad. Das Gefährliche dabei, durch den Wind verspürt man die Sonnenwirkung nicht und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand! Unsere Schützen trinken hier im Schnitt 5 Liter am Wettkampftag auf dem Stand.

Vincent traf in der ersten Runde 24, Tilo und Sven 23 Scheiben. Felix legte eine 22 nach und Paul hatte sichtlich mit dem „Leistungspaket“ des ersten Tages zu tun. Er traf, genauso wie Marvin nur 17 Scheiben! Damit war auch er aus dem Rennen! Es gehört unter anderem zum Junioren „Lernpaket“ mit diesem Ergebnisrucksack in den zweiten Wettkampftag zu starten!
In der letzten Runde des Wettkampfes trafen Sven, Marvin und Felix 23 Scheiben, Vincent 22 und Paul und Tilo 19 Scheiben.

Somit kommen wir auf eine Bilanz von…

Männer:
115 Vincent Haaga, Platz 26
113 Sven Korte, Platz 32
110 Tilo Fritze, Platz 45

Junioren:
111 Felix Raab, Platz 21
105 Paul Butterer, Platz 30
103 Marvin Meier,Platz 33

Resümee…
Erst einmal muss festgestellt werden, dass alle Sportler unseres Teams ihr Bestes gaben, sich sehr gewissenhaft auf die Runden vorbereiteten, kämpften und dann doch versagten?
Unseren Kritikern empfehle ich einfach, einmal eine Runde im Windkanal zu schießen und dann reden wir uns wieder!
Unser Team hatte eine gute Wettkampfvorbereitung in Frankfurt bestritten, die Trainingsleistungen lagen in einem Bereich von 94 – 97 % bei den Junioren und 96 – 98% bei den Männern. Bei einzelnen Sportlern gab es kleiner Probleme bei der Annahme der Wurfscheiben.

Jetzt trafen wir hier in Baku auf extreme Windbedingungen, wir sind es gewohnt bei gleichbleibendem Wind zu schießen, aber hier bei diesen ständig wechselnden Windrichtungen waren unsere Schützen regelrecht überfordert. Eigentlich war es kein Skeet, sondern Parcours. Aber wie so oft gesagt – Bedingungen für alle gleich. Nun darf man aber nicht an sich selbst zweifeln, oder auch nicht zu viel Präzision in den Bewegungsablauf bringen – denn dies ist alles kontra produktiv!
Zyprioten lieben solche Windspiele und auch die Italiener und Russen konnten sehr gut damit umgehen. Uns fehlte die notwendige Variabilität, obwohl wir diese Übungen in unsere UWV eingebaut hatten! Unsere häufigsten Fehlscheiben Stand 1, Stand 8 – Stand 6 die ankommende Scheibe der Doubletten, oder auch Stand 7 Niederhaus….., also alles „Gurkenfehler“! Bei diesen Bedingungen kann jede Scheibe die normale Flugbahn verlassen und man muss ein Quäntchen Zeit zur Korrektur einbauen.
Felix Raab fand zum Schluss sein individuelles Programm – verdräng den Wind und stell Dir vor es ist Windstill! Hört sich simpel an, hat am zweiten Tag aber absolut funktioniert! Diese Erfahrungen jedes Einzelnen müssen von hier mitgenommen werden, denn nun geht es schon in Richtung Weltmeisterschaft.

  

Ich möchte mich noch einmal bei unserem Team bedanken, die trotz individueller Tiefschläge in den Runden die Stimmung oben hielt, die hier vor Ort vollen Einsatz zeigten und dann doch scheiterten. Wir sind uns einig, dass wir mehr können und das werden wir in Moskau zur Weltmeisterschaft zeigen, das sehen wir als Revanche für uns!

Für mich geht es nahtlos weiter zur Jugendverbandsrunde nach Wilhelmshaven, das Juniorenteam wird am Juniorenweltcup in Porpetto teilnehmen und die Damen und Männer treten in Frankfurt in die UWV WM ein!

Viele Grüße an die vielen Fans zu hause!

© Fotos by Jürgen Heise www.GermanShootingNews.de

Erfolgreiche junge Flintenschützen in Frankreich

Erfolgreiche junge Flintenschützen in Frankreich

Laval, FRASechs junge Flintenschützen wurden nominiert an den Wettkämpfen im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwettkampfes (DFJW) teilzunehmen. Diese fanden vom 23. bis 28. Juli 2017 in Laval/Frankreich statt. Gemeinsam mit dem Gewehr und Pistolenschützen reiste die Auswahl des Deutschen Schützenbundes nach Frankreich. Nachdem die 12-stündigen Reisestrapazen überstanden waren, wurden wir von den französischen Offiziellen in Laval recht herzlich empfangen.

Am nächsten Tag ging es dann für unser Flintenteam von Laval nach St. Loup zum Training. Wir fanden zwei Trap-Stände und einen Skeet-Stand vor. Nach einer ebenfalls recht umfangreichen Begrüßung konnten nun endlich die Stände in Augenschein genommen werden. Die ersten Trainingsrunden wurden dann absolviert. Gleiches fand dann auch die nächsten Tage statt.

Natürlich verfolgten wir nebenbei stets das Abschneiden unserer EM-Teilnehmer in Baku. Das erfolgreiche Abschneiden unserer weiblichen Junioren gab allen Auftrieb. Konnten wir doch die Wettkämpfe live via Internet verfolgen. Hierzu nochmals unseren GLÜCKWUNSCH an Marie-Louis, Bettina und Kathrin!

Am Freitag ging es dann endlich los mit den Wettkämpfen. Unsere beiden Skeetschützen René Wassing und Simon Waltermann ließen von Anfang an keine Luft ran und lagen nach dem ersten Wettkampftag bereits auf Platz eins und zwei. Diese Plätze konnten sie nach Abschluss der Vorkämpfe halten: René Wassing mit beachtlichen 111 Scheiben und für Simon Waltermann waren 108 Scheiben ein sehr schönes Resultat für seinen ersten internationalen Wettkampf.
Im Finale konnten sich beide ebenfalls durchsetzen. René gewann dieses mit einem Finalergebnis von 40 Scheiben, vor Simon mit 38 Scheiben.

Bei den Trappern stockte der Motor etwas zu Beginn der Wettkämpfe. Aber wer den Autor dieses Berichtes kennt, der weiß, dass Ursachen, die beim Wetter oder Stand gesucht werden nicht unbedingt zählen. Also, wenn die anderen Schützen das in die Reihe bekommen, sollten wir es ebenfalls schaffen und so war es dann auch. Es wurde immer nach vorn geschaut und gekämpft. So schafften es dann Pauline Lindner und Oliver Hoffmann mit 91 Scheiben als Vierter und Fünfter nach dem Vorkampf ins Finale. Mit 87 Scheiben kam H. Gentner gereade noch als sechster ins Finale. Im Finale verbesserte er sich noch auf Platz 5. Unser „Küken“ Linda Helm zahlte mit 77 Scheiben Lehrgeld und sammelte Erfahrungen für die Zukunft. Nun ging es ins Finale – kämpfen und Umsetzung der eigenen Leistung war angesagt.

Lindner gelang dieses bravourös. Sie kämpfte sich von Scheibe zu Scheibe nach vorn. Nun schoss sie im Goldfinale und bezwang mit dieser Finalleistung von 32 Scheiben gleichzeitig auch alle männlichen Teilnehmer. Eine einfach tolle Leistung – Glückwunsch!
Natürlich soll die Leistung von Oliver Hoffmann nicht geschmälert werden. Olli gelang es mit sich mit der Finalleistung von 25 Scheiben immerhin noch auf Platz drei zu schießen. So endete auch bei den Trappern nach einem etwas holprigen Start noch alles gut.Bei der Siegerehrung kam dann etwas Verwirrung auf, weil unsere französischen Freunde den Vorkampf mit Finale im Trap verwechselten, aber das steckten wir sportlich fair weg. Ende gut alles gut.


EM Baku:  Skeet Juniorinnen und Damen

Baku, AZEErster Wettkampftag der Damen und weiblichen Junioren hier in Baku zu den Europameisterschaften 2017. Mein Kollege hat schon sehr viel über Land und Leute berichtet und auch über die schwierigen Bedingungen hier vor Ort. Er hat auch akribisch die Ergebnisse analysiert – dazu habe ich in Baku nach den letzten Erlebnissen noch nicht die richtige Einstellung gefunden. Im Moment steht unser Team noch unter dem Eindruck der letzten Entscheidungen – aber dazu später mehr!

Papierlose Europameisterschaften – ein tolles Schlagwort und vielleicht auch eine tolle Idee – aber hier in Baku nicht zu realisieren. Wir Trainer fühlen uns manchmal wie die blinde Kuh im Milchladen. Man rennt von Stand zu Stand um seine Sportler zu begleiten, wir haben keine Begleitperson mit, die für uns die Ergebnisse erkundet – und so stehen wir da und spekulieren über ein mögliches Shoot off. Dann kommt die Jury und sagt mir in 10 Minuten stechen Nele um den Finaleingang und Christine um die BIB Nummer im Finale! Also schleunigst die Sportler holen und letztendlich müssen diese ohne große Vorbereitung ins Shoot off gehen.

Das kann nicht die Zukunft sein! – Ihr merkt, dass der Frust noch in mir steckt! Nun aber zum Wettkampf und den Leistungen unseres tollen Teams!

Christine startet mit einer 20er Runde, Nele folgt mit 24 und Katrin mit 22 getroffenen Scheiben. Und nun zeigt Christine ihre wirkliche Klasse und spielt ihre Erfahrungen aus. Mit den folgenden Serien von 23 und 25 und einem Gesamtergebnis von 68 Scheiben ist sie sicher im Finale.
Bei Nele folgt eine 19er Runde. Nele ist eine Kämpferin und abgerechnet wird zum Schluss – mit einer 24 zum Schluss steht sie im Shoot off um den Finaleinzug. Wie schon erwähnt, verfehlt sie gleich beide Scheiben der ersten Doublette und wird siebente!

Dann das tolle Finale von Christine – das ihr zu Hause bestimmt verfolgt habt – die sehr knappen Entscheidungen, das Hin und Her zwischen den Plätzen – Spannung pur! Christine schoss sich auf den dritten Platz – eine großartige Leistung unseres Zugpferdes im jungen Team!

Das Shoot off zwischen Anastassoiu aus Frankreich Eleftheriou aus Zypern war grenzwertig! Shoot off bedeutet eigentlich bei Fehler raus, hier bei der EM aber nicht, die Zypriotin schoss mindestens zwei Fehler – die der Kari aus Zypern als Treffer gab, obwohl die Seitenrichter die Fahnen oben hatten! Daraufhin hat der französische Trainer die Jury und Wettkampfleitung öffentlich beschimpft! Aber das nur am Rande!

Bei Katrin lief es gar nicht rund mit Serien von 22, 21 und 20 blieb sie deutlich unter ihrem Leistungsvermögen. Aber die Gesamt Trefferzahl von 198 reichte für Mannschaftsgold vor Italien mit 195 und Zypern mit 190 Treffern. So dachten wir jedenfalls! – Dann aber die Ernüchterung für uns alle – wir haben uns lediglich mit dem Damenteam für den zweiten Wettkampftag qualifiziert! Diese Nachricht wirkte wie ein Hammerschlag auf den Schädel!!!
Wir schießen hier in Baku zur Europameisterschaft einen Testwettkampf in neuer Form, den sich irgendeiner ausgedacht hat. Dieser Test findet auch nur bei den Damen statt! Und auch nicht zur Weltmeisterschaft in Moskau!

Dann sollte doch die Frage erlaubt sein: Was soll dieser Quatsch!

Unsere Rückflüge der Damen waren schon vor Monaten gebucht, das Hotel nur bis zum Abreisetermin bestellt… Das bedeutet also Papierlos???
Solch einschneidenden Veränderungen müssen doch kommuniziert werden, die Verbände sind zu benachrichtigen, Informationen auszuhängen!!! Von alldem nichts oder zu wenig! – Man könnte explodieren!

Unsere Juniorinnen sehr stark! Und gerade für den Nachwuchs wirkten sich die extremen Bedingungen doppelt schwer aus!
Maria Kalix aus Suhl legte eine 21 vor und schockte die Gegner! Sie ließ noch zweimal 19 folgen und schoss sehr konstant! Mit 59 könnte sie eigentlich zufrieden sein, wenn nicht diese eine besagte Scheibe zum Finale gefehlt hätte. Maria ist jung und wir werden noch öfter von ihr hören.
Eva Reichert aus Bayern traf in der ersten Runde 15 Scheiben – damit war sie am Boden zerstört. Das Team unterstützt sich gegenseitig und im Team steckt unsere Stärke – sie ließ zweimal 20 folgen und erreichte 55 Treffer.
Auf die gleiche Trefferzahl kam Valentina Umhöfer, ebenfalls aus der Schmiede von Katharina Bechtel aus Suhl! Mit den Plätzen 10, 16 und 19 erreichte unser Team den dritten Platz!
Eine ganz tolle Leistung und vielleicht schon ein Fingerzeig in die Zukunft!

Heute Morgen am Flughafen unser nächstes Missgeschick! Die Juniorinnen checkten ein und flogen ab in Richtung Frankfurt – sind auch schon wieder zu Hause, zwar ohne Gepäck, aber gesund und munter!
Unsere Damen gelang dies nicht, sie mussten wieder zurück ins Hotel – das mittlerweile voll belegt war – also ein anderes Hotel suchen, aber ihre Waffen blieben eingecheckt – sonst hätten sie doch noch den Teamwettkampf bestreiten können. Aber wenn es einmal kommt, dann kommt es dick!

Morgen dann die Entscheidung unserer Männer und Junioren, die sich aber leider nach dem heutigen Tag im Mittelfeld eingegliedert haben!

© Fotos by Jürgen Heise, www.GermanShootingNews.de

EM Baku: Trap Mixed Team Event

EM Baku: Trap Mixed Team Event

Baku, AZE Nun sind wir wieder in der Heimat angekommen. So ein Nachtflug ist schon ziemlich strapaziös, daher komme ich auch heute erst dazu, einen letzten kleinen Bericht zu schreiben. Beim letzten Wettkampf der Trapschützen hier bei der EM in Baku/Aserbaidschan wollten hauptsächlich unsere Männer zeigen, dass sie weitaus besser schießen können, als sie das im Einzelwettkampf gezeigt haben.

Unter den 28 gemeldeten Teams waren wir mit Team 1 (Quooß, Löw) und Team 2 (Scheibl, Veit) am Start. Ein bisschen Chaos herrschte schon im Vorfeld, die Zeit- und Rottenpläne wurden zweimal geändert, in der ersten Runde war plötzlich eine Rotte mehr am Start als auf dem Timetable aufgeführt.
Das Problem ist das Internet auf der Anlage. Alle Informationen werden über eine Webseite veröffentlicht, es sind nahezu papierfreie Europameisterschaften. Wenn aber das Internet hier höchstwahrscheinlich auf „Braunkohlebasis“ funktioniert, d.h. es geht sehr sehr langsam oder überhaupt nicht, dann hat man immer ein Informationsdefizit!

Stefan begann seine erste Runde sehr nervös, seine hastige Scheibenannahme kostete ihn 5 Fehler. Sonja schoss eine 22er Runde, hätte aber mindestens eine Scheibe mehr drauf gehabt. Mit 42 Scheiben war der Abstand nach vorne schon recht ordentlich. Andy schoss eine saubere 24, Katrin blieb mit 22 Treffern auch mindestens eine Scheibe unter ihren Möglichkeiten.
In Runde zwei erreichte Sonja eine 21er Runde, Stefan zeigte, was wirklich in ihm steckt und schoss eine saubere „volle“ 25er Runde. Es geht also! Team Deutschland 1 musste nun nochmal ran – mit einem Resultat mindestens 47 Scheiben wäre eine reelle Chance für die nächste Runde da gewesen. Andy schoss saubere 24, Katrin blieb mit 22 wieder eine Scheibe unter ihren Möglichkeiten. Am Ende reichte es nicht ganz für das Semifinale, eine Scheibe fehlte – Platz neun. Deutschland 2 belegte mit 88 Scheiben den 20. Platz.

Am Start waren 28 Teams. Trotzdem war bei den Männern ein Aufwärtstrend zu erkennen. Diesen gilt es jetzt in der Vorbereitung auf die WM Moskau auszubauen.  Die EM ist ein Zwischenstopp auf dem Weg zum Jahreshöhepunkt WM gewesen, es haben sich noch einige Baustellen aufgetan, hauptsächlich im Erwachsenenbereich. Auch bei den Junioren ist noch Luft nach oben. Die Bedingungen waren schwierig, aber sie waren für alle schwierig. Und das sie händelbar waren, davon zeugen die Ergebnisse der anderen Nationen. Sehr gut geschlagen haben sich unsere Juniorinnen, hier wächst eine neue Generation heran, die den arrivierten Damen Druck macht – und das ist gut so!

Wir waren eine super Team, es hat Spaß gemacht – dafür nochmal ein Dank an die Athleten und Betreuer(Manschaftsleitung, Doc Aust, Physiotherapeut) vor Ort. Wir haben uns gemeinsam für die Erfolge gefreut, egal welche Disziplin dort punktete. Man kam mit den Sportlern und Trainern der anderen olympischen Disziplinen im DSB ins Gespräch, dafür bietet so eine große EM immer eine gute Gelegenheit.

Dem Skeetteam wünsche ich maximale Erfolge, sie beginnen heute mit ihrem Wettkampf.
Nach drei Tagen Pause geht es nächste Woche schon wieder weiter mit dem Endkampf der Jugendverbandsrunde (JVR) in Wilhelmshaven.
Bis dahin!

© Fotos bay Jürgen Heise www.GermanShootingNews.de