Traumleistungen unter traumhafter Kulisse!

Traumleistungen unter traumhafter Kulisse!

San Marino, SMR Die Wurfscheibenanlage von San Marino befindet sich in einem Industriegebiet am Fuße des Titano. Auf diesem Berg hatte ein Steinmetz im 3. Jahrhundert nach Christus sein Domizil errichtet. Und heute ist es die älteste Republik der Welt. Die Stadt San Marino befindet sich direkt auf der felsigen Kuppe des Titano. Im Zeichen dieser Burg – wurde bei den Skeetern ein ganz großes Kino geliefert. Das deutsche Team durfte mitspielen – aber leider nur als Statisten!

20160610-03_san-marino-sk-womenBei den Damen mussten 72 Treffer erreicht werden, um in das Semifinale zu gelangen. 2 x ITA, 2 x CHN, 1 x THA und 1 x GBR im Semifinale – und auf Platz 7 noch eine Italienerin. Da kann einem schon Bange werden in Europa! Doch Sutya aus Thailand konnte von keiner anderen Sportlerin gestoppt werden. Sie setzte Ihre Siegesserie vom WC Rio und dem Green Cup in Todi erfolgreich fort.

Die Bedingungen nicht optimal, aber von den besten Schützen der Welt zu beherrschen. Wechselnde Lichtverhältnisse, Regen, Kälte und Schwüle machten uns schon zu schaffen. Auch der recht eigenwillige Wettkampfablauf mit der ersten Rund um 11:00 Uhr, der zweiten um 16:00 und der dritten Runde um 17:30 war ungewöhnlich – entschuldigt aber keinesfalls die Ergebnisse unserer Damen.
Vanessa Hauff mit 64 Treffern und Platz 34 // Katrin Wieslhuber mit 63 Treffern und dem 45. Platz, Nadine Messerschmidt mit 62 Treffern auf dem 48. Platz. Da fehlen uns zur Semifinaleingangsleistung 8, 9 und 10 Scheiben und das bei nur 3 Runden!
Es stellt sich nun die Frage, warum unsere Damen hier nicht ihr Leistungsvermögen abrufen konnten.

Mit 70 Treffern war Katrin Wieslhuber in der letzten Woche noch im Finale vom Green Cup in Todi und hier dann 63 Treffer! Haben nur unsere Schützen Probleme mit den Standbedingungen und den wechselnden Lichtverhältnissen? Oder war es wirklich der Aspekt der nationalen Ausscheidung für die Europameisterschaft? Wie sind die Fehlscheiben auf den Ständen 1, 7 und 8 zu erklären?

Schon im Wettkampftraining konnte man diesen speziellen „Ausscheidungsdruck“ feststellen, gegen den aber unsere Sportler kein Mittel gefunden hatten. Hier gilt es noch einen psychologischen Acker zu bestellen! Wir suchen nicht nach Ausreden und wir werden die momentane Situation auf keinen Fall schön reden, aber wir suchen nach den Ursachen um dann Lösungsansätze zu finden!

20160610-04_san-marino-sk-menBei unseren Männern heute nun ein ähnliches Bild! Sven Korte mit 118 Treffern auf Platz 30, Vincent Haaga traf 116 Scheiben und kam auf Platz 39 und letztendlich Felix Haase (unser gestriges Geburtstagskind) traf 113 Scheiben und landete auf Platz 59!

Eine tolle Finaleingangsleistung von 122 Scheiben und es mussten sogar 8 Schützen um 3 Plätze in ein Shoot off! Der absolute Hammer!
Sven Korte schoss zusammen mit Cassandro in einer Rotte, so konnte er hautnah mitverfolgen, wie sicher der Italiener alle 125 Scheiben vom Himmel holte! Die gezeigten Leistungen bestätigten wieder die guten Bedingungen.1 x 125 – ITA / 1 x 124 – ITA dann 123 von Hancock/USA und schließlich die Drei (Nilsson/SWE, Hansen/DEN und Gil/ARG) aus dem Shoot off mit 122 Treffern im Semifinale! Zwei junge Heißsporne im Gold Medal Match, dass schließlich Nilsson vor Cassandro für sich entschied!

Für uns begann der Wettkampf eigentlich vielversprechend, Felix mit einer „Vollen“ und Sven mit 24. Vincent im Anschlussbereich mit 23 Treffern. Zwei Runden am ersten Tag – mehr war nicht machbar, denn wir haben hier in San Marino nur 3 Skeetstände! Der Beständigste von uns war Sven, der noch eine 24iger Runde folgen ließ. Ähnlich unserem „Damen Wettkampfverlauf“ kamen auch unsere Herren nicht so richtig in Tritt! Auch hier das „EM Ausscheidungsproblem“ ????

Denn bei den Damen als auch bei den Männern ging es um die letzten freien Plätze zur Europameisterschaft im Juli in Lonato / Italien!

Es wurde schon mehrfach von unseren Kadern bestätigt, eine nationale Ausscheidung, der direkte Kampf zwischen den Sportlern ist immer schwieriger als ein WC oder sogar eine WM! Aber genau da müssen wir hin, wir benötigen diese „Kaltschnäuzigkeit“, das von sich überzeugt sein und das Bewusstsein „ich kann’s“!

Jetzt wird über unsere EM Nominierungsvorschläge diskutiert, der Bundesausschuss Leistungssport im DSB wird diese hoffentlich bestätigen und dann heißt es – Wettkampfvorbereitung auf die EM. Davor geht es jedoch noch nach Baku zum letzten WC der Saison!

Nach wie vor – es bleibt spannend!

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Der Olympiasieger von 2000

Der Olympiasieger von 2000

Nikosia, CYP Der Olympiasieger von 2000, Mikola Milchev aus der Ukraine, setzte mit seinen 49 Jahren ein Achtungszeichen vor den Olympischen Sommerspielen von Rio! Wie ich die interessierten Leser unserer Seite kenne, haben sie sich bereits über die Resultate und Platzierungen unserer Skeet Herren informiert.

20160320-02_wc-nicosia_archiv2015Nachdem unser Andy bei Doppeltrap mit seinem 4. Platz ein Achtungszeichen setzte, wollten natürlich die Skeet Schützen nachziehen! Mit Ralf Buchheim, Frank Cordesmeyer und Felix Haase trat die komplette WM Mannschaft des Vorjahres zum Kampf an. Die Bedingungen schwierig, aber letztendlich für alle gleich! Einzig in der Belastung und Wettkampfgestaltung der Nationen gibt es riesige Unterschiede. Aber auch für uns gab es in diesem Jahr ein Klimatraining in Spanien, das rege genutzt wurde.

Trainingsmethodisch alles richtig gemacht und dem Zeitpunkt Rechnung tragend (März) zwar noch nicht in der gewünschten Top Form, aber auf dem richtigen Weg in Richtung Rio! Jeder kennt die harten Bandagen, nach denen ein Olympiajahr abgerechnet wird – und dort sollen uns die absolut Besten unseres Teams vertreten.

Bei diesem ersten Weltcup der Saison lag ich mit meiner geschätzten Finaleingangsleistung daneben. Vor einer Woche noch, zum Grand Prix, benötigte man 121 Treffer um in das Finale zu gelangen – beim Weltcup waren es „nur“ 119 Treffer. Die absolute Weltspitze war am Start und am Ergebnis kann man die schwierigen Bedingungen hier vor Ort erkennen. Ein stetiger, böiger Wind von links beschleunigte die Hochhaus Scheibe und bremste die Niederhausscheibe – mal ganz zu schweigen von den Höhendifferenzen! Diese Situation erforderte ein Höchstmaß an Variabilität und Entschlossenheit. Will man bei diesen Bedingungen auf Sicherheit schießen, hat man schon verloren!

20160320-01_wc-nicosia_archiv2015Felix mit dem Traumergebnis von 74 Treffern nach dem ersten Tag auf Position 2, das Finale in greifbarer Nähe!!! Dann erst einmal die Nacht überstehen und sich einreden – dass man ein ganz cooler Typ ist und innerlich ruhig! Da hat jeder unserer Schützen seine eigene Methode! Aber wenn man ehrlich ist, so ist es für unsere Jungs Stress pur! Sie stehen so unter Strom, dass sie im Voranschlag beim kleinsten Geräusch zucken! Der Trainer im Hintergrund massiert derweil sein Magengeschwür!

Felix schoss 3 Einzelscheiben vorbei und machte 3 Doublettenfehler! Aber bei diesen Bedingungen hier vor Ort, waren alle Scheiben „gefährlich“! Mit seinem 10. Platz unterstrich er nachhaltig seine Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft und seine Anschlussposition zur Weltspitze. Wir freuen uns auf weitere tolle Ergebnisse unseres Schützen!

Frank Cordesmeyer befindet sich ebenfalls auf einem guten Weg, konnte er sich doch zum Grand Prix in der Vorwoche deutlich steigern! Auch Ralf Buchheim wird zu den entscheidenden Wettkämpfen zur gewohnten Form finden – davon bin ich fest überzeugt! Eines ist klar, mit ihren Platzierungen von 22. und 39. sind sie garantiert nicht zufrieden!

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Hut ab vor dem Sieger, der mit seinen 49 Jahren natürlich über einen ganzen Rucksack an Erfahrungen verfügt. Der Engländer – Llewellin – (kaum auszusprechen), setzte sich mit seinen23 Jahren gut in Szene. Platz 2 – der bisher größte Erfolg seiner Laufbahn. Aramburu und Hancock auf den folgenden Plätzen!

Unsere Trap Damen absolvierten gestern ihr offizielles Training und die Skeet Damen bekamen eine inoffizielle Trainingsrunde. Heute dann, als besonderes Schmankerl, der Trap Damen Wettkampf von dem Euch Uwe Möller berichten wird!

Heute Morgen (3:00 Uhr) haben uns bereits die Skeet Männer verlassen! Abseits der Wettkämpfe erfuhren wir, dass unser Trainerkollege Jan Henrik Heinrich die Mannschaft aus Bahrein trainiert! Dann treffen wir uns sicherlich zu einem diesjährigen Weltcup!

GP-Zypern: …überzeugende Leistung unseres Sportsoldaten!

GP-Zypern: …überzeugende Leistung unseres Sportsoldaten!

Nikosia, CYP Wie schon nach den Ergebnissen unserer Damen zu erwarten, hingen die Trauben bei den über 80 Startern aus mehr als 25 Nationen sehr hoch. Während viele Schützen schon eine richtige Wettkampfstrecke hinter sich haben, beginnen die Deutschen Nationalmannschaftsschützen das Wettkampfjahr 2016 mit diesem Grand Prix. Ein toller Wettkampf, der vom Standwart Lucas wie immer bestens organisiert ist. Zwar sucht man stundenlang Ergebnisse oder Informationen zu den Rotten, aber auf den Ständen läuft alles glatt!

20160313-08_gp-zypernManchmal treffen die Referees schon seltsame Entscheidungen – ich bin immer wieder erstaunt, wie ein ISSF Regelwerk subjektiv interpretiert werden kann. Auch fallen die elektronischen Anzeigen ab und an aus, aber wir sind hier schließlich auf der Götterinsel und da muss man vieles einfach anders betrachten.

Aus Trainersicht – ein optimales Training!!

Unsere Schützen müssen sich hier auf das Wesentliche konzentrieren und den Rest einfach ausblenden!
Da unser Team durch den DSB sehr gut organisiert ist (teilweise 4 Kleinbusse im Einsatz) sind wir eigentlich von den „äußeren Bedingungen“ völlig unabhängig! Wir haben uns eine kleine Deutsche Insel im Luftgewehrsaal eingerichtet wo wir unsere Flinten zwischenlagern und Getränke bereit stehen. Das wird dann auch unser Anlaufpunkt zum Weltcup!

Nun aber zu unserer eigentlich Aufgabe hier – dem 2. Wettkampftag der Skeet Herren!

20160313-05_gp-zypernNach den Vorleistungen des ersten Tages (Korte 73 / Haaga 70 / Haase 70 / Buchheim 67 / Cordesmeyer 66) hatte, nach realistischer Betrachtung, nur noch Sven Korte die Möglichkeit einer Finalteilnahme. Uns war im Vorfeld schon klar, dass mindestens 121 Scheiben getroffen werden müssen, um in das Finale vorzustoßen!

Sven schoss eine tolle erste Serie, ein Windstoß auf Stand drei drückte die Scheibe nach unten und er konnte nicht mehr korrigieren – Fehler! Dann aber mit einem sauberen Rhythmus weiter zu schießen, das zeichnet den guten Schützen aus. Dann das gleiche Pech in der letzten Serie und wieder zog Sven durch. 121 und das unvermeidliche „shoot off“ gegen drei andere Schützen um 2 Plätze. Leider flog gleich bei der ersten Doublette eine Scheibe davon.

Der Lohn seiner Mühen: 121 Treffer (Finaleingangsleistung) und der achte Platz! Eine tolle Leistung – Glückwunsch!

20160313-07_gp-zypernUnsere weiteren Ergebnisse:

  • Vincent Haaga – 117 – Platz 22
  • Felix Haase – 115 – Platz 31
  • Ralf Buchheim – 112 – Platz 42
  • Frank Cordesmeyer – 110 – Platz 51

Nun geht es weiter in Richtung Weltcup. Wir nutzen die Tage bis dahin zum intensiven Training!