Tage wie diese

Tage wie diese

Changwon, KOR – „Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen“, mit diesem Credo sollte der dritte Weltcup diesen Jahres nicht enden, doch wir wurden eines Besseren belehrt.

Der Schießstand, gelegen in der Hauptstadt der Provinz Gyeongsangnam-do, bot uns bei 26 Grad Celsius und Sonnenschein gute Bedingungen zur Erlangung von Höchstleistungen. Nach dem vielversprechenden Training konnten wir unser Leistungsniveau im Wettkampf nicht hundertprozentig umsetzen.

Für unsere „Youngster“ ging es etwas holprig in den Wettkampf, der Druck war hoch und die Selbsterwartung zu groß, um auf solch einen Parcours, wie hier in Changwon, zu bestehen. Bei den „Oldies“ lief es etwas besser, die Bedingungen waren selbst für erfahrene Schützen anspruchsvoll. Aber frei nach dem Motto „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren“ gestalteten wir unseren Wettkampf weiter. Und wir kämpften Scheibe für Scheibe – es schlichen sich immer wieder Konzentrationsschwächen in der Annahme ein, so dass wir nie in einen Flow kamen. Uns war natürlich auch von Anfang an bewusst, dass nur eine Topleistung den Finalplatz möglich machen würde. Diese Vermutung wurde dann, am Ende des Wettkampfes, durch das Score-Board bestätigt. 122 Scheiben wurden für das Erreichen des Finals benötigt.

Wir, dass Trap-Männer-Team, boten eine geschlossene Mannschaftsleistung, gleichwohl die Erwartungen jedes einzelnen Schützen nicht erfüllt worden sind. Andy 118, Karl 117, Paul 117 und Steve im MQS 109. Jeder von uns wird Erkenntnisse aus dem Wettkampf ziehen und diese in Hinblick auf die nächsten internationalen Einsätze positiv umsetzen.

Am Freitag fand dann das Trap-Mixed-Team Event statt. Nachdem sich die Damen noch am Donnerstag erholen konnten, ging es für Paul und Andy direkt am nächsten Tag weiter. Es traten an – unser Erfolgsduo vom Weltcup Al-Ain, Paul und Katrin sowie „Germany 2“ mit Andy und Betty.

Das bis Dato bekannte Reglement für den Mixed-Team-Event wurde komplett geändert. Es wurden anstatt 75 nur noch 50 Scheiben im Vorkampf geschossen. Des Weiteren gab es ein Semifinale, sowie ein Gold und Bronze-Medal-Match. Unsere zwei teilnehmenden Teams waren, wie auch die Trainer, über den Ablauf des Wettkampfes gespannt. Die eine Hälfte der Teams starteten auf Stand A und C und  die andere Hälfte auf Stand D und E. Die Regelkonformität könnte mit dieser neuen Regel in Frage gestellt werden, da somit keine Chancengleichheit gegeben war.

Unseren beiden Teams starteten mit jeweils 45 Treffern in den Wettkampf, was bedeutete, dass eine Finalteilnahme in weiter Ferne lag. Team 2 legte nochmals 45 Scheiben nach und ordnete sich somit im Mittelfeld ein. Team 1 konnte darauf hin noch einmal 2 Scheiben drauf packen, welches jedoch nicht für eine Final-anschlussleistung ausreichte.

Morgen steht die Abreise auf dem Plan. Es heißt früh aufstehen, da um 4 Uhr unser Bus nach Busan geht!

Wir verabschieden uns von einem ereignisreichen Weltcup und melden uns bald wieder.

Liebe Grüße

Euer Trap-Männer-Team

123 Treffer und kein Finale

123 Treffer und kein Finale

Acapulco, MEXZuvor hatten sich die Damen gemeldet, jetzt kommen die Herren. Als die Damen am Samstag ihr offizielles Training absolvierten, hatten wir Männer unser Inoffizielles Training und da schließen wir uns den Damen an, dass man schon gemerkt hat – es wird sehr hoch geschossen.

Das Wetter blieb die ganze Zeit über sehr sonnig, sodass es selbst mit eincremen zahlreiche Sonnenbrände gab. Die Standbedingungen waren ausgezeichnet, leider gab es keine richtigen Dächer, sondern nur Netze die gespannt wurden um etwas Schatten zu erzeugen. Diese ließen noch genügend Sonne durch damit man ins Schwitzen kam. Richtig schwitzte man allerdings erst auf dem Finalstand, denn dort gibt es laut ISSF Regelwerk keine Überdachung. Sodass wir, wie zuvor die Damen auch, in der prallen Sonne kämpfen mussten. Sämtliche Tricks und Joker mussten gezogen werden um sich vor der Hitze zu schützen, da im wahrsten Sinne des Wortes „Der Planet brannte“.

Am ersten Wettkampftag Schossen wir Herren 50 Scheiben, schon hier war sehr absehbar, dass wohl der Finaleinzug sehr hoch anliegen wird. Nach diesem ersten Tag bestand noch viel Hoffnung. Da ja bekanntlich jeder Schütze noch eine Nacht bis zum 2. Wettkampftag schlafen muss.

Am 2. Tag hieß es dann noch einmal volle Konzentration und Nerven behalten. Dies gelang bei Marco Kroß nicht ganz so gut. Er schoss zwar konstant, doch leider unter seinem erwarteten Niveau. Am Ende standen für ihn 113 Scheiden und somit leider nur der 89. Platz auf der Ergebnistafel.
Viel besser kam sein Teamkollege Andy Löw zurecht. Mit einer sehr sauberen 121 belegte er am Ende Platz 28, was schon einmal sehr deutlich macht welches hohe Niveau hier geschossen wurde. Da sonst der Finaleingang zu Weltcups den Erfahrungen exakt immer so um die 121 (+/- 1-2) Scheiben liegt.
Paul Pigorsch machte es noch einmal besser und schoss sich mit einer souveränen 123 in das „Shoot off“ um Platz 6, dem letzten Finalplatz, da die ersten 5 Plätze schon vergeben waren. Unteranderem an den Australier Willet James, der ALLE!!! 125 Scheiben traf. Im Stechen ging es dann wortwörtlich heiß her, denn 5 weitere Schützen hatten 123 Treffer erlangt. Paul konnte sich sehr gut behaupten und schoss sich mit einer Glanzleistung bis zur 12. Scheibe. Bei der 13. Scheibe jedoch war die Spannung zwischen den letzten beiden Schützen zu groß. Paul ließ diese Scheibe leider fliegen und der Brite Nathan Hales traf. Somit erreichte Paul einen sehr guten aber undankbaren 7. Platz und bestätigte damit seine Ankunft in der Spitzenklasse.
Ebenfalls sehr zu erwähnen ist noch Karl Barthel. Dieser schoss bei den Herren in der MQS-Wertung mit. Er erreichte dort 118 Scheiben und bestätigte somit seine ansteigende Formkurve.

Dies war die Zusammenfassung vom Wettkampf der Herren. Gestern stand dann noch der Mix-Team Wettkampf an, welchen Paul Pigorsch mit Christine Göhring als Team GER 2 und Andy Löw mit Katrin Quooß als GER 1 bestreiten.

Viele Grüße aus Mexiko, Euer Trap Herren Team

WC Larnaca: Trap Männer

WC Larnaca: Trap Männer

Larnaca, CYPEines Vorab, wir hatten hier in Larnaca ein sehr junges und teilweise international sehr unerfahrenes Trapmännerteam ins Rennen geschickt. Das wir hier nicht den großen Wurf (Medaillen) erwarten konnten, war uns von vornherein klar.

Zu unserer Teamberatung nach dem ersten Wettkampftag hat der Bundestrainer ein paar deutliche Worte sagen müssen. Die Leistungen unserer Männer waren nach zwei Runden schon unter den Erwartungen. Also klare Ansage, sich hier nicht unter Wert zu verkaufen. Ordentliche Serienvorbereitung, konzentriertes und konsequentes Arbeiten ist gefragt. Folge, die Gesichter wurden immer länger. Aufmunternde Worte folgten, wo Schatten ist, da ist auch irgendwo Licht. Phasenweise sah es ordentlich aus, es ist nichts verloren, kämpfen ist angesagt. Die Gesichter wurden nach den aufbauenden Worten des Bundestrainers wieder fröhlicher, vorsichtiger Optimismus machte sich breit. Aber wer kennt nicht das große Kopf Kino bei solch einem Event. Man will sein Bestes geben und es geht in die Hose. So war der erste Tag. Zu viel gewollt und fest geworden. Dann wird die Brechstange herausgeholt und es geht nicht viel.

„Nur nicht enttäuschen“, „Ich muss gut sein“, „Ich habe gut trainiert“

Das sind so die Gedanken in diesem Moment. Tja-und dann geht der Schuss nach hinten los. Es ist ja nicht so, dass unsere Schützen nicht schießen können, aber zu solch einem internationalen Einsatz zu schießen ist schon etwas anderes als bei einem Wettkampf in Deutschland. Nach dem ich mich mit einigen Schützen zwischen den Serien unterhalten habe, merkte ich schon eine gewisse Unsicherheit und Nervosität. Aufmunternde Worte vertrieben diese Nervosität.

Am zweiten Wettkampftag, große Aufregung. Als wir auf dem Stand angekommen sind, bemerkten wir, dass wieder viele Schützen beim Munitionswiegen waren. Diesmal war es eine andere bekannte Munitionsfirma, die es betraf. Falscher Alarm, es hatte sich nicht bestätigt, dass es zu Überladungen gekommen war. Es ist schon eine knisternde Stimmung, wenn Schützen sich nicht auf die Munitionsfirmen verlassen können. Eine richtige Hysterie machte sich breit. Im Laufe des Wettkampftages entspannte sich aber die Situation und es zog wieder Normalität ein.

Unsere Männer haben sich die Worte des Bundestrainers zu Herzen genommen. Endlich haben sie angedeutet, was sie momentan drauf haben. Mit einem ordentlichen zweiten Wettkampftag konnten sie beweisen, dass sie zu Recht an diesem Wettkampf teilgenommen haben. Die Jungs haben gekämpft, sehr konzentriert gearbeitet und einen ansprechenden Serienerfolg gehabt. Man muss aber auch erwähnen, dass durch die Psyche gesteuert Fehler im technischen Bereich entstanden.
Psychische Parameter wie Konzentration, Siegeswille, Aufmerksamkeit, Steuerung des Erregungsniveaus, der Kampf um jede Scheibe muss auf jeden Fall mehr geschult und ausgeprägt werden. Für Karl, Lucas und Stefan war es der erste Weltcupeinsatz und dafür haben sie es gut gemacht. Freud und Leid liegen wie immer dicht zusammen. Nun gilt es die richtigen Rückschlüsse für das kommende Heimtraining zu ziehen, den einen oder anderen technischen Makel zu beseitigen und sich vielleicht von einem Psychologen einige Ratschläge und Tipps zur Wettkampfbewältigung zu holen. Mit den Ergebnissen Paul 114 Platz 53, Luca 113 Platz 69, Stefan 112 Platz 74 und Karl 107 MQS Platz 18 haben die Schützen international eine erste Duftmarke hinterlassen. Es ist auf alle Fälle bei allen Schützen deutlich mehr drin, als sie es auf Zypern gezeigt haben.

Morgen geht es dann weiter mit der neuen Disziplin Trap Mixed als Testwettkampf. Vor Ort ist ein Team des IOC, das sich diese neue Disziplin anschauen wird.
Deutschland geht mit zwei Teams an den Start. Team Deutschland 1 wird Katrin und Luca stellen, Team Deutschland 2 stellt Sonja und Paul. Insgesamt sind 33 Teams am Start. Ein Zeichen, dass diese Disziplin angenommen wird. Sind wir mal gespannt wie es ausgeht, morgen mehr dazu.

Titel auf Titel bei der Militär-WM in Doha

Titel auf Titel bei der Militär-WM in Doha

Doha, QATHeute nun der zweite Tag der Entscheidungen auf der Shootingrange in Lusail. Grund zum Feiern mit dem Titel von Katrin am gestrigen Tag gab es sicherlich, aber unsere Herren hatten auch noch ein volles Programm über drei Runden regulär zu absolvieren und wir wollten schon mit dem Einen oder Anderen unseres Teams ins Finale dieser CISM – Also, wurde die Feier verschoben.

20161115-00_cism-doha

Früh mussten wir uns auf die Beine machen, um pünktlich auflaufen zu können, da der Verkehr hier in Doha sehr dicht ist und durch die vielen Umleitungen und Baustellen für viele Überraschungen sorgen könnte. Aber alle waren pünktlich und gleich um 9.30 Uhr musste Andy an den Start. Gestern mit 50 voll an der Spitze des Feldes mit zwei weiteren Schützen aus Katar und der CZ Republik. Auftakt nach Maß 24, dann zwei Mal voll und am Ende 124 Treffer. Neuer CISM-Weltrekord. Was für ein Tag. Karsten mit 48 Treffern auch sehr gut im Rennen und er beendete seinen Wettkampf mit 24,25,24 in der Summe 121. Beide fürs Finale qualifiziert. Der dritte unserer Truppe Karl Barthel, welcher mit 46 Scheiben ins Rennen ging, konnte heute nicht an sein Leistungsniveau anknüpfen und beendete seine erste WM mit 103 Scheiben. Das Team belegte den vierten Rang.

90 Minuten warten bis zum Finale – Zwischendurch die ersten Meldungen von den Kugelschützen. Im Gewehrbereich der Damen eine Silber und Bronzemedaille. Das Pistolenteam holte sich den Mannschaftsweltmeistertitel. Sollte das heute schon alles gewesen sein!?

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Kurz vor dem unmittelbaren Beginn des Finals dann hoher Besuch vom ISSF Präsident Rana , dem Generalsekretär Schreiber und unserem Willi Grill. Letzterer überwachte dann auch gleich das hochkarätige Finale. Binde Position 1, Andy auf der Zwei gefolgt von zwei Schützen aus China, sowie je ein Schütze aus Tschechien und aus Korea.

Unser Matador im Trapschießen Karsten Bindrich ließ nichts anbrennen und setzte sich mit 14 Treffern souverän im Semifinale durch. Für ihn ging es um Gold gegen einen Schützen aus China, welcher mit 15 voll das Semifinale beendete.

Andy gleich zu Beginn mit einem Fehler, etwas später Doppelfehler, aber am Ende reichte es zum Bronzematch und hier behielt er die Nerven und holte sich mit 13:9 die Bronzemedaille vor Danek aus Tschechien.

Unser Binde musste im Gold-Medal-Match beginnen, gefolgt vom starken Chinesen. Dieser machte es Binde nicht gerade leicht, aber er hatte wohl sein Pulver im Semifinale verschossen und kam nur auf 9 Treffer. Karsten hielt dagegen und holte sich den WM-Titel mit 12 Treffern. Die Freude war nicht nur bei ihm riesig groß, auch das komplette Team freute sich mit ihm. Glückwunsch!!! Tolle Leistung mit einem international ansprechenden Ergebnis. Ich sage sogar WELTNIVEAU!!! Wieder hat er einmal bewiesen, dass es ohne ihn im deutschen Flintenlager eigentlich für die Zukunft noch nicht geht.

Morgen dann der erste freie Tag bevor am Donnerstag unsere Skeetschützen mit dem PET beginnen. Wir drücken schon jetzt die Daumen.

Fotos © by Karl Haaga