Weltcup Mexiko – Zeitplan und mehr…

Weltcup Mexiko – Zeitplan und mehr…

Köln, GERUnser Trap-Mannschaft ist vor Ort in Guadalajara (MEX) und wir hoffen, das sie auch heute Ihre Waffen am Flughafen abholen konnten und zurzeit am inoffiziellen Training teilnehmen können. Vorab hier der Zeitplan für die nächsten 10 Tage des ersten Weltcups der Saison 2018:

User Team-Flinte beim Weltcup in Mexiko…

TRAP:
GÖHRING, Christiane
VALDORF, Bettina
HERMES, Philipp
KROSS, Marko

SKEET:
WIESLHUBER, Katrin
WISSMER, Nele
HAAGA, Vincent
HAASE, Felix

Des Weiteren noch die weiterführenden Links zu den Live-Ergebnissen der ISSF ab Sonntag und zu der offiziellen Homepage des Weltcups mit Ergebnissen und aktuellen Bildern…

Issf-sports.org
ISSF World Cup Guadalajara 2018 und auf Facebook

Erster Weltcup der Saison in Mexiko – Anreise mit Hindernissen

Erster Weltcup der Saison in Mexiko – Anreise mit Hindernissen

Guadalajara, MEXDieselbe Sonne, die bei uns zu Hause in den letzten Tagen bei minus 19 Grad (in Suhl) aufgegangen ist, geht in Mexiko ebenfalls auf – allerdings sieben Stunden später und dann klettert das Thermometer schnell Richtung 30 Grad. Wir erfuhren also einen Temperaturunterschied von knapp 50 Grad Celsius!

Dies war uns ja bewusst, aber wie verläuft die Anreise? Aus der Vergangenheit wissen wir ja, dass die Anreise nach Mexiko immer mit irgendwelchen Problemen verbunden ist und alle waren gespannt darauf, ob diesmal alles reibungslos verläuft. – Nein, tat es nicht!

Die gestrige Anreise verlief anstrengend, nach 11 Stunden Flug und 3 Stunden Zwischenstopp in Houston / Texas, ging es nochmal knapp 3 Stunden weiter nach Guadalajara (MEX). Passkontrolle, Gepäckausgabe und dann kam die Waffenkontrolle. Vor uns die Gewehr- und Pistolenkontrollen (wir sind ja mit einer großen Mannschaft unterwegs), alles verlief reibungslos und es gab keine nennenswerten Probleme. Nun waren wir dran und siehe da, die von den Mexikanern im Vorfeld ausgestellten Waffengenehmigungen der kompletten Trapmannschaft waren schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Und ohne Einfuhrgenehmigung keine Waffen!

  

Jetzt musste diese ganze Prozedur einschl. dem Ausfüllen der Papiere, Formulare und Einlagerungspapiere vor Ort erledigt werden und das in zigfacher Ausführung für jeden einzelnen – am Papier soll es schließlich nicht scheitern – jedes Formular gefühlte zwanzig Mal aus dem Drucker. Bei Schreibfehlern der freundlichen Zollbeamtin (so hat sie unser „S“ immer als „5“ interpretiert und dann auch so eingetragen) wurde der Stapel zerrissen, alles wurde neu ausgedruckt und ausgefüllt. Obwohl wir sehr gelassen waren, bekamen wir es zwischenzeitlich doch mit der Angst zu tun! Was passiert, wenn auf einmal der Toner vom Drucker alle ist oder der Computer ausfällt? Müssen wir dann die Nacht über in der Zollstation verbringen…

Nach fast 28 Stunden Anreise waren wir dann heute Morgen um 03:00 Uhr Ortszeit endlich im Hotel angekommen. Hier wurden wir für all die Strapazen etwas entschädigt, denn das Haus ist erste Sahne. Auch das Frühstück heute ganz toll – ein herzliches Dankschön nach Wiesbaden!

Nun versuchen wir hier vor Ort über Mail und WhatsApp unter Mithilfe aus Wiesbaden (zum Glück funktioniert das WLAN im Hotel ganz ordentlich) die nötigen Schritte zu organisieren, damit wir vielleicht heute die Papiere bekommen und dann doch noch die Waffen vom Flughafen holen können, denn morgen ist schon inoffizielles Training.  Hoffentlich funktioniert das WLAN auf dem Schießstand inzwischen ebenso und nicht wieder auf Braunkohlebasis mit 8-Bittechnik wie in den letzten Jahren!

Das für heute nur ganz kurz aus dem warmen Guadalajara hier in Mexiko!

WC Acapulco: Entscheidungen im Skeet

WC Acapulco: Entscheidungen im Skeet

Acapulco, MEXNachdem mein Kollege schon ausgiebig über Land und Leute berichtete, möchte ich mich auf den Bereich Skeet konzentrieren! Nach einer völlig „unspektakulären“ Anreise (Waffen da, Gepäck da, Flieger pünktlich, ÜN in Housten geklappt) sind wir sicher und gut gelaunt in Acapulco gelandet. Die geplante Übernachtung in Housten war Gold wert und hat keinen Reisestress aufkommen lassen. Die Zollabfertigung sehr easy!

Unsere Anreise war so geplant, dass wir drei Trainingstage zur Verfügung hatten um uns an die speziellen Bedingungen von Mexiko zu gewöhnen. Es zeigte sich, dass wir einen geregelten Ablauf hatten – von 9-11 Uhr kein Wind, von 11-17 Uhr starker Wind und von 9 bis 17 Uhr „Affenhitze“! Die Euro Target Scheiben erforderten den Einsatz von 8er Schroten! Alles wichtige Erkenntnisse, die es galt im Wettkampf umzusetzen. Es zeigte sich allerdings schon im Training, dass unsere Schützen mit den durch den Wind beschleunigten Scheiben Probleme hatten und das besonders bei den Hochhaus Doubletten von 4 zu 5! Dieser erste Weltcup für das Deutsche-Team war eine erste Standortbestimmung in dieser noch jungen Wettkampfsaison und sorgte bei all unseren Startern für eine ordentliche Menge an Adrenalin!
Vincent und Vanessa nutzten im Vorfeld den Wettkampf in Qatar um sich optimal vorzubereiten, alle anderen Sportler hatten im Vorfeld dieses Weltcups nur einen zentralen Lehrgang in Berlin! Allerdings wurde das Stützpunkttraining rege genutzt! Unsere Sportler hier vor Ort gaben ihr Bestes und wollten zum Teil auch ganz einfach Zuviel!! Wir sind noch im Monat März und stehen eigentlich noch im Techniktraining. Das zeigte sich bei den „Windscheiben“, da war ein kontrolliertes Schießen kaum möglich! Fehler wie Stand 1 Hochhaus, Stand 5 und 6 Hochhaus Doublette und auch Stand 8 zeugen von nicht genügend ausgeprägter Variabilität! Die Amerikaner lieben diese Bedingungen und man merkt hier deutlich den Trainingsvorsprung und die Wettkampferfahrung aus dem WC Indien. Wie ihr sicherlich verfolgt habt, waren bei den Damen 3 Amerikaner, 1 Chinesin, 1 Italienerin und unsere Katrin im Finale.

Hier wurde ja nach den neuen Finalregeln geschossen, und dieses Finale ist sehr spannend (besonders wenn GER vertreten ist) und meiner Meinung nach gerecht! Katrin verfügte hier bei diesen anspruchsvollen Bedingungen über die beste Variabilität. Sie holte die schnellen Scheiben vom Himmel, auch wenn diese nur einen Meter über dem Boden ansegelten! Sie qualifizierte sich in diesem hochklassigen Starterfeld für das Finale. Leider wurde ihr Fleiß im Vorkampf (71 Treffer) nicht belohnt, sie kämpfte wie ein ordentlicher Niederbayer und belegte letztendlich einen tollen 6. Platz. Es siegte wieder einmal Kimberly Rhode vor Conner – beide USA. Nadine kam mit 66 Treffern auf Platz 13 und Vanessa mit 62 Treffern auf Platz 20 ein. Unsere zwei Sportlerinnen waren mit sich selbst natürlich nicht zufrieden, erkannten aber ihre Schwächen und nehmen diese Hinweise für das weitere Training mit!

Unsere Männer platzierten sich nach dem ersten Tag im Mittelfeld – 19. Platz Burkhardt, 23. Platz Felix und 36. Platz Vincent. Nun war die Devise Angriff und nicht verzagen! Am Ende kackt die Ente – war der Ausspruch von Burkhardt – der übrigens den internen Teamrekord mit 46 Mückenstichen hält! Und so war es auch, Felix schoss bei diesen Bedingungen „traumhaft“ 50 voll und damit 120 Treffer und war damit sicher im Finale. Burkhardt erreichte mit 115 Treffern den 23. Platz und Vincent mit 114 Treffern den 26. Platz!

Also Felix im Finale mit ITA – USA – AUS – CHN und MEX, außer dem kleinen Mexikaner alles gestandene Schützen. Felix kämpfte wacker – zuerst ging der Mexikaner, dann der Chinese und als dritter schied unser Felix aus! Platz 4 ein tolles Ergebnis und ein toller Einstieg in die Saison in Richtung EM und WM!

Felix und auch Katrin haben sich mit dieser Leistung ihren Kaderplatz gesichert und einen Bonuspunkt für die EM Qualifikation erkämpft. Unser „Quereinsteiger“ Burkhardt Hackmann hat sich bei seinem ersten Weltcupeinsatz wacker geschlagen, denn ein Weltcup ist eine ganz andere Bühne als Ranglisten oder Deutsche Meisterschaften!

Es zeigte sich, dass die internationale Spitze bereits im März nur noch auf Doubletten trainiert, Einzelscheiben sind raus. Konzentriert wird sich auf die Stände 3 bis 5. In jeder geschossenen Runde sind die Reverse Doubletten Pflicht. Also gibt es die 25iger Runde kaum noch – es sind 29 Scheiben.

 

Unser Team war wirklich Spitze – mein Dank an die Sportler für ihren Kampfgeist und Einsatz! Die Weichen für die kommenden Trainingseinheiten sind gestellt. Bereits in der kommenden Woche geht es nach Wiesbaden, dort werden die Teilnehmer für den Weltcup in Zypern ermittelt! Morgen dann aber unser Rückflug in die Heimat – endlich dieser Gluthitze (37 Grad) entfliehen. Übrigens fühlte sich Nadine nach unserem Suhler Training fast nackt – in Suhl mit dicker Jacke und mehreren Pullovern und hier mit kurzer Hose und Shirt! Das hört sich witzig an, war aber auch eine absolute Umstellung für unsere Sportler!

Bilder:
©2017 fk-wurfscheibe & by ISSF | Nicolò Zangirolami

WC Acapulco: Doppeltrap- und Trap-Mixed-Team-Wettkampf

WC Acapulco: Doppeltrap- und Trap-Mixed-Team-Wettkampf

Acapulco, MEXHeute Morgen vor dem Kofferpacken bleibt noch etwas Zeit, um die beiden letzten Tage nochmal Revue passieren zu lassen. Am Dienstag fand der Testevent in der neuen Disziplin Trap-Mixed-Team statt. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet gab es nicht, erst gestern früh wurden die offiziellen Ergebnisse in Papierform auf dem Stand ausgehangen. Insgesamt gingen 22 Teams aus 13 Nationen an den Start, davon 9 Nationen mit jeweils 2 Teams. Geschossen werden 2 Runden pro Team, danach Halbfinale und anschließend die Medalmatches.

Nach der ersten Runde, die Andy mit 25 Treffern und Sonja mit 23 Treffern abschlossen, lagen wir aussichtsreich auf Platz 2 und somit auf Semifinalkurs. Von diesem Kurs kamen wir aber dann in Runde 2 ab. Andy schoss 24, aber Sonja hatte keine gute Runde. Sie riss oft die Waffe von der Deckung weg, probierte mit dem Haltepunkt (Höhe der Mündung im Anschlag vor dem Abruf) – die Fehler summierten sich auf eine 19er Runde, damit waren wir „weg vom Fenster“. In der Endabrechnung belegten wir mit 91 Scheiben Platz 16, 94 Treffer hätten für das Semifinale gereicht. Sieger wurde das Team USA 2 vor Italien 1 und Spanien 2.

Welche Bedeutung diese neue Wettkampfform hat, zeigte sich daran, dass ISSF Präsident Olegario Vazquez Rana extra mit dem Hubschrauber auf dem Stand einschwebte, um sich das Finale persönlich anzuschauen.

Zum Abschluss gestern noch der Wettkampf Doppeltrap, für unseren Andy Löw der letzte internationale Start in dieser Disziplin. Er schoss aus der „Kalten“, denn er hat sich in den letzten Wochen im Training auf Trap konzentriert. Im Vorkampf wies er wieder einmal mehr nach, dass er in dieser Disziplin (die ja durch den Trap-Mixed-Team Event im olympischen Programm ersetzt werden soll) zur absoluten Weltspitze zählt. Mit 140 Scheiben im Vorkampf ging er als erster in das Semifinale, hier lag er nach den ersten 15 Doubletten mit 29 Treffern auf Medaillenkurs. Leider baute Andy bei den anschließenden Doubletten ab (nach jeweils 5 scheidet der Schütze mit den wenigsten Treffern aus) und belegte am Ende den undankbaren 4. Platz. Sieger wurde der Inder Mittal, Silber ging an den Australier Willet, Bronze an den Chinesen QI Ying.

  

Der Weltcup hier in Acapulco/Mexico hat uns gezeigt, wo wir leistungsmäßig am Beginn der Saison stehen. Es gibt noch viele Baustellen, die es zu bearbeiten gilt, um die hier gezeigten Finaleingangsleistungen zu erreichen. Andy hat im Trap ein Ergebnis im Anschlußbereich gezeigt, bei den Damen dagegen lief es noch nicht rund.

Das Format des Team-Mixed-Event im Trapschießen gewinnt immer mehr an Bedeutung, die genaue Durchführung zeichnet sich immer klarer ab.

Der Anreisestress hat sich sicher auch auf die Leistungen niedergeschlagen, kann aber nicht als Entschuldigung gelten! Die drei Weltcupstarter hier in Acapulco wurden auf Grund der gezeigten Leistungen im Vorjahr und des frühen Zeitpunktes von mir im Vorfeld benannt.

Nun geht es für alle wieder bei „Null“ los, für den nächsten Weltcup Anfang Mai in Larnaca/CYP gilt das Leistungsprinzip, d.h. die Starter in den Disziplinen Trap Frauen und Trap Männer werden nach einem Ausscheid in Wiesbaden (08.-09.04.2017) nominiert. Nach Zypern werden wir in voller Mannschaftsstärke reisen sowie noch jeweils eine/n Athletin/en als MQS starten lassen.
Das als kurzes Resümee unseres Mexico-Trips!

So, jetzt noch Koffer packen, dann geht das Shuttle zum Airport hier in Acapulco. Hoffentlich nicht so viel Stress wie bei der Anreise!
Der Skeet Mannschaft von Axel maximale Erfolge, ab morgen die „Daily News“ aus Acapulco von ihm!

Bilder:
©2017 by ISSF | Nicolò Zangirolami