Maltesische Windspiele gingen weiter…

Maltesische Windspiele gingen weiter…

Siggiewi, MLTDie Anreise der Trapschützen letzten Freitag verlief wiedererwartend unspektakulär, bis auf den Flug von Berlin nach Frankfurt. Jeremy Schulz und Katrin Quooß saßen im Flieger als der Kapitän mit der Ansage um die Ecke kam, dass der Flieger nicht starten kann, da in Frankfurt gerade ein Unwetter zu Gange ist. Das hatte die Folge, dass sie 50 Minuten im Flieger sitzen mussten bis es dann endlich losging.

Somit hatten sie ihren Anschlussflug nach Malta verpasst. Da an diesem Tag noch 40 weitere Flüge gestrichen werden mussten, war es schon sehr spannend, ob es dann noch was wird mit der Anreise nach Malta. Zwei drei Telefonate mit Teamsportreisen später ging es dann doch noch fix. Im Flieger haben sie noch einmal gefragt ob denn auch das Gepäck verladen wurde und es wurde Ihnen versichert, dass dies der Fall ist.

Gute zwei Stunden später in Malta gelandet, am Gepäckband wartend, stellten Sie dann fest, dass die Stewardess gelogen hatte… KEIN Gepäck für die Zwei!
Ab zu Lost & Found den Verlust melden, dann weiter ins Hotel und mit dem was sie auf dem Hintern hatten in den nächsten Tag starten (nicht so cool) – aber was blieb ihnen anderes übrig. Dann wieder zum Flughafen und auf den Flieger um 11.55 Uhr warten, zum Glück der beiden landete dieser auch planmäßig. Die Taschen kommen auf dem Gepäckband an… puh… Glück gehabt! Ein Training am Samstag war eh nicht möglich, da die Skeeter ja noch Ihren letzten Wettkampftag absolvierten.

Am Sonntag ging es dann los… bei sonnigen 35 Grad, kein Wölkchen am Himmel und bei einem leichten Lüftchen begann das PET der Frauen und das inoffizielle Training der Männer. Das Training verlief bei den Frauen sehr gut – sie konnten sich Runde für Runde verbessern und sich auf die Gegebenheiten einstellen. Bei den Jungs begann das Training sehr durchwachsen, aber mit dem nötigen Biss gaben auch sie alles. Am Abend gingen wir dann als teambildende Maßnahmen gemeinsam Essen.

Erster Wettkampftag der Frauen und PET der Männer

Es standen 75 Scheiben auf dem Programm, unsere Sonja Scheibl durfte gleich als Erste um 8:00 Uhr starten und Katrin Quooß um 8:25 Uhr. Es war ein perfekter Sommer Tag 30-37 Grad kein Wind und ein blauer Himmel. Aber durch die von rechts unter dem Dach scheinende Sonne, war die Sicht sehr schlecht und die Tauben schwer zu sehen.
Unsere Frauen ließen sich davon nicht aus der Fassung bringen. Auch die am Tag herrschende Hitze ließen sie nahe zu Kalt. Sonja konnte mit 23, 23, 21 in Summe 67 erzielen. Katrin konnte mit 25, 24, 24 noch eine Schippe drauflegen und beendete den 1. Wettkampftag mit 73 an der Spitze des Feldes – ein Hammer Start!

Die Männer konnten 2 Runden trainieren, sie hatten aber sehr viel Zeit zwischen den Runden. Es war auch hier wieder sehr durchwachsen, aber immerhin schon besser als am Tag zuvor. Abends dann wieder das gemeinsame Abendessen und dann zeitig ins Nest, da ja der 2. Wettkampftag der Frauen noch ausstand und die Männer in den 1. Tag starten mussten.

Zweiter Wettkampftag Frauen und erster Wettkampftag Männer

Rollentausch – Heute beginnt Katrin ihre erste Runde um 8:00 Uhr.
Über die Nacht zu kommen mit solch einem Ergebnis ist schon eine ganz krasse Nummer, da die Frauen ja in diesem Jahr auch 125 Scheiben schießen, so wie die Männer schon die ganzen Jahre. Aber Sie lernen mit jedem Wettkampf dazu und das ist sehr wichtig.
Mit 21 hart erkämpften Scheiben – Puder rot im Gesicht und komplett durch – kommt Katrin vom Stand. Nun ja… das heißt noch mal beißen.
11:45 Uhr Katrins letzte Runde steht an – 23 Scheiben kann Sie verhaften, der Doppelfehler war schade. Aber egal… das hieß trotz allem FINALE!!!

Sonja beginnt um 8:50 Uhr ihre erste Runde – 22 getroffenen Scheiben, die Mädels kämpften, das könnt ihr euch nicht vorstellen! Mit 23 Treffern in ihrer letzten Runde, war sie 3 Scheiben vom Finaleingang entfernt und belegte am Ende Platz 13.

Bei den Junioren (Jeremy Schulz, Johannes Kulzer und Jonas Bindrich) sowie Paul Pigorsch lief es nicht so Rund, es war ein Auf und Ab. Die Runden Gestaltung lief nicht ganz und jeder Blick nach rechts oder links wurde mit einem Fehler bestraft.

Der Finaleingang bei den Frauen lag bei 115 Scheiben, zum Finale gib es nicht viel zu sagen. Es ging Auf und Ab und das nicht nur durch den Wind, sondern auch mit den Platzierungen. Am Ende war ziemlich schnell klar, dass die ersten Drei des Vorkampfes auch die Podiumsplätze belegen. Das hieß…

The SILVER MEDAL goes to Katrin Quooß from Germany!!! Der Hammer!!!

Die Siegerehrung wurde direkt im Anschluss an das Finale sehr zügig durchgeführt, aber durch die Doping-Kontrolle von Katrin dauerte es ein wenig länger, so dass wir erst um 20:18 Uhr den Schießstand verlassen konnten.

Zweiter Wettkampftag Männer

Am 2ten Wettkampftag der Männer zeigte der Wind was er so richtig drauf hat.
Jonas ging als erstes um 8:30 Uhr an den Start, es war schon sehr windig in den frühen Morgenstunden. Es sollte nicht alles gewesen sein wie sich später rausstellte.
Paul folgte gleich im Anschluss, der Wind wurde so stark das die ,,Shotnet‘‘-Anlage einfach mitten in der Runde die Netze runter lies. Die Runde wurde noch zu Ende geschossen, dann hieß es 90 Minuten Pause und die Maltesischen Windspiele gingen weiter. Es kämpften alle bis zum Schluss. Am Ende waren es für Jeremy und Johannes je 100 Scheiben, für Jonas 87 und für Paul 109 Scheiben.

Trap-Mixed-Team Wettkampf

Um 8:00 Uhr ging es zum Frühstück, danach raus auf die Anlage und dort stellten Sie dann fest, dass es heute weiter gehen wird mit dem Wind. Wenn es gleichmäßiger Wind gewesen wäre, dann hätte man sich drauf einstellen können – aber das war uns vergönnt. Von einer Windböe zur nächsten absolvierten Katrin und Paul ihre drei Runden.
Resümee 126 Scheiben von 150 – nicht gut, aber immerhin im Mittelfeld. Da auch alle anderen Teams ihre Fehler schossen, fehlten uns nur 4 Scheiben zum Finale – hört sich dann gleich nicht mehr so schlimm an!!!

So Team Trap meldet sich ab, jetzt geht der Flieger in die Heimat!

Vom Winde verweht

Vom Winde verweht

Siggiewi, MLTAm zweiten Wettkampftag für unsere Damen und der Wettkampfeinstieg für unsere Männer hatte ich schon gedacht, dass der Wind etwas nachgelassen hätte, aber diesen Wunsch hat er uns nicht erfüllt. Etwas geschockt und auch frustriert nach dem ersten Tag, wollten unsere drei Damen zeigen was wirklich in ihnen steckt!

Es wurde sich intensiv vorbereitet, die Scheiben betrachtet, die richtige Brille gewählt und auch die Probeanschläge wurden nicht vergessen. Zwar entsprach die erste Runde noch nicht den Erwartungen, aber mit Katrin – 21 und Nele 20 war erst einmal eine Steigerung zu erkennen. Unser Junior im Team folgte mit einer 18er Runde. In der letzten Runde jedoch traten die Mängel in der Variabilität wieder offen zu Tage. Katrin mit 16 Treffern kam auf ein Ergebnis von 94 Scheiben, Valentina mit einer weiteren 18 auf 89 Scheiben und Nele traf 17 Scheiben und kam auf ein Ergebnis von 87 Treffern.

Wenn man dann den Finaleingang betrachtet – 109 Scheiben und die Spitzenleistung von 112 Scheiben (das ist unsere Junioren Kadernorm) dann stellt man sich doch die Frage, warum wir nicht in die Nähe dieser Ergebnisse kommen konnten.

Warum schossen wir im Schnitt 35 Scheiben von 125 Scheiben vorbei???

Das auch eine Kimberly Rhode mit 108 Scheiben nicht ins Finale kam, oder eine Sutiya aus Thailand auch nur 102 Scheiben traf, oder eine Allen aus GBR eine 15er Runde schoss – kann uns nicht zufrieden stellen, ist aber Ausdruck der extremen Bedingungen. Von den 295 von den Damen geschossenen Runden gab es nur eine Volle! Von den Finalteilnehmern schoss keine Dame eine Volle!

Hier eine kleine Zusammenstellung der Bedingungen:

  • Windstärke 10
  • Flugweiten von 50 Meter bis 85 Meter
  • Kreuzungspunkt der Doubletten von 2 Meter links bis 2 Meter rechts von der Mitte
  • Höhenunterschied im Kreuzungspunkt von bis zu 3,5 Metern
  • Und dann noch die instabile Flugbahn der Scheiben!

Das sollen jetzt keine Ausreden sein, denn die bringen uns nicht weiter – wir müssen besser reagieren und auch den Mut haben in der Runde Entscheidungen zu treffen. Wir müssen von der eigenen Leistung überzeugt sein und nicht verhalten arbeiten. Wir sind eine Outdoor Disziplin, wir müssen auch artistische Elemente drauf haben!

Der Schütze steht ganz allein auf der Platte, da hilft kein Trainer von hinten (der sowieso nicht alles sieht) da hilft kein Anruf oder Hilferuf – hier muss selbständig entschieden werden. Und genau da werden wir ansetzen!

Unsere Männer stellten sich an ihrem ersten Wettkampftag ebenfalls diesen Bedingungen. Dass es ging bewies der russische Schütze mit 50 voll. Hancock bleibt ihm aber mit 49 Treffern auf den Fersen. Unsere zwei Damen – Katrin und Nele – fliegen bereits Morgen nach Hause. Valentina wird unsere Männer weiter anfeuern und unterstützen. Es müssen noch 3 Runden absolviert werden und bei diesen Bedingungen ist wirklich ALLES drin!

Und wieder einmal sind die besten Skeeter der Welt vorn – und oft sind es die Gleichen!

Egal welche extremen Bedingungen vorherrschen, einen Vincent Hancock oder einen D. Rosetti scheint das nicht zu beeindrucken. Mit dem Sieg und dem dritten Platz bestätigten sie einmal mehr ihre Vormachtstellung in unserer Disziplin! Aber auch der Ägypter Mehelba ist kein Unbekannter!
Hatten wir am ersten Wettkampftag der Männer noch starke Windböen, so war es am zweiten Tag fast windstill – also optimale Bedingungen. Und schon zogen die Leistungen an, aber leider konnten wir uns diesem Sog nicht anschließen.

Finaleingang 121 Scheiben, bestes Quali Ergebnis 124 Scheiben! – Uns trennten bei diesem Wettkampf davon Welten:

  • Tilo Fritze – 114 / 41. Platz
  • Vincent Haaga – 111 / 49. Platz
  • Felix Haase – 111 / 50. Platz

Es fehlten 10 Scheiben zum Finaleingang, eine ernüchternde Bilanz! Zwei Trainingstage mit guten Ergebnissen ließen Hoffnung keimen. Dann Windstärke 10 und es kamen bei den Jungs zu viele Fehler auf allen Ständen!
Tilo schoss am „Sturmtag“ sehr entschlossen, wollte dann ganz einfach zuviel am letzten Tag. Er schoss sehr verhalten, zu genau und zu vorsichtig!
Felix war ebenfalls gut drauf! Er war wiederum zu schnell und der Finger kam unkontrolliert! Er konnte sein gutes Bewegungsgefühl nicht ausspielen!
Vincent hatte sich nach dem guten Training viel zu hohe Ziele gesteckt und scheiterte letztendlich an sich selbst!

Diese Erkenntnisse wurden ausreichend diskutiert und weitere taktische Schritte besprochen, denn in der kommenden Woche geht es bereits in die EM Quali in Berlin. – …und nun ab nach Hause!

Windparcours auf der Mittelmeer Insel

Windparcours auf der Mittelmeer Insel

Siggiewi, MLTMit dem technischen Delegierten – Daniele Ghelfi – ist ein versierter Mann im Boot, der die Garantie für einen reibungslosen Ablauf übernimmt. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Malteser eine herrliche und sicherlich auch teure Anlage gebaut haben, aber leider nur mit 4 kombinierten Ständen. Der Schießstand befindet sich in einem Armeegebiet am Stadtrand von Valletta.

61 Nationen
478 Sportler
70 Skeet Frauen
123 Skeet Männer
65 Trap Frauen
143 Trap Männer
39 Mixed Teams

Leider muss ich meine Vorhersage des letzten Artikels widerrufen – herrliche Anlage = hohe Ergebnisse! Da hatte ich aber den Wind nicht mit einkalkuliert!
Zu den Europameisterschaften in Baku hatten wir schon Wind, aber hier mussten wir gegen die Windstärke 10 antreten. Die Firma Shotnet hat die Schrotauffangnetze installiert, die heute ihre erste große Bewährungsprobe bei dem Sturm überstehen mussten. Der Winddruck war so groß, so dass die Erdverankerungen der Netze heraus gerissen wurden.

Und bei diesen extremen und anspruchsvollen Bedingungen mussten unsere Damen ran! Man brauchte sich die Scheiben im Vorfeld gar nicht anzuschauen, denn die Flugbahnen waren nicht vorhersehbar! Fehler auf den Ständen 1 – 7 und 8 besagen schon alles! Auch wenn es einen kalt auf Stand 1 erwischt und die komplette Doublette vorbei geht, darf man nicht an sich zweifeln!
Mit den heute gezeigten Leistungen von Katrin – 57 / Valentina – 52 und Nele – 50 sind die Schützen selbst sehr unzufrieden. Sie haben ein ganz anderes Anspruchsniveau und auch Leistungsvermögen.

Aber dass wir auch bei diesen extremen Bedingungen und den schlechten Ausgangsleistungen des ersten Tages nicht aufstecken – werden wir Morgen zeigen!
Übrigens hat unser Küken – Valentina – heute eine artistische Glanzleistung vollbracht, denn auf Stand 3 hatte es im Ruf ihre Mütze vom Kopf gerissen und sie hat trotzdem die Doublette beschossen. Manche Scheiben landen noch vor den Schussbegrenzungspfählen – eigentlich ein No Bird – aber hier???
Auch für die Kari eine sehr schwierige Situation! Aber wir sind nun mal eine Outdoor Disziplin und die Top Leistung des heutigen Tages liegt immerhin bei 69 Treffern, es folgen 3 Schützinnen mit 67 Treffern.

 

Die amerikanischen Trainer sagten heute Morgen, dass es ihr Wetter ist – wenn alle vorbei schießen, dann treffen wir!

Unsere Jungs hatten das Glück, heute noch zwei Trainingsrunden schießen zu dürfen. Auch sie hatten Scheiben dabei, die einfach nicht kaputt zu kriegen waren!

Morgen früh bzw. heute fahre ich um 7 Uhr mit den Mädels zum Stand! Und hoffen wir mal, dass irgendjemand das Fenster zu macht und der Wind nachlässt! Eines können wir versprechen, es wird nicht aufgesteckt – sondern angegriffen!

Morgen reisen unsere Trapschützen unter Leitung von Karsten Bindrich hier ein, dann sind wir kurzzeitig eine große Delegation!