von Kathrin "Kathy" Murche | 11.07.23 | News
Breslau, POL – Die 3. European Games in Krakau – der erste sportliche Höhepunkt im Jahr 2023. Für unser Trap-Team und die anderen Schießsportarten fanden die Wettkämpfe allerdings in Breslau statt. In einem hochkarätigen Starterfeld der 30 besten Schützen Europas konnten sich Kathrin „Kathy“ Murche, Bettina „Betty“ Valdorf und Paul Pigorsch für die anstehenden Wettkämpfe qualifizieren. Komplettiert wurde unser Team durch den Trainerstab um Bundestrainer Uwe Möller, seinen Trainerkollegen Frank Günther und Bundesassistenztrainer Karsten Beth sowie Sarah Bindrich für das Team-Event.
Bereits im Vorfeld konnten wir uns durch ein gut organisiertes Trainingslager beim SSC Neiden perfekt für die anstehenden Aufgaben vorbereiten. Eine speziell für die European Games designte Einkleidung sorgte für zusätzliche Vorfreude. Es erfüllte uns Sportler mit Stolz, ein Teil des „Team D“ sein zu dürfen.
Nach der Ankunft in Breslau folgte allerdings erst einmal Ernüchterung. Ein Training war in den nächsten 2 Tagen nicht möglich, da der Schießstand für die bereits laufenden Wettkämpfe gesperrt war. Zu allem Übel waren auch die Zimmer nicht gerade einladend. Trotz der Widrigkeiten in der Planung und Übernachtung machten wir das Beste aus der Situation und überbrückten die Tage bis zum offiziellen Training.
Den ersten Wettkampftag konnten wir alle mit positiven Ergebnissen bestreiten (Kathy 68, Betty 69 und Paul 73). Am zweiten Tag konnte allerdings nur Paul seine starke Form bestätigen und mit einem Endergebnis von 120 Scheiben seine Jahresbestleistung erzielen. Lediglich eine Scheibe fehlte zum Finale.
Am nächsten Tag bestritten Kathy und Paul den Mixed-Team Wettkampf. Mit 141 Scheiben und einem respektablen 6. Platz unterstrich man auch hier, dass man absolut konkurrenzfähig ist. Unter dem Motto: „Ende gut, alles gut“ konnten wir uns im Damen Team-Event in einem starken und umkämpften Finale gegen die favorisierten Finninnen im Shoot off durchsetzen und mit der Bronzemedaille belohnen.
Es war uns allen eine Ehre Teil des Team Deutschlands gewesen zu sein und durch die guten Leistungen und die Bronzemedaille einen Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden geleistet zu haben.
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von Wolfgang Lamée | 08.04.20 | News
Köln, GER – Die COVID-19-Pandemie durch den Coronavirus „SARS-CoV-2“ hält das gesellschaftliche Leben weiterhin im „Würgegriff“. Niemand von uns, hätte sich jemals so einen „Shutdown“ vorstellen können. Schießstände geschlossen, Training und Wettkämpfe (national / international) abgesagt, Sommer-Olympiade „Tokio 2020“ verschoben auf 2021 usw., aber es wird eine Zeit nach CORONA geben und genau auf diese Zeit, bereitet sich das Flintenlager zielstrebig vor.
Wir hatten einen „General Plan“ (RTP), der den Weg bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio festlegte, der den roten Faden für unsere Junioren, Frauen und Männer darstellte. Es gab für jeden Bundeskader einen individuellen Plan (ITP), mit Belastungskennziffern, den Trainingseinheiten in Athletik und Psychologie, dem Einsatz von Leistungsdiagnostik und natürlich der schulischen und beruflichen Ausbildung. Des Weiteren wurden Wettkämpfe und Lehrgänge geplant, Hotels und Schießstände gebucht, Kampfrichter und Helfer eingeladen – man könnte diese Liste noch sehr viel weiter führen!
All dies musste abgesagt werden, denn die Gesundheit unserer Sportler und aller am Prozess beteiligten Personen steht beim Deutschen Schützenbund an erster Stelle. Deshalb war auch der Präsidiumsbeschluss des DSB vom 13.03.2020 mit der Absage aller Sportveranstaltungen für 2020 mutig, wegweisend und zukunpftsorientiert!
Doch wie geht es nun im Flintenlager weiter?
Der Weg hat sich verändert, das Ziel jedoch (Olympische Spiele, jetzt im Sommer 2021 in Tokyo) ist glasklar. Allerdings stehen dazu noch aktuelle Entscheidungen der ISSF aus, denn durch die Absage der Europameisterschaften 2020 in Frankreich fehlen Europa aktuell noch zwei Skeet- und ein Trap-Quotenplatz. Erst wenn auch hier die Entscheidungen gefallen sind, können wir in die Endplanung gehen!
In der Zwischenzeit wurden und werden Trainingsalternativen gesucht, erarbeitet und gefunden (Trockentraining, Athletik, usw.) die unsere Athleten in deren Modus halten. Der eigentliche Focus liegt nun auf anderen Bereichen, die abseits vom Schießstand liegen. Wie z.B. ein strenger und konsequenter täglicher Zeitplan, um an der Grundkondition zu arbeiten.
Dieser könnte wie folgt aussehen:
- 07:00 Uhr – aufstehen,
- 08:00 Uhr – Frühstück
- 09:00 Uhr – Athletik / Gymnastik
- 11:00 Uhr – formelle Aufgaben, z.B. IDA
- 12:00 Uhr – Mittagspause
- 14:00 Uhr – Steps
- usw.
Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und in enger Abstimmung mit den entsprechenden Betreuern, individuell abzustimmen! Wichtig ist nur, dass man sich sehr konsequent an diesen Zeitplan hält, um einen Trainingsvorsprung zu erarbeiten!
Wie man schon erkennt, kommt es jetzt noch mehr darauf an, sich mit den stillen Mitarbeitern in Verbindung zu setzen und auszutauschen, um spezielle Trainingskonzepte zu entwickeln, sowie Reserven für den kommenden Trainingsprozess aufzudecken. Die intensive Betreuung und Begleitung der Trainer und Betreuer, sowie den unterstützenden Personenkreis ist umso wichtiger.
Trainer und Betreuer sind oft genannt und eigentlich auch bekannt, aber der unterstützende Personenkreis wird selten erwähnt, dies wollen wir ändern. Speziell handelt es sich um die Bereiche Psychologie, Leistungsdiagnostik und auch um das „Institut für Angewandte Trainingswissenschaft“ kurz IAT der Universität Leipzig, das mit dem IDA-Programm unterstützt!
Hierbei handelt es sich um unsere:
- Diplom-Psychologen:
Nadine Athenstedt
Benjamin Koch
- Trainingswissenschaftler:
Eberhard Nixdorf (Leistungsdiagnostik, OSP Hessen)
Janine Blenke (Ausdauer, ITA Leipzig)
In den kommenden Wochen möchte der Förderkreis diese Bereiche, insbesondere die für uns maßgebenden Personen näher vorstellen und sie selbst zu Wort kommen lassen – …freuen wir uns also auf interessante Berichte über deren Backstage-Arbeit im Flintenlager.
von Uwe Möller | 21.06.19 | News
Minsk, BLR – Viele Grüße und erstes Lebenszeichen hier aus Minsk, senden die Trapschützen hier von den II. European Games! Unsere Anreise begann Mittwoch in Frankfurt. Von Katrin Quooß, die einen Anschlussflug von Tegel hatte, dann die erste Hiobsbotschaft – Ihre Waffe ist nicht in Frankfurt angekommen! Trotz vieler Telefonate und hektischer Betriebsamkeit, dass Teil blieb verschwunden! Dann erst mal alle in den Flieger nach Minsk, hier mussten wir nach dem Einsteigen in die Maschine noch gut 90 Minuten warten, bis sich das Flugzeug endlich in Richtung Rollfeld in Bewegung setzte.
Vorher konnten wir aus den Fenstern gut beobachten, wie unser Gepäck verladen wurde. Es kamen viele Fahrräder in großen schwarzen Boxen in den Flieger, leider war dann für Koffer kein Platz mehr. Die Wagen draußen waren noch voll mit unseren Koffern, als sich die Maschine dann endlich in Bewegung setzte. Die freundliche Stewardess sagte uns, dass nur ein Drittel aller Koffer mitgenommen werden konnte, der Rest würde dann abends oder am nächsten Tag folgen.
Keine positiven Aussichten für unsere Ankunft in Minsk! Die Fluglinie war wahrscheinlich total überrascht, dass so viele Athleten zu den Europaspielen anreisen und das auch noch mit Sportgepäck…
In Minsk am Gepäckband bange Minuten, dann die traurige Gewissheit – von den meisten fehlten die Koffer! Nun noch das Prozedere mit den Waffenanmeldungen, Ausfüllen von Formularen über vermisste Gepäckstücke usw., schließlich rückten wir dann endlich nach 45 Minuten Busfahrt – so gegen Mitternacht – im Athletendorf ein.
Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Sportdirektor und Mannschaftsleiter Heiner Gabelmann konnten wir unsere Zimmer beziehen. Für die „Kofferlosen“ noch Ausgabe von Hygieneartikeln und Klamotten beim DOSB, damit wir wenigstens am nächsten Tag etwas Frisches am Leib hatten. Dafür nochmal ganz herzlichen Dank, das „Team Deutschland“ lebt und handelt auch als Team!
Die Unterkünfte sind soweit okay, Klimaanlagen fehlen jedoch. Die dafür in die Zimmer gestellten Ventilatoren sind nur ein schwacher Trost – aber besser als nichts! Das Athletendorf liegt im Campus der hiesigen Universität, gewaltige Häuser und große Plätze. Zwei mächtige Hallen dienen als Mensa, über die Verpflegung kann man nicht meckern, es gibt 24 Stunden durchweg reichlich und für jeden Geschmack etwas. Busse fahren genügend und immer pünktlich, bis zum Schießstand sind wir 30 Minuten unterwegs.
Gestern dann inoffizielles Training von 09.00 – 14.00 Uhr. Anders als offiziell ausgeschrieben, denn hier war von 13.00 – 17.00 Uhr geplant. Nach einigen Diskussionen mit den Standverantwortlichen konnten wir dann doch noch zwei Runden drehen, da wir erst um 12.20 Uhr auf dem Stand ankamen, ehe ab 14.30 Uhr Training für Skeet (!?) stattfand!
Dafür wurde also der offizielle Plan verändert, für mich völlig unverständlich! Nachdem die zwei einzigen Skeetschützen vor Ort mit ihrem Training durch waren – plötzlich gespenstische Ruhe auf allen Ständen.
Manche Sache muss man eben nicht verstehen…
Heute offizielles Wettkampftraining – leider nicht komplett – denn Katrin war gestern Abend mit Heiner Gabelmann zum Flughafen gefahren, ihre Waffe sollte am Abend ankommen. Bei den deutschen Bogendamen fehlten übrigens auch noch die Sportgeräte und sie haben heute Wettkampf…
Katrin kam heute Morgen um 02.00 Uhr vom Flughafen zurück – OHNE Waffe. Die war gestern in Kiew, jetzt ist sie wieder in Frankfurt und kommt hoffentlich heute Nachmittag hier an. Demnach fällt das Wettkampftraining für sie aus.
Vor Gericht, auf hoher See und mit Waffen auf einer Flugreise ist man in Gottes Hand!
Es bleibt spannend, viele Grüße aus Minsk!
von Wolfgang Lamée | 11.03.18 | News
Guadalajara, MEX – Nach dem etwas zähem Training konnten wir eigentlich nicht mit dieser tollen Platzierung rechnen. Obwohl gesundheitlich angeschlagen (Schnupfen, Husten) steigerte sie sich mit jedem Schuss! Außer der überlegenen Siegerin – Kimberly Rhode – hatten alle Schützen mit den vorherrschenden Bedingungen zu kämpfen.
Aber… „Wir tauen so langsam auf“, bei bis zu 36 Grad, blauem Himmel und etwas Wind schienen die Bedingungen perfekt! Ab Mittag nahm der Wind an Stärke zu und die Scheiben flogen unberechenbar, sicherlich auch ein Ergebnis dieser klapprigen Maschinen!
Hinzu kamen noch die übereifrigen Kampfrichter (Katrin wurde darauf hin gewiesen, dass sie sich beim Verlassen der Platte falsch herum dreht – der Kari hatte übersehen, dass sie Linksschützin ist. Katrin schoss schon fast artistisch eine Doublette und traf auch beide Scheiben, aber der Kari sagte doch glatt dass die Zweite Scheibe hinter dem Begrenzungspfahl geschossen war – der Hammer!
In Mexiko ist man vor Überraschungen nicht sicher!
Wir befinden uns im März, dass heißt eigentlich noch im Techniktraining. Da fehlt noch die Stabilität des Anschlages und die Konstanz der Annahme. Aber dieser Erste internationale Leistungsvergleich zeigt uns wo wir im Moment stehen und was es noch zu tun gilt!
Nele zeigte schon im Training Mängel bei der Annahme der Scheibe, ihr gelang es oft nicht, ein Zielbild herzustellen. Leider kann auch der beste Kämpfer diese technischen Mängel durch Kampfgeist nicht ausgleichen. Hier gilt es nun im Heimtraining anzusetzen!
Unsere Männer schossen heute 50 Scheiben und Morgen dann den Rest. Vincent Haaga kam auf 47 Treffer und Felix Haase auf 45 Treffer. Es bleibt spannend bis zum Schluss!
von Wolfgang Lamée | 10.03.18 | News
Guadalajara, MEX – Nun haben wir ganz offiziell den Staffelstab von den Trapern übernommen. Unsere Mädels mussten heute ran und es ist schon gewöhnungsbedürftig, dass nach 75 Scheiben noch nicht Schluss ist.
Mein Kollege hat ja schon ausführlich über die Bedingungen geschrieben und ich möchte es nicht wiederholen. Wir – die Skeeter – sind ja wohl die einzige Disziplin mit nur einer Medaillenchance! Ich möchte ja nicht jammern – aber ob das gerecht ist?
Na ja, jedenfalls nach einem sehr anstrengendem Training mussten wir nüchtern feststellen dass uns noch Technische Grundlagen fehlen, um an die Leistung der Besten anknüpfen zu können. Auch wenn es im ersten Moment nicht rüberkommt, unsere Mädels haben sich zur Trainingsleistung deutlich gesteigert! Besonders Katrin verbesserte sich mit jeder Scheibe! Auch Nele zeigte Kampfgeist und wenn es nicht rund läuft ist das schon schwierig!
Nele und Katrin sind die besten Skeet Schützinnen des letzten Jahres, aber das hilft uns im Moment wenig! Ich bin stolz auf die Beiden, denn sie zeigten richtigen Kampfgeist – und abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss.
Morgen dann noch einmal 50 Scheiben für die Damen und 50 Scheiben für die Männer!