von Michael Eck | 28.09.21 | News
Wiesbaden, GER – Waldemar Schanz hat am letzten Wochenende seinen ersten DM-Titel im Universaltrap gewonnen und damit seinen drei Titeln von München einen weiteren hinzugefügt. Bei bestem Flinten-Wetter vermeldeten die Organisatoren mit 77 Startern eine neuen Teilnehmerrekord für die In Deutschland noch junge Disziplin. In sechs Einzel- und einer Mannschaftsklasse traten Schützinnen und Schützen aus 11 Bundesländern zu der Meisterschaft an.
Waldemar Schanz bei der DM 2021 in München
Die Entscheidung um den Titel bei den Herren hätte spannender nicht sein können. Stärkster Konkurrent von Waldemar Schanz, der für den SV Buchholz (HH) an den Start ging, war Marek Lach vom KKSV Rüddingshausen (HS). Zweimal wechselte die Führung, bevor Marek Lach zum Ende mit 115 Scheiben vorlegte. Schanz hätte jetzt eine 23er Schlussrunde zum Sieg gereicht, hatte aber nach sieben Scheiben bereits drei Scheiben verfehlt. Mit vollster Konzentration rettete er die 22 und schaffte es ins Stechen um Gold. Hier gewann er dann schnell mit 1:0 gegen Marek Lach, der mit Silber seinen bisher größten sportlichen Erfolg feierte. Auf den Bronzerang kam der Titelverteidiger Oliver Schulz vom SC Diana Berlin, der 112 der 125 Scheiben traf. Bei den Damen war die Entscheidung deutlich klarer. Christina Grill vom BSV Mittenwald, die bereits 2019 Silber gewann, ließ keinen Zweifel daran, dass sie dieses Jahr den Titel will. Mit exakt 100 Scheiben lag sie am Ende 13 Scheiben vor Sherly Betbakoz die für den gastgebenden WTC Wiesbaden an den Start ging. Mit 86 Scheiben kam Jana Judek von der SGi Frankfurt / Oder auf Platz drei. Spannung dagegen wieder bei den Senioren. Manfred Feykes von den Karlsschützen Aachen, der in München in diesem Jahr seit Jahren erstmals ohne Einzelmedaille blieb, sicherte sich mit 107 Scheiben knapp den Titel bei den über 55-jährigen. Um Silber kam es mit gleich vier Schützen zu einem Stechen. Mit 106 Scheiben lagen alle nur knapp hinter Gold. Mit fünf Treffern im Stechen gewann Wilfried Wübbeler Silber für den WTC Oldenburger Münsterland. Bronze holte sich Tandy Casey vom KKSV Rüddingshausen mit 4 Treffern. Für den gleichen Verein kam Michael Eck mit 3 Scheiben auf den vierten Platz, während Geburtstagskind Walter Brinkmann vom BSV Mittenwald auf Rang fünf kam.
Moritz Weber
Bei den Junioren siegte Moritz Weber vom JSC Pirmasens mit 99 Scheiben. Silber ging an Marko Muriale vom WCO Gießen, Bronze an Florian Liedtke vom WTC Wiesbaden. Die Klasse der Veteranen sicherte sich Hansjörg Obenauer vom SSV Viernheim mit starken 106 Scheiben. Willi Axler von den Karlsschützen Aachen gewann mit 92 Scheiben Silber. Josef Bussmann vom WTC Oldenburger Münsterland sicherte sich Bronze. „Legende“ Günther Kühlwein gewann in seiner 40-jährigen Karriere nach vielen Silber- und Bronzemedaillen sowie Mannschaftstiteln erstmals einen Einzeltitel. Für den SSV Viernheim holte er Gold bei den Masters. Mit Silber für Gerhard Seidenkranz vom SV Altenhaßlau und Bronte für Gerhard Plößer von der SV Hassia Fürth blieb der komplette Medaillensatz in Hessen.
Spannung dann wieder in der Teamwertung, die die Vereine aus allen sechs Einzelklassen bilden können. Mit 16 gemeldeten Mannschaften wurde das Maximun an Teambildung ausgeschöpft. Es siegte die 2. Mannschaft des WTC Oldenburger Münsterland mit 318 Scheiben. Jürgen Hubbermann, Christopf Klapheck und Wilfried Wübbeler freuten sich nach Silber 2019 über ihren ersten DM-Titel. Mit 311 Scheiben folgten gleich vier Teams auf den nächsten Rängen. Auf Grund der Rückwärtswertung gewann der BSV Mittenwald 1 mit Christina Grill, Jan Verkennis und Walter Brinkmann Silber. Bronze ging durch Tandy Casey, Reiner Faulstich und Michael Eck an den entthronten KKSV Rüddingshausen. Auf Rang vier und fünf folgten die Sportschützen Brunnen und die erste Mannschaft des WTC Oldenburger Münsterland.
Nach den drei Deutschen FITASC-Meisterschaften Compak im April, Parcours im August (beide am Dornsberg) und Universaltrap in Wiesbaden kann der DSB trotz Corona mit insgesamt 367 Startern einen neuen Teilnehmerrekord vermelden. 2018, als zum letzten Mal alle drei Meisterschaften durchgeführt wurden, waren es nur insgesamt 169 Starter, also weniger als die Hälfte. Eine gute Entwicklung, die 2022 erneut gesteigert werden soll.
ERGEBNISSE: DM FITASC Universaltrap 2021
Hier die Medaillengewinner auf einem Blick…
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von Wolfgang Lamée | 11.05.20 | Athleten-DB
Alles begann 1981 für Waldemar Schanz, als sein Vater ihm im Alter von 13 Jahren mit zum Schießstand nahm [Foto]. Denn Waldemar Schanz sen. war damals selbst langjähriger hessischer Landesmeister, hessischer Landestrainer und Bundesreferent Flinte und im hohen Alter wurde er noch Vizeweltmeister im Wurfscheibenschießen mit der Perkussionsflinte (Vorderlader). Er legte damals die Grundsteine für seinen Sohn!
1985 begann seine Karriere mit der Berufung in den DSB-Nationalkader, den er durchgehend bis zu seinem Rücktritt 2014 angehörte. Sein letzter großen Wettkampf als Kaderschütze waren die Weltmeisterschaften 2014 in Granada. In dieser Zeit gab es viele Höhen, aber auch Tiefen – Er wurde 2facher Vize-Weltmeister, 2facher Europameister und durfte an drei Olympiaden teilnehmen.
Auf nationaler Ebene verzeichnet Waldemar seit 1990, zurzeit 95 Medaillen – 58x Deutscher-Meister, 20x Vize-Meister und 17x Bronze) und kein Ende in Sicht – er ist damit der erfolgreichste Flintenschütze insgesamt (Trap, Doppeltrap & Skeet) Deutschlands, auf Platz 2 der Gesamtliste liegt übrigens eine Frau… Silke Hüsing mit 48 Medaillen, kurz gefolgt von Steffen Däbel mit 47 Medaillen.
Für Waldemar Schanz war und ist das Wurfscheibenschießen nicht nur Beruf, sondern Passion… Wem seine komplette Geschichte als Sportschütze und Leistungssportler interessiert, kann dies auf seiner Homepage www.waldemarschanz.de nachlesen…
Auszeichnungen
Träger des Silbernen Lorbeerblatts
Internationale Erfolge…
Olympische Spiele
Aller guten Dinge sind drei, diese Redewendung trifft bei Waldemar Schanz in Bezug auf die Olympiateilnahmen auf jeden Fall zu. Er nahm bei drei aufeinanderfolgenden Olympiaden teil… Atlanta 1996, Sydney 2000 und Athen 2004. Jedesmal in seiner Paradedisziplin „Doppeltrap“ und in Sydney zusätzlich in der Disziplin „Trap“!
- Atlanta 1996 – Doppeltrap
…hier holte er 122 von 150 Scheiben vom Himmel und belegte Platz 22 von insgesamt 35 Startern.
- Sydney 2000 – Doppeltrap
…nach einem tollen Vorkampfergebnis von 136 getroffenen Scheiben, unterlag er im Shoot-Off dem Amerikaner Lance Bade, der dann ins Finale einzog. Waldemar belegte am Ende Platz 7.
- Sydney 2000 – Trap
…hier traf er 113 von 125 Scheiben und belegte Platz 13, zusammen mit einem langen Wegbegleiter und Freund, dem Australier Russell Mark sowie Conny Persson aus Schweden. So ganz nebenbei… Lance Bade nahm auch im Trap-Wettkampf teil, er traf aber eine Scheibe weniger und lag somit auf Platz 16.
- Athen 2004 – Doppeltrap
…bei der dritten Olympiade klappen es dann endlich, Waldemar zog mit dem viertbesten Vorkampfergebnis (135/150) glatt ins Finale der besten Sechs ein. Im Finale schoss er dann das fünftbeste Ergebnis (40 Treffer), aber am Ende blieb nur Platz 6… Hakan Dahlby aus Schweden schoss zwar eine Scheibe weniger, aber damals wurde noch das Vorkampfergebnis dazu addiert und so hatte Hakan 2 Scheiben mehr!
Weitere Erfolge bei Weltmeisterschaften (WCH), Europameisterschaften (ECH) und Weltcups (WC) in der ff. Tabelle:
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Erfolge bei Deutschen Meisterschaften…
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Hier ein paar Impressionen…
von Wolfgang Lamée | 02.05.17 | News
Wiesbaden, GER – Das Gewinnlos zur Teilnahme am großen Wiesbadener Internationalen Trap Meeting 2017 der Förderkreisverlosung 2016, wurde letzten Wochenende von seinem Inhaber „Michael Puccio“ eingelöst. Er reiste mit seiner Frau an und wurde vom WTC-Wiesbaden von keinem geringeren als vom Initiator der Förderkreises Nationalmannschaft Wurfscheibe und selbst Mitglied des WTC’s „Werner Diener“ begrüßt!
Für Puccio war es ein tolles Erlebnis, was Er mit seiner Frau mitten unter hochkarätigen und internationalen Schützen genoss – sein Ergebnis von 112 getroffenen Scheiben war dabei Nebensache.
Insgesamt nahmen 53 Schützen aus 7 Nationen bei der 3. Auflage des ITM Reloaded teil.
Yannick Peeters (BEL) gewann mit 210 Scheiben (190/20) vor Waldemar Schanz mit 207 Scheiben (189/18) und Miguel Afonso (POR) mit 203 Scheiben (183/20).
von Wolfgang Lamée | 22.03.17 | News
Köln, GER – Ein wenig Wehmut wird bei seinem heutigen Start in Acapulco (MEX) wohl mit dabei sein, denn Andreas „Andy“ Löw geht als letzter Deutscher bei einem internationalen Wettkampf in der olympischen Disziplin DOPPELTRAP an den Start und beendet damit eine erfolgreiche internationale Ära im Wurfscheibenschießen des Deutschen Schützenbundes.
Denn aufgrund der Entscheidung des Weltverbandes ISSF in Bezug auf die Agenda Tokio 2020 des IOC wurde entschieden, dass die Disziplin DOPPELTRAP durch ein Trap-Mixed-Team ersetzt wird und somit verschwindet DOPPELTRAP aus dem olympischen Programm. Die letztendliche Entscheidung darüber wird im Sommer 2017 vom IOC getroffen, was aber lediglich eine Formsache darstellt.
Wer dieses Thema in den letzten Monaten verfolgt hat, weiß, dass weltweit Versuche unternommen wurden, gegen diesen Vorschlag vorzugehen. In vorderster Front kämpfte der russische Doppetrap-Spezialist Vasily Mossin mit fast der gesamten Weltelite der Doppeltrapschützen, den Entschluss vom „Trap-Mixed-Team“ in ein „Doppeltrap-Mixed-Team“ abzuändern. Was letztendlich leider nicht von Erfolg gekrönt wurde!
Wie schon unser Bundestrainer Uwe Möller in seinem Bericht geschrieben hat, geht die Disziplin DOPPELTRAP nun in den Breitensportbereich über, da sie als nichtolympische Disziplin nicht mehr vom DOSB gefördert wird. Und der kleine elitäre Kreis unseres Doppeltrap-Kaders mit Andy Löw, Michael Goldbrunner und Stefan Veit wurden in den Trap-Kader übernommen.
Dennoch können wir stolz auf eine international erfolgreiche Ära der olympischen Disziplin DOPPELTRAP (1996-2016) zurückblicken! Große Namen wie Susanne Kiermayer (DT bei den Damen olympisch bis 2004, Olympia-Silber `96 in Atlanta, mehrfache Europameisterin).
Waldemar Schanz, Europameister, 2-facher Vizeweltmeister und mehrfacher Weltcupsieger.
Und auch Michael Goldbrunner (Junioren-Europameister `05) und – aktuell – Andy Löw als Olympia-Finalist von Rio und Vizeweltmeister `11 gewannen eine beachtliche Anzahl an Medaillen. Seit Mitte der 2000er Jahre wurden speziell Löw, Goldbrunner und Schanz durch das intensive Engagement von Krieghoff in dieser Disziplin besonders unterstützt. Aber auch Silke Hüsing, Sonja Scheibl, Stefan Ommert, Steffen Däbel und Christian Hartmann identifiziert man mit der Disziplin Doppeltrap.
Ganz besonders bitter ist es natürlich für den aktiven Kader, der sich auf eine der schönsten und anspruchsvollsten, wenn nicht sogar die anspruchsvollste Disziplin im Wurfscheibenschießen spezialisiert hat. Mit Michael Goldbrunner und Andy Löw haben wir sehr erfahrene und international erfolgreiche Schützen, dennoch fällt ihnen diese Streichung nicht leicht. Aber für den jungen Stefan Veit sowie den hoffnungsvollen Nachwuchsschützen Paul Blatzky, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen und ebenfalls all ihre Kraft in diese Disziplin gesteckt haben, ist dies umso schmerzhafter.
Jetzt heißt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und sich auf die neuen Aufgaben zu konzentrieren!
Und wer weiß es schon…? Nichts ist für die Ewigkeit!
von Uwe Möller | 17.03.17 | News
Wiesbaden, GER – Bei ihrer im Vorfeld des Weltcups New Delhi (IND) anberaumten Sitzung hat sich das Präsidium und der Verwaltungsrat der ISSF einstimmig dafür ausgesprochen, die im Vorfeld erarbeiteten und teilweise konträr diskutierten Vorschläge zur Veränderung des olympischen Programms ab Tokio 2020 an das IOC zur endgültigen Entscheidung weiterzuleiten.
Der Forderung des IOC, bei den Wettkämpfen zu den Olympischen Spielen eine Geschlechtergleichheit zu erreichen, wurde damit Genüge getan. Gleichzeitig bietet diese Entscheidung die Gewähr, dass wie bisher 15 olympische Schießsport-Wettbewerbe erhalten bleiben.
Durch die nun zur Weiterleitung an das IOC bestätigten Vorschläge wird es ab 2020 mit großer Wahrscheinlichkeit zum Wegfall von drei reinen Männerwettbewerben und zur Einführung sogenannter Mixed-Wettbewerbe kommen: Der Doppeltrap-Wettbewerb wird ersetzt durch ein Trap-Mixed-Wettbewerb, der 50m-Ligend-Wettbewerb durch einen Luftgewehr-Mixed-Wettbewerb und schließlich wird auch der 50m-Pistolen-Wettbewerb der Männer durch einen Luftpistolen-Mixed-Wettbewerb ersetzt.
Für unseren Wurfscheibenbereich bedeutet das nun konkret, dass die Disziplin Doppeltrap in den Breitensportbereich übergeht, da sie als nichtolympische Disziplin nicht mehr vom DOSB gefördert wird. Für unsere drei Doppeltrapkader Andy Löw, Michael Goldbrunner und Stefan Veit sicherlich eine bittere Entscheidung! Doppeltrap war für den DSB in den letzten zwei Jahrzehnten eine kleine, aber feine international erfolgreiche Disziplin! Susanne Kiermayer, Waldemar Schanz, Stefan Ommert, Michael Goldbrunner und nicht zuletzt Andy Löw erkämpften hier zahlreiche Medaillen bei internationalen Großereignissen. Von unserem Trainerteam hatten sich Frank Günther aus Suhl und Hans Goldbrunner aus München auf das Training und die Betreuung von Doppeltrap konzentriert. Allen möchte ich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich für ihren Einsatz und ihre Erfolge in all den Jahren danken!
Um die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und bis in den Sommer auf die Entscheidung des IOC über den Wegfall der Disziplin Doppeltrap (der kommen wird, hier sind sich alle Experten einig) zu warten, geht der Blick nach vorne.
Mit dem Trap-Mixed-Wettbewerb bieten sich nun neue Chancen. Im Verlauf dieses Wettkampfjahres wird sich diese neue Disziplin sicherlich international etablieren, von Wettkampf zu Wettkampf werden sich die Abläufe verbessern, so dass sich spätestens mit Beginn der Saison 2018 dieser Mixwettkampf gleichrangig in die olympischen Flintendisziplinen einbringt.
Unsere drei Doppeltrapschützen werden nahtlos für die Saison 2017 in den Trapkader übernommen. Ihr Höhepunkt ist in diesem Jahr die EM und WM in der Disziplin Trap. Internationale Wettkämpfe werden wir in der Disziplin Doppeltrap nicht mehr beschicken, beim WC in Acapulco startet Andy Löw das letzte Mal als Doppeltrapschütze.