von Uwe Möller | 13.10.19 | News
Al Ain, UAE – Seit Mittwoch sind wir hier in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten zum Weltcup Finale, der letzte große internationale Wettkampf einer langen und kräftezehrenden Saison. Aufgrund einer neuen Regelung der ISSF wurden diesmal 18 Schützen pro Wettkampf eingeladen – ein neuer und fairer Modus, der beibehalten werden sollte. Schließlich wurden damit die Leistungen der letzten beiden Jahre im Weltcup gewürdigt, da es im letzten Jahr kein Finale gab.
Die Anreise lief völlig entspannt und problemlos ab, mit den Waffen gab es keinerlei Schwierigkeiten in Dubai bei der Einreise. Als wir am Donnerstag früh um 02.00 Uhr im Hotel eincheckten und dann endlich zu Bett gehen wollten, da in der Früh gleich das Wettkampftraining auf dem Plan stand – zerlegte es in meinem Bad die Toilettenspülung! Mein komplettes Zimmer wurde geflutet, ebenso 10 Meter Teppich auf dem Flur!
Das Servicepersonal kam dann nach meinem SOS-Ruf zum Glück recht schnell und stellte das Wasser ab. Bis zum Morgen wurden dann versucht, das Zimmer und den Flur wieder halbwegs trocken und begehbar zu machen, das Trocknungsgerät steht jetzt noch draußen und macht Krach…
Der Wettkampf ist perfekt organisiert, die Menschen hier sind sehr gastfreundlich, das Hotel und das Essen sind top – das Wetter ist der Hammer! Heute Nachmittag waren es 40 Grad! Die Bedingungen auf dem wunderschönen grünen Stand hier mitten in der heißen Wüste sind optimal und Garant für hohe Ergebnisse.
Bei den Frauen lag der Finaleingang bei 119 Scheiben, Katrin erreichte 113 Treffer. Sicherlich pro Runde eine Scheibe zu wenig, trotzdem für sie ein Ergebnis, das ihr nach den recht mäßigen Resultaten bei den letzten internationalen Großereignissen wieder Auftrieb und Selbstvertrauen für die nächste Saison geben sollte!
Paul erreichte 119 Treffer und Platz zehn – für ihn ebenfalls eine tolle Leistung zum Ende eines langen Wettkampfjahres! Bei den Männern hingen die Trauben mit 122 Treffern für das Erreichen des Finales erwartungsgemäß sehr hoch.
Heute dann noch der Mixed Team Wettkampf, der aber nur als Rahmenprogramm ausgetragen wird, da zu wenig Schützen vor Ort sind und manche Nationen hier die Teilnahme abgesagt haben. Italien und Spanien nehmen zum Beispiel nicht teil, da die Teams diesmal im wahrsten Sinne des Wortes „gemixt“ werden, und zwar Nationenübergreifend und nach einer Auslosung durch die ISSF.
Sie würden lieber mit reinen Nationenteams wie im gesamten Weltcup starten – da das aber nicht möglich ist, haben sie ihre Teilnahme abgesagt. Sehr schade.
Katrin bildet mit einem Schützen hier vom Gastgeberland UAE ein Team.
Viele Grüße aus dem heißen Al Ain!
von Uwe Möller | 15.10.16 | News
Rom, ITA – Gestern der letzte Wettkampftag mit der Entscheidung Trap Damen, am Start hier Sonja Scheibl. Der Tag ging gut los. Denn obwohl uns zugesichert war, dass es ab 05.30 Uhr Frühstück gibt, ging die Kantinentür unserer „Jugendherberge“ erst um 06.15 Uhr auf. Der Bus fährt sehr pünktlich ab, und zwar um 06.30 Uhr. Also schnell noch einen Kaffee (der Kaffeeautomat musste auch erst noch hochfahren), dann ging es zum Stand.
Der große Bus mit den 2 Schützinnen „Sonja Scheibl“ und „Satu Makela-Nummela, FIN“ und den zwei Trainern brauchte dann 25 Minuten bis zum Schießstand. Dort waren wir wie auch schon in den letzten Tagen die Ersten, die Dämmerung hatte gerade begonnen. Zum Glück war das Wetter heute besser, viel wärmer und nicht mehr so kalt und nass wie am Tag davor.
Der letzte große internationale ISSF-Wettkampf 2016 für die Damen begann dann um 08.30 Uhr. Am Start 11 Damen, die Besten dieser Saison. Nach der zweiten Runde lag Sonja mit 45 Scheiben noch auf Finalkurs, mit einer 21 zum Schluss waren jedoch dann alle Messen gesungen. Fehler hauptsächlich bei flachen Rechtsscheiben. Am Ende Platz 9, zur Finaleingangsleistung von 68 Treffern fehlten zwei Scheiben.
Siegerin nach einem dramatischen shoot off wurde die Silbermedaillengewinnerin von Rio, die Neuseeländerin Rooney. Den zweiten Platz belegte Perilli aus San Marino, Dritte wurde Cogdell aus den USA.
Zum letzten Mal wurde das Finale nach den alten Regeln geschossen, ab 2017 gibt es hier Veränderungen. Nach der Siegerehrung durften die Damen dann auch gleich die neue Final-Version testen.
Die Startreihenfolge richtet sich hier nach dem Vorkampfergebnis, die Beste mit der BIB-Nr. 1 beginnt auf Stand 1, die Sechst platzierte erhält BIB-Nr.6 und startet ihre Runde von Position sechs.
Zuerst schießen alle Teilnehmer eine normale Runde von 25 Scheiben mit einem Schuss. Danach muss die/der Schlechteste das Finale verlassen und belegt Platz 6.
Nun geht es in Fünfer-Schritten weiter, d.h. nach insgesamt 30 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 5. Nach 35 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 4. Nach 40 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 3. Bei Gleichstand entscheidet immer die BIB-Nr., d.h. die höhere Nummer muss ausscheiden. Dadurch wird ein shoot off vermieden und die Vorkampfleistung wird mehr honoriert.
Für die Entscheidung über Gold und Silber werden nochmal 10 Scheiben geschossen, danach steht Gold und Silber fest. Sollte hier Gleichstand herrschen, dann entscheidet ein shoot off.
Im Finale wird das Ergebnis fortlaufend addiert.
Sicher hat die ganze Sache noch ein paar Baustellen. Vom Zeitfaktor her dauert das neue Finale ca. 45 Minuten. Bei den 5er Schritten muss für jeden Schützen die gleiche Anzahl Richtungen geworfen werden, d.h. zwei linke, zwei rechte und eine gerade Scheibe. Wie will man das regeln, um Chancengleichheit zu wahren? Gestern lief die Wahl dieser Scheiben über den Zufallsgenerator, Schütze 1 bekam beispielsweise die Geradeausscheibe auf Stand 3 (Höhe 1,50), Schütze 3 bekam die Geradeausscheibe auf Stand 2 (Höhe 2,50 m). Für alle dieselben 5 Scheiben – das nimmt dann schon wieder die Spannung? Da gibt es sicher noch einigen Klärungsbedarf. In diesem Finale belegte Sonja dann übrigens den vierten Platz!
So, nun geht es wieder nach Hause, die sehr lange internationale Saison ist beendet. Nächste Woche geht es dann aber schon wieder national mit dem Junior Herbst Contest in Schale weiter! Bis dahin!
von Uwe Möller | 12.10.16 | News
Rom, ITA – Viele Grüße hier aus der „ewigen Stadt“ an alle Wurfscheibenfans in Deutschland vom Weltcupfinale! Am Start aus Deutschland sind auf Grund ihrer Leistungen im Jahresverlauf Sonja Scheibel bei den Trap Damen und Andy Löw im Doppeltrap.
Vorgestern Anreise, nach einem stressigen und nervigen Check Inn am Flughafen Frankfurt und einem dann doch recht entspannten Flug ging es zum Hotel. Das befindet sich in einem großen Sportkomplex (ähnlich Kienbaum) und ist etwa eine Stunde Busfahrt vom Airport Rom entfernt. Hat Jugendherbergsflair, Verpflegung in einer Kantine mit Wegwerfgeschirr und Besteck aus Plastik.
Der Schießstand ist ungefähr 45 Minuten vom Hotel weg. Eine große Anlage mit 8 Ständen, wunderschön gelegen, vielleicht schon etwas in die Jahr gekommen, trotzdem mit dem typischen italienischen Charme und Flair.
Gestern dann offizielles Wettkampftraining Doppeltrap und Skeet, Sonja konnte ebenfalls ein paar Trainingsrunden drehen. Das Wetter kalt und regnerisch, Trainingsende war gegen 13.00 Uhr mittags, danach noch 4 Stunden warten bis zur Eröffnung. Das war bei diesen Wetterbedingungen natürlich nicht so angenehm! Wir haben hier ein Athletenzelt, aber das wurde gestern nicht geheizt!
Zur Eröffnung dann viel Prominenz, aber nur eine Hand voll Sportler! Um 19.00 Uhr waren wir dann endlich im Hotel, alle total durchgefroren.
Heute Morgen Abfahrt mit dem Bus vom Hotel um 06.30 Uhr, kein Frühstück, dafür einen kleinen Verpflegungsbeutel! Temperaturen so um geschätzte 3-4 Grad. Wir waren dann gegen 07.00 Uhr bei Dämmerung die Ersten auf der Anlage, so nach und nach trafen dann alle anderen Schützen und Offiziellen hier ein. Der Härteste ist unser amerikanischer Trainerkollege, der läuft hier in kurzen Hosen rum!
Um 08.30 Uhr Wettkampfbeginn Doppeltrap, der Start musste dann allerdings um 10 Minuten verschoben werden, weil durch den Sonnenaufgang die Zuschauer Schatten auf den Deckungs- und Annahmebereich des Standes warfen, sehr lustig! Die Stände liegen um einiges tiefer wie die Aufenthalts- und Zuschauerbereiche, ähnlich wie in Wiesbaden.
In der ersten Runde fand Andy nicht das richtige Rezept für die vorherrschenden Bedingungen, eine 24 war das Ergebnis. Runde zwei mit 28, Runde drei mit 30, Runde vier mit 27 und die letzte Runde mit 30 Treffern – damit rutschte Andy mit 139 Scheiben als Sechster ins Finale!
Nach dem Semifinale stand Andy mit dem Amerikaner Holguin und dem Australier Willet mit 28 Treffern gleich, ein Shotoff musste um den Einzug ins Goldmedalmatch entscheiden. Hier flog leider gleich bei der ersten Doublette die zweite Scheibe „ungerupft“ davon, während die anderen beiden Schützen trafen. Im anschließenden Bronzemedalmatch unterlag Andy dann dem Malteser Chetcuti und belegte den undankbaren vierten Platz. Es siegte der Australier vor dem amerikanischen Schützen.
Trotzdem eine riesige Saison für Andy Löw, er war bei allen großen internationalen Wettkämpfen in diesem Jahr im Finale! Darauf gilt es 2017 aufzubauen!
Nach der Siegerehrung durften die Finalisten nochmal antreten und das Finale nach den neuen ISSF-Regeln zum ersten Mal üben. Ist von der Sache her ganz einfach und auch leicht verständlich, es gibt keinerlei Stechen mehr. Das Finale in der neuen Form geht wesentlich schneller als nach den alten Regeln!