3. RWS-Jugendverbandsrunde und Endkampf in Wilhelmshaven
Kellinghaus, Schumacher und Meyer zu Bexten mit Topleistung, viele unerwartete Sieger
Wilhelmshaven, GER – Die Jugendverbandsrunde Flinte 2017 gehört der Vergangenheit an und hat positive, bleibende Eindrücke bei allen Akteuren hinterlassen. In Wilhelmshaven fand am ersten Augustwochenende der entscheidende Wettkampf statt. Mit erneut 74 Startern bei Trap und Skeet wurde nicht nur eine Rekordteilnehmerzahl für einen Endkampf erreicht, sondern auch insgesamt mit 242 Starts in Suhl, Wittstock und Wilhelmshaven die alte Bestmarke aus dem Vorjahr um 17 Starts übertroffen. Doch auch Qualität war in Wilhelmshaven zu erkennen. John Kellinghaus (Westfalen), Tilo Schumacher (Brandenburg) und Felix Meyer zu Bexten (Westfalen) trafen 119, 118 bzw. 117 Scheiben im Qualifikationswettkampf und zeigten damit, dass sie als Jugendliche bzw. Junioren schon leistungsmäßig Anschluss an den Männerbereich haben. Ebenso Michelle Seiler im Trap, die mit 112 Scheiben nicht nur das beste Ergebnis aller Kaderschützen in der gesamten Runde erzielte, sondern auch die Kadernorm der Frauen nachwies.
Besonders wurden die Schüler im Trap gefordert. Obwohl das Training noch auf dem großen Trapstand stattfand, entschied die Wettkampfleitung, dass am Samstag die Geradeausscheiben auf dem Jagdstand mit festgestelltem Turbulenzautomaten ausgetragen werden. Eine Maßnahme, die nötig war, um den restlichen Teilnehmern die komplette Wettkampfstrecke zu ermöglichen. Dennoch musste die letzte Rotte noch gegen 20 Uhr schießen. Für das nächste Jahr können daher nur noch Stände mit mindestens drei Anlagen berücksichtigt werden. Die Rekordteilnehmerzahlen machen dies erforderlich.
Obwohl bei den Schülern im Trap Michel Albrecht aus Brandenburg und Hannes Braß aus Württemberg die Vorkämpfe beherrschten, staunten beide nicht schlecht, als sie sich bei der Siegerehrung mit Silber und Bronze zufrieden geben mussten. Die Kleinste im Feld war am Sonntag die Größte. Luisa Schoenke aus Brandenburg, die in den Vorkämpfen gerade mal die Hälfte der Scheiben traf, zeigte in Wilhelmshaven mit 93 Scheiben schon eine verbesserte Leistung und konnte dann im Finale mit 22 von 25 Scheiben die Goldmedaille und die 400 Patronen mit nach Brandenburg nehmen. Für die DM in zwei Wochen ist also Spannung vorprogrammiert.
Bei den Juniorinnen schafften es Johanna Brandt und Tabea Lück aus Brandenburg ins Goldmedalmatch. Anschließend dann die Überraschung, als es nach 5 Scheiben nur 1:0 für Tabea statt. Beide fingen sich aber und kamen noch auf ein 7:7. Johanna Brandt gewann das Stechen dann mit 1:0. Bronze ging an Lara Ehlich aus Sachsen, die sich deutlich gegen Patricia Dannler aus Hessen durch setzte.
Bei den Jugendlichen blieben die beiden Führenden nach den Vorkämpfen Ivan Podduskiy und Malte Tolles ohne Medaille. Die Gunst der Stunde nutzte Eric Staschok aus Mecklenburg-Vorpommern, der im Goldmedalmatch gegen Moritz John aus Thüringen mit 9:8 gewann. Im Westfalenduell um Bronze siegte Jonathan Simon gegen Malte Tolles.
Ebenfalls zum Westfalenduell kam es zwischen Tobias Hummert und Arvid Ledwa bei den B-Junioren. Tobias Hummert setzte sich knapp mit 12:11 im Goldmedalmatch durch. Bronze holte sich Thomas Hoppe aus Sachsen-Anhalt, der gegen Leon Missoum (Hessen) ins Stechen musste. Nach 7:7 ging das Stechen mit 3:2 an Junior aus ST.
Bei den A-Junioren im Trap blieben alle Starter beim letzten Wettkampf der JVR dreistellig. Nach dem Semifinale lagen die ersten vier Schützen nur eine Scheibe auseinander. Mit jeweils 12 Treffern bestritten Oliver Schulz aus Thüringen und Lukas Ullmer aus Hessen das Broncemedalmatch. Oliver Schulz gewann mit 11:8. Spannend zu ging es um die Goldmedaille. Beide Akteure schafften im Semifinale 13 Treffer und im Medalmatch 12 Scheiben. Mit 7:6 hatte dann Christian Bergmann aus Nordwest das bessere Ende für sich. Für Julian Cremer aus Sachsen-Anhalt blieb die Silbermedaille.
Die Kaderwertung gewann ohne Finale Michelle Seiler mit 216 Scheiben aus zwei Wettkämpfen. Pauline Lindner und Leon Mironow lagen mit Vorkampf (96 Scheiben) und Endkampf (103 Scheiben) genau gleichauf und erhielten beide Silber. Bronze ging an Paul Blatzky.
Beim Skeet blieben Philipp Dienel (A-Junioren), Masha Kastornykh (Juniorinnen) und Till Dallmann (Schüler) ohne Konkurrenz und gewannen damit jeweils ihre Klassen.
Mit Christoph Honkomp und Jan-Bernd Hubbermann aus Nordwest schafften es die beiden Besten aus den Vorkämpfen über das Semifinale ins Goldmedalmatch. Christoph Honkomp schoss mit 16 das perfekte Medalmatch und siegte deutlich vor Jan-Bernd Hubbermann mit 11 Scheiben. Bronze holte sich Tom Fischer aus Sachsen-Anhalt mit 13:10 gegen Max Thielbeer aus Brandenburg. Durch einen Fehler der Wettkampfleitung (also ich), wobei die falschen Schützen aufgerufen wurden, musste das Finale wiederholt werden. Christopher Honkomp, der auch dieses Finale schon gewann, blieb nervenstark und siegte auch bei der Wiederholung. (Nochmals sorry)
In der größten Klasse, den Jugendlichen, fanden sich die beiden Führenden nach den Vorkämpfen unerwartet im Broncemedalmatch wieder. Tilo Schumacher aus Brandenburg gewann hier mit 12:8 gegen John Kellinghaus aus Westfalen. Jens-Carlos Hansen aus Nordwest, der in Wilhelmshaven seine erste „Wettkampfvolle“ schoss, traf sowohl im Semifinale als auch im Medalmatch 14 Scheiben und gewann überraschend diese Klasse. Rene Bundan aus Westfalen erhielt mit 12 Scheiben die Silbermedaille.
Die Kaderwertung holte sich Felix Meyer zu Bexten mit 14:12 gegen Moritz Kruse. Bronze ging mit perfekten 16 Treffern an Jörn Hüller, der Fynn-Christian Pflüger besiegte.
Die Wanderpokale des Förderkreises Wurfscheibe für die erfolgreichste Jugendarbeit gingen beide nach Brandenburg. Wie schon im Vorjahr war im Skeet mit Brandenburg, Westfalen und Nordwest die drei Medaillenplätze gleich. Ebenso im Trap. Auch hier war die Reihenfolge mit Brandenburg, Hessen und Thüringen die gleiche wie 2016.
Als Resümee bleibt die Erkenntnis, dass wir mit dem Modell Jugendverbandsrunde auf dem richtigen Weg sind. Die erneuten Rekordzahlen zeigt das große Interesse bei den Landesverbänden. Durch die aktuellen Erfolge bei der EM in Baku mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille in den Juniorenklassen wird diese These hinreichend untermauert.
Großen Dank allen Unterstützern aus dem Förderkreis Wurfscheibe, ohne die diese Erfolge nicht möglich wären. Danke auch der Deutschen Schützenjugend, dem JVR-Organisationsteam und den beiden Bundestrainern. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.
Allen DM-Startern schon heute viel Erfolg.
Viele Bilder mehr in der Galerie…
© Fotos by Martina Eck