von Axel Krämer | 07.05.16 | News
Suhl, GER – 48 Nationen mit 923 Starts in allen Olympischen Disziplinen am Start. Man muss schon sagen, dass die Internationale Schützensportvereinigung (ISSF) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schützenbund und dem Schießsportzentrum Suhl hier einen Wettkampf der Junioren installiert hat, der einmalig in der Welt ist. Die Nachfrage nach dieser Art von Juniorenwettkämpfen ist groß, aber von vielen Nationen einfach nicht zu bewältigen. Diesen Juniorenwettkampf kann man getrost mit einem „normalen Weltcup“ vergleichen.
Der Competition Manager – Willi Grill – hatte seine Helfer gut instruiert und ein bewährtes Team zusammengestellt. Allein der internationalen Jury für alle Disziplinen gehörten 13 Mitglieder an, mit 3 Personen war die Jury Appeal besetzt, mit 4 Personen die Klassifikation und mit 3 weiteren Personen die Bekleidungskontrolle. Aber direkt am Sportler standen 66 Kampfrichter – und dann noch die obligatorische Dopingkontrolle. Also ein riesiger Stab an fleißigen Helfern, denen man nur für ihre unermüdliche Tätigkeit danken kann. Unsere Flinten Referees waren von 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr im unermüdlichen Einsatz! Der Technische Delegierte der ISSF – Gary Anderson aus Amerika – hatte ein wachsames Auge auf alle Disziplinen!
Wie hochklassig die Felder besetzt waren, zeigen die neuen oder eingestellten Weltrekorde im Gewehr und Flintenlager!
Mit einem 3. Platz in der Nationenwertung (von 48 Nationen) kann Deutschland sehr zufrieden sein! Und erstmals seit langer Zeit, konnten auch die Flintenschützen mit einer Goldmedaille ihren Beitrag leisten.
Aber nun zu den Skeetschützen – nachdem mein Kollege schon ausführlich über die Bedingungen berichtete, komme ich gleich zur Sache!
Ein erster Erfolg für uns, war die Teilnahme von fünf Juniorinnen bei den Skeetschützen! Auch unsere Mädels mussten sich an den ungewöhnlichen Wettkampfverlauf (2 Wettkampftage) gewöhnen. Eva Reichert / BY legte mit einer „blitzsauberen“ 25 in der zweiten Runde den Grundstein für ihren Erfolg. Mit der 22 am zweiten Tag erreichte sie 68 Treffer und war mit dieser Leistung sicher im Finale! Eine tolle Leistung für unsere jüngste Schützin – die von ihrem Vater trainiert wird. Laura Quooß aus Brandenburg zeigte ihre Stärke in der letzten Wettkampfrunde – mit einer sehr guten 24 musste Laura, gemeinsam mit zwei anderen Schützinen in das Shoot off um die Finalteilnahme. Hier hieß es, drei Schützinnen fighten um einen Platz! Leider scheiterte Laura knapp und kam in diesem Feld von 33 Schützinnen auf einen ausgezeichneten 8. Platz!
Eva traf im Semifinale 11 Scheiben und im Bronze Medal Match 9 – sie belegte somit den 4. Platz! Diese Platzierung bedeutet gleichzeitig den Nominierungsvorschlag zur EM!
Unsere Bilanz bei den Mädels: Platz 4 und Platz 8 beim 2. Juniorenweltcup der ISSF! Ein toller Erfolg unserer Sportlerinnen und eine tolle Leistung der betreuenden Trainer!
Am letzten Tag dann die Entscheidung unserer männlichen Junioren!
Nach zwei Tagen lag der englische Schütze mit 99 Treffern vorn – aber dicht gefolgt von Yannik Hofmann mit 98 Treffern! Eine Nacht schlafen und am letzten Tag dann nur noch 1 Runde! Nervenstark holte Yannik die Scheiben vom Himmel, auch der eine Fehler brachte ihn nicht aus dem Rhythmus. 122 Treffer – gleichauf mit dem Engländer! Eine wahrlich „männerstarke Leistung“!
Spannung pur – 15 Treffer von Yannik und dem Zyprioten im Semifinale bedeuteten das Gold Medal Match für unseren Schützen. Medaille sicher – aber nicht nachlässig werden!
Yannik kämpfte bis zum Schluss – Gold mit 13 Treffern im Medal Match!
Eine „wahnsinns Kelle“ von unserem Junioren aus Hessen – auch Yannik wird von seinem Vater trainiert, von dem er sicher die Nervenstärke übernommen hat!
Unsere Bilanz: 1. Platz und 10. Platz in der Teamwertung
Der Wermutstropfen liegt in den Teamergebnissen, obwohl wir mit den Einzelleistungen glänzten, konnten unsere Teams nicht punkten. Platz 5 bei den Juniorinnen und Platz 10 bei den Junioren. Es klafft eine große Lücke zwischen unseren Leistungsträgern und dem Anschlussbereich! Aber auch hier diskutierten wir im Trainerkreis bei der Auswertung dieser spannenden Woche!
In Finnland werden uns nun folgende Sportler vertreten:
Junioren
Paul Zours – WF / Paul Butterer – TH / Felix Meyer zu Bexten – WF
Juniorinnen
Eva Reichert – BY / Nele Wißmer – NS / Franziska Kurzer – BR
Zur Nominierung EM (Lonato/ITA) werden folgende Sportler vorgeschlagen:
Yannik Hofmann – 1. Platz
Eva Reichert – 4. Platz
von Uwe Möller | 06.05.16 | News
Trap – Juniorinnen Top, Junioren mit Reserven

Valdorf „Betty“ Bettina
Suhl, GER – Heute also eine kleine Rückschau auf den ersten Junior – Weltcup hier in Suhl. Es waren fünf turbulente, lange und aufregende Tage! Viele Länder am Start, darunter auch die meisten führenden Nationen im Wurfscheibenschießen – so zum Beispiel Italien, Russland, Australien, USA, Tschechien, um nur einige zu nennen! Also eine gute Möglichkeit für unseren Nachwuchs, um sich im sportlichen Wettkampf mit den anderen zu vergleichen – eine aktuelle Standortbestimmung!
Für einige von unseren Nachwuchs-Schützen war es der erste Wettkampf in dieser Größenordnung! Bei den männlichen Junioren ging die Wettkampfdistanz über 3 Tage, bei den Juniorinnen wurde über zwei Tage gefightet! Zwischen den Serien lange Pausen, die es sinnvoll zu überbrücken galt.
Das Wetter auch noch nicht so frühlingshaft, jedenfalls am Anfang des Wettkampfes. Dann wurde es immer wärmer und angenehmer. Aber so ist halt Suhl – das Wetter wird von vielen gefürchtet, aber der Wettkampf von allen geliebt!
Und wo sonst hat man die Möglichkeit, mit Jugendlichen, Trainern und Betreuern aus allen Kontinenten unseres Erdballes ins Gespräch zu kommen – ungezwungen, freundlich – Sprachbarrieren werden mit Händen und Füßen „umschifft“, man versteht sich, egal woher man kommt oder welcher Religion man angehört. Hier könnte sich die Weltpolitik mal ein Beispiel nehmen, wie einfach Völkerverständigung funktionieren kann!
Auch unter den Trainern sehr gute Stimmung, unser traditionelles Trainermeeting am Dienstag war wieder ein tolles Erlebnis für alle! Nochmal vielen Dank an Familie Messerschmidt für die Versorgung mit Thüringer Spezialitäten – auch dafür ist der Wettkampf in Suhl auf der Wurfscheibenanlage bekannt und beliebt!
Unsere Trap-Juniorinnen machten viel Freude, hier wächst eine hoffnungsvolle Generation von jungen Damen heran, die früher oder später sicher mal in die Fußstapfen unserer erfolgreichen Sportlerinnen wie z.B. Susanne Kiermayer treten werden. Hervorzuheben ist hier die Leistung von Bettina “Betty“ Valdorf aus Frankfurt/O., die sich mit ihrer Leistung von 67 Scheiben sicher für das Finale qualifizieren konnte.
Hier scheiterte sie ganz knapp im Shoot off um den Einzug ins Bronzemedalmatch. Trotzdem kann sie mit erhobenem Haupt als 5. bei ihren ersten Junioren-Weltcup nach Hause fahren – nochmal herzlichen Glückwunsch! Unsere Juniorinnenmannschaft mit Sarah Bindrich, Bettina Valdorf und Katrin Murche belegte einen sehr guten dritten Platz in der Teamwertung! Scheibengleich mit dem zweitplatzierten Team aus Russland, das aber die letzte bessere Serie hatte. Sieger wurde hier das Team aus Italien.
Große Reserven hingegen bei unseren Junioren. Hier ist der Abstand zur Weltspitze nach wie vor zu groß, zum Finaleingang fehlen mindestens 9 Scheiben! Probleme in der Startphase der Serie, Erregungssteuerung, Fehlerverarbeitung, Pausengestaltung…, es gibt noch viel zu tun!
Trotzdem wird nicht aufgesteckt, sondern wieder angegriffen! Es geht nun schon wieder weiter in Richtung 1. DSB-Rangliste, die vom 19.-22.05.16 in München stattfindet – gleichzeitig die erste EM-Qualifikation! Anschließend geht es dann nach Orimattila/Finnland zum zweiten Junioren-IWK.
Hier werden Niklas Wolferseder, Johannes Kulzer und Steve Lange bei den Junioren sowie Bettina Valdorf, Katrin Murche und Christin Hilmer bei den Juniorinnen an den Start gehen.
Bis bald!
von Wolfgang Lamée | 26.04.16 | Ergebnisse
ISSF World Cup Rifle / Pistol / Shotgun
in Rio de Janeiro, Brasilien
vom 13. April – 25. April 2016
Hier als PDF-Download…

von Axel Krämer | 25.04.16 | News
Rio de Janeiro, BRA – Unsere Damen haben uns bereits gestern verlassen. Jetzt besteht das deutsche Team nur noch aus unserem Sportdirektor, Ralf und mir! Es waren spannende Wettkämpfe und Deutschland kann mit dem 5. Platz der Nationenwertung voll auf zufrieden sein! Auch unsere Flintendisziplinen haben mit einer Medaille (Sonja), den Finalplatzierungen von Andy und Christine einen wichtigen Beitrag geleistet. Denken wir nur an das spannende Shoot off von Karsten – dann läuft es einem immer noch eiskalt den Rücken herunter!

Es sind nicht alle Hoffnungen in Erfüllung gegangen, aber in erster Linie ging es hier auf den Olympischen Anlagen um den Test für Olympia. Viele so genannte „Favoriten“ kamen mit den äußeren Bedingungen nicht zu Recht. Für uns waren es in erster Linie die hohen Temperaturen, der ständige Wechsel zwischen den äußeren 36 Grad und den eiskalt gekühlten Aufenthaltsräumen. An der „Scheibendiskussion“ haben wir uns nicht beteiligt, auch haben uns die hohe Bruchquote und die instabilen Flugbahnen nicht aufregen können.
Unsere Reserven haben wir erkannt und wir werden ganz zielstrebig die Tage bis zu Olympia nutzen!
Ralf war nun unser letzter Starter hier vor Ort. An die starken Leistungen der Finalteilnehmer kam Ralf nicht heran. Der Finaleingang (egal wie die Bedingungen sind) lag wieder einmal bei 121 Scheiben. Wer bei Olympia so richtig dabei sein möchte, der muss im Training schon die 122 – 123 Treffer knacken!
Kassandro (ITA) legte mit 123 Treffern die beste Leistung vor. Im Finale setzte sich dann jedoch Svennson (SWE) und Khan (IND) durch und Kassandro landete „nur“ auf dem dritten Platz!
Ralf kam mit seinen 114 Treffern auf Platz 38 ein!
Nun heißt es die Koffer packen und um 22 Uhr Ortszeit verlassen wir Brasilien!
Es wird jedoch nicht ruhiger im Flintenlager, denn bereits 4 Tage später reisen unsere Nachwuchskader in Suhl zum Juniorenweltcup an! Dieser Weltcup ist bereits seit Wochen ausgebucht und die besten Juniorenschützen der Welt treffen dort aufeinander!

Na dann bis in wenigen Tagen im „sonnigen“ Suhl…!
von Wolfgang Lamée | 24.04.16 | News
Rio de Janeiro, BRA – Eigentlich hatte ich gedacht oder vielleicht sogar gehofft, dass meine Trainerkollegen von Trap und Doppeltrap mit ihren Schilderungen übertrieben haben – aber dem war leider nicht so! An jedem Tag sitzen wir mindestens 3 Stunden im Bus quer durch Rio! Und da gibt es nicht nur Schönes zu sehen! Das Verkehrschaos ist hier einfach nicht zu beherrschen, die 11 Millionen Einwohner Rio’s wollen bewegt werden und Einige davon besitzen sogar ein eigenes Auto!
Die Schießanlagen befinden sich am Stadtrand in einem militärischen Gelände. Man muss neidlos anerkennen, dass diese Schießanlagen olympiatauglich sind. An jedem Tag wurde die Organisation besser und wenn wir übermorgen den Platz verlassen, wird wohl alles wie an der Schnur funktionieren.
Obwohl die Teilnehmerzahl an diesem Weltcup mit – 29 Skeet Damen und 65 Herren – eigentlich gering ist, so trifft sich hier die Creme de la Creme des Skeetschießens. Alle potentiellen Olympiastarter nutzen die Möglichkeit die Bedingungen hier vor Ort abzuchecken!
Eine neue Nation ist auch am Start – GUM, oder besser Guam! Ein Inselatoll im Pazifik. Wie ich hörte, war die teilnehmende Dame sogar ein „Doppelstarter“! Jedenfalls hatte Nadine das Vergnügen, dass dieses hoffnungsvolle Nachwuchstalent direkt vor ihr schoss. Mit 2-4 und 3 Treffern und einem Ergebnis von insgesamt 9 war sie in der Disziplin Skeet deutlich besser als bei Trap, denn dort kam sie insgesamt nur auf 3 Treffer. Ich ziehe den Hut vor so viel Selbstvertrauen! Leider gibt es ja bei Weltcups keine Teilnahme Norm wie zum Beispiel MQS! Darüber sollte in den verantwortlichen Gremien einmal nachgedacht werden.
Jedenfalls war der Referee nach jeder Runde regelrecht heiser vom vielen „Fehler“ rufen!
Auch für die Skeetwettkämpfe wurden 3 Wettkampftage geplant. Mit 50 am ersten Tag, 25 am zweiten Tag und dem Damen Finale und am dritten Tag nochmals 50 für die Herren mit dem Finale wurde den Teilnehmerzahlen Rechnung getragen. Es gibt hier vor Ort nur drei kombinierte Anlagen, die aber für Olympia völlig ausreichend sind.
Ich hatte mir im Vorfeld unserer Wettkämpfe schon Gedanken gemacht, wieso die Ergebnisse allgemein sehr schlecht ausgefallen sind. Es gibt ja mehrere Komponenten die das Treffen kompliziert machen, aber hier war es eindeutig die Olympiascheibe von Laporte. Es gab sogar eine Sportlerpetition, in der sich fast alle Teilnehmer gegen Einsatz dieser Scheibe zu Olympia aussprachen. Ich sprach mit den Vertretern von Laporte, sie erklärten mir – dass die Wurfscheiben lange vor dem Wettkampf nach Rio geliefert wurden. Die Lagerung erfolgte aber wochenlang in einem überhitzten Container. Dadurch wurden diese „Naturscheiben“ noch zäher oder doppel gebrannt, härter!
Aber wir kennen ja den Satz:“ Alle schießen unter den gleichen Bedingungen und auf die gleichen Scheiben“!
Unsere zwei Mädels haben sich sehr gut verkauft. Mit dem 6. Platz und der Finalteilnahme von Christine Wenzel können wir sehr zufrieden sein. Ihre 70 Scheiben bedeuten eine deutliche Steigerung im Jahresverlauf. Auch Nadine – mit Ihrer tollen Vorschützin – kam auf 66 Treffer und einen 17. Platz!
Für unsere Damen eine ungewohnte Situation, zwei Wettkampftage mit einer Nacht dazwischen. Auch das will trainiert werden, denn bei den stetig steigenden Teilnehmerzahlen wird mit einer Änderung des Wettkampfablaufes zu rechnen sein!
Trotzdem verfolgten uns die so genannten „Gurkenfehler“ wie Stand 1 Hochhaus oder Stand 7 Niederhaus! Die Präzision als auch die Variabilität der technischen Ausführung gehören in den Trainingsprozess. Auch gilt es das Finaltraining mit in den Trainingsablauf zu integrieren.
Natürlich stand auch unser Damenwettkampf ganz unter dem Zeichen der Olympiaqualifikation. Christine verschaffte sich mit der Finalteilnahme ein ordentliches Polster vor dem folgenden Wettkampf in Todi /ITA!
Ich muss sagen, dass unsere Mädels sehr positiv und sportlich fair mit dieser Situation umgehen. Es ist auf der einen Seite der Wettkampf, bei dem jeder für sich kämpft, aber Abends steht unser Team zusammen und da wird diskutiert und gescherzt – und natürlich brasilianisch gegessen!
Unser Ralf nach den ersten beiden Tagen mit 69 Treffern im Mittelfeld. Morgen zwei Serien in denen er bereits versuchen wird, gewonnene Erkenntnisse in Richtung OS Rio umzusetzen!
Bei den vorherrschenden 36 Grad, kommen unsere Schützen so richtig auf Betriebstemperatur! Mit Spannung wird das Wetter zu Hause beobachtet!