von ALEXANDER KECK | 22.07.21 | News, Pressespiegel
Anders als in Rio erwartet der Flintenschütze Andreas Löw in Tokio nicht allzu viele interessante Begegnungen und fokussiert sich ganz auf seinen Wettkampf
WIESETH, GER – Die Männer im Häuschen hinter der Wurfscheibenanlage schauen erstaunt auf, als ein Fremder nach Andreas Löw fragt. „Der is’ in Dokio“, sagt einer. Das ist einerseits nachweislich falsch, weil Löw gerade eben ein paar Meter weiter mit einer Kaffeetasse in der Hand aus der Gaststätte tritt, in gewisser Weise aber auch sehr richtig.
Gedanklich befindet sich Andreas Löw schon seit einiger Zeit in Tokio. Genaugenommen seit jenem Tag Anfang Juni, als er in einem Hotelzimmer in Osijek saß und mit feuchten Händen das Finale der Europameisterschaft verfolgte. Das nahm genau den Verlauf, der nötig war, damit der Weihenzeller auf den letzten Drücker über die Weltrangliste noch ins Starterfeld für die Olympischen Spiele rutschte. Der Jubel im deutschen Lager war groß.
Bei Olympia geht es beileibe nicht nur ums Dabeisein, es geht um Arbeitsverträge für Trainer und Athleten, um Förderung, um Geld und Auskommen. Ein Sportschütze kann x–mal Welt- und Europameister werden. Erst wenn eine Medaille mit den fünf Ringen um seinen Hals hängt, hat er die Chance, halbwegs prominent zu werden.
In der geräumigen Gaststätte des JSSV Herrieden-Wieseth wischt Löw auf dem Smartphone ein Foto von der Asaka Shooting Range her, aufgenommen bei trübem Wetter. Man sieht einen offenbar künstlichen blaugrauen Bodenbelag. „Was ist, wenn die Sonne scheint und der Boden das Licht reflektiert? Gut möglich, dass man davon beim Zielen gestört wird“, sagt Löw. Eine dieser vielen Kleinigkeiten, die bei engen Entscheidungen enorme Bedeutung bekommen können.
Kein Weltcup vor den Spielen
Oft wird vor den Spielen ein Weltcup auf der Olympiaanlage geschossen. Wäre das auch in Japan möglich gewesen, wüssten die Schützen nun, was sie erwartet. Sie wüssten, ob der Boden die Sonne reflektiert, welche Wurfmaschinen verbaut sind, wären mit den Gegebenheiten vertraut.
Seit rund 25 Jahren betreibt Löw das Wurfscheibenschießen als Leistungssport. Er kennt die Stände zwischen
Lathi in Finnland und Al Ain in den Emiraten. Er war in Korea, Mexiko und Nordamerika. In Japan war er noch nie. Man merkt, dass ihn das beschäftigt, diese Reise ins Ungewisse.
Dieser Tage ist Löw für einen kurzen Zwischenstopp nach Hause gekommen. Hat trainiert in Italien, wie so oft. Jetzt gilt es, letzte Vorbereitungen zu treffen. Dennoch ist Zeit, beim Heimatverein vorbeizuschauen, wo am Ende einer Schotterpiste im Wald zwischen Deffersdorf und Forndorf Zeitungsartikel über ihn im Schaukasten hängen. Bevor er für den Reporter ein paar Scheiben schießt, noch die Frage aller Fragen: Was erwartet er von sich in Tokio?
Löw schau ernst und antwortet mit dem Bild einer Treppe. Stufe eins: Er ist dabei. Stufe zwei: Er erzielt ein Resultat, das seinem Leistungsstand entspricht und ist unter den Top Ten. Stufe drei: Er kommt ins Finale. Stufe vier: Er schießt um die Medaillen. Bei jeder Stufe ist nun Feuerwerk in wachsender Intensität mitzudenken, das seinen Gefühlshaushalt abbildet. „Stufe vier, das wäre Boooom“, sagt Löw jetzt und macht dabei das Geräusch einer enormen Explosion.
Auf Stufe eins bis drei war er schon einmal.
Mit Rekord ins Finale von Rio
August 2016, Rio de Janeiro. Bei seinen ersten Spielen schießt Löw im Vorkampf Olympischen Rekord im Doppeltrap und zieht als Führender ins Finale ein. Es ist kühl und regnerisch, als im Deodoro Olympic Park die Medaillen vergeben werden. Löw trifft nicht mehr so zuverlässig wie in der Qualifikation und verpasst den Kampf um Bronze um eine Scheibe.
Weil Doppeltrap aus dem Olympischen Programm gestrichen wurde, schießt Löw mittlerweile Trap. Dass er es in der Schwesterdisziplin prompt wieder in die Weltspitze geschafft hat, macht ihn stolz. Er musste sich einen etwas anderen Ablauf angewöhnen. Was auch wie eine dieser vielen Kleinigkeiten aussieht, wird ungeheuer wichtig, wenn wie so oft eine einzige Scheibe den Unterschied macht zwischen Spitzenplatz und unter ferner liefen. Löw geht davon aus, dass man in Tokio 120 Scheiben, vielleicht sogar 122 treffen muss, um ins Finale zu kommen. Er hat das drauf. Aber alle anderen auch. „Für mich gibt es keinen Favoriten. Alle, die es nach Tokio geschafft haben, sind Kandidaten für das Finale“, sagt Löw.
Die Spiele in Rio hat Löw drei Wochen lang genossen. Er hat bei anderen Sportarten zugeschaut, ist mit Usain Bolt Aufzug gefahren, hat ein Selfie mit Martin Kaymer gemacht und ist Boris Becker über den Weg gelaufen. Vorfreude auf Tokio? In Spurenelementen. Im Moment empfindet er die Vorbereitungen als „Stress, Stress, Stress“. Dabei geht es gar nicht um den Sport. Es sind die vielen Formulare, die Tests, die Anordnungen und Vorschriften. Dabei ist, wer regelmäßig mit Waffen im Gepäck auf Flughäfen auftaucht, in dieser Hinsicht ja einiges gewöhnt. In Russland mussten sie einmal Formulare in Kyrillisch ausfüllen, es dauerte fünf Stunden, bis sie die Einreise hinter sich hatten.
Aus Tokio wird berichtet, dass zwischen Landung und Ankunft im Olympischen Dorf schon mal acht Stunden vergehen.
Ein Souvenir aus Wuhan
So wie es im Moment ausschaut, wird Löw auch nicht viel von der 14-Millionen-Stadt mitbekommen, wird nicht mit hunderten, manchmal tausenden anderen über die berühmte Kreuzung in Shibuya laufen, wird kein Wasser am Meiji-Schrein in Harajuku trinken und sich nicht im Neonreklame-Dschungel von Shinjuku fragen, ob die blinkenden fremden Schriftzeichen das neue In-Restaurant oder eine skurrile Dienstleistung junger Frauen in kurzen Faltenröcken bewerben.
„Das werden ganz andere Spiele als Rio. Aber ich habe mir vorgenommen, mich von den Umständen nicht unterkriegen zu lassen“, sagt Löw.
Bei den Spielen trifft sich die Jugend der Welt – diesmal halt mehrfach getestet und abgeschottet in einer Blase und dabei kritisch beäugt von der japanischen Öffentlichkeit. Der Aufenthalt wird so kurz gehalten wie nur möglich. Löw fliegt am 21. Juli hin und am 30. schon wieder zurück. Die Spiele als Kurztrip.
Der Kaffee ist leer und eigentlich auch alles gesagt. Jetzt soll die Waffe sprechen. Einer der Aufkleber auf dem Koffer mit der Flinte drin zeigt chinesische Schriftzeichen. Der ist aus Wuhan (ja, genau), wo Löw im Herbst 2019 bei den Sommerspielen der Sport-Soldaten aktiv war. Es folgt bitteres Lachen über den Witz, dass der Aufkleber hoffentlich das einzige Souvenir aus der Stadt in China war, die heute jeder als Ausgangspunkt der Pandemie kennt.
Löw steckt seine Flinte zusammen, packt zwei Schachteln Munition in die Weste, drückt dem Gast einen Gehörschutz in die Hand, reiht sich auf dem Stand bei den anderen ein und taucht ab. So jedenfalls wirkt es. Platz einnehmen, Laden, Scheibe abrufen, Zielen, Schießen – viele hunderttausend Mal hat Löw das schon gemacht.
Nach dem Schuss regnet es orange Splitter
Während der ritualisierten Abläufe wirkt Löw, der sonst so gerne und kundig über seinen Sport erzählt, unnahbar und unendlich fokussiert. Dass der Reporter ihm mit seinen Foto-Gerätschaften, kleinen und großen Objektiven zwischendurch ganz schön auf die Pelle rückt, ist völlig egal. Jedes Mal, wenn Löw den Schaft an die Backe drückt und den Abzug betätigt, regnet es draußen auf der Wiese orange Splitter.
Beim Schuss passiert Folgendes: Das Pulver befördert mehrere hundert kleine Bleikugeln aus dem Lauf. Die fächern sich zu einer Garbe von etwa 60 Zentimeter auf. Einige dieser Kügelchen treffen in gut 30 Metern Entfernung die etwa elf Zentimeter große, aus einem Harz-Kreide-Gemisch gefertigte Scheibe von der Form eines Suppentellers. Die rotiert so stark, dass es sie durch jede kleine Beschädigung regelrecht zerreißt. Zwischen Zielen und Abziehen liegen bei Löw nur Sekundenbruchteile.
Am Ende der Runde leuchtet die 25 auf der Trefferanzeige. Besser geht es nicht. Fünf solcher Serien in Tokio und Löw wäre sicher im Finale.
von Dirk Anger | 01.05.16 | Pressespiegel
Ibbenbüren / Tecklenburger Land – Einen großen Schritt in Richtung Olympische Spiele in Rio de Janeiro hat die Ibbenbürener Skeet-Schützin Christine Wenzel gemacht. Sie erreichte am vergangenen Wochenende beim Weltcup in Rio das Finale der besten Sechs.
Einen großen Schritt in Richtung Olympische Spiele in Rio de Janeiro hat die Ibbenbürener Skeet-Schützin Christine Wenzel gemacht. Sie erreichte am vergangenen Wochenende beim Weltcup in Rio das Finale der besten Sechs und verschaffte sich damit eine sehr gute Ausgangsposition im Zweikampf um das eine zu vergebende Olympiaticket. Ihre Konkurrentin Nadine Messerschmidt kam in Rio auf Rang 17. „Da kann nicht mehr viel anbrennen“, freute sich Christine Wenzel darüber, dass ihre dritten Olympischen Spiele in greifbarer Nähe sind.
Zwei Wettkämpfe sind maßgeblich für das Erreichen des Olympia-Tickets: der in Rio vom vergangenen Wochenende und der im italienischen Todi Ende Mai. Die von den Bundestrainern festgelegten Kriterien sind zunächst einmal die getroffenen Scheiben in den Vorkämpfen dieser beiden Wettkämpfe. Christine Wenzel traf in Rio 70 von 75 Scheiben, Nadine Messerschmidt 66. Damit hat sich die Ibbenbürenerin schon einmal einen Vorsprung von vier Scheiben erarbeitet. In Todi werden noch einmal 75 Scheiben geschossen. „Wer von den 150 Tauben die meisten trifft, fährt nach Rio“, so Christine Wenzel.
Allerdings gibt es noch ein zusätzliches Kriterium, und das ist das Erreichen des Finales bei einem dieser beiden Wettbewerbe.
© ISSF
Das gelang Christine Wenzel in Rio, und damit hat sie sich einen ganz deutlichen Vorsprung vor ihrer Kontrahentin erarbeitet. Selbst wenn Nadine Mersserschmidt in Todi das Finale erreichen sollte und Christine Wenzel nicht, wäre die Ibbenbürener Sportschützin noch im Vorteil, denn der Wettkampf in Rio war ein Weltcup, der in Todi ist keiner. Und von daher sei das Erreichen des Finales in Rio höher zu bewerten, sagt Christine Wenzel.
Dass sie im Finale in Rio dann „nur“ den sechsten Platz belegte, sei nicht so tragisch, sagt die amtierende Europameisterin. „Der Fokus lag auf dem Erreichen des Finales.“ Und sie fügt halb scherzhaft hinzu: „Die Medaille holen wir dann bei Olympia.“ Eine hat sie schon: In Peking vor acht Jahren holte Christine Wenzel Bronze.
Dass in Rio de Janeiro in knapp 100 Tagen die Olympischen Spiele beginnen sollen, davon habe man wenig merken können, sagt Christine Wenzel. In London 2012 und in Peking 2008 sei im Vorfeld deutlich mehr Olympia-Feeling zu spüren gewesen. Momentan gelte: „Rio ist eine Riesen-Baustelle. Es gibt noch viel zu tun.“ Auffallend sei, dass es „viel Armut, viel Dreck und viel Müll“ gebe. „So hatte ich Rio nicht im Kopf“, hatte Wenzel sich die Stadt am Zuckerhut anders vorgestellt.
Die Olympia-Anlage, auf der am vergangenen Wochenende geschossen wurde, sei „ganz ordentlich“ gewesen. Nicht allerdings die Bedingungen. „Zum Teil 40 Grad im Schatten und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit“, berichtet Christine Wenzel. Die Räume, in denen sich die Sportler aufhalten konnten, seien hingegen auf 18 Grad heruntergekühlt worden. Im August werde es allerdings anders sein. „Dann werden es rund 25 Grad sein,“ vermutet die Ibbenbürenerin.
Quelle:
Westfälische Nachrichten
Titelbild:
© Photo by ISSF | Nicolò Zangirolami
von Wolfgang Lamée | 09.07.15 | Pressespiegel
Lakes Entrance, AUS (fk-Wurfscheibe) Unsere Bilder gehen um die Welt, sogar bis nach Australien! Dies ist in der heutigen Zeit, dank „Social Media“ wie Facebook, Twitter usw. problemlos möglich. Laut Statistik unserer Homepage und unserer Facebook-Seite werden unsere Berichte und Fotos nicht nur von Usern aus Deutschland und den angrenzenden Ländern gesehen, sondern fast genauso häufig aus den USA, Asien, Australien usw.! Heute erreichte uns eine Email aus Australien, die wir Euch allen nicht vorenthalten wollen.
Dave Jones aus Lakes Entrance in East Gippsland im australischen Bundesstaat Viktoria, der uns zwei Artikel aus der australischen Lokalpresse geschickt hat.
Dave hat uns vor ein paar Tagen angeschrieben, ob er Bilder seiner Tochter „Aislin Anne Jones“ für einen Bericht in der örtlichen Zeitung benutzen dürfe. Asilin belegte beim ISSF Junior Cup in Suhl – Platz 6 der Skeet Juniorinnen, als beste Australierin.
Selbstverständlich haben wir Dave gerne die Bilder in hoher Auflösung zur Verfügung gestellt.
Hier nun die Presseartikel aus der „Bairnsdale Advertiser“ und „East Gippsland News“… Danke Dave!
Our pictures are going around the globe – even till Australia! Social Media like Facebook or Twitter make this happen. If we check our page statistics, we have followers and and hopefully readers all over. Beside of Germany and Europe we have nearly the same numbers from people from Asia, North and South America and also Australia! Today we got and email from „Down Under“ we would like to share with you.
Dave Jones from Lakes Entrance, Viktoria contacted us for pictures from his daughter Aislin Anne Jones to use some pictures for press articles in their local news paper. Aislin finished 6th in the Skeet Women Junior by the ISSF Junior Cup in Suhl, Germany – and as best shooter from Australia!
With great pleasure we have shared our pictures!
Here are the press articles from the „Bairnsdale Advertiser“ and „East Gippsland News“ … Thank you Dave!
von Thomas Sprafke | 06.07.15 | Pressespiegel
Suhl, GER Nächster Erfolg für die Lokalmatadorin: Katrin Wieslhuber wird beim Junior Cup in Suhl Dritte im Skeet. Ein Trainingskollege überrascht derweil den Bundestrainer.
Sie blond, bildhübsch und erfolgreich, er groß, kräftig und aufstrebend: Katrin Wieslhuber und Felix Raab gäben durchaus ein cooles Paar. Geben sie aber nicht, denn die Blondine ist längst vergeben. Was beide allerdings eint, ist ihr Hobby. Beide sind Flintenschützen. Und auch die Disziplin ist die gleiche: Skeet. Doch während die 20 Jahre junge Bayerin, die seit vier Jahren in Suhl auf dem Friedberg trainiert, schon mehrere Erfolge errungen hat, ist Felix Raab noch ein Greenhorn. Beim ISSF Junior Cup in Suhl bestreitet der 17-Jährige gerade seinen ersten internationalen Wettkampf. Mit 71 Scheiben rangiert er im Zwischenklassement völlig überraschend auf Rang zehn.
Katrin Wieslhuber dagegen…
Lesen sie den ganzen Artikel – hier…
Quelle:
inSüdthüringen.de
Foto: König
von Ronny Knoll | 29.04.15 | Pressespiegel
03.04.2015 – inSüdthüringen.de von Ronny Knoll
Suhl, GER Der Schießsport in Suhl steht für Tradition pur. Eine Tradition, die nicht zuletzt durch die erst 22-jährige Cornelia Weiß hoffnungsvollen und frischen Wind erfährt.
Präzision, Tradition, Leidenschaft: Die Stadt Suhl blickt in puncto Jagdsport und Sportschießen auf eine einzigartige und erfolgreiche Geschichte zurück. Und so ist es kein Wunder, dass die beschauliche Thüringer Kommune am Rennsteig – die zuletzt als professioneller und nicht zuletzt sympathischer Ausrichter von Welt- und Europameisterschaften auf sich aufmerksam machen konnte – sich seit knapp zehn Jahren auch offiziell als Waffenstadt bezeichnen darf. Doch wie in so vielen Sportarten hadert auch der Schießsport in Suhl mehr und mehr mit einem Nachwuchsproblem. Oder etwa doch nicht?
„Nachwuchsprobleme gibt es, aber wir müssen auch nicht schwarzmalen“, ist sich Cornelia Weiß sicher und ergänzt: „Mit elf Jahren stand ich im Carl-Fiedler-Gymnasium vor der Wahl, was ich gerne im sportlichen Bereich machen will. Unter anderem konnte ich mich zwischen Volleyball, Rodeln oder Schießen entscheiden. Ich habe mich für den Schießsport entschieden, und das, obwohl ich davor nie damit konfrontiert wurde. Und als ich meinen Jagdschein gemacht habe, war ich ehrlich gesagt selbst überrascht, wie viele junge Menschen neben mir saßen.“ Der Jagd- und Schießsport: Eine Entscheidung, welche die sympathische Goldlauterin bis heute nicht bereut hat. Im Gegenteil. Denn wenn man Cornelia Weiß fragt, was sie am Schießsport fasziniert, sprudelt es aus der 22-Jährigen nur so heraus: „Präzision, mentale Stärke, bis hin zur körperlichen Fitness. Das Schießen ist eine der ältesten Sportarten überhaupt und stand selbst bei den ersten Olympischen Spielen 1896 in Athen im Fokus. Die Tradition und all das, was der Schießsport letztlich mit sich bringt, macht einen unheimlichen Reiz aus.“
Einen Reiz, der in der jungen Suhlerin in ihrem Heimatverein, dem Förderverein Schießsportzentrum Suhl (FV SSZ Suhl), mittlerweile eine schier grenzenlose Begeisterung entfacht hat. „Ich durfte schon einige Vereine kennenlernen, aber dieser ist einfach das Beste was mir passieren konnte. Die Sportler bekommen die Hilfe, die sie benötigen und die Atmosphäre hier ist unglaublich familiär“, schwärmt Cornelia Weiß.
Eine Wohlfühl-Atmosphäre, zu der die Trap-Schützin allerdings auf außergewöhnliche Weise selbst beigetragen hat und nach wie vor beiträgt. Egal ob als ehrenamtliche Helferin bei nationalen und internationalen Events, egal ob als Übungsleiterin, Nachwuchstrainerin oder Kampfrichterin, egal ob als beliebte Ansprechpartnerin für Jung und Alt oder als Athletin im Spitzenbereich – das Aufgabenpensum der umtriebigen Sportlerin ist immens. „Bei großen Ereignissen bin ich auch mal über zwölf Stunden am Stützpunkt. Aber das ist keine Last, sondern es macht unheimlich viel Spaß.“ Ein Engagement, das auch der Waffenstadt Suhl nicht verborgen geblieben ist. Die Auszeichnung für „außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement“ war Anfang Dezember die logische Konsequenz.
Doch neben ihren Aufgaben im ehrenamtlichen Bereich kann die junge Studentin, die im vergangenen Sommer ein Studium der Sport- und Ernährungswissenschaften an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in München aufgenommen hat, mittlerweile auch auf beachtliche Erfolge im sportlichen Bereich zurückblicken. „Ich schieße Wurfscheibe Trap, dabei kommen Scheiben aus fünf verschiedenen Ständen aus dem Boden und bewegen sich in verschiedene Richtungen.“ Neben mentaler Stärke fordert die Freiluftdisziplin den Athleten dabei auch jede Menge Dynamik ab. „In unserem Alltag steht jedoch nicht nur das Schuss-Training auf dem Programm. Schwimmen, Langlauf und Krafttraining spielen hier auch eine große Rolle“, sagt Cornelia Weiß, die ihr Abitur am Oberhofer Sportgymnasium absolvierte.
Während sich die talentierte Schützin im Sommer fast täglich auf dem Gelände des Suhler Schießsportzentrums der Jagd nach den kleinen Wurfscheiben widmet, ist das Trainingspensum beim jagdlichen Schießen in den kalten und dunklen Wintermonaten nur bedingt möglich. Dennoch: Dank jungen und ambitionierten Jagd- und Sportschützen – wie sie Cornelia Weiß eindrucksvoll verkörpert – darf sich die Waffenstadt und deren lange Tradition gewiss sein, dass das Suhler Geschichtsbuch auch in Zukunft um so manch spannendes Schießsport-Kapitel erweitert wird.
Quelle:
inSüdthüringen.de – Lokalsport Suhl
Zum Originalbeitrag…
Foto: R. Knoll