Trap Frauen – Erste Olympiaausscheidung in San Marino

Trap Frauen – Erste Olympiaausscheidung in San Marino

20160604-01_san-marinoSan Marino, SMR Nach unserem Wettkampf in Todi, der ja für Christine Wenzel und Andy Löw mit der Olympiaqualifikation sehr erfolgreich endete, ging es am Montag gleich weiter nach San Marino zum dritten Weltcup der Saison. Mit dem PKW braucht man ungefähr 3 Stunden durch eine recht abwechslungsreiche Landschaft, die haben hier ganz viel „Gegend“.

Der Schießstand hier im kleinen Stadtstaat San Marino (übrigens die älteste Republik der Welt!) ist sehr anspruchsvoll und mit über 400 Schützen aus 71 Ländern sehr gut besucht! Der Parkplatz vor dem Mannschaftszelt ist vielleicht etwas zu klein, man bekommt nur mit ganz viel Glück seinen PKW abgestellt. Auch Frühs um 07.15 Uhr kaum Aussicht auf Erfolg. Das Hotel ungefähr 5 Minuten mit dem Auto vom Schießstand entfernt, daher können unsere Schützen zwischen den Runden ins Quartier. Axel unterstützt uns beim Shuttle-Service, Matze Schneider massiert die Athleten im Hotel.

20160604-03_san-marinoDie Atmosphäre hier sehr familiär, beim inoffiziellen Training half ein sehr freundlicher Handwerker im Athletenzelt, um noch zusätzliche Tische und Bänke für die Sportler aufzubauen. Dieser freundliche Handwerker hielt dann bei der Eröffnung eine Rede im feinsten Zwirn, er ist nämlich der Präsident der Wurfscheibenschützenbundes hier in San Marino!

Die Akkreditierung hier auch ganz lustig – mit Nummern ziehen wie auf dem Arbeitsamt, die Nummer wird dann über eine elektronische Anzeige aufgerufen. Nur die Toilettenanlage mit jeweils zwei Boxen für Männer und Frauen vielleicht etwas unterdimensioniert bei der Vielzahl der Athleten! Das funktioniert dann auch mit Nummern ziehen nicht…

Trotzdem ein gutes Umfeld, Hut ab vor dem Organisationskomitee. Die feierliche Eröffnung vorgestern Abend kurz nach einem Wolkenbruch mit feierlichen Ansprachen, einer Falkner Show und einem sehr guten Buffet fügt sich nahtlos in diese Einschätzung ein! Das Umfeld für gute Leistungen ist also bestellt.

20160604-02_san-marinoNun zum gestrigen Wettkampf – Bei den Trap Frauen ging es ja im ersten von zwei Olympiaausscheidungen schon um die eine Hälfte der vielzitierten “Wurst“. Zuerst zählen dabei die Finalteilnahmen, doch dort waren wir heute außen vor. Sonja als beste Schützin mit 67 Scheiben, dicht gefolgt von Jana mit 66, danach Christiane mit 65 Treffern. Finaleingangsleistung 70 Scheiben.
Gewinnerin des Weltcups wurde die Australierin Cox vor der Amerikanerin Cogdell, den dritten Platz belegte die Französin Cormenier.
Nun entscheidet der nächste Weltcup in Baku am Ende des Monats über das begehrte Olympiaticket. Jede der drei deutschen Damen hat noch die Chance auf eine Teilnahme in Rio de Janeiro.

Bei den Herren liegen Paul Pigorsch mit 48  und Karsten Bindrich mit 47 Treffern im vorderen Bereich – also Daumen drücken für den heutigen zweiten Wettkampftag!

Eben waren wir noch gemeinsam mit dem gesamten Team Abendessen in der Pizzeria direkt neben dem Hotel. Dort trifft man viele Nationen, denn das Restaurant ist echt Spitze und vor allem preiswert! Aber langsam ist es genug mit Pizza und Pasta, nach fast 14 Tagen hat man schon Sehnsucht nach zu Hause, der Familie und deutschem Essen!

Lehrgeld beim 8. IWK in Finnland

Lehrgeld beim 8. IWK in Finnland

logo_ojsc-finOrimattila, FIN Mit der feierlichen Siegerehrung ist der 8. IWK in Orimattila (FIN) Geschichte. Sieger und Platzierte wurden würdig  geehrt. Leider konnten wir an die tollen Ergebnisse unserer Todi-Schützen nicht anknüpfen, aber wir lassen die Ohren nicht hängen und greifen erneut an.

Der Tag begann gleich mit zwei  Pannen, die Abzugsgruppe von Paul Butterer kaputt. Dank der großzügigen Hilfe der Inder konnten wir das Problem lösen und Paul konnte seinen Wettkampf zu Ende schießen. Bei unserem Steven Lange löste sich permanent der verstellbare Schaft. Ludger Brockmann nahm sich der Sache an und reparierte diesen notdürftig.

Der Wettkampf endete wie er begann. Unsere Jungs fanden kein schlüssiges Konzept, um die Scheiben vom Himmel zu holen. Die Bemühungen waren zu 100% da, aber es sollte nicht sein. Paul begann mit einer starken 24, gefolgt von einer 20 und 22, am Ende 112 – kein schlechtes Resultat, aber Finaleingang war 117. Am Schluss reichte es für Platz 12 und dies war die beste Platzierung. Alle weiteren deutschen Teilnehmer konnten etwas gut machen, reichte aber nicht um in Finalnähe zu gelangen. In der kommenden Woche werden alle noch einmal kurz antrainieren, damit es beim 2. EM Ausscheid und Rangliste in Berlin wieder besser wird.

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Heute werden wir wieder alle in die gebuchten Flieger steigen und die Heimreise antreten. Eine schöne Woche mit jungen Leuten geht zu Ende. Niederlagen bringen uns nicht um, diese machen uns nur noch stärker. Ein Dankeschön an das ganze Team, welches fair und anständig miteinander umgegangen ist. Eine tolle Truppe !!!

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Die Straße ist frei nach Rio für Andy Löw

Die Straße ist frei nach Rio für Andy Löw

20160528-08_greencup_team-dtTodi, ITA Als erstes ein riesen Kompliment unseren zwei Doppeltrapschützen Michael Goldbrunner und Andy Löw. Dieser Wettkampf hat erneut gezeigt, dass beide  zur absoluten Weltklasse gehören. Aber der Reihe nach.

Auf dem Weg von Rom nach Todi konnten wir noch nicht ahnen, was uns hier erwartet. Die Straßen abseits der Autobahn erinnerten mich sehr an eine Teststrecke für Stoßdämpfer. Gut durchgeschüttelt kamen wir Im Hotel an.  Beim Blick aus dem Hotelfenster konnte ich erahnen, wie landschaftlich schön Umbrien ist.  Wir haben am Abend einen ersten Abstecher  mit dem Auto gemacht, um einen Supermarkt zu finden. Dabei fuhren wir durch eine traumhaft schöne Landschaft! Kleine Bergdörfer  mit Natursteinhäusern wohin das Auge blickt.

20160528-09_greencup_andyWunderschön hier in Umbrien, da kann man direkt ins Schwärmen geraten. Aber wir waren hier nicht um Urlaub zu machen, sondern um unseren zweiten Ausscheid zu schießen. Der Schießstand knüpft sich nahtlos  an das schöne Umbrien an. Wenn es schöne Schießstände gibt, dann ist dieser mit Sicherheit eines der Schönsten. Eine top gepflegte Anlage, einfach  zum Genießen. Der Wettkampf- in Koproduktion mit den Arabischen Emiraten – sehr gut organisiert! Das Teilnehmerfeld-hochkarätig! Das Wetter – prächtig! Also beste Voraussetzungen, um Höchstleistungen zu produzieren. Und was war das für ein Wettkampf! Bei der Anmeldung erfuhren wir, dass es auch eine Mannschaftswertung gibt. Aber wir waren ja nur zwei Schützen. Kein Problem, dann sucht euch einen Schützen aus einer anderen Nation zum Auffüllen der Mannschaft aus. Die erste Wahl fiel auf James Willett aus Australien. Der war allerdings schon vergeben, denn andere waren schneller als wir. So schoss der Australier mit Eller (USA) und Scott (GBR) zusammen in einer Mannschaft. Ein bärenstarkes Team neben den Italienern. Also suchten wir uns als Partner einen ebenso starken Sportler raus- Vasily Mosin aus Russland. Der sagte sofort ja und unser Team bekam den Namen „Druschba“, zu Deutsch „Freundschaft“. Diese Sportlerzusammenstellung stellte sich später als Glücksgriff heraus. Es war ein unwahrscheinlich spannendes Turnier von Anfang bis zum Ende. Die meisten Weltklasseathleten nutzten diesen Wettkampf als Zwischenstation für den Weltcup San Marino. Unsere beiden Schützen begannen sehr stark und man konnte nach den ersten Runden erahnen, dass sehr hoch geschossen wird. Und so war es auch. 147 Treffer gleich zwei Mal von Löw und Mosin führten das Feld ins Finale, was für ein Ergebnis! 141 Scheiben reichten dann zum Einzug ins Finale. Michael Goldbrunner musste ins Stechen mit Scott aus England. Leider fehlte Michael eine der ersten zwei Scheiben. Scott traf beide Scheiben, Scott somit im Finale. 6 Schützen aus 6 Nationen, was wünscht man sich mehr als Veranstalter. Beste Werbung für ein Klasseturnier.

 

Innocenti und Eller fielen nach dem Halbfinale raus. Löw und Scott Bronzemedalmatch. Andy gewann und krönte damit sein hervorragendes Vorergebnis. Mosin (RUS) und Cetcutti (MAL) schossen um Gold. Mosin war an diesem Tag einfach zu stark für die Konkurrenz und gewann mit einer 30´íger Serie. In der Mannschaftswertung lag dann das Team „Druschba“ mit sage und schreibe 15 Treffern Vorsprung vorne, insgesamt erreichte das Team 435 von 450 Scheiben! Wann gab es das schon einmal – in der“ Höhle des Löwen“ so eindrucksvoll zu gewinnen? Der wichtigste Lohn war für Andy das Ticket zu den olympischen Spielen. Es war ein harter und sportlich sehr fairer Wettkampf.  Beide Schützen, Michael und Andy, haben alles gegeben. Zum Schluss bleibt zu sagen: Doppeltrap hat es wiederum geschafft, sich in die absolute Weltspitze zu schießen. Wir haben zwei Schützen, die das Weltniveau mit bestimmen. Hier in Todi konnten sie das eindrucksvoll unter Beweis stellen! Das lässt für die Zukunft auf weitere Erfolge hoffen.

Drücken wir nun Andy Löw die Daumen für die Olympischen Spiele. Er hat bis jetzt ein sehr gutes sportliches Jahr gehabt- hoffen wir, dass er es zu den olympischen Spielen krönen kann.

Fotos:
© UmbriaVerde & Andy Löw