Bronze in der Hitzeschlacht

Bronze in der Hitzeschlacht

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Sonja Scheibl – Bronze

Rio de Janeiro, BRA – Beim gestrigen zweiten und letzten Wettkampftag der Damen konnte einmal mehr Sonja Scheibl überzeugen. In einer wahren Hitzeschlacht erreichte sie mit 69 Treffern im Vorkampf als 3. souverän das Semifinale. Mit 11 getroffenen Scheiben qualifizierte sie sich für das Bronzemedalmatch, hier siegte sie mit 11 zu 9 Treffern gegen die Chinesin Chen Fang und holte sich damit die Bronzemedaille.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch – eine ganz tolle Leistung!

Nach ihrem 2. Platz beim WC in Nicosia im März nun eine weitere Medaille, das lässt auf eine erfolgreiche Olympiaqualifikation hoffen. Diese wird ja bei den nächsten beiden Weltcups in San Marino und Baku zwischen ihr und den beiden nach dem Vorausscheid verbliebenen Athletinnen Jana Beckmann und Christiane Göhring entschieden.

Die Bedingungen hier vor Ort für alle nicht einfach,  glühende Hitze, hohe Luftfeuchte und kein Dach auf dem Trapstand. Also musste man sich seine Kräfte schon einteilen und auch während der Runde ständig für Kühlung sorgen, damit der „Rechner“ nicht überhitzt! Sonja meisterte diese Herausforderung souverän!

 

© Photos by ISSF | Nicolò Zangirolami

Jana belegte in der Endabrechnung mit 63 Scheiben den 18. Platz, Christiane kam mit 53 Scheiben auf den 37. Platz. Hier gilt es sicher noch einige Reserven zu erschließen und Abläufe im Wettkampf zu optimieren. Die Rangliste im Mai in München als nächster Wettkampf bietet in Richtung Weltcup San Marino, der im Anschluss stattfindet dazu die nächste Gelegenheit.

[youtube https://youtu.be/KHkjG9dgvnE]

Binde muss morgen auch nochmal „drandrücken“, um sich um ein paar Plätze zu verbessern. Nach drei Runden rangiert er mit 68 Treffern auf Platz 26.

Die Fahrzeiten mit den Bussen haben sich inzwischen eingepegelt auf ca. eine Stunde zum Stand und ca. ein bis zwei Stunden vom Stand zum Hotel.

Einige Tests (ist ja hier eine Test-Weltcup) wurden uns noch auferlegt. So sollten wir testen, wie man ohne Munition das offizielle Wettkampftraining durchführt (Kleiner Scherz…)! Die Munition war zwar da, aber es fehlte irgendeine Genehmigung von der Armee. Denn der Stand befindet sich ja auf Militärgelände. Also konnten keine Patronen herausgegeben werden. Zu Beginn des offiziellen Trainings, das immer nach strengem Zeitplan verläuft, hatte keiner Munition. Die wird aber zum Treffen der Wurfscheiben dringend benötigt! Große Unruhe unter den Schützen – eine dreiviertel Stunde später war die Genehmigung da und die Patronen konnten schnell und unbürokratisch nach Nationen gestaffelt abgeholt werden. Der Zeitplan wurde aktualisiert, alles ging dann eine dreiviertel Stunde später los. Funktioniert auch!
Von diesem Zeitpunkt an lief die Sache hier ordentlich. Alles kam in die Gänge und der Weltcup ins Rollen!

Gestern sind unsere Doppeltrap-Schützen mit Assistenztrainer Frank Günther angereist, unsere Damen treten heute die Heimreise an.

Bis demnächst aus der Hitze von Rio!

Ankunft in Rio de Janeiro

Ankunft in Rio de Janeiro

20160413-01_WC-Rio_ZuckerhutRio de Janeiro, BRA – Mit dem Nachtflug kamen wir Mittwoch nach 11 Stunden und 30 Minuten in Rio de Janeiro (Brasilien) an, anschl. noch das Waffenprozedere! – Dieser Weltcup hier in Rio ist gleichzeitig ein olympischer Testwettkampf, wir sind also die Testpersonen. – Mehrere Male musste jeder Sportler verschiedene Dokumente hin und her reichen, Unterschriften leisten, auf Kopien warten – das volle Programm! Zum Schluss reichte bei den nachfolgenden Athleten nur noch eine Unterschrift. Wenn wir also damit zur Optimierung des Prozedere beitragen konnten, haben wir das doch gerne gemacht!

Danach mit dem Bus zum Schießstand. Eine sehr große Anlage außerhalb der Stadt, die Bauarbeiten sind dort noch im vollen Gange! Kein Schießlärm , sondern nur Hämmern, Schweißen, Bohren, Schneiden – sämtliche Gewerke vor Ort! Schnell in den Katakomben zur Shotgun-Waffenkammer, die Waffen einlagern. Kurze Anfrage: Morgen Training möglich? Nein, morgen kein Training, erst am 14. April offizielles Wettkampftraining!

Leise Zweifel bleiben.

20160413-04_WC-Rio_SchiessanlageDie anschließende Fahrt zum Hotel – der Hammer! Das Wort „Verkehrsinfarkt“ hat  für mich eine völlig neue Bedeutung bekommen, denn hier wird er aktiv gelebt! Die geschätzten 30 Kilometer vom Stand bis zu unserem Hotel hatten wir dann doch schon in der Rekordzeit von 3 Stunden und 10 Minuten absolviert. Unser Busfahrer war völlig schmerzfrei – ein Teufelskerl! Denn wie er  die große Kiste durch alle Hindernisse rangierte, die Spur ohne Blechschäden mit nur wenigen Zentimetern Abstand wechselte – Respekt! Ständig Moped- und Motorradfahrer, die sich mit lautem Hupen zwischen den Autos durchquetschten, meistens längs, bei stehendem Verkehr aber hin und wieder auch mal quer! Man verbreitert gerade die Straßen für die Olympiade, daher gibt es in alle Richtungen Megastaus! Da es ja um einen Testwettkampf geht, testen wir eben auch die Staus!

Unser Hotel ist sehr gut, auf dem Dach gibt es sogar einen kleinen Pool. Essen kann man hier gut und günstig. Es gibt in der Nähe viele Restaurants, die Buffet anbieten. Bezahlt wird nach Gewicht, man wählt aus vielerlei Fleisch, Fisch, Sushi, Gemüse und Salat aus, dann lässt man den Teller wiegen.

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Da wir ja variabel sind, war nach dem Ausfall des gestrigen geplanten inoffiziellen Trainings Kultur angesagt. Also Besuch der weltbekannten Sehenswürdigkeiten in Rio! Ganz in der Nähe des Hotels gibt es einen Ticketshop. Hier kann man Eintrittskarten für den Besuch der Christusstatue kaufen, den Transport mit einem Shuttle inbegriffen. Ein tolles Erlebnis, man hat eine schönen Blick auf die Stadt, das Meer, die Strände und die vorgelagerten Inseln.
Danach mit dem Taxi zum Zuckerhut. Mit der Seilbahn über eine Zwischenstation auf dieses markante Wahrzeichen von Rio – nichts für Menschen mit Höhenangst!

Am Abend bekamen wir dann Infos zum heutigen offiziellen Wettkampftraining.

Vorolympischer Test in Rio de Janeiro

Vorolympischer Test in Rio de Janeiro

2016_Logo-WC-RioKöln, GER – Unsere Schützen sind auf dem Weg nach Rio de Janeiro (BRA), dort finden ab Freitag die Wettkämpfe des ISSF WorldCup Rifle, Pistol and Shotgun (14. – 24.04.2016) statt, sozusagen der vorolympische Testlauf – gleichzeitig wird Intern weiter um die begehrte Olympiaqualifikation gekämpft.

Insgesamt entsendet der DSB zu allen Wettkämpfen einen starken Kader von 25 Schützinnen und Schützen, für die Flintendiziplinen gehen folgende Schützen an den Start:

Jana Beckmann (Magdeburg) . Trap
Christiane Göhring (Schwallungen) – Trap
Nadine Messerschmidt (Brotterode-Trusetal) – Skeet
Sonja Scheibl (Itzstedt) – Trap
Christine Wenzel (Ibbenbüren) – Skeet

Karsten Bindrich (Eußenhausen) – Trap
Ralf Buchheim (Potsdam) – Skeet
Michael Goldbrunner (Benediktbeuern) – Doppeltrap
Andreas Löw (Weingarten) – Doppeltrap

Hier der Zeitplan für Rio in den kommenden Tagen…

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2016… der Weg nach Rio

2016… der Weg nach Rio

Köln/Wiesbaden, GER Mit der zweiten Ausgabe der Zeitschrift „dieflinte“ sind wir – der „Förderkreis Nationalmannschaft Wurfscheibe“ dank unseres Mitgliedes Dominik Allartz – nun auch regelmäßig in einer eigenen Kolumne vetreten. Hier nun der Bericht der Bundestrainer Uwe Möller „Trap/Doppeltrap“ und Axel Krämer „Skeet“ zum Jahresauftakt 2016 in unserer ersten Printausgabe.

2016… der Weg nach Rio

20160110 05 Jahresrueckblick 2015Zuerst mal allen aktiven Wurfscheibenschützen und Förderern unseres schönen Sports, hier insbesondere dem Förderkreis Wurfscheibe, ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2016 – jedenfalls für den Rest davon! Es ist eine tolle Sache, das uns „Die Flinte“ mit Förderkreismitglied Dominik Allartz als Herausgeber eine Plattform bietet, rund um das leistungssportliche Wurfscheibenschiessen zu berichten.

2016 – ein wichtiges und richtungsweisendes Jahr für den Sport in Deutschland, auch für das Wurfscheibenschiessen. Denn die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) vom 05. – 21.08.2016 werfen ihre Schatten voraus. Der Deutsche Schützenbund kämpft um 2-3 Medaillen und um eine höhere Förderstufe für den neuen Olympiazyklus in Richtung Tokio (Japan) 2020.

Die Wurfscheibenschützen gehen in Rio mit 4 Startern ins Rennen. Die Anzahl der erkämpften Startplätze hat sich gegenüber London 2012 nicht verschlechtert, die Verteilung auf die einzelnen Disziplinen schon. Zwei Startplätze in der Disziplin SKEET (1x Männer, 1x Damen), ein Startplatz in der Disziplin TRAP (Damen) und ein Startplatz in der Disziplin DOPPELTRAP, damit geht seit 2004 wieder ein Doppeltrapschütze an den Start. Für die Disziplin TRAP (Männer) gibt es erstmals keinen Starter.

Nach der anstrengenden Quotenplatzjagd in den letzten beiden Jahren haben die Olympischen Spiele in diesem Jahr die absolute Priorität und sind der große  Höhepunkt! Die anspruchsvollen Planungen dafür sind abgeschlossen, die Finanzierung für die Maßnahmen steht. Der „scharfe Start“ in die Olympiasaison für das Top-Team-Rio wird mit dem Klimatraining vom 14. – 24.02.2016 in Malaga (Spanien) eingeläutet.

Ein weiterer Höhepunkt 2016 für unsere Wurfscheibenschützen sind die Europameisterschaften im Juli in Lonato (Italien). Auf diesem schwierigen Stand fanden ja im letzten Jahr die Weltmeisterschaften statt. Ganz besonders für unseren Nachwuchs eine anspruchsvolle Aufgabe!

Auch die internationale Wettkampfstrecke für die Junioren hat es wieder in sich, traditionell mit dem ISSF Junior Cup in Suhl, dem IWK in Orimattila (Finnland) und dem IWK in Porpetto (Italien). Alle Wettkampfdaten für 2016 findet ihr auf der Förderkreisseite im Internet unter www.fk-wurfscheibe.de!

Trap / Doppeltrap:

20150911 01 WM Lonato 1024Bei den Trap-Damen wurde durch den Weltmeistertitel von Katrin Quooß 2014 zur WM in Granada (Spanien) ein Quotenplatz erkämpft.
Neben Katrin Quooß (Wittstock) wurden auch Jana Beckmann (Magdeburg), Christiane Göhring (Suhl) und Sonja Scheibl (Itzstedt) aufgrund ihrer gezeigten Leistungen in das Top-Team-Rio des DSB berufen. Mitglieder des Top-Teams-Rio (und nur Mitglieder!) sind berechtigt, an einer Olympiaausscheidung teilzunehmen. Das bedeutet für alle 4 Damen eine anspruchsvolle Wettkampfstrecke, bis die Starterin für Rio feststeht! Die Ausscheidung unterteilt sich in einen Vorentscheid (Elimination) und die eigentliche Olympiaausscheidung. Nach dem Vorentscheid, der in Nicosia (Zypern) über den dortigen Grand Prix „10./11.03.2016“ und dem dortigen  Weltcup „20./21.03.2016“ führt, ist für eine der vier Damen das Rennen beendet. Die verbleibenden drei Damen kämpfen dann beim Olympiaausscheid, der über den Weltcup in San Marino (San Marino) „02. – 04.06.2016“ und den Weltcup in Baku (Aserbaidschan) „21./22.06.2016“ führt, um das begehrte Ticket zur Olympiade nach Rio de Janeiro (Brasilien).

20150811 03 wc gabalaMitglieder im Top-Team-Rio des DSB Doppeltrap sind Michael Goldbrunner (Bennediktbeuern), der auch im letzten Jahr zum Weltcup in Gabala (Aserbaidschan) den Quotenplatz erkämpfte, sowie Andreas Löw (Schönbronn). Hier führt die direkte Olympiaausscheidung über den Weltcup in Rio de Janeiro (Brasilien) „18./19.04.2016“ und den hochkarätig besetzten internationalen Green-Cup in Todi (Italien) „27./28.05.2016“.

Ebenfalls Mitglied im Top-Team-Rio ist unser Trapschütze Karsten Bindrich, allerdings ohne Quotenplatz. Den verpasste er haarscharf zur Weltmeisterschaft 2015 in Lonato (Italien) mit Platz 8. Theoretisch hat er noch Chancen auf einen Start in Rio, wenn bei einem Tausch ein Quotenplatz an die Disziplin TRAP (Männer) fallen würde.

Skeet

20150725 04 EM MariborAuch im SKEET-Lager verspürt man die Spannung im Olympiajahr. Der absolute sportliche Höhepunkt für jeden Sportler – die erfolgreiche Teilnahme an den Olympischen Spielen. Einmal diese Atmosphäre erleben, ein Teil der olympischen Familie sein – wie es so schön heißt!

Der Weg dorthin ist jedoch hart und führt im Moment noch über das Quotenplatzsystem der ISSF und des IOC. Viele Trainer und Sportler fordern eine Anpassung dieses Systems an die neuen Bedingungen. So ist es wesentlich härter in Europa Quotenplätze zu erkämpfen, als in Asien oder Ozeanien. Die Teilnehmerzahl ist stark begrenzt, im Moment sind bei den Männern 28 Quotenplätze und bei den Damen 19 Quotenplätze vergeben.

Von den in unserer Disziplin vier möglichen Startplätzen konnten wir jedoch nur zwei erkämpfen. Jeder erinnert sich an die spannenden Wettkämpfe in Maribor und Lonato. Die tollen Leistungen von Christine Wenzel und Ralf Buchheim wurden mit jeweils einem Quotenplatz belohnt.

20150916-01_WM-Lonato-1024Streng nach den Ausscheidungskriterien werden nun die Top-Team-Rio Kader (Christine Wenzel, Nadine Messerschmidt und Ralf Buchheim) um diese Startplätze kämpfen. Die letzte Chance, sich für das Top-Team-Rio zu qualifizieren, besteht für die besten Kader des letzten Jahres zum Weltcup in Nicosia (Zypern). Wer sich dort unter die besten 8 schießt, nimmt an der Olympiaqualifikation teil!

Für diese Kader führt der Weg über den Weltcup in Rio und dann Ende Mai über den Green-Cup in Todi! Dann heißt es für zwei Sportler – volle Konzentration auf RIO!

Ein spannendes Jahr auch für unseren Nachwuchs!
Gehen unsere „Jüngsten“ – die Schüler, über die Jugendverbandsrunden zu den Deutschen Meisterschaften, so haben alle anderen die Möglichkeit sich für die Europameisterschaften in Lonato (Italien)  zu qualifizieren. Für die Besten unter ihnen steht die internationale Juniorenstrecke über den IWK Suhl, den Wettkampf in Orimattila (Finnland) und Porpetto (Italien) auf dem Programm.
Können unseren Junioren die Lücken füllen, die Fritze und Haaga hinterlassen haben (beide Schützen sind nun in der B Mannschaft)?

Unsere Studenten schießen eine separate Weltmeisterschaft in Polen, die Soldaten in Korea und die besten Schützen des Jahres treffen sich dann noch einmal zum Weltcupfinale in Rom!

Ein prall gefüllter Wettkampfkalender für unsere Sportler und ein hoch interessantes Jahr für die Fans!