Karl Hagenburger

Karl Hagenburger

Karl Hagenburger


Karl Hagenburger war gebürtiger Ludwigshafener und einer der schillerndsten Persönlichkeiten des Schießsportgeschehens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Hagenburger kam ursprünglich vom Rasenkraftsport. 1936 war er deutscher Jugendrekordhalter im Hammerwerfen, bald nach dem Krieg wurde er Pfalzmeister, Süddeutscher Meister, Deutscher Vizemeister und schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft, mit der er mehrere Länderkämpfe bestritt.

Als Sohn eines Jägers und Wurfscheibenfabrikanten lernte er daneben bereits als Jugendlicher den Umgang mit der Flinte. Seit 1937 war er Mitglied der Schützengesellschaft Oggersheim, 1951 beteiligte er sich maßgeblich an der Wiedergründung der Schützengesellschaft Ludwigshafen von 1851. Zwischen 1957 und 1963 gehörte Karl Hagenburger zur Nationalmannschaft Wurfscheibe und nahm an Länderkämpfen, Welt- und Europameisterschaften teil. In seiner aktiven Laufbahn zwischen 1954 und 1982 war er sechs Mal Deutscher Meister im Trapschießen. Beim 23. Deutschen Bundesschießen 1965 in Hannover gewann er die Bundesmeisterschaft sowie die Großen Preise von Deutschland und von Hannover.

1959 wurde er Obmann für das Trapschießen im Deutschen Schützenbund und gehörte zum Gesamtvorstand und zur Sportkommission. Sein großes Können, sein pädagogisches Geschick und vor allem auch sein umgängliches pfälzisches Wesen machten Karl Hagenburger zum idealen Betreuer. Seit 1962 organisierte er die Deutschen Meisterschaften Wurfscheibe. 1966 wurde er offizieller Übungsleiter und Übungsleiterausbilder an der Schießsportschule Wiesbaden für das Wurfscheibenschießen. Ab 1971 war er Wurfscheibenreferent und verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der olympischen Wurfscheibenwettbewerbe bei den Spielen 1972 in München.

Als erster Übungsleiter des Deutschen Schützenbundes absolvierte Hagenburger 1978/1979 die Trainerakademie an der Deutschen Sporthochschule Köln und wurde erster Diplomtrainer des Verbandes.

In seine Zeit als Betreuer der Nationalmannschaft fallen überragende Erfolge:
Schon 1958 holte die von ihm zusammengestellte Trapmannschaft in Genf den Europameistertitel. 1971 in Bologna führte Hagenburger Dr. Ludwig Roselius, Heinz Leibinger, Peter Blecher und Karl-Hubertus Underberg zur Mannschaftsweltmeisterschaft, die deutsche Trapmannschaft der Damen 1974 in Antibes und 1975 in Wien zur Europameisterschaft und die Damenskeetmannschaft 1978 in Seoul zum Weltmeistertitel.

Hagenburgers größte Erfolge im Juniorenbereich waren 1970 in Bukarest die Europameisterschaft für Werner Bühse (Trap), 1973 in Turin ebenfalls der Europameistertitel für Klaus Koch (Skeet) und 1984 der Erfolg von Michaela Rink als Europameisterin Skeet in Saragossa.

Die Karriere des Olympiasiegers von 1972, Konrad „Conny“ Wirnhier, begleitete er seit dessen erstem großen internationalen Titel bei den Weltmeisterschaften 1965 in Santiago de Chile. Die vielen Erfolge der Elisabeth Gräfin von Soden, allen voran die Weltmeisterschaft von 1966, wären ohne Hagenburger nicht zustande gekommen. 1977 führte er Ruth Jordan zum Weltmeistertitel.

Im Dienst des Deutschen Schützenbundes hat Karl Hagenburger an fünf Olympischen Spielen, 20 Weltmeisterschaften und etwa ebenso vielen Europameisterschaften teilgenommen. Bei drei weiteren Olympischen Spielen (darunter Berlin 1936) schaute er zu und 1996 und 2000 in Atlanta und Sydney betreute er den Neffen des Sultans von Brunei.

Im März 2010 wurde er zum Ehrenmitglied des DSB ausgezeichnet. DSB-Präsident Josef Ambacher überreichte dem Pfälzer die Urkunde. „In Würdigung seiner besonderen Verdienste um das Schützenwesen, hätten wir keinen Besseren als Karl Hagenburger mit dieser Ehre auszeichnen können.“ – so Ambacher.

Im Alter von 91 Jahren verstarb Karl Hagenburger am 28. November 2011 in seinem Wohnort Eisenberg. Seine persönliche Sammlung des Sports, vermachte er dem Deutschen Schützenmuseum – die Sonderausstellung „Vom Hammer zur Flinte“ erinnert an den sympathischen Pfälzer mit dem großen Herz auf Schloss Callenberg / Coburg.

 


 

Erfolge bei Deutschen Meisterschaften…

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Karl Hagenburger

Disziplin(en)
Kaderstatus
Kaderzeitraum
TR
ehem.
1957 – 1963
geboren am
Geburtsort
gestorben am
Sterbeort

Verein(e)
Beruf
1. April 1920
Ludwigshafen
28. November 2011
Eisenberg
SG Oggersheim, WTC WIesbaden
Kaufmann, Bundestrainer
Trainer
Medaillenspiegel
DM

6

1

2

 

…letzte Aktualisierung: 18.10.2021

Hier ein paar Impressionen…

Eis und Schnee zur DSB-Sichtung in Suhl

Eis und Schnee zur DSB-Sichtung in Suhl

Suhl, GERPünktlich zur DSB-Sichtung der Junioren stellte sich in Suhl der Winter ein. Wer den Friedberg kennt weiß, dass Schnee und Kälte hier immer früher Einzug halten, als auf den meisten anderen Ständen der Republik.
Eigentlich war ja diese DSB-Maßnahme schon im Oktober geplant. Krankheitsbedingt und wegen anderen terminlichen Verpflichtungen der Bundestrainer, musste die Sichtung aber in den November verschoben werden. Vielleicht war auch das der Grund, warum weniger Teilnehmer als in den Jahren zuvor zu verzeichnen waren.

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Die angereisten Jugendlichen waren über die kleinere Teilnehmerzahl überhaupt nicht böse, ganz im Gegenteil. Sie kamen so in den Genuss, eines wirklich individuellen Trainings, denn wer hat schon die Möglichkeit als Nicht-Kaderschütze, von den Bundestrainern trainiert zu werden und so den einen oder anderen hilfreichen Tipp mitzunehmen.
20161111-02_sichtung-suhl-1280Axel Krämer und Uwe Möller nahmen sich reichlich Zeit und sichteten nicht nur, sondern führten auch wichtige und zielführende Gespräche mit den jungen Sportlern.
Uwe stellte den Jahresplan 2017 vor. Wer es bisher nicht wusste, dem wurde spätestens zu diesem Zeitpunkt klar, dass Erfolg auch seinen Preis hat. Jugendverbandsrunden, Ranglisten, Meisterschaften und dazwischen Trainingseinheiten, nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.
Uwe unterstrich nicht nur die Notwendigkeit regelmäßigen Trainings, sondern auch die schulischen Leistungen. Nur wer in der Schule erfolgreich ist, wird für Trainingsmaßnahmen und Wettkämpfe vom Unterricht freigestellt.

20161111-05_sichtung-suhl-1280Spannend fand ich die Aussagen der Jugendlichen, als sie von Uwe nach ihren sportlichen Zielen 2017 gefragt wurden. Diese reichten von einer erfolgreichen Teilnahme an den JVR und Ranglisten, bis hin zur EM-Qualifikation.

Tolle Unterstützung erfuhren Axel und Uwe durch Harro Eggestein, welcher sich um die Trapschützen kümmerte und Michael Erlewein, der die Skeeter mit betreute.

Ein sehr wichtiger und für die Jungschützen interessanter Teil, war die theoretische Unterweisung.  Harro und Michael referierten über das Technikmodell in beiden Disziplinen, denn Grundlagentraining ist die Basis für künftige Erfolge.

N20161111-04_sichtung-suhl-1280icht nur das regelmäßige Aufwärmen vor jeder Runde gehörte bei diesen eisigen Temperaturen dazu, sondern auch das Nachbereiten jeder Trainingseinheit. Bewegungsabläufe wurden analysiert, Fußstellungen korrigiert und Körperhaltungen optimiert.

Es war eine Freude zu sehen, mit welchem Engagement die jungen Schützen diese drei Tage absolvierten. Sie arbeiteten eifrig mit und versuchten umzusetzen, was sie Neues gelernt haben. Dass dies bei den eisigen Temperaturen nicht immer so leicht fiel, konnte sie nicht entmutigen. Alle gehen mit positiven Eindrücken nach Hause und freuen sich schon auf die kommende Saison.

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Im Namen der mit angereisten Eltern und Betreuer möchte ich mich herzlich bei Axel, Uwe, Harro und Michael bedanken. Auch für Euch war es kalt und Ihr konntet Euch nicht nach jeder Runde aufwärmen.