RIO 2016: Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze!

RIO 2016: Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze!

20160814-00_og-rio-axRio de Janeiro, BRAUnd auch bei uns das Olympia Phänomen, gesetzte Favoriten landen im Mittelfeld. So Hancock (USA); Lodde (ITA) oder Al Attiya aus Qatar. Was macht aber die Olympischen Spiele aus, sind es die 11000 Sportler im Olympischen Dorf, das wahnsinnige „Gerammel“, oder die vielen Reporter – die Medienpräsenz auf dem Stand (sind wir als Schützen nicht gewöhnt) oder ist es das besondere Gefühl bei Olympia dabei zu sein??

Zählt eigentlich der Olympische Gedanke oder überwiegt der Erfolgsdruck? Jeder Sportler muss für sich den besten Weg suchen, er muss das Umfeld verdrängen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und „sein eigenes Ding“ machen! Das hört sich einfach an, ist es aber zu Olympia garantiert nicht. Es lastet ein riesen Druck auf den Schultern unserer Sportler!

Unser Training verlief gut und unsere kleine Truppe ging diese Olympischen Spiele wie einen „normalen Wettkampf“ an. Roland Kant unser Disziplingruppen Psychologe war extra für die zwei Skeeter angereist und übernahm die spezielle Betreuung. Er schaffte es sogar bis in die gesperrte Zone vorzudringen (ohne Akkreditierung) – aber dafür ist er halt Psychologe!

Wie mein Kollege in seinem Bericht schon andeutete, auch bei uns wechselnde Bedingungen. Kamen die Wolken, wurde es dunkel und sogar etwas frisch, wenn der Wind die Wolken verblies, kam die Sonne heraus und es wurde richtig heiß. Durch die wechselnden Bedingungen (Wind und Licht) wurde unseren Schützen ein Höchstmaß an Variabilität abverlangt. Entschlossenes Arbeiten, kontrolliertes Drücken, aber auch gefühlvolles Korrigieren musste der Schütze hier drauf haben.

Da ihr den spannenden Wettkampfverlauf bestimmt verfolgt habt, hier nur so viel dazu – unsere zwei Sportler haben gekämpft wie die Löwen. Leider fehlte Christine die eine Scheibe zum Final Shoot off. Mit 68 Scheiben auf Platz 11 muss man sich keine Vorwürfe machen, sie gehört zur Weltspitze und ist und bleibt unsere beste und konstanteste Skeet Schützin in Deutschland.

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Ralf begann den Wettkampf mit einer 22 und einer 21iger Serie. Es lief nicht rund und er konnte keinen Fehler im technischen Ablauf erkennen. Nach einem Austausch mit dem Trainer wurde eine Korrektur besprochen, die sich in den Folgeserien als richtig erwies. Mit 25 – 24 – 24 zeigte er wieder seine Klasse und erreichte dadurch einen persönlich, guten Wettkampfabschluss. Ralf ist eine Kämpfernatur!
Beide Sportler haben nachgewiesen, dass ´sie zu Recht hier vor Ort waren – auch wenn es diesmal nicht klappen wollte – die nächste Chance kommt und wird genutzt werden. Davon bin ich überzeugt!
Ich möchte mich bei meinen fleißigen Heimtrainern bedanken – Tino Wenzel und Michael Buchheim. Ihr habt eine gute Arbeit geleistet und die Sportler gut eingestellt. Auch unser Psychologe gab sein Bestes – Danke Roland.

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Wir schwimmen hier auf einer absoluten Erfolgswelle der Deutschen Sportschützen, ob nun Gewehr, Pistole oder Bogen – es ist das erfolgreichste Team des Deutschen Schützenbundes in der Geschichte (das behaupte ich jetzt einfach mal)! Und unser kleines Team durfte dabei sein! Christine, Jana und die erfolgreichen Olympisch Schützen fliegen heute Abend mit uns zurück! Dann heißt es schon wieder – Deutsche Meisterschaft in München!

Die Erde dreht sich weiter und wir drehen uns mit!

Rio 2016: Andreas Löw mit neuem Olympischem Rekord

Rio 2016: Andreas Löw mit neuem Olympischem Rekord

20160808-02_og-rio-umRio de Janeiro, BRA – Tja, was will man nach diesem Wettkampf von Andy sagen? Freude über der grandiosen Vorkampfergebniss mit 140 Scheiben, zugleich neuer olympischer Rekord!? Ärger und Frust über das Finalergebnis von 25 Scheiben, das am Ende den 6. Platz bedeutete? Sicher wohnen hier zwei Seelen in einer Brust. Toller Wettkampf, super und cool geschossen, mit einem Serienschnitt von 28 Scheiben.

Die äußeren Bedingungen waren gestern alles andere als einfach! Ab und zu Schauer, beständiger Wind und wolkenverhangener Himmel. Einige im Vorfeld als Favoriten gehandelte Sportler wie Richmond und Eller(beide USA), Mosin (Russland), Barilla (Italien) oder Chetcuti (Malta) wurden „vom Winde verweht! Zum einen war schnelles und entschlossenes Schießen angesagt, zum anderen aber auch korrigierendes Ziehen und „arbeiten“, besonders bei der zweiten Scheibe der Doublette! Da lief bei Andy super, wenn man bedenkt, dass ja auch noch der psychische Wettkampfdruck dazu kommt.

20160811-15_og-rio-umIm Finale lief es dann leider nicht mehr so gut, es fehlte eine Scheibe, um ins Shoot off für das Bronze-Medal-Match zu kommen. Das war sehr schade, nach dieser tollen Vorkampfleistung hätte Andy eine Medaille verdient! Trotzdem nochmals Glückwunsch zum sechsten Platz bei seinen ersten olympischen Spielen – grandiose Leistung!
Andy hat eine super Saison gezeigt, er war bei allen großen Wettkämpfen in diesem Jahr im Finale und den einen wichtigen Schritt bis nach ganz oben schafft er auch noch, da bin ich mir sicher!
Einen ganz besonderen Dank an seinen Heimtrainer und Vater Thomas Löw sowie an Frank Günther in Suhl, er ist der verantwortliche Disziplingruppentrainer – bei ihm holt sich Andy immer den letzten Feinschliff.

20160811-14_og-rio-umVorgestern Abend waren wir im Schwimmstadion – also mal was anderes als Schießen! Das befindet sich ungefähr 10 Busminuten vom Olympischen Dorf entfernt im Olympiapark. Wir waren live dabei, als der amerikanische Superstar Michael Phelps seine 20. (oder 21.?) olympische Goldmedaille holte. Eine Wahnsinns-Stimmung, dort steppte der Bär!

Morgen dann der Wettkampf der SKEET Damen mit Christine Wenzel, ich wünsche ihr und Ralf Buchheim sowie meinem Trainerkollegen Axel Krämer alles Gute und viel Erfolg! Axel übernimmt ab heute den Staffelstab der Berichterstattung.

Ich packe nachher meine Koffer, um 18.00 Uhr geht’s dann zum Flughafen, Abflug nach Deutschland ist um 22:15 Uhr. Neun Tage Olympia liegen dann hinter mir, mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken. Die sportliche Bilanz – einen 19. Platz von Jana Beckmann bei den TRAP Frauen und den 6. Platz von Andy Löw bei den DOPPELTRAP Männern ist sicher noch ausbaufähig, aber auch nicht ganz so schlecht!

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Team Shotgun Germany

Also dann – viele Grüße aus Rio und Tschüss!

Rio 2016: Wo finde ich was?

Rio 2016: Wo finde ich was?

Rio-2016_logo-querKöln, GERDie XXXI. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (BRA) sind im Zeitalter des Word Wide Webs so gut wie vor unserer Haustüre. Dadurch haben wir die Möglichkeit alle Ereignisse der Olympischen Spiele in Rio so gut wie Live mitzuerleben.

Für unsere begeisternde Wurfscheiben-Schießsport-Gemeinde haben wir mal ein paar wichtige Links zusammengestellt, wo die Entscheidungen in den Disziplinen Trap, Doppeltrap und Skeet Live verfolgt werden können:

  • Rio-2016_pikto-shootingISSF (Zeitplan, Live Ticker & Ergebnisse)
    • issf-sports.org

Des Weiteren werden wir in gewohnter Weise von den Ereignissen in Rio berichten, die uns seitens des Shogun-Teams selbst zugetragen werden und wir selbst, der „Förderkreis Nationalmannschaft Wurfscheibe“ ist selbstverständlich ebenfalls vor Ort in Rio de Janeiro durch unsere Mitglieder „Andreas Krüger“ (Krüger Druck + Verlag GmbH & Co.KG) und „Phil Krieghoff“ von der Firma H. Krieghoff GmbH vertreten.

Rio 2016: Christine Wenzel

Rio 2016: Christine Wenzel

2016-Rio-01_WenzelKöln, GERMorgen ist es soweit, mit der Eröffnungsfeier beginnen die 31. Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (BRA) und wir stellen den vierten und letzten Athleten in den Wurfscheibendisziplinen vor. Unsere vierfache Weltmeisterin Christine Wenzel – Skeet Frauen!

Christine Wenzel ist die Wegbereiterin des weiblichen Skeetschießens in Deutschland. Als sie ihre Karriere begann, weil sie mit ihrem bereits die Skeet-Spitzenklasse repräsentierenden Mann Tino auf den Schießstand ging, entpuppte sie sich schnell als talentiert. Die Arzthelferin erkannte die Möglichkeiten, die ihr dieser Sport bot. Sie investierte Zeit und Geld in ihren Sport, in Training, Ausrüstung und Munition.

2016-Rio-02_Wenzel-vitaUnd die heute 35 Jahre alte Sportsoldatin lernte schnell. Schon beim Weltcup in Suhl 2002, als sie Zehnte wurde, klopfte die Späteinsteigerin als damals 21-Jährige erstmals an das Tor zur Weltspitze. Schon damals war sie national nahezu konkurrenzlos und beherrschte in den 2000er-Jahren die deutsche Szene in dieser Sportart quasi nach Belieben.

Ihren Siegeszug auf höchstem Niveau begann sie 2007 mit dem Gewinn des Weltmeistertitels. Drei weitere WM-Titel in Folge schlossen sich an, dazwischen gewann sie bei ihrer ersten Olympiateilnahme Bronze in Peking 2008. Die Mutter von Tobias ist mit ihrer beeindruckenden Vita, der sie im letzten Jahr noch ihren ersten EM-Titel hinzufügte, längst zu einem Vorbild für junge Skeetschützinnen in Deutschland geworden. Viele eifern ihr nach und erreichen ebenfalls ein hohes Niveau, so sehr, dass Christine Wenzel nicht mehr mit größter Selbstverständlichkeit Deutsche Meisterin wird. Doch über ihre starken, aus ihrem Windschatten hervorgegangenen Konkurrentinnen freut sie sich entschieden mehr, als dass es sie grämt, mal einen Titel nicht zu gewinnen.

Quelle:
DSB Olympiabroschüre

Unmittelbare Vorbereitung auf die Olympischen Spiele von Rio

Unmittelbare Vorbereitung auf die Olympischen Spiele von Rio

Waakhausen, GERUnsere Vorbereitung in diesem letzten Trainingsabschnitt stand ganz unter dem Zeichen der Individualität! Unsere Spitzenkader sollten sich optimal auf den Wettkampfhöhepunkt vorbereiten können – und das zusammen mit ihren Heimtrainern.

Ralf Buchheim trainierte im gewohnten Umfeld von Frankfurt / Oder unter der Anleitung seines Vaters, Andy Löw holte sich in Übersee noch den letzten „Feinschliff“ in Kombination mit dem Erholungsurlaub, bevor es noch einmal für zwei Tage nach Suhl geht,  Christine Wenzel wurde rundum von Tino betreut, gemeinsam mit Jana Beckmann und ihrem Heimtrainer nutzten sie die Trainingsmöglichkeit in Waakhausen. Natürlich war auch Tobi Wenzel dabei, der für die reibungslose Versorgung der Stände verantwortlich war.

20160728-02_WaakhausenDer ansässige Verein unter maßgeblicher Mithilfe von Henning Kruse und Uwe Wülpern, hat für uns hier im Moor olympiawürdige Trainingsbedingungen geschaffen. Die Qualifikationsflash Scheiben waren da und sogar die original Laporte Olympia Wurfmaschinen waren installiert. Bei herrlichem Sonnenschein hatten wir einen Skeet und einen Trapstand für uns allein!
Und deshalb hier noch einmal ein großes Dankeschön an die fleißigen Helfer der Schießanlage in Waakhausen. Unser Gastwirt – Zeki – versorgte uns in den Pausen aufs Beste!

Unser Hotel hier in Worpswede – das Worpswedener Tor – verwöhnte uns mit Köstlichkeiten. Es war für uns auch neu – morgens mit angehenden Künstlern – zu frühstücken. Nachdem diese Herrschaften dann auch wussten, was in unseren Koffern ist (sie vermuteten zu Anfang in uns eine außergewöhnliche Musikantentruppe) und wir auf dem Weg nach Rio sind, bestürmten sie uns mit Fragen und versprachen, uns – ganz fest die Daumen zu drücken.

20160728-00_Waakhausen

Nun reisen die Olympiakader noch einmal nach Hause um die reichlich bekommene Olympiaeinkleidung zu verstauen. Die beiden Bundestrainer reisen weiter nach München zur Jugendverbandsrunde. Unsere erste Truppe (J. Beckmann und U. Möller) starten bereits am Montag in Richtung Rio!

Bevor uns das Großereignis Olympia aber überrollt, findet am Wochenende der Endkampf der RWS_JVR in München statt.
Eine tolle Zeit – die Ergebnisse dann wie gewohnt hier auf unserer Seite!