Porpetto, ITA – Ein heißer Wettkampftag im wahrsten Sinne liegt hinter uns. Nicht nur die Temperaturen von mittags 35 Grad im Schatten sondern auch die zu erwartenden Wettkampfbedingungen. Schon bei der Scheibenvorführung staunten die anwesenden Sportler und Trainer der unterschiedlichen Nationen nicht schlecht. Die Wurfscheiben waren heute gefühlt noch flotter unterwegs. Die 45 Grad Scheiben landeten mitunter knapp hinter der 75 Meter Marke dazu noch Wind von vorne, also volles italienisches Programm für alle.
Dazu noch Stand 7 und 8 ohne Dach in praller Sonne da versagte selbst das beste Deo. Als erste musste heute Morgen Bettina Valdorf an den Start. Es war zu deutlich zu spüren, dass sie sich nach der erfolgreichen EM, selbst den Mitfavoriten-Rucksack auf geschultert hatte.
Mit einer siebzehnter Startserie war sie zwar noch gut dabei, doch in der Zweiten machte ihr die Hitze stark zu schaffen, es ging so gut wie nichts mehr – am Ende kam sie mit 51 Scheiben auf Rang 31.
Marie-Louis Meyer und Kathrin Murche gingen Zeitgleich auf verschiedenen Ständen an den Start. Bei Marie-Louis war ersichtlich, dass sie ebenfalls den Mitfavoriten-Rucksack bei sich trug. Sie begann mit einer Achtzehner, legte noch eine Achtzehner drauf und beendete den Wettkampf mit einer Siebzehner – somit ein Endresultat von 53 Scheiben – Platz 25.
Kathrin Murche hatte von unseren Mädels den schlechtesten Start mit einer 16er Runde, in der zweiten Serie die erste Scheibe „Fehler“, dann folgten dreiundzwanzig Treffer – eine makellose Arbeit – die letzte Scheibe ging dann leider vorbei, somit dreiundzwanzig Treffer, Klasse! Mit dieser Leistung schob sie sich unter die Ersten zehn.
Was wird nun die Dritte bringen, noch einmal eine dreiundzwanzig, insgesamt 62 getroffene Scheiben. Blick zum Ergebnisprotokoll, Platz 6 scheibengleich mit der Engländerin. Also „Shoot off“ für Finalplatz 6, leider war hier dann für Kathrin Endstation, sie verlor mit 3:2.
Kein Finale, aber dennoch Platz 7, Glückwunsch! Eine feine kämpferische Leistung von Kathrin.
Allen die jetzt sagen „hätte, könnte, wäre“ sei gesagt: Selber besser machen! Unsere Mädels haben hier alles gegeben und das unter solch anspruchsvollen Bedingungen.
Für unsere Junioren gilt es morgen noch einmal, in den noch ausstehenden drei Serien, ihr können zu zeigen. Vor allem für Jeremy Schulz ist noch viel möglich.
Übrigens sind unsere Flintenschützen der Disziplingruppe Skeet mit ihren Trainern wohlbehalten hier in Italien angekommen. Am Samstag werden wir dann den Staffelstab an sie übergeben.
Porpetto, ITA – Das gestrige offizielle Training mit anschl. Eröffnungsveranstaltung endete für uns nach einem langen Tag, geschafft von den Tagesereignissen ist das gesamte Team gegen 20.30 Uhr im Hotel eingetroffen, dennoch ein kurzer Bericht über den Tag.
In der Zwischenzeit sind alle gemeldeten Delegationen vor Ort, insgesamt sind es jetzt 33 Nationen. Im Trap gehen 38 Juniorinnen und 73 Junioren an den Start, also ein echter Test für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Moskau!
Im Gegensatz zum inoffiziellen Training vom Vortag, waren die geworfenen Scheiben eindeutig schneller und somit auch weiter unterwegs. Was aber allgemein zu Verzögerungen führte, waren die überdurchschnittlich hohe Anzahl der Bruchscheiben in den einzelnen Runden – ob dies mit den Einstellungsänderungen der Maschinen in Zusammenhang steht, kann ich nicht beurteilen.
Dennoch schlugen sich unsere Sportler achtbar durch den Tag – in der anschließenden Teambesprechung wurde alles noch einmal analysiert, jetzt sollte jeder auf sein Leistungsniveau vertrauen und optimistisch an die Sache herangehen.
Heute ist nun Wettkampfauftakt unserer Trapschützinnen und –schützen, bei den Juniorinnen fällt die Entscheidung am Ende des Tages und die Junioren bestreiten ihren ersten Wettkampftag.
Drücken wir die Daumen und unserem Skeet-Team wünschen wir eine gute Anreise.
Hier übrigens geht es zu den LIVE-Ticker…
ISSF oder GESTGARE
Porpetto, ITA – Nachdem wir uns am gestrigen Tag durch alle Staus in Deutschland und Österreich gekämpft hatten und nach neunstündiger Anreise plus einstündiger Suche endlich unser Hotel gefunden hatten, fielen Sportler und Trainer des Trapteams um 22.30 Uhr geschafft in ihre Betten. Heute nun der erste Tag sowie inoffizielles Training zum „ISSF Junior Word Cup“ hier in Porpetto, eine kleine Gemeinde im nordöstlichen Teil Italiens ca. 70 km von Triest entfernt.
Nach dem Frühstück ein straffes Programm, es ging direkt zum Schießstand. Erstes Ziel, einen Platz im Zelt der Nationen sichern, denn es sind insgesamt 16 Nationen hier angereist. Anschließend Trainingsrunden und Munition einkaufen sowie die Plätze zum inoffiziellen Training eintragen – geschafft!
Nun konnten alle Sportler sich auf ihre geplanten drei Trainingsrunden konzentrieren, was bei wolkenlosem Himmel und strahlender Sonne mit 34 Grad im Schatten, schon eine erste Herausforderung war. Insbesondere auf den Trap-Ständen sieben und acht zeigte sich – aufgrund der fehlenden Überdachung – schnell, wer von unseren Sportlern eine gute Kondition besitzt. Auch in den Ruhephasen im Zelt der Nationen, wurde es ab 11 Uhr unerträglich und forderte dem gesamten Team alles ab.
Die heutigen Trainingsleistungen unserer Mädels (Marie-Louis Meyer, Kathrin Murche und Bettina Valdorf) waren recht ordentlich, alle drei waren gut dabei. Bei unseren Jungs (Jonas Bindrich, Johannes Kulzer und Jeremy Schulz) läuft es etwas durchwachsen, es sind noch Baustellen vorhanden.
Morgen dann das offizielle Training, wo wir nochmal drei Serien schießen dürfen. Ab Donnerstag gilt es dann mit ordentlichen Leistungen zu überzeugen!
Rom, ITA – Gestern der letzte Wettkampftag mit der Entscheidung Trap Damen, am Start hier Sonja Scheibl. Der Tag ging gut los. Denn obwohl uns zugesichert war, dass es ab 05.30 Uhr Frühstück gibt, ging die Kantinentür unserer „Jugendherberge“ erst um 06.15 Uhr auf. Der Bus fährt sehr pünktlich ab, und zwar um 06.30 Uhr. Also schnell noch einen Kaffee (der Kaffeeautomat musste auch erst noch hochfahren), dann ging es zum Stand.
Der große Bus mit den 2 Schützinnen „Sonja Scheibl“ und „Satu Makela-Nummela, FIN“ und den zwei Trainern brauchte dann 25 Minuten bis zum Schießstand. Dort waren wir wie auch schon in den letzten Tagen die Ersten, die Dämmerung hatte gerade begonnen. Zum Glück war das Wetter heute besser, viel wärmer und nicht mehr so kalt und nass wie am Tag davor.
Der letzte große internationale ISSF-Wettkampf 2016 für die Damen begann dann um 08.30 Uhr. Am Start 11 Damen, die Besten dieser Saison. Nach der zweiten Runde lag Sonja mit 45 Scheiben noch auf Finalkurs, mit einer 21 zum Schluss waren jedoch dann alle Messen gesungen. Fehler hauptsächlich bei flachen Rechtsscheiben. Am Ende Platz 9, zur Finaleingangsleistung von 68 Treffern fehlten zwei Scheiben.
Siegerin nach einem dramatischen shoot off wurde die Silbermedaillengewinnerin von Rio, die Neuseeländerin Rooney. Den zweiten Platz belegte Perilli aus San Marino, Dritte wurde Cogdell aus den USA.
Zum letzten Mal wurde das Finale nach den alten Regeln geschossen, ab 2017 gibt es hier Veränderungen. Nach der Siegerehrung durften die Damen dann auch gleich die neue Final-Version testen.
Die Startreihenfolge richtet sich hier nach dem Vorkampfergebnis, die Beste mit der BIB-Nr. 1 beginnt auf Stand 1, die Sechst platzierte erhält BIB-Nr.6 und startet ihre Runde von Position sechs.
Zuerst schießen alle Teilnehmer eine normale Runde von 25 Scheiben mit einem Schuss. Danach muss die/der Schlechteste das Finale verlassen und belegt Platz 6.
Nun geht es in Fünfer-Schritten weiter, d.h. nach insgesamt 30 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 5. Nach 35 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 4. Nach 40 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 3. Bei Gleichstand entscheidet immer die BIB-Nr., d.h. die höhere Nummer muss ausscheiden. Dadurch wird ein shoot off vermieden und die Vorkampfleistung wird mehr honoriert.
Für die Entscheidung über Gold und Silber werden nochmal 10 Scheiben geschossen, danach steht Gold und Silber fest. Sollte hier Gleichstand herrschen, dann entscheidet ein shoot off.
Im Finale wird das Ergebnis fortlaufend addiert.
Sicher hat die ganze Sache noch ein paar Baustellen. Vom Zeitfaktor her dauert das neue Finale ca. 45 Minuten. Bei den 5er Schritten muss für jeden Schützen die gleiche Anzahl Richtungen geworfen werden, d.h. zwei linke, zwei rechte und eine gerade Scheibe. Wie will man das regeln, um Chancengleichheit zu wahren? Gestern lief die Wahl dieser Scheiben über den Zufallsgenerator, Schütze 1 bekam beispielsweise die Geradeausscheibe auf Stand 3 (Höhe 1,50), Schütze 3 bekam die Geradeausscheibe auf Stand 2 (Höhe 2,50 m). Für alle dieselben 5 Scheiben – das nimmt dann schon wieder die Spannung? Da gibt es sicher noch einigen Klärungsbedarf. In diesem Finale belegte Sonja dann übrigens den vierten Platz!
So, nun geht es wieder nach Hause, die sehr lange internationale Saison ist beendet. Nächste Woche geht es dann aber schon wieder national mit dem Junior Herbst Contest in Schale weiter! Bis dahin!
Rom, ITA – Viele Grüße hier aus der „ewigen Stadt“ an alle Wurfscheibenfans in Deutschland vom Weltcupfinale! Am Start aus Deutschland sind auf Grund ihrer Leistungen im Jahresverlauf Sonja Scheibel bei den Trap Damen und Andy Löw im Doppeltrap.
Vorgestern Anreise, nach einem stressigen und nervigen Check Inn am Flughafen Frankfurt und einem dann doch recht entspannten Flug ging es zum Hotel. Das befindet sich in einem großen Sportkomplex (ähnlich Kienbaum) und ist etwa eine Stunde Busfahrt vom Airport Rom entfernt. Hat Jugendherbergsflair, Verpflegung in einer Kantine mit Wegwerfgeschirr und Besteck aus Plastik.
Der Schießstand ist ungefähr 45 Minuten vom Hotel weg. Eine große Anlage mit 8 Ständen, wunderschön gelegen, vielleicht schon etwas in die Jahr gekommen, trotzdem mit dem typischen italienischen Charme und Flair.
Gestern dann offizielles Wettkampftraining Doppeltrap und Skeet, Sonja konnte ebenfalls ein paar Trainingsrunden drehen. Das Wetter kalt und regnerisch, Trainingsende war gegen 13.00 Uhr mittags, danach noch 4 Stunden warten bis zur Eröffnung. Das war bei diesen Wetterbedingungen natürlich nicht so angenehm! Wir haben hier ein Athletenzelt, aber das wurde gestern nicht geheizt!
Zur Eröffnung dann viel Prominenz, aber nur eine Hand voll Sportler! Um 19.00 Uhr waren wir dann endlich im Hotel, alle total durchgefroren.
Heute Morgen Abfahrt mit dem Bus vom Hotel um 06.30 Uhr, kein Frühstück, dafür einen kleinen Verpflegungsbeutel! Temperaturen so um geschätzte 3-4 Grad. Wir waren dann gegen 07.00 Uhr bei Dämmerung die Ersten auf der Anlage, so nach und nach trafen dann alle anderen Schützen und Offiziellen hier ein. Der Härteste ist unser amerikanischer Trainerkollege, der läuft hier in kurzen Hosen rum!
Um 08.30 Uhr Wettkampfbeginn Doppeltrap, der Start musste dann allerdings um 10 Minuten verschoben werden, weil durch den Sonnenaufgang die Zuschauer Schatten auf den Deckungs- und Annahmebereich des Standes warfen, sehr lustig! Die Stände liegen um einiges tiefer wie die Aufenthalts- und Zuschauerbereiche, ähnlich wie in Wiesbaden.
In der ersten Runde fand Andy nicht das richtige Rezept für die vorherrschenden Bedingungen, eine 24 war das Ergebnis. Runde zwei mit 28, Runde drei mit 30, Runde vier mit 27 und die letzte Runde mit 30 Treffern – damit rutschte Andy mit 139 Scheiben als Sechster ins Finale!
Nach dem Semifinale stand Andy mit dem Amerikaner Holguin und dem Australier Willet mit 28 Treffern gleich, ein Shotoff musste um den Einzug ins Goldmedalmatch entscheiden. Hier flog leider gleich bei der ersten Doublette die zweite Scheibe „ungerupft“ davon, während die anderen beiden Schützen trafen. Im anschließenden Bronzemedalmatch unterlag Andy dann dem Malteser Chetcuti und belegte den undankbaren vierten Platz. Es siegte der Australier vor dem amerikanischen Schützen.
Trotzdem eine riesige Saison für Andy Löw, er war bei allen großen internationalen Wettkämpfen in diesem Jahr im Finale! Darauf gilt es 2017 aufzubauen!
Nach der Siegerehrung durften die Finalisten nochmal antreten und das Finale nach den neuen ISSF-Regeln zum ersten Mal üben. Ist von der Sache her ganz einfach und auch leicht verständlich, es gibt keinerlei Stechen mehr. Das Finale in der neuen Form geht wesentlich schneller als nach den alten Regeln!