Ergebnisse: 1. Rangliste 2016 in München
Die 1. Rangliste „Flinte“ ist soeben in München zu ende gegangen, hier die Ergebnisse…
Die 1. Rangliste „Flinte“ ist soeben in München zu ende gegangen, hier die Ergebnisse…
ISSF World Cup Rifle / Pistol / Shotgun
in Rio de Janeiro, Brasilien
vom 13. April – 25. April 2016
Rio de Janeiro, BRA – Beim gestrigen dritten und letzten Wettkampftag der Männer legte Karsten Bindrich nochmal einen furiosen Endspurt hin! Mit 24 und 25 Treffern legte er eine ordentliche Schippe drauf und kam auf 117 Scheiben, die mit ihm noch acht weitere Schützen erreichten, darunter auch die letzten drei Olympiasieger! Das Shoot Off war eine illustre Runde von 9 Weltklasseschützen, die um den letzten verbliebenen Finalplatz kämpften.
Nach und nach lichtete sich dann das Feld, bei Binde war leider bei Scheibe 4 Endstation. Sehr schade, denn eine Finalteilnahme hätte nahtlos an seinem sehr guten 7. Platz beim WC Nikosia (CYP) angeknüpft. Er hat am ersten Tag ein bis zwei Scheiben zu viel „fliegen lassen“, sonst wäre das Shoot Off für ihn gar nicht auf die Tagesordnung gekommen.
Der Spanier Fernandez gewann nach Nikosia den zweiten Weltcup in Folge und gehört bei der Olympiade hier im August zum absoluten Favoritenkreis! Zweiter wurde der Belgier Peeters vor Brol aus Guatemala.
Es herrschen hier wieder tropische Temperaturen. Wenn man aus dem klimatisierten Aufenthaltsraum nach draußen geht, dann trifft einen die Hitze wie ein Hammer! Hinter den Ständen B und C stehen Pavillons, hinter dem Finalstand A eine große Tribüne. Also wenigstens für die Betreuer und nachfolgenden Schützen etwas Schatten, währenddessen die Schützen vorne auf den Platten in der gnadenlos sengenden Sonne stehen. Aber alles lamentieren nützt nichts, hier muss jeder Sportler durch – wohl dem, der eine gute Kondition hat!
Zum Damenwettkampf noch ein kleiner Nachtrag: Dort schoss auch eine Schützin aus Guam mit, im Nachgang habe ich erfahren, sie ist Skeetschützin! Am Trap-Wettkampf hat sie teilgenommen, wahrscheinlich um Zeit bis zu Beginn von Skeet zu überbrücken. Pro Runde traf sie eine Scheibe – das gab in der Endabrechnung ein Ergebnis von 3! Für die nachfolgende Schützin in derselben Runde ist so etwas natürlich der blanke Stress – es hupt 24 mal! Bei den Zuschauern hinter dem Stand wurden schon Wetten abgeschlossen, wann der erste Treffer in der Serie kommt. In Runde zwei traf sie die 21 Scheibe mit dem zweiten Schuss – die Zuschauer applaudierten! Bei allem gebotenem Respekt, aber so was ist in meinen Augen schon grenzwertig – ein gewisses Leistungsniveau sollte dann doch schon vorhanden sein, schließlich sind wir bei einem Weltcup!
Ein sehr angenehmer Gesprächspartner während des Trap-Wettkampfes der Frauen war Hasso Ahrens, ein deutsch-stämmiger Trainer und Vater aus Namibia. Er betreut seine Tochter Gaby Ahrens, die ja bei den Afrikaspielen in Kairo der Damenwettkampf gewinnen konnte und sich damit einen Quotenplatz für Namibia sicherte. Sie wird auch zur Olympiade im August hier in Rio de Janeiro an den Start gehen. Hasso und Gaby wohnten zusammen mit uns hier im Hotel Windsor Florida. Da gab es abends in der Lobby oder auf der Busfahrt zum Stand immer Gelegenheit für Gespräche über Land und Leute, über Namibia und Deutschland, über Sport, über Gott und die Welt. Beide haben heute früh die Heimreise angetreten – guten Flug!
Auch unsere Damen sind inzwischen auf dem Heimweg, nachdem sie erst noch den Schießstand ansteuern mussten, um die Waffen abzuholen. Nach aktuellen Informationen ohne Probleme. Auch ihnen eine angenehme Heimreise!
Heute Wettkampftraining Doppeltrap. Wieder mit dem ersten Bus um 06.30 Uhr auf den Stand, hoffentlich sind die Straßen zu Wochenbeginn nicht gleich am frühen Morgen dicht.
Bis bald – allen noch einen schönen Wochenanfang (jedenfalls für den Rest des Tages)!
Bildquellen:
© Photos by Lyndon Sosa & Gaby Ahrens
Rio de Janeiro, BRA – Beim gestrigen zweiten und letzten Wettkampftag der Damen konnte einmal mehr Sonja Scheibl überzeugen. In einer wahren Hitzeschlacht erreichte sie mit 69 Treffern im Vorkampf als 3. souverän das Semifinale. Mit 11 getroffenen Scheiben qualifizierte sie sich für das Bronzemedalmatch, hier siegte sie mit 11 zu 9 Treffern gegen die Chinesin Chen Fang und holte sich damit die Bronzemedaille.
An dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch – eine ganz tolle Leistung!
Nach ihrem 2. Platz beim WC in Nicosia im März nun eine weitere Medaille, das lässt auf eine erfolgreiche Olympiaqualifikation hoffen. Diese wird ja bei den nächsten beiden Weltcups in San Marino und Baku zwischen ihr und den beiden nach dem Vorausscheid verbliebenen Athletinnen Jana Beckmann und Christiane Göhring entschieden.
Die Bedingungen hier vor Ort für alle nicht einfach, glühende Hitze, hohe Luftfeuchte und kein Dach auf dem Trapstand. Also musste man sich seine Kräfte schon einteilen und auch während der Runde ständig für Kühlung sorgen, damit der „Rechner“ nicht überhitzt! Sonja meisterte diese Herausforderung souverän!
© Photos by ISSF |
Jana belegte in der Endabrechnung mit 63 Scheiben den 18. Platz, Christiane kam mit 53 Scheiben auf den 37. Platz. Hier gilt es sicher noch einige Reserven zu erschließen und Abläufe im Wettkampf zu optimieren. Die Rangliste im Mai in München als nächster Wettkampf bietet in Richtung Weltcup San Marino, der im Anschluss stattfindet dazu die nächste Gelegenheit.
[youtube https://youtu.be/KHkjG9dgvnE]
Binde muss morgen auch nochmal „drandrücken“, um sich um ein paar Plätze zu verbessern. Nach drei Runden rangiert er mit 68 Treffern auf Platz 26.
Die Fahrzeiten mit den Bussen haben sich inzwischen eingepegelt auf ca. eine Stunde zum Stand und ca. ein bis zwei Stunden vom Stand zum Hotel.
Einige Tests (ist ja hier eine Test-Weltcup) wurden uns noch auferlegt. So sollten wir testen, wie man ohne Munition das offizielle Wettkampftraining durchführt (Kleiner Scherz…)! Die Munition war zwar da, aber es fehlte irgendeine Genehmigung von der Armee. Denn der Stand befindet sich ja auf Militärgelände. Also konnten keine Patronen herausgegeben werden. Zu Beginn des offiziellen Trainings, das immer nach strengem Zeitplan verläuft, hatte keiner Munition. Die wird aber zum Treffen der Wurfscheiben dringend benötigt! Große Unruhe unter den Schützen – eine dreiviertel Stunde später war die Genehmigung da und die Patronen konnten schnell und unbürokratisch nach Nationen gestaffelt abgeholt werden. Der Zeitplan wurde aktualisiert, alles ging dann eine dreiviertel Stunde später los. Funktioniert auch!
Von diesem Zeitpunkt an lief die Sache hier ordentlich. Alles kam in die Gänge und der Weltcup ins Rollen!
Gestern sind unsere Doppeltrap-Schützen mit Assistenztrainer Frank Günther angereist, unsere Damen treten heute die Heimreise an.
Bis demnächst aus der Hitze von Rio!
Rio de Janeiro, BRA – Mit dem Nachtflug kamen wir Mittwoch nach 11 Stunden und 30 Minuten in Rio de Janeiro (Brasilien) an, anschl. noch das Waffenprozedere! – Dieser Weltcup hier in Rio ist gleichzeitig ein olympischer Testwettkampf, wir sind also die Testpersonen. – Mehrere Male musste jeder Sportler verschiedene Dokumente hin und her reichen, Unterschriften leisten, auf Kopien warten – das volle Programm! Zum Schluss reichte bei den nachfolgenden Athleten nur noch eine Unterschrift. Wenn wir also damit zur Optimierung des Prozedere beitragen konnten, haben wir das doch gerne gemacht!
Danach mit dem Bus zum Schießstand. Eine sehr große Anlage außerhalb der Stadt, die Bauarbeiten sind dort noch im vollen Gange! Kein Schießlärm , sondern nur Hämmern, Schweißen, Bohren, Schneiden – sämtliche Gewerke vor Ort! Schnell in den Katakomben zur Shotgun-Waffenkammer, die Waffen einlagern. Kurze Anfrage: Morgen Training möglich? Nein, morgen kein Training, erst am 14. April offizielles Wettkampftraining!
Leise Zweifel bleiben.
Die anschließende Fahrt zum Hotel – der Hammer! Das Wort „Verkehrsinfarkt“ hat für mich eine völlig neue Bedeutung bekommen, denn hier wird er aktiv gelebt! Die geschätzten 30 Kilometer vom Stand bis zu unserem Hotel hatten wir dann doch schon in der Rekordzeit von 3 Stunden und 10 Minuten absolviert. Unser Busfahrer war völlig schmerzfrei – ein Teufelskerl! Denn wie er die große Kiste durch alle Hindernisse rangierte, die Spur ohne Blechschäden mit nur wenigen Zentimetern Abstand wechselte – Respekt! Ständig Moped- und Motorradfahrer, die sich mit lautem Hupen zwischen den Autos durchquetschten, meistens längs, bei stehendem Verkehr aber hin und wieder auch mal quer! Man verbreitert gerade die Straßen für die Olympiade, daher gibt es in alle Richtungen Megastaus! Da es ja um einen Testwettkampf geht, testen wir eben auch die Staus!
Unser Hotel ist sehr gut, auf dem Dach gibt es sogar einen kleinen Pool. Essen kann man hier gut und günstig. Es gibt in der Nähe viele Restaurants, die Buffet anbieten. Bezahlt wird nach Gewicht, man wählt aus vielerlei Fleisch, Fisch, Sushi, Gemüse und Salat aus, dann lässt man den Teller wiegen.
Da wir ja variabel sind, war nach dem Ausfall des gestrigen geplanten inoffiziellen Trainings Kultur angesagt. Also Besuch der weltbekannten Sehenswürdigkeiten in Rio! Ganz in der Nähe des Hotels gibt es einen Ticketshop. Hier kann man Eintrittskarten für den Besuch der Christusstatue kaufen, den Transport mit einem Shuttle inbegriffen. Ein tolles Erlebnis, man hat eine schönen Blick auf die Stadt, das Meer, die Strände und die vorgelagerten Inseln.
Danach mit dem Taxi zum Zuckerhut. Mit der Seilbahn über eine Zwischenstation auf dieses markante Wahrzeichen von Rio – nichts für Menschen mit Höhenangst!
Am Abend bekamen wir dann Infos zum heutigen offiziellen Wettkampftraining.