Die Skeeter beenden den GP auf Zypern

Die Skeeter beenden den GP auf Zypern

Larnaka, CYPDie Skeeter haben den Staffelstab beim Grand Prix Zypern von den Trap-Schützen übernommen. Unser offizielles DSB Team besteht bei diesem Grand Prix aus 4 Männern und 3 Frauen – Nadine Messerschmidt, Vanessa Hauff und Katrin Wieslhuber sowie Sven Korte, Vincent Haaga, Tilo Schreier (ehemals Fritze) und Burkhardt Hackmann. Die physiotherapeutische Betreuung übernimmt Carlo Lauben, er ist Mitglied der Bundespolizei in Kienbaum und hat unser Team – voll im Griff. Verstärkt wurden unsere Reihen durch Nele Wißmer, Johanna Wedekind und Moritz Kruse, die aus eigener Initiative an dieser Wettkampf und Lehrgangskombination teilnahmen.

Wie auch bei unseren Trap Kollegen bildet diese Maßnahme den Abschluss einer Reihe von vorgelagerten Trainingseinheiten wie Malta im November und Al Ain im Januar. Die Technik sollte jetzt stabilisiert sowie eine solide Leistungsgrundlage vorhanden sein! Mit dem Wettkampf wird die Stabilität der sportlichen Technik unter den speziellen psychischen Wettkampfanforderungen getestet.

Auch wir haben uns mittlerweile an die personelle Übermacht der russischen Schützen gewöhnt, bei denen es große strukturelle Veränderungen gab. So sind neben den ehemaligen Schützen Fokeev und Shomin als Neutrainer auch ein neuer Arzt, Psychologe und Physiotherapeut mit im Boot. Vielleicht ist auch hier die Hand von Präsident Lissin zu spüren!

Wir konnten unsere geplanten Belastungskennziffern gut umsetzen, auch wenn durch die große Teilnehmerzahl der Schießstand in Larnaca förmlich überrannt wird, so nutzten wir die Stände in Nicosia, Paralimni und Paphos! Die Gastfreundschaft der zypriotischen Sportler ist wirklich erstaunlich, so wurden uns in Paphos die Anlagen aufgeschlossen und Coins in das Hochhaus gelegt und so konnten wir in einer Art Selbstbedienung trainieren – obwohl die Anlage offiziell geschlossen war!

 

Unsere Frauen haben bereits ihren Wettkampf abgeschlossen und trainieren jetzt unter Leitung von Tino Wenzel in Paralimni. Die Männer stehen seit heute im Wettkampf in Larnaca!

Hier unsere Zwischenergebnisse:

Einzelwertungen
35 Starter bei den Frauen und 14 Starter bei den Juniorinnen!

07. (114) Katrin Wieslhuber
10. (111) Nele Wissmer
13. (109) Vanessa Hauff
15. (109) Nadine Messerschmidt

11. (101) Johanna Wedekind

Teamwertung der Frauen
6 Teams – 3 Teams aus RUS, 1 Team aus POL, GER und CYP

3. Platz Team GER (Hauff, Messerschmidt, Wieslhuber)

Mixed Team Skeet
28 Mixed Teams – 9 Teams aus RUS und 5 Teams aus GER

03. Hauff / Schreier
08. Messerschmidt / Haaga – im Shoot off zum Finale ausgeschieden
15. Korte / Wieslhuber
16. Hackmann / Wißmer
25. Kruse / Wedekind

Dieser Mixed-Team-Wettkampf ist eine sehr interessante Erweiterung unseres Wettkampfprogrammes!
Bisher waren die Skeeter benachteiligt, denn in allen olympischen Disziplinen gibt es mittlerweile Mixed Team Wettkämpfe – außer bei Skeet!
Nun werden wir bei den Europaspielen in Minsk und auch bei den Europameisterschaften in Italien die Möglichkeit erhalten an dieser interessanten Variante eines Mannschaftswettkampfes teilzunehmen. Auch die Skeeter möchten die Möglichkeit einer zweiten Wertung – sprich Medaillenchance – erhalten! Wir hoffen nun ganz stark auf den neuen Präsidenten der ISSF – Herrn Valdimir Lissin!

 

3 gelbe Karten und eine Finalplatzierung

Changwon, KORUnsere „Grand Dame“ des Skeetschießen’s – Vanessa Hauff schoss hier in Korea den Vogel ab. Mit einer persönlichen Bestleistung von 120 Scheiben, dem Finaleinzug und einem tollen sechsten Platz sicherte sie sich den TTT-Status (Top-Team-Tokio) und eine Bonusscheibe für die EM Qualifikation.

Die 72 Treffer des Vortages brachten unsere Sportlerin nicht aus der Ruhe, auch ihre Pulsuhr zeigte eine Tiefschlafphase in der gestrigen Nacht an. Mit einer eher ungewohnten Gelassenheit holte sie heute zweimal 24 Scheiben vom Himmel. Von sich selbst überrascht über ihre aktuelle Leistungsfähigkeit konnte man ihr Lachen über den Stand hören. Auch die gelbe Karte der ersten Runde (Schaft zu hoch) konnte ihren Lauf nicht beeinträchtigen!

Für das Finale wurden die Scheiben – der Regel entsprechend – neu eingestellt und wie mir ein Jury Mitglied mitteilte um 4 Meter schneller gemacht. Somit stimmte bei Vanessa das Tempo nicht und ehe sie sich auf diese Situation einstellen konnte, war sie auch schon draußen. Eine tolle Leistung unter diesen anspruchsvollen Bedingungen – wir ziehen den Hut!

 

Nele war Gestern mit ihren ersten zwei Runden tief enttäuscht, dass aber mehr mit sich selbst – denn sie wollte unbedingt allen zeigen, was sie wirklich drauf hat. Und so wurde ihr Schießgefühl vom Krampf überlagert. Die Trainer versuchten alles, sie in dieser schwierigen Situation zu unterstützen und vor allen Dingen psychisch aufzubauen – Nele ist ein Kämpfertyp und ließ eine 24 folgen!
Mit zweimal 23 am heutigen Tag und 106 Treffern insgesamt hat sie das Ruder herum gerissen! Hier beweisen sich richtige Kämpfertypen! Nele ist der aktuelle Rekordhalter unseres Teams – 2 gelbe Karten in einem Wettkampf (Schaft zu hoch), das hat noch Keiner geschafft!

Katrin fand am gestrigen Tag keinen konsequenten Rhythmus, die Serien von 21-19-23 bestätigen das. Sie schoss stellenweise zu verhalten, was nicht verwunderlich ist. Denn wenn man verunsichert ist, versucht man natürlich auf Sicherheit zu gehen. Mit den heutigen zwei Serien kam Katrin auf 105 Treffer. Aber auch bei ihr war eine Verbesserung erkennbar, auch wenn sich diese im Moment noch nicht im Ergebnis wieder spiegelt.

Die Finaleingangsleistung lag bei 118 Scheiben!

Unsere Männer müssen Morgen noch eine Schippe auflegen, denn bei den hier vorherrschenden Bedingungen wird sehr hoch geschossen!

Katrin Wieslhuber – erster Top Team Tokio Kader der Flintenschützen

Katrin Wieslhuber – erster Top Team Tokio Kader der Flintenschützen

Guadalajara, MEXNach dem etwas zähem Training konnten wir eigentlich nicht mit dieser tollen Platzierung rechnen. Obwohl gesundheitlich angeschlagen (Schnupfen, Husten) steigerte sie sich mit jedem Schuss! Außer der überlegenen Siegerin – Kimberly Rhode – hatten alle Schützen mit den vorherrschenden Bedingungen zu kämpfen.

Aber… „Wir tauen so langsam auf“, bei bis zu 36 Grad, blauem Himmel und etwas Wind schienen die Bedingungen perfekt! Ab Mittag nahm der Wind an Stärke zu und die Scheiben flogen unberechenbar, sicherlich auch ein Ergebnis dieser klapprigen Maschinen!

Hinzu kamen noch die übereifrigen Kampfrichter (Katrin wurde darauf hin gewiesen, dass sie sich beim Verlassen der Platte falsch herum dreht – der Kari hatte übersehen, dass sie Linksschützin ist. Katrin schoss schon fast artistisch eine Doublette und traf auch beide Scheiben, aber der Kari sagte doch glatt dass die Zweite Scheibe hinter dem Begrenzungspfahl geschossen war – der Hammer!

In Mexiko ist man vor Überraschungen nicht sicher!

Wir befinden uns im März, dass heißt eigentlich noch im Techniktraining. Da fehlt noch die Stabilität des Anschlages und die Konstanz der Annahme. Aber dieser Erste internationale Leistungsvergleich zeigt uns wo wir im Moment stehen und was es noch zu tun gilt!

Nele zeigte schon im Training Mängel bei der Annahme der Scheibe, ihr gelang es oft nicht, ein Zielbild herzustellen. Leider kann auch der beste Kämpfer diese technischen Mängel durch Kampfgeist nicht ausgleichen. Hier gilt es nun im Heimtraining anzusetzen!

 

Unsere Männer schossen heute 50 Scheiben und Morgen dann den Rest. Vincent Haaga kam auf 47 Treffer und Felix Haase auf 45 Treffer. Es bleibt spannend bis zum Schluss!

WC Mexiko – Erster Wettkampftag Skeet

WC Mexiko – Erster Wettkampftag Skeet

Guadalajara, MEXNun haben wir ganz offiziell den Staffelstab von den Trapern übernommen. Unsere Mädels mussten heute ran und es ist schon gewöhnungsbedürftig, dass nach 75 Scheiben noch nicht Schluss ist.

Mein Kollege hat ja schon ausführlich über die Bedingungen geschrieben und ich möchte es nicht wiederholen. Wir – die Skeeter – sind ja wohl die einzige Disziplin mit nur einer Medaillenchance! Ich möchte ja nicht jammern – aber ob das gerecht ist?

Na ja, jedenfalls nach einem sehr anstrengendem Training mussten wir nüchtern feststellen dass uns noch Technische Grundlagen fehlen, um an die Leistung der Besten anknüpfen zu können. Auch wenn es im ersten Moment nicht rüberkommt, unsere Mädels haben sich zur Trainingsleistung deutlich gesteigert! Besonders Katrin verbesserte sich mit jeder Scheibe! Auch Nele zeigte Kampfgeist und wenn es nicht rund läuft ist das schon schwierig!

Nele und Katrin sind die besten Skeet Schützinnen des letzten Jahres, aber das hilft uns im Moment wenig! Ich bin stolz auf die Beiden, denn sie zeigten richtigen Kampfgeist – und abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss.

Morgen dann noch einmal 50 Scheiben für die Damen und 50 Scheiben für die Männer!

EM Baku:  Skeet Juniorinnen und Damen

Baku, AZEErster Wettkampftag der Damen und weiblichen Junioren hier in Baku zu den Europameisterschaften 2017. Mein Kollege hat schon sehr viel über Land und Leute berichtet und auch über die schwierigen Bedingungen hier vor Ort. Er hat auch akribisch die Ergebnisse analysiert – dazu habe ich in Baku nach den letzten Erlebnissen noch nicht die richtige Einstellung gefunden. Im Moment steht unser Team noch unter dem Eindruck der letzten Entscheidungen – aber dazu später mehr!

Papierlose Europameisterschaften – ein tolles Schlagwort und vielleicht auch eine tolle Idee – aber hier in Baku nicht zu realisieren. Wir Trainer fühlen uns manchmal wie die blinde Kuh im Milchladen. Man rennt von Stand zu Stand um seine Sportler zu begleiten, wir haben keine Begleitperson mit, die für uns die Ergebnisse erkundet – und so stehen wir da und spekulieren über ein mögliches Shoot off. Dann kommt die Jury und sagt mir in 10 Minuten stechen Nele um den Finaleingang und Christine um die BIB Nummer im Finale! Also schleunigst die Sportler holen und letztendlich müssen diese ohne große Vorbereitung ins Shoot off gehen.

Das kann nicht die Zukunft sein! – Ihr merkt, dass der Frust noch in mir steckt! Nun aber zum Wettkampf und den Leistungen unseres tollen Teams!

Christine startet mit einer 20er Runde, Nele folgt mit 24 und Katrin mit 22 getroffenen Scheiben. Und nun zeigt Christine ihre wirkliche Klasse und spielt ihre Erfahrungen aus. Mit den folgenden Serien von 23 und 25 und einem Gesamtergebnis von 68 Scheiben ist sie sicher im Finale.
Bei Nele folgt eine 19er Runde. Nele ist eine Kämpferin und abgerechnet wird zum Schluss – mit einer 24 zum Schluss steht sie im Shoot off um den Finaleinzug. Wie schon erwähnt, verfehlt sie gleich beide Scheiben der ersten Doublette und wird siebente!

Dann das tolle Finale von Christine – das ihr zu Hause bestimmt verfolgt habt – die sehr knappen Entscheidungen, das Hin und Her zwischen den Plätzen – Spannung pur! Christine schoss sich auf den dritten Platz – eine großartige Leistung unseres Zugpferdes im jungen Team!

Das Shoot off zwischen Anastassoiu aus Frankreich Eleftheriou aus Zypern war grenzwertig! Shoot off bedeutet eigentlich bei Fehler raus, hier bei der EM aber nicht, die Zypriotin schoss mindestens zwei Fehler – die der Kari aus Zypern als Treffer gab, obwohl die Seitenrichter die Fahnen oben hatten! Daraufhin hat der französische Trainer die Jury und Wettkampfleitung öffentlich beschimpft! Aber das nur am Rande!

Bei Katrin lief es gar nicht rund mit Serien von 22, 21 und 20 blieb sie deutlich unter ihrem Leistungsvermögen. Aber die Gesamt Trefferzahl von 198 reichte für Mannschaftsgold vor Italien mit 195 und Zypern mit 190 Treffern. So dachten wir jedenfalls! – Dann aber die Ernüchterung für uns alle – wir haben uns lediglich mit dem Damenteam für den zweiten Wettkampftag qualifiziert! Diese Nachricht wirkte wie ein Hammerschlag auf den Schädel!!!
Wir schießen hier in Baku zur Europameisterschaft einen Testwettkampf in neuer Form, den sich irgendeiner ausgedacht hat. Dieser Test findet auch nur bei den Damen statt! Und auch nicht zur Weltmeisterschaft in Moskau!

Dann sollte doch die Frage erlaubt sein: Was soll dieser Quatsch!

Unsere Rückflüge der Damen waren schon vor Monaten gebucht, das Hotel nur bis zum Abreisetermin bestellt… Das bedeutet also Papierlos???
Solch einschneidenden Veränderungen müssen doch kommuniziert werden, die Verbände sind zu benachrichtigen, Informationen auszuhängen!!! Von alldem nichts oder zu wenig! – Man könnte explodieren!

Unsere Juniorinnen sehr stark! Und gerade für den Nachwuchs wirkten sich die extremen Bedingungen doppelt schwer aus!
Maria Kalix aus Suhl legte eine 21 vor und schockte die Gegner! Sie ließ noch zweimal 19 folgen und schoss sehr konstant! Mit 59 könnte sie eigentlich zufrieden sein, wenn nicht diese eine besagte Scheibe zum Finale gefehlt hätte. Maria ist jung und wir werden noch öfter von ihr hören.
Eva Reichert aus Bayern traf in der ersten Runde 15 Scheiben – damit war sie am Boden zerstört. Das Team unterstützt sich gegenseitig und im Team steckt unsere Stärke – sie ließ zweimal 20 folgen und erreichte 55 Treffer.
Auf die gleiche Trefferzahl kam Valentina Umhöfer, ebenfalls aus der Schmiede von Katharina Bechtel aus Suhl! Mit den Plätzen 10, 16 und 19 erreichte unser Team den dritten Platz!
Eine ganz tolle Leistung und vielleicht schon ein Fingerzeig in die Zukunft!

Heute Morgen am Flughafen unser nächstes Missgeschick! Die Juniorinnen checkten ein und flogen ab in Richtung Frankfurt – sind auch schon wieder zu Hause, zwar ohne Gepäck, aber gesund und munter!
Unsere Damen gelang dies nicht, sie mussten wieder zurück ins Hotel – das mittlerweile voll belegt war – also ein anderes Hotel suchen, aber ihre Waffen blieben eingecheckt – sonst hätten sie doch noch den Teamwettkampf bestreiten können. Aber wenn es einmal kommt, dann kommt es dick!

Morgen dann die Entscheidung unserer Männer und Junioren, die sich aber leider nach dem heutigen Tag im Mittelfeld eingegliedert haben!

© Fotos by Jürgen Heise, www.GermanShootingNews.de