von Jana, Sonja & Andy | 17.03.17 | News
Housten, USA – Die Saison beginnt, der erste Weltcup steht in Acapulco (MEX) an. Interessierte Leser der Förderkreisseite wissen aus vergangenen Berichten, dass die eine oder andere Reise ihre Tücken hat. So auch diese…
Der Plan war folgender:
- Abreise: Frankfurt 15.03. 11:00 Uhr
- Ankunft: Houston 15.03. 15:05 Uhr Ortszeit
- Eine Zwischenübernachtung,
- Weiterreise 16.03 11:40 Uhr nach Acapulco
Soweit so gut… ABER, Pläne funktionieren nicht immer so wie man denkt!
So war es wirklich…
Tag 1: 15.03.2017
- Ankunft in Houston, Gepäck alles da, ab zum Zoll und dann…
„Houston, wir haben ein Problem!“
- Aufgrund des Fehlens angeblich benötigter Durchreisepapiere
(Info: ATF Form 6, Bearbeitungszeit ca.10Wochen) – Beschlagnahmung der Waffen!
- Aufklärung über das weitere Vorgehen seitens der US-Behörden
- Aktivierung sämtlicher Connections auf deutscher und amerikanischer Seite
- Nachtschicht in Deutschland – während wir geschlafen haben, hat in Deutschland die Tastatur gequalmt
Tag 2: 16.03.2017
- Gute Nachrichten zum Frühstück – Die Dokumente aus Washington sind auf dem Weg zu uns
–– durchatmen ––
Zum Zeitvertreib Besuch im städtischen Shoppingcenter, Mittagessen beim Mexikaner 🙂 und auf dem Rückweg eine amüsante Fahrt im Quiz Taxi eines US Veteranen mit Fragen über Film und Geschichte
- Nachmittags ausdrucken der Formulare und auf zu LH-Cargo
- Nach vorzeigen der Dokumente wurden wir an US-Customs verwiesen, wofür uns ein Mitarbeiter mit deutschen Wurzeln als Fahrer und Betreuer zur Seite gestellt wurde
- Dort angekommen, großes Kopfschütteln des Polizeichefs – Aussage von ihm:
„Diese Dokumente sind völlig überflüssig“.
Nach mehrfacher Entschuldigung seinerseits für die Unannehmlichkeiten, wieder zurück zur Cargo, wo wir unsere Waffen in Empfang genommen haben
- Der gebuchte Anschlussflug um 11:40 Uhr nach Acapulco war schon längst im sonnigen Mexico. Der Flug für den nächsten Tag bereits ausgebucht, aber wir waren die allerersten auf der Warteliste
Tag 3: 17.03.2017
- 7:30 Uhr Koffer gepackt – auf zum Flughafen …mal wieder!
- José, unser Shuttelfahrer kennt uns mittlerweile beim Vornamen
- Großes Kopfschütteln bei José, als er uns zwei Stunden später wieder vom Flughafen zum Hotel fuhr
- Auch vorderste Plätze bringen manchmal nichts. Für morgen haben wir aber Plätze im Flieger sicher. José ist schon gespannt…
To be continued hopefully from Acapulco…
© Fotos: Andy Löw
von Uwe Möller | 15.10.16 | News
Rom, ITA – Gestern der letzte Wettkampftag mit der Entscheidung Trap Damen, am Start hier Sonja Scheibl. Der Tag ging gut los. Denn obwohl uns zugesichert war, dass es ab 05.30 Uhr Frühstück gibt, ging die Kantinentür unserer „Jugendherberge“ erst um 06.15 Uhr auf. Der Bus fährt sehr pünktlich ab, und zwar um 06.30 Uhr. Also schnell noch einen Kaffee (der Kaffeeautomat musste auch erst noch hochfahren), dann ging es zum Stand.
Der große Bus mit den 2 Schützinnen „Sonja Scheibl“ und „Satu Makela-Nummela, FIN“ und den zwei Trainern brauchte dann 25 Minuten bis zum Schießstand. Dort waren wir wie auch schon in den letzten Tagen die Ersten, die Dämmerung hatte gerade begonnen. Zum Glück war das Wetter heute besser, viel wärmer und nicht mehr so kalt und nass wie am Tag davor.
Der letzte große internationale ISSF-Wettkampf 2016 für die Damen begann dann um 08.30 Uhr. Am Start 11 Damen, die Besten dieser Saison. Nach der zweiten Runde lag Sonja mit 45 Scheiben noch auf Finalkurs, mit einer 21 zum Schluss waren jedoch dann alle Messen gesungen. Fehler hauptsächlich bei flachen Rechtsscheiben. Am Ende Platz 9, zur Finaleingangsleistung von 68 Treffern fehlten zwei Scheiben.
Siegerin nach einem dramatischen shoot off wurde die Silbermedaillengewinnerin von Rio, die Neuseeländerin Rooney. Den zweiten Platz belegte Perilli aus San Marino, Dritte wurde Cogdell aus den USA.
Zum letzten Mal wurde das Finale nach den alten Regeln geschossen, ab 2017 gibt es hier Veränderungen. Nach der Siegerehrung durften die Damen dann auch gleich die neue Final-Version testen.
Die Startreihenfolge richtet sich hier nach dem Vorkampfergebnis, die Beste mit der BIB-Nr. 1 beginnt auf Stand 1, die Sechst platzierte erhält BIB-Nr.6 und startet ihre Runde von Position sechs.
Zuerst schießen alle Teilnehmer eine normale Runde von 25 Scheiben mit einem Schuss. Danach muss die/der Schlechteste das Finale verlassen und belegt Platz 6.
Nun geht es in Fünfer-Schritten weiter, d.h. nach insgesamt 30 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 5. Nach 35 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 4. Nach 40 Scheiben scheidet die/der Schlechteste aus und belegt Rang 3. Bei Gleichstand entscheidet immer die BIB-Nr., d.h. die höhere Nummer muss ausscheiden. Dadurch wird ein shoot off vermieden und die Vorkampfleistung wird mehr honoriert.
Für die Entscheidung über Gold und Silber werden nochmal 10 Scheiben geschossen, danach steht Gold und Silber fest. Sollte hier Gleichstand herrschen, dann entscheidet ein shoot off.
Im Finale wird das Ergebnis fortlaufend addiert.
Sicher hat die ganze Sache noch ein paar Baustellen. Vom Zeitfaktor her dauert das neue Finale ca. 45 Minuten. Bei den 5er Schritten muss für jeden Schützen die gleiche Anzahl Richtungen geworfen werden, d.h. zwei linke, zwei rechte und eine gerade Scheibe. Wie will man das regeln, um Chancengleichheit zu wahren? Gestern lief die Wahl dieser Scheiben über den Zufallsgenerator, Schütze 1 bekam beispielsweise die Geradeausscheibe auf Stand 3 (Höhe 1,50), Schütze 3 bekam die Geradeausscheibe auf Stand 2 (Höhe 2,50 m). Für alle dieselben 5 Scheiben – das nimmt dann schon wieder die Spannung? Da gibt es sicher noch einigen Klärungsbedarf. In diesem Finale belegte Sonja dann übrigens den vierten Platz!
So, nun geht es wieder nach Hause, die sehr lange internationale Saison ist beendet. Nächste Woche geht es dann aber schon wieder national mit dem Junior Herbst Contest in Schale weiter! Bis dahin!
von Uwe Möller | 12.10.16 | News
Rom, ITA – Viele Grüße hier aus der „ewigen Stadt“ an alle Wurfscheibenfans in Deutschland vom Weltcupfinale! Am Start aus Deutschland sind auf Grund ihrer Leistungen im Jahresverlauf Sonja Scheibel bei den Trap Damen und Andy Löw im Doppeltrap.
Vorgestern Anreise, nach einem stressigen und nervigen Check Inn am Flughafen Frankfurt und einem dann doch recht entspannten Flug ging es zum Hotel. Das befindet sich in einem großen Sportkomplex (ähnlich Kienbaum) und ist etwa eine Stunde Busfahrt vom Airport Rom entfernt. Hat Jugendherbergsflair, Verpflegung in einer Kantine mit Wegwerfgeschirr und Besteck aus Plastik.
Der Schießstand ist ungefähr 45 Minuten vom Hotel weg. Eine große Anlage mit 8 Ständen, wunderschön gelegen, vielleicht schon etwas in die Jahr gekommen, trotzdem mit dem typischen italienischen Charme und Flair.
Gestern dann offizielles Wettkampftraining Doppeltrap und Skeet, Sonja konnte ebenfalls ein paar Trainingsrunden drehen. Das Wetter kalt und regnerisch, Trainingsende war gegen 13.00 Uhr mittags, danach noch 4 Stunden warten bis zur Eröffnung. Das war bei diesen Wetterbedingungen natürlich nicht so angenehm! Wir haben hier ein Athletenzelt, aber das wurde gestern nicht geheizt!
Zur Eröffnung dann viel Prominenz, aber nur eine Hand voll Sportler! Um 19.00 Uhr waren wir dann endlich im Hotel, alle total durchgefroren.

Heute Morgen Abfahrt mit dem Bus vom Hotel um 06.30 Uhr, kein Frühstück, dafür einen kleinen Verpflegungsbeutel! Temperaturen so um geschätzte 3-4 Grad. Wir waren dann gegen 07.00 Uhr bei Dämmerung die Ersten auf der Anlage, so nach und nach trafen dann alle anderen Schützen und Offiziellen hier ein. Der Härteste ist unser amerikanischer Trainerkollege, der läuft hier in kurzen Hosen rum!
Um 08.30 Uhr Wettkampfbeginn Doppeltrap, der Start musste dann allerdings um 10 Minuten verschoben werden, weil durch den Sonnenaufgang die Zuschauer Schatten auf den Deckungs- und Annahmebereich des Standes warfen, sehr lustig! Die Stände liegen um einiges tiefer wie die Aufenthalts- und Zuschauerbereiche, ähnlich wie in Wiesbaden.
In der ersten Runde fand Andy nicht das richtige Rezept für die vorherrschenden Bedingungen, eine 24 war das Ergebnis. Runde zwei mit 28, Runde drei mit 30, Runde vier mit 27 und die letzte Runde mit 30 Treffern – damit rutschte Andy mit 139 Scheiben als Sechster ins Finale!
Nach dem Semifinale stand Andy mit dem Amerikaner Holguin und dem Australier Willet mit 28 Treffern gleich, ein Shotoff musste um den Einzug ins Goldmedalmatch entscheiden. Hier flog leider gleich bei der ersten Doublette die zweite Scheibe „ungerupft“ davon, während die anderen beiden Schützen trafen. Im anschließenden Bronzemedalmatch unterlag Andy dann dem Malteser Chetcuti und belegte den undankbaren vierten Platz. Es siegte der Australier vor dem amerikanischen Schützen.

Trotzdem eine riesige Saison für Andy Löw, er war bei allen großen internationalen Wettkämpfen in diesem Jahr im Finale! Darauf gilt es 2017 aufzubauen!
Nach der Siegerehrung durften die Finalisten nochmal antreten und das Finale nach den neuen ISSF-Regeln zum ersten Mal üben. Ist von der Sache her ganz einfach und auch leicht verständlich, es gibt keinerlei Stechen mehr. Das Finale in der neuen Form geht wesentlich schneller als nach den alten Regeln!
von Wolfgang Lamée | 01.08.16 | News
Köln, GER – Der Countdown zu den 31. Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (BRA) hat schon längst begonnen. In vier Tagen ist die Eröffnungsfeier und genau vier Athleten des Wurfscheiben-Kaders vertreten unseren Sport in Rio. Diese vier Tage wollen wir nutzen um täglich einen unserer vier Athleten vorzustellen und beginnen heute mit Jana Beckmann – Trap Frauen!
Jana Beckmann steht im hohen Leistungssportalter von 33 Jahren vor ihrer olympischen Premiere. Die Magdeburgerin gehört dabei schon seit 2002, als sie erstmals bei Europameisterschaften im Juniorinnenbereich auf den vorderen Rängen auftauchte, zum Kreis der Spitzenschützen im Trapschießen. Und Jahr für Jahr erzielte sie beachtliche Resultate, doch der große internationale Sieg fehlt ihr noch. Medaillen bei Weltcupfinals und Europameisterschaften sind jedoch Beweis genug ihrer Klasse.
Und jahrelang stand sie eben auch im Schatten von Susanne Kiermayer, die 1996 in Atlanta olympisches Silber gewann und die deutsche Trapszene der Frauen dominierte. Doch als Kiermayer nach den Spielen 2008 in Peking vom internationalen Leistungssport zurück trat, entwickelte sich eine neue Hierarchie. In der stand 2012 die Itzstedterin Sonja Scheibl ganz oben, die auch die interne Ausscheidung für London 2012 gewann.
Inzwischen haben Katrin Quooß mit ihrem sensationellen Weltmeistertitel von 2014 und die Thüringerin Christiane Göhring die Szene zusätzlich bereichert, doch gegen diese namhafte Konkurrenz setzte sich Jana Beckmann in einer wochenlangen und nervenzehrenden Ausscheidung durch. Sie behielt im entscheidenden Moment, beim Weltcup Ende Juni in Baku, die Nerven. Beckmann blieb bis in die letzte Runde stabil. Damit sicherte sie sich Platz 13 bei diesem letzten Weltcup vor den Spielen. Jana Beckmann hatte sich ihre erste Olympia-Fahrkarte gesichert.
Quelle:
DSB Olympiabroschüre
von Uwe Möller | 24.06.16 | News
Baku, AZE Das Rennen um das begehrte Olympiaticket bei den Damen ging dieses Mal an Jana Beckmann, mit 68 Scheiben verpasste sie das Shoot off um den Finaleinzug um 2 Scheiben. Sonja Scheibl hatte es in der letzten Serie in der Hand, ihre zweite Olympiateilnahme nach London 2012 perfekt zu machen, aber mit 19 Scheiben „vergeigte“ sie den entscheidenden Durchgang. So gewann Jana mit 2 Scheiben Vorsprung die interne Ausscheidung und wird uns nun beim größten Sportereignis der Welt vertreten! Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!
Dies vorweg, aber zuerst möchte ich mich für meinen verspäteten Bericht entschuldigen, gestern ging bei mir nichts mehr! Seit Montag verlässt jegliche aufgenommene Nahrung meinen Körper wieder durch den Vordereingang, ich fühle mich wie ein leergeblasenes Ei! Heute geht es so halbwegs wieder, also nun hier ein wirklich ganz kurzer Bericht aus Baku.
Die Dritte im Bunde „Christiane Göhring“ hing gleich in der ersten Runde etwas „fest“, mit einer 20 als Startserie waren dann leider schon alle Messen gesungen. Sie hat momentan Probleme mit der Beherrschung der Wettkampferregung in der Startphase des Wettkampfes, das deutete sich in San Marino beim ersten Ausscheid schon an. Aber trotzdem gehört ihr die Zukunft, sie ist noch jung und hat Tokio 2020 fest ins Visier genommen.

Die Anlage hier in Baku, die wir ja noch von den Europaspielen im letzten Jahr kennen, ist in einem Top-Zustand. Die Organisation klappt reibungslos, der Transport funktioniert, das Wetter ist warm (eigentlich schon wieder zu warm) – was will man mehr? Das Hotel top, wir haben Suiten! Und die Verpflegung hier ist ebenfalls in Ordnung.
Unserer beiden Männer kämpften ganz ordentlich mit, Probleme gab es hauptsächlich mit der Erregungssteuerung zu Serienbeginn, aber auch mit der Gestaltung der Endphase der Serie sowie mit der Fehlerbewältigung (Doppelfehler). Hier ließen unsere beiden Starter die eine oder andere Scheibe fliegen, Florian erreichte 115 Treffer, Philipp kam auf ein Endergebnis von 112 Scheiben.
Unsere Damen haben ja bereits die Heimreise nach Deutschland angetreten, morgen früh geht es für uns zurück in die Heimat. Dann steht eine Woche später bereits die EM in Lonato (ITA) auf dem Plan! Auf ein Neues!
Fotos:
© by Jürgen Heise (German Shotgun News)