von Wolfgang Lamée | 17.08.23 | News
Köln, GER – In diesen Tagen beginnt die Weltmeisterschaft in Baku und damit die große Chance, weitere Quotenplätze für Paris 2024 zu ergattern. Es werden insgesamt 16 Quotenplätze vergeben, acht in Trap, acht in Skeet und davon jeweils vier für die Damen und vier für die Herrn. Gleichzeitig ist Baku für Deutschland in Sachen Quotenplätze, gewissermaßen Halbzeit. Denn aus deutscher Sicht sind bereits 28 Quotenplätze im Bereich Wurfscheibe vergeben worden und nur einer von den 28 ist dem Quotenplatzkonto Deutschland gutgeschrieben worden. – 2022 bei der Europameisterschaft in Larnaka in der Disziplin Skeet Damen durch Nadine Messerschmidt.
Warum Halbzeit?
Deutschland hat die Möglichkeit, max. 8 Quotenplätze in 6 Wettkämpfen (plus Finales Qualifikationsturnier und Quotenplatz über das Ranking) zu gewinnen. Es sind aber bereits 3 Wettkämpfe abgeschlossen.
- Europameisterschaft 2022 Larnaka
- WM in Osijek
- Europaspiele in Krakau
Aber…. das große aber!
Zu Olympia werden max. 100 mögliche Quotenplätzen in der Disziplin Wurfscheibe bei Qualifikationswettkämpfen vergeben. 100 Quotenplätze Weltweit! Und nur 60 von diesen 100 sind für Europa vorgesehen (WM, EM & Finale), die restlichen 40 Quotenplätze werden bei Kontinentalmeisterschaften außerhalb Europas vergeben.
Von diesen 60 sind 28 Quotenplätze schon vergeben – wo Nadine einen von gewonnen hat.
Was heißt das nun für uns?
Wir müssen die Schrauben anziehen und eine Schippe drauflegen, denn aus eigener Kraft, verbleiben nur noch folgende Möglichkeiten:
- WM 2023, Baku – 4 Quotenplätze je Disziplin und jeweils Damen/Herren
- EM 2023, Osijek – 1 Quotenplatz je Disziplin und jeweils Damen/Herren
- EM 2024, Lonato – 1 Quotenplatz je Disziplin und jeweils Damen/Herren
- Und ggf. das Finale zur olympischen Qualifikation in Doha – 2 Quotenplätze je Disziplin und jeweils Damen/Herren
Danach verbleibt nur noch das Hoffen auf einen Platz aus der Rangliste für die Olympiaqualifikation. Oder ggf. einen der unter Umständen zurückgegebenen Platz des Gastgeberlandes.
Also wie Ihr seht, sind wir am Gipfel der Quotenplatzphase angekommen und stehen am Start zur Zielabfahrt. Und bei der Abfahrt heißt es… Ellenbogen raus und vorne mitspielen, damit man bestenfalls – als Erster im Ziel ankommt!
Ihr könnt euch vorstellen, was da für ein Druck auf unseren Athleten lastet. Wie für uns Laien bei den Landesmeisterschaften. Wir wissen was und wir wissen DAS wir treffen müssen!! – MÜSSEN, nicht können. Denn jeder unserer Athleten möchte zu Olympia.
Wir, vom Freundeskreis drücken – Euch ALLEN – dafür nur alle erdenklichen Daumen und wünschen Euch natürlich auch das notwendige Quäntchen Glück!
Möge der Wind mit euch sein! – May the wind be with you!
ISSF – International Shooting Sport Federation – issf-sports.org
Quotenplatzvergabe & -regelungen | Freundeskreis Wurfscheibe (fk-wurfscheibe.de)
von Thomas Höfs | 17.11.22 | News
Al Ain, UAE – Die erste Weltmeisterschaftsteilnahme ist nun auch schon wieder Geschichte für mich, viele Eindrücke, Erlebnisse und beendet mit dem achten Platz. Aber der Reihe nach… an einem grauen Freitag begann das Abenteuer Weltmeisterschaft in Al Ain für meinen Trainer Marc Unbescheiden und für mich. Wie so oft im Leben, sind es die unnötigsten Dinge die einem widerfahren, wenn man es am wenigsten braucht. Einer meiner Reifen hatte einen Platten und wir mussten alle 5 Minuten den Reifen per Reisekompressor aufpumpen. Damit wir nur den Flieger erreichen konnten, um die Reparatur wollten wir uns dann in Dubai kümmern.
Die Direktverbindung von Hamburg nach Dubai erwies sich als wirklich sehr angenehm, knapp sechs Stunden und man ist im Orient angekommen. Die Einreise mit der Flinte und die Formalitäten wurden durch den Veranstalter professionell behandelt. Ich glaube sonst wäre es auch nicht so einfach abgelaufen. Nach einer 2,5 stündigen Fahrt über die komplett beleuchtete Autobahn von Dubai nach Al Ain, erreichten wir um 4 Uhr unser Hotel.
Der Ruf des Muezzins machte um 5 Uhr der Nacht ein Ende, sinnlos dann noch an Schlaf zu denken. Also steht man auf, geht zum Frühstück und macht sich im Hotel schlau, wie die Abläufe sind.
Der Veranstalter hatte einen Bus-Shuttle eingerichtet mit dem man stündlich vom Hotel zur Schießanlage gebracht wurde und ab mittags verkehrten die Busse in umgekehrter Richtung.
Die Schießanlage befindet sich angegliedert an ein Golfresort, mitten in der Wüste und ist aufgeteilt in den Bereich für Kugeldiziplinen und für Wurfscheibendiziplinen.
Die Wurfscheibenanlage verfügt über fünf Stände, die alle in leuchtenden Grün erstrahlten und mit einem Hintergrund, der selbst hier in Europa seines gleichen sucht. Grüne Laubbäume!!! An dieser Stelle sollten wir nicht über das Thema Energie oder Geld reden…
Der erste Tag war ausgefüllt mit organisatorischen Aufgaben und Besorgung von Munition und Suche nach meiner Betty (meine Flinte J). Abends gab es dann eine tolle Eröffnungsveranstaltung, gepaart mit einer Lichtshow und tollem Buffett. Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit Training und den eigentlichen Wettkämpfen. Insgesamt waren wir sieben Tage vor Ort, wobei wir eigentlich kaum Zeit hatten für ausgedehnte Sightseeing-Touren. Wenn man nachmittags auf das Hotelbett gefallen ist, war man fix und fertig durch die Hitze von 37°C auf dem Stand.
Das Starterfeld im Para-Trap war mit insgesamt 38 Startern recht überschaubar, dieser Umstand war sicherlich den enormen Kosten geschuldet, die eine Teilnahme an dieser WM mit sich brachten. Ich für meine Person kann an dieser Stelle meinen Unterstützern von der Heinz-Kettler-Stiftung, der Niedersächsische Lotto-Sport- Stiftung und dem NSSV nicht genug danken. Ohne sie wäre auch ich nicht unter den Teilnehmern gewesen.
Ich muss es immer wieder erwähnen, so wie mir geht es vielen Nationen, es wird einfach kein Geld von Seiten des Verbandes bereitgestellt. Alles geschieht in Eigenfinanzierung, das hat den Hintergrund, dass meine Sportart nicht dem paralympischen Programm angehört.
Auf dieser Anlage zu schiessen war eine reine Freude. Lediglich mit den Temperaturen hatte man zu kämpfen. Hier waren die Kugeldiziplinen klar im Vorteil, dort war alles klimatisiert.
Der Wettkampf an sich lief dann für mich dieses Mal nicht ganz so perfekt, jedoch bin ich mit dem achten Platz durchaus zufrieden, zumal es zwei Scheiben waren, die zum Finaleinzug gefehlt haben. Die habe ich am ersten Tag des Wettkampfes verloren, wie so oft hat die Nervosität dem angepeilten Ziel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hier muss ich unbedingt cooler werden, um dann bei den nächsten Wettkämpfen wieder im Finale zu stehen.
Mein Fazit zu meiner ersten WM Teilnahme, es war einfach toll, dabei gewesen zu sein. Ganz viele neue Leute habe ich kennengelernt, viel Unterstützung erfahren und kann mit der Weltspitze mithalten. Die Organisation vor Ort war professionell, die Direktflüge von/nach Hamburg sind angenehm und meine Betty hat mich nicht im Stich gelassen.
Euer Thomas Höfs
von Hubertus Kobernuss | 19.10.22 | News
Osijek, CRO – Nach knapp 12stündiger Fahrt traf das Skeet-Team am vorletzten Wettkampftag der Juniorinnen in Osijek ein. Nach kurzer Akklimatisierung konnte der Bundestrainer für das Team für den nächsten Abend noch eine Trainingsrunde ergattern – …was Beziehungen so alles ermöglichen. Die Trainingsrunden am nächsten Tag zeigten schon, das wird hartes Brot, wenn man oben mitspielen will. Dementsprechend gedämpft war die Stimmung, mit dem gemeinsamen Abendbrot begann auch die finale Phase der mentalen Vorbereitung auf den ersten Wettkampftag. Früh verabschiedeten sich alle Schützen, zurück blieb das Trainerteam, das die Chancen auslotete und optimistisch nach Vorne schaute. Mit den Erfolgen der EM waren alle sicher, auch hier in der Spitze mitmischen zu können.
Der erste Wettkampftag ging voller Ernüchterung zu Ende. Tränen flossen, Enttäuschung und lange Gesichter. Der abschließende Blick auf die Anzeigetafel offerierte den Abstand zu den erhofften vorderen Plätzen. In vielen Einzelgesprächen kristallisierte sich schnell der hohe Erwartungsdruck heraus, den sich jeder selber gemacht hatte. Nun war es sicher nicht die erste WM, an der alle teilnahmen, aber die Erwartung, Quotenplätze zu holen, lähmte doch stärker, als so jeder zugeben wollte. Abends hat das Trainerteam alle Hände voll zu tun gehabt, die Stimmung zu heben und das Selbstbewusstsein zu steigern. So ging es in den zweiten Tag, der die erhofften Weltklasseergebnisse (volle Runden) brachte. Endlich war wenigstens ein Schütze da, wo alle hin wollten, Finalplatz!
Am dritten Wettkampftag mussten weitere Volle her, nur dann konnte man sicher sein, sein Ergebnis und den Platz absichern zu können. Wir haben bei allen Schützinnen und Schützen von draußen mitgelitten, gefiebert und auf den Nägeln gekaut, es hat leider nicht geholfen. Die zwei Fehler bei Sven Korte und die volle bei Vincent Haaga zeigten, wie nah Erfolg und „Misserfolg bei Sven“, die beide 121 schossen, beieinander liegen. Platz 9 für Vincent (OK-Status) und Platz 17 für Sven, dessen tolle Leistung nicht belohnt wurde.
Die Frauen konnten leider an die starken Leistungen auf Zypern nicht anknüpfen, Nadine Messerschmidt steigerte sich am zweiten und dritten Tag und schoss die beiden letzten Serien voll, so dass sie aus dem Niemandsland am Ende der Liste weit nach vorne rücken konnte und als beste deutsche Schützin auf dem 17. Platz landete.
Beide Mix-Teams konnten am nächsten Tag nicht in die Medaillenkämpfe eingreifen, dazu waren die Ergebnisse zu schwach. So lag die Hoffnung auf dem Letzten Tag, die Teams waren motiviert und Selbstbewusst, hatten sie doch zeigen können, dass sie ihre Leistung abzurufen in der Lage waren. Der Schock für das Herren-Team kam aber bereits am Nachmittag, nach dem Covid-Test bei Vincent. Sofortige Isolierung war die Folge, sein Zustand war nicht mehr zu übersehen. Scheinbar hatte er bereits mit dem Infekt im Körper seine Wettkämpfe geschossen und war dadurch unbewusst gehandicapt. Kurze Zeit später war auch der Test bei Felix Haase positiv und die gesamte Stimmung kippte schlagartig. Die durch das Trainerteam wieder mühevoll aufgebaute Stimmung, das Selbstbewusstsein und der positive Blick nach vorne waren sofort weg! Beim Abendessen packte das Frauenteam der Ehrgeiz, mit einer „jetzt erst Recht“ Stimmung.
Und so begann der letzte Wettkampftag voller Spannung auf die erste Runde, die mit einem Durchschnittlichen Ergebnis endete, nichts gewonnen, nichts verloren. Die Spannung im Team steigerte sich in der letzten Runde als die 71 stand! Es war wie ein Befreiungsschlag für alle: wir können es doch noch! Nun hieß es, nur die Ruhe bewahren und die letzte Runde sicher nach Hause fahren. Diese Runde sicherte Nadine mit ihrer 24 ab! 207, wird es reichen oder holen uns die Chinesinnen noch ein? Aber die hatten in der ersten Runde Federn gelassen und musste ins Shoot-off, was sie gegen Großbritannien gewannen. Nun lag die gesamte Konzentration auf dem Medal-Match.
Schnell führten unsere Frauen durch die sichere Hand von Nadine mit 3:1. Doch nach Ausgleich durch die Chinesinnen und der zweimaligen Punkteteilung zum 5:5, musste das Shoot-off den Sieger küren. Glück und Pech liegen nah beieinander und die Nervenstärke aller deutschen Schützinnen bei den letzten Scheiben war toll, doch das Glück lag auf Seiten der Chinesinnen, denen man fair gratulierte. Lange Gesichter, aber mit erhobenem Haupt haben sie die Ehre hart verteidigt.
Allen Teammitgliedern, Schützinnen, Schützen, Trainer und Betreuer muss man für den starken Einsatz und dem Kampf um eine Medaille Danken und Respekt zollen.
Abschließend möchte ich im Namen des Förderkreises eine positive Bilanz ziehen und die beiden Bundestrainer auffordern, uns stärker im nächsten Jahr bei der Unterstützung von Maßnahmen mit ins Boot zu nehmen. Nicht nur bei der Anzahl der Trainingslager, sondern auch bei Analyse, Physio und Mental besteht in meinen Augen eine erhebliche Unterdeckung bei den Mitteln, die vom Förderkreis bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden kann. Und ich meine nicht nur im Erwachsenenbereich, sondern auch bei den Juniorinnen und Junioren.
von Bundan - Hettmer - Wassing | 06.10.22 | News
Osijek, CRO – Aufbruch in die 12 stündige Fahrt von Suhl nach Osijek (CRO). Angekommen in der wortwörtlichen “Pampas”, erblickten wir unsere Unterkunft “Farm Stay Lackovic”. Nach der netten und gastfreundlichen Begrüßung, machten wir es in unseren urigen drei Bettzimmern gemütlich und schliefen ein.
Am nächsten Tag ging es sofort zur Schiessanlage, wo wir uns mit dem Stand vertraut machten und die Erwachsenen Trap-Schützen anfeuerten.
Die Einzelwertung fing bei Annabella Hettmer gut an, aber sie konnte die Leistung leider nicht halten. Bei Isabel Wassing reichte es leider ebenfalls nicht fürs Finale. Das Highlight des Einzelwettkampfes war Emilie Bundan, welche es in die Finals schaffte, jedoch als fünfte insgesamt das Finale verließ. Am Mixed-Team Wettkampf konnten wir leider nicht starten, da die Junioren aus Einsparmaßnahmen an der Weltmeisterschaft nicht teilnehmen durften.
Diesen Tag nutzten wir um die Sehenswürdigkeiten von Osijek zu betrachten. Später unterstützten wir unsere internationalen Freunde bei den Mixed-Team Finals.
Im Team Women Junior reichte es leider nicht für eine Finalteilnahme.
Nach der Veranstaltung machten wir uns auf den Weg in Richtung Heimat!
von Wolfgang Lamée | 03.10.22 | News
Osijek, CRO – Die Weltmeisterschaft… der Jahreshöhepunkt 2022 in Osijek ist für die Trapschützen beendet und damit Geschichte. Das Team befindet sich auf dem Heimweg nach Deutschland, wir (meine Frau und ich) fahren mit dem Mietbus zurück und machen aktuell Zwischenstation in Graz in Österreich. Mit diesem Fahrzeug haben wir die persönliche Munition für jeden Schützen nach Kroatien gebracht, um ausrüstungstechnisch beste Bedingungen vor Ort zu haben.
Zielstellung für unser Team war das Erreichen des Ranking Matches und das erfolgreiche Überstehen dieser Runde, um ins Medalmatch einzuziehen. Sicher sehr ambitioniert, aber machbar.
Die Starterzahlen waren mit 154 Teilnehmern bei den Männern und 79 Teilnehmerinnen bei den Damen sehr hoch, hier war alles am Start, was in der Welt Rang und Namen hat. Daher wurde der Wettkampf auch über 3 Tage geschossen, da zwei Tage logistisch nicht ausgereicht hätten.
Kathrin Murche legte am ersten Wettkampftag los wie die Feuerwehr und erarbeitete sich mit 49 Treffern eine gute Ausgangsbasis. Die konnte sie leider am zweiten Tag nicht weiter ausbauen, denn sie fiel mit zwei schwächeren Serien zurück. Nur mit einer maximalen Runde am letzten Tag und viel Glück schien das Finale noch erreichbar. Sie kämpfte und 24 Treffer stimmten wieder hoffnungsfroh. Mit insgesamt 116 Scheiben musste sie nun in ein Shoot off mit zwei weiteren Konkurrentinnen, um ins Finale einziehen zu können. Hier verfehlte sie die fünfte Scheibe und wurde dann in der Endabrechnung Neunte. Es war die berüchtigte EINE Scheibe, die Kathrin fehlte! Auch wenn verständlicherweise die Enttäuschung über das knapp verpasste Finale groß war, kann sie doch stolz und mit erhobenem Haupt aus diesem Wettkampf gehen. Zum Jahreshöhepunkt erbrachte Kathrin ihre Jahresbestleistung bei einer solch hochkarätigen Meisterschaft – Respekt und herzlichen Glückwunsch von uns allen!
Katrin Quoos
Katrin Quooß, die leider ihre Karriere mit Abschluss der WM beendet, zeigte auch nochmal, was in ihr steckt. Mit 115 Scheiben und Platz 11 ist das ein toller Abschied von der großen Bühne. Zwei schwächere Startserien am ersten und zweiten Tag verwehrten ihr eine noch bessere Platzierung, zumal sie bei den restlichen drei Serien alle Scheiben vom Himmel holte. Danke Katrin, für die vielen erfolgreichen Jahre, in denen du das internationale Aushängeschild bei den deutschen Damen im Trapbereich warst und alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt ohne anstrengende Reisen und aufreibende Wettkämpfe!
Unsere Männer kämpften ebenfalls hart und gaben ihr Bestes, auch wenn die erhofften Leistungen dabei nicht zustande kamen. Bei Andy Löw wirkten sich die Nachwehen einer Coronainfektion nachteilig aus, die er sich bei der EM in Larnaca zuzog. Paul hatte es aus eigener Kraft noch in der Hand, mit einer 25-er Serie zum Schluss in ein Shoot off zu kommen, erreichte aber trotz Kampfgeist nur 23 Scheiben.
In den Mixed- und Teamwettkämpfen waren wir gut dabei, aber eine schwache Runde versperrte uns jedes Mal den Weg in ein Medalmatch. Im Mixed erreichten wir dann Platz neun durch Murche/Löw und im Teamwettkampf zweimal Platz acht.
Ein Novum im Teamwettkampf war die Tatsache, dass man wohl vergessen hatte, auf die Zahl der Anmeldungen zu schauen. So standen plötzlich 56 Teams auf der Liste – das war mit 3 Ständen, auf denen sonst jedes Team einmal eine Runde absolvieren musste und somit für alle die gleichen Bedingungen herrschte, zeitlich nicht möglich. Also entschloss man sich kurzerhand, auf allen 5 Ständen zu schießen und nach jedem Durchlauf ein neues Schema einzustellen.
Die Anlage in Osijek ist toll, die Verantwortlichen haben sich sehr um eine reibungslose Organisation bemüht. Wettertechnisch war diese WM auch noch zu händeln, obwohl der Herbst schon Einzug gehalten hat. Was sehr nervte, war die „Brunft“ der Stinkwanzen auf der gesamten Anlage. Der Hauptbrunftplatz war wohl am Kaffeestand neben der großen Anzeigetafel. Tausende von Wanzen krabbelten und schwirrten dort herum. Sie krochen überall hinein, in den Kragen, auf die Brille, auf die Laufschiene – sehr unangenehm, vor allem im Wettkampf in der Konzentrationsphase auf die nächste Scheibe! Wenn man diese Insekten dann zertritt oder anderweitig vom Körper entfernt, beginnen sie, einen penetranten Geruch auszusenden. Deswegen vertilgt sie auch kein Vogel, was man sehr gut nachvollziehen kann.
Beim Trainingstag der Skeetjunioren wurden sie dann wohl mit einem Gift bekämpft, hoffen wir mal, dass es etwas bewirkt hat!
Danke an meine Mitstreiter im Betreuerstab, an meine Assistenztrainer Karsten Bindrich und Frank Günther, an unsere Physiotherapeutin Irina Franke und an unsere Psychologin Nadine Athenstedt. Besonderen Dank an meine Frau, die mich hier privat begleitet hat und uns bei der Transportlogistik und bei Einkäufen für Verpflegung sehr unterstützt hat. Und Danke auch an Bodo Gißke, der hier mehr als drei Wochen als Jury-Chef der ISSF vor Ort weilt und uns immer beratend zur Seite stand.
Insgesamt waren wir ein tolles Team, es hat großen Spaß gemacht. Wir sind eine gute Mannschaft, aber noch nicht gut genug. Und das werden wir ändern!