Historie Teil I: Von der Jagd zum Tontaubenschießen

Historie Teil I: Von der Jagd zum Tontaubenschießen

Köln, GERTeil 1 zur Geschichte des Wurfscheibenschießens… Wie kam es überhaupt zu unserem Sport? Ab wann war es überhaupt Sport? Wann gab es die ersten Wettkämpfe? Wann wurde es eine Olympische Disziplin? Wann gab es die ersten Deutschen Medaillen? usw. – Viele Fragen, die wir versuchten zu klären und was wir dabei alles fanden. Ein kurzer Bericht über die Entstehung des Wurfscheibenschießens bis zur ersten Teilnahme deutscher Schützen bei den Olympischen Spielen und was „Buffalo Bills Wild West Show“ damit zu tun hat.

Von der Jagd zum Sport…? ¹

Mit dieser Frage haben sich schon viele beschäftigt und sie wurde wissenschaftlichen bearbeitet, letztendlich konnte sie jedoch nie abschließend beantwortet werden. Diese Arbeiten führen tausende von Jahren zurück, so könnte man den Sport als Übung für die Jagd beziehungsweise für die Nahrungsbeschaffung betrachten. Man könnte die Herkunft des Sports auch als Vorübung für den Krieg erklären, wobei die Grenzen dieser beiden Herleitungen nicht klar gezogen werden können. Der Sport mag vielleicht auch als eine Art Ventil zur Befriedigung elementarer menschlicher Verhaltenstriebe entstanden sein – beispielsweise aus Spiel-, Erkundungs- und Aggressionstrieb. Diese Entwicklung konnte nur deshalb stattfinden, weil die Notwendigkeit der Jagd zur Sicherung des täglichen Nahrungsmittelbedarfs nicht mehr an vorderster Stelle stand. Nun konnte der Mensch seine Energien auch in andere Bahnen lenken. Heute bestehen zahlreiche Sportarten, die sich aus der Jagd weiterentwickelt haben z.B. auch der Speerwurf. Die Frage jedoch, ob die Jagd ein Sport ist, lässt sich keineswegs leicht beantworten. Tatsächlich beinhaltet auch die Jagd mehr oder weniger motorische Aktivität, wird nach gewissen Regeln betrieben und zum Teil wettkampfmäßig durchgeführt. Die Jagd erfüllt aber auch einige wesentliche Kriterien einer Sportart nicht. So dienen die Jagdgesetze und Regeln nicht ihrer Definition, sondern dem Schutz der Tiere, der Umwelt oder des Mitmenschen. Noch problematischer wird es beim Aspekt der Zweckfreiheit, da die Jagd immer mit einem gewissen Zweck verbunden ist. Dabei ist gleichgültig, ob es sich bei diesem Zweck um die Trophäenjagd, die Nahrungsmittelbeschaffung oder die Populationsregulierung handelt. In Mitteleuropa wurde die Jagd im 19. Jahrhundert grundsätzlich nicht als Sport, sondern vielmehr als eine standesgemäße Freizeitbeschäftigung oder eine in engstem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Arbeit stehende Tätigkeit betrachtet.

Das Taubenschießen… ²

In England war dies grundsätzlich anders. Dort wurden insbesondere das „Bird Shooting“, also die Vogeljagd – das sogenannte Taubenschießen, manchmal auch Lebendtaubenschießen – als Sport verstanden und dies schon in einer regelbasierten Form. Dieses Taubenschießen wurde jedoch bereits im 19. Jahrhundert wegen seiner Grausamkeit gegenüber den Vögeln kritisiert. Heute sind es nur noch wenige Länder, in denen diese Form von Schießsport legal ist. Dazu zählen Spanien, Mexiko und einige US-amerikanische Bundesstaaten. Wichtiger und nach meiner Meinung Hauptbestandteil des Taubenschießens ist hier der Abschluss von Wetten, wobei es sich teilweise um sehr hohe Geldbeträge handelt!

Der erste Club, der sich exklusiv dem Taubenschießen widmete, wurde 1812 in einem Londoner Vorort gegründet. Er nannte sich „Old Hats, weil die Tauben unter alten Hüten gefangen gehalten wurden, bis sie durch das Ziehen an einem dünnen Seil freigelassen wurden. Neben England wurde diese Form von Schießsport auch in den europäischen Ländern Spanien, Italien, Belgien und Monaco praktiziert. In Brüssel und im belgischen Ostende wurden allein gegen Ende des 19. Jahrhunderts alljährlich etwa 35.000 Tauben geschossen. In Deutschland ging man in Heiligendamm in der Mecklenburger-Bucht diesem Sport nach. Die Ausübenden waren zu Beginn zumeist wohlhabende Landbesitzer. Der erste US-amerikanische Club, in dem man Taubenschießen praktizierte, wurde zu Beginn der 1830er Jahre in Cincinnati gegründet. Zu den Vögeln, die zu Beginn geschossen wurden, zählten allerdings nicht nur Tauben. Als Schießziel dienten auch Amseln, Spatzen und sogar Fledermäuse.

Taubenschießen wurde vor allem in den USA so populär, dass diese Sportart einigen Showschützen als Lebensgrundlage diente. Zu den bekanntesten zählten die Scharfschützen und Capt. Adam H. Bogardus. Doc Carver unternahm sogar 1882 mit der „Carvers Wildwestshow“ eine Europa-Tournee bei der er unter anderem zur Unterhaltung des Prince of Wales Tauben schoss und von diesem dafür mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Später benutzte er die Einnahmen aus der Europatour um zusammen mit Bill Cody die berühmte „Buffalo Bills Wild West Show“ auf die Beine zu stellen. Sogar bei den II. Olympischen Spielen der Neuzeit 1900 in Paris – die Erste offizielle Einführung der sportlichen Disziplin des Trapschießens – wurde noch auf Lebendtauben geschossen.

Durch Ausreißen von Federn und Ätzen der Wunden, Blenden auf einem oder beiden Augen, Brechen von Knochen usw. werden die Tauben so präpariert, damit sie beim Abfliegen aus den Blechkästen vor jedem Schießstand, aus denen sie nach Kommando freigelassen werden, nicht kreisend, sondern gerade aufrecht oder nach einer bestimmten Seite wegfliegen. Der Schütze muss sie dann innerhalb einer Umzäunung treffen, da ansonsten der Schuss nicht zählt.

Nachdem in den sechziger Jahren eine halbtot geschossene Taube vor die Füße der monegassischen Fürstin Grace Kelly fiel, wurde dort das Schießen auf Lebendtauben verboten. Deutschland, Holland und andere Staaten hatten das Taubenschießen zu dieser Zeit bereits schon lange verboten. In England scheiterte ein diesbezüglicher Gesetzentwurf am Widerspruch des Oberhauses. Ersatzweise wurde in den Ländern das Schießen auf Elektrotauben (Helices) eingeführt, die Lebendtauben vergleichbare Flugeigenschaften simulieren sollten.

Tontaubenschießen…

Aufgrund der bereits großen Kritik am Lebendtaubenschießen im 19. Jahrhundert, suchte man schon früh nach alternativen. Man stellte Wurfscheiben aus Terrakotta, Ton, Asphalt und anderen Materialien her, auch Kombinationen aus verschiedenen Materialien wurden ausprobiert, man erfand die unterschiedlichsten Abwurfmechanismen, so dass bereits im 19. Jahrhundert sportliche Wettkämpfe mit Tontauben bzw. Wurftauben ausgerichtet wurden.

Ein Sport der überwiegend den gut betuchten Bürgern, Jagdherren und dem Adel vorbehalten war. So kam es auch, dass Hans Adolf Erwein Max Graf von Königsmarck (1865-1943) im Schlosspark von Schloss Plaue östlich von Brandenburg an der Havel vor 1880 eine große Terrasse mit Blick auf den Plauer See errichten ließ.
Ob die Terrasse als Aussichtsplattform oder gleich als Schiessanlage geplant war, ist nicht bekannt. Zunächst wurde sie ohne die beiden verstärkten Endsockel und ohne die beiden Tierplastiken vor 1880 errichtet.  Diese kamen erst später hinzu, als Graf von Königsmarck an seine Jagderlebnisse im damals englischen Kaschmir in Form der beiden 1909 auf einer Jagd im Himalaja erlegten Tiere, Roter Bär und Markhor erinnern ließ. Der Graf war ein passionierter Jäger und ließ wohl ab 1911 die Terrasse zu einer Tontaubenschießanlage umgestalten. Vor den Luken am Bau wurden zwei Abschussschleudern installiert; geschossen wurde von oben in Richtung Plauer See. Die Sockel wurden erweitert und die Tierfiguren aus Beton aufgesetzt. – Es soll sich um den weltweit ältesten noch erhaltenen Tontaubenschießstand handeln!

Seine Jagderlebnisse hatte der Graf v. K. 1910 (in Englisch) bzw. 1911 (in Deutsch) veröffentlicht. Darin schildert er das Erlegen der beiden majestätischen Tiere. Der Markhor (Capra falconeri), eine Ziegenantilope, war schon damals durch übermäßige Trophäenbejagung selten geworden und ist heute – als Wappentier Pakistans – akut vom Aussterben bedroht. ³

Erste Teilnahme von deutschen Tontaubenschützen bei den Olympischen Spielen…

Nach der Einführung der Disziplin des Trapschießens 1900 in Paris mit lebenden Tauben, wurde auf Tontauben umgestellt. Das zweite Mal fand dann 1908 in London bereits auf „Clay Birds“ statt, jedoch ohne deutsche Beteiligung. Erst 1912 im schwedischen Stockholm traten sieben deutsche Schützen bei den V. Olympischen Spielen der Neuzeit an. Hierbei handelte es sich um… Alfred Goeldel-Bronikowen, Horst Goeldel-Bronikowen, Erland Koch, Hans-Joachim Lüttich, Albert Preuß, Erich Graf von Bernstorff-Gyldensteen sowie Franz Freiherr von Zedlitz und Leipe.

Und gleich bei der ersten olympischen Teilnahme auf dem Schießstand in Råsunda bei Stockholm, waren die deutschen Schützen sehr erfolgreich. Alfred Goeldel-Bronikowen gewann die Silbermedaille in der Einzelwertung mit 94 von 100 getroffenen Scheiben, er musste sich nur James R. Graham aus den Vereinigten Staaten geschlagen geben der 96 Scheiben traf.
Auch in der Mannschaftswertung (damals noch sechs Schützen pro Mannschafft), gewannen die Deutschen eine Medaille Platz 3 „Bronze“ mit 510 getroffenen Scheiben. Silber ging an Großbritannien die eine Scheibe mehr trafen und die Goldmedaille an die USA mit 532 Treffern.
Der einzige Schütze des deutschen Teams der ohne Medaille nach Hause fuhr war Hans-Joachim Lüttich, er belegte Platz 25 mit 77 Treffen von 51 Teilnehmern.

 

In alten Aufzeichnungen war zu finden, dass bereits 2 Jahre zuvor im Jahre 1910 Horst Goeldel-Bronikowen Weltmeister mit 94 Treffern von 100 Scheiben auf den Distanzen 10, 12, 14, 17 und 20 Meter bei der Jagdausstellung in Wien wurde, er erhielt dafür eine Ehrengabe des Kaisers und die goldene Weltmeisterschaftsmedaille. Zweiter wurde H.A. Bartosch aus Wien mit 92 Treffer, er bekam den Preis der Stadt Wien sowie eine silberne Medaille mit Goldrand. Dritter wurde Konrad Eilers aus Rostock ebenfalls mit 92 Treffer, der mit einer Ehrengabe des Fürsten zu Fürstenberg und einer silbernen Medaille belohnt wurde. Aber damit nicht genug, der vierte Platz ging an Franz Freiherr von Zedlitz und Leipe aus Hannover mit 91 Treffer, er bekam eine Ehrengabe vom Fürsten von und zu Lichtenstein sowie einer silbernen Medaille – was somit dann die ersten Drei international erworbenen Medaillen deutscher Tontaubenschützen gewesen wären. Auch die weiteren Platzierungen 5 – 9 gingen nicht leer aus, sie bekamen alle Ehrengaben aus dem Adel.
Horst Goeldel war es auch der 1923 die gefüllte Taube erfand, sie wurde als „Montetaube“ (nach Monte Carlo) oder „Deutsche Jagd- und Armeetaube“ bezeichnet.

Quellangaben:
1. Hofjagd-Weidwerk-Wilderei „Jagd als Ursprung moderner Sportarten“ ISBN: 978-3-657-78258-1
2. Wikipedia „Taubenschießen“
3. Förderverein Schlosspark Plaue e.V.
4. Wiener Salonblatt Nr. 32 v. 6. August 1910 

Nach der JWM ist vor der JWM!

Nach der JWM ist vor der JWM!

Schale, GERKaum von der JWM aus Peru zurück, trafen sich die Junioren schon wieder zum traditionellen Herbst Contest in Schale. Dieser Wettkampf steht ganz im Zeichen unserer Nachwuchsschützen zwischen 14 und 20 Jahren! Ganz stark vertreten der Landesverband Hessen und natürlich Westfalen, der auch im kommenden Jahr wieder den größten Teil unserer Bundeskader stellt. Ebenfalls vertreten die Nachwuchskader aus Dänemark und Holland! 20 Traper und 34 Skeeter füllten die drei fertigen Wurfscheibenstände im Bundesstützpunkt Hopsten. Diese Schießanlage ist richtungsweisend in Sachen Sicherheit und Umweltstandard für die Zukunft aller Flintenschießanlagen. – Danke an das Team vom SSC Schale für die Organisation dieses wichtigen Wettkampfes!

Unsere Freunde aus Dänemark und Holland haben die Notwendigkeit zur speziellen Förderung der Nachwuchsarbeit ebenfalls erkannt und nehmen gern an diesem Wettkampf teil. Auffällig dabei, die hohe Anzahl von jungen Mädchen und Schülerschützen, man fühlte sich wie im Eldorado des Skeet Nachwuchses. Hier wird etwas getan, hier liegt die Zukunft unserer schönen Flintendisziplinen Trap und Skeet, da muss uns nicht bange werden!

Von Kellinghaus und Co. muss man Leistung erwarten, aber mit seinen 124 Treffern hätte ich 4 Tage nach unserer Rückreise aus Peru nicht gerechnet, denn die Zeitumstellung und die Reisestrapazen (12 Stunden Flug) sollten noch in den Knochen stecken! Aber unsere Junioren sind sehr hart im Nehmen!  Unsere WM Juniorinnen mit Isabel, Annabella und Emilie zeigten gute Leistungen. Leonard Ückermann aus Bad Salzuflen – noch Deutscher Meister der Schülerklasse 2021 in München mit Einzelscheiben – zeigte hier einen 21 Schnitt in der normalen Serie!

4 neue Schüler  aus Schale und Bad Salzuflen schossen ihren ersten Wettkampf und freuen sich schon jetzt auf die Deutschen Meisterschaften 2022 in München! Unter ihnen übrigens Tobias, der Sohn von Christine und Tino Wenzel!

Toller Nachwuchs, tolle Ergebnisse, tolles Wetter und ein toller Wettkampf insgesamt!

Ich möchte alle Landesverbände bitten, diesen Termin fest in den Kalender für 2022 einzutragen!

Hier die Ergebnisse:  TRAP  –  SKEET

JWCH Lima – Bronze im Trap Mixed Team Wettkampf

JWCH Lima – Bronze im Trap Mixed Team Wettkampf

Lima, PERWir können auch Mix! Das zeigten unsere beiden Teams gestern zum Abschluss der Flintenwettkämpfe hier bei der WM in Lima. Team GER 1 mit Marius John und Nadine Halwax und Team GER 2 mit Malte Schnieders und Lena Hubbermann gingen hochmotiviert in das Rennen, insgesamt waren 13 Teams am Start.

Nach der letzten Runde lagen beide Mannschaften mit 131 Treffern gleichauf. Malte und Lena hatten in der letzten Runde eine Scheibe zu wenig getroffen, um sicher in das Bronze-Medal-Match einzuziehen, Marius und Nadine hatten sich mit einer starken letzten Serie ran gekämpft, nachdem sie im zweiten Durchgang etwas geschwächelt hatten. Marius mit einer „Vollen“ 25-er Runde zum Schluss! Also musste ein shoot off entscheiden, welches Team um Bronze kämpft.

Hier setzten sich Team GER 1 durch und stand somit im Medal-Match um den dritten Platz gegen Spanien, die mit dem Einzelweltmeister bei den Junioren stark aufgestellt waren. Bei „Suhler“ Wetter mit Wind und Kälte legten unsere Beiden fulminant los und ließen keinen Zweifel aufkommen, wer hier Herr im Ring ist. Um mal mit den Worten unseres früheren Psychologen Roland Kant zu sprechen – beide waren im Angriffsmodus, nicht im Überlebensmodus! Konzentriert und entschlossen fegten sie die Flash-Scheiben vom Himmel, während die Spanier patzten. Am Ende ein Vorsprung von 4 Scheiben – mit 40:36 Treffern gewannen wir das Match und holten hier bei der WM nach dem Teamwettkampf bei den Juniorinnen die zweite Bronzemedaille – Wahnsinn!
Auch unser zweites Team kann auf den 5. Platz stolz sein, auch wenn es so knapp im Rennen um den Finaleinzug gescheitert ist.

Die Trap-Bilanz unseres Trips um den halben Erdball:

Einzel:

  • Marius John – Platz 6 (Finale)
  • Malte Schnieders, Platz 11
  • Jonathan Simon, Platz 25
  • Nadine Halwax – Platz 7 (shoot off ums Finale)
  • Lena Hubermann, Platz 10
  • Patricia Dannler, Platz 19

Team:

  • Junioren – Platz 5
  • Juniorinnen – Platz 3 (BRONZE)

Mixed:

  • GER 1: John / Halwax – Platz 3 (BRONZE)
  • GER 2: Schnieders / Hubbermann – Platz 5

Hallo Heimtrainer… Ihr habt gute Arbeit geleistet, dafür ein herzliches Dankeschön, ebenso an meinen Assistenztrainer Karsten Bindrich für die sehr gute Betreuung unserer Athleten hier vor Ort!
Die Vorbereitung dieser Maßnahme war sicher manchmal etwas nervig, im Endeffekt hat aber alles super geklappt – dank der Arbeit von Hanne Aslanidis im DSB und Claudia Kulla hier vor Ort in Lima.

 

Unser Nachwuchs hat toll gepunktet, auch abseits der Schießstände bei dieser WM hat die Mannschaft unvergessliche und bleibende Erinnerungen gesammelt. Insgesamt waren wir ein super Team hier in Lima, es hat großen Spaß gemacht!
Jetzt heißt es Koffer packen, dann geht es zum Schießstand und anschließend zum Airport… Auf nach Hause!

Ah, noch was… in Peru wird natürlich auch vorbildlich der Müll getrennt!

 

JWCH Lima – Entscheidung im TRAP Team Wettkampf

JWCH Lima – Entscheidung im TRAP Team Wettkampf

Lima, PERIn der letzten Nacht fielen die Entscheidungen in den Teamwettbewerben. Eine nicht gerade nervenschonende Sache, vor allem auch für den Trainer!
Unsere Juniorinnen waren sicher im Bronze-Medal-Match, der Mitkonkurrent um die Medaille kam hier aus Indien. Mit den Inderinnen hatten wir schon zusammen in den beiden Qualifikationsrunden geschossen, der Abstand nach dem Vorkampf betrug 39 Scheiben. Die amerikanischen und italienischen Juniorinnen waren uns enteilt, hier fehlten 6 Scheiben für den Einzug in das Gold-Medal-Match.

(c) Jürgen Heise

Kurz vor dem Start kam dann die Nachricht, dass doch erst die Junioren beginnen. Das hieß für unsere drei Mädels nun noch mal über eine Stunde zusätzliche Wartezeit. Unter Anspannung wie mit 380 Volt auf der Batterie nochmal warten – keine leichte Situation. Das einzige Positiv an der Situation war die Tatsache, dass sie sich den Ablauf des Finales nochmal genau anschauen konnte.

Dann ging es los, das Finale um die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften hier in Lima im Teamwettbewerb bei den Juniorinnen. Nach 5 beschossenen Scheiben bekommt das Team 2 Punkte, dass hier die meisten Treffer erzielt hat. Bei Treffergleichheit bekommt jedes Team einen Punkt – wer zuerst 6 Punkte einfährt, gewinnt das Match und damit die Medaille. Und es begann für die deutschen Farben nicht gut, die ersten beiden Punkte gingen mit 8 zu 5 Treffern an Indien. Die Wettkampferregung war deutlich zu spüren – bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme gleich im Finale, da rast der Puls – der Lauf löst sich zu schnell von der Deckung in Richtung Wurfscheibe, bremst am Ziel ab oder schießt darüber hinaus!
Nach einem kurzen Gespräch, dass nach 5 Scheiben in einer einminütigen Pause zwischen Athleten und Trainer möglich ist, ging es in das zweite Punkteduell über 5 Scheiben – jetzt kam die richtige Antwort von unseren Mädels! Deutschland 11 Treffer, Indien 7 Treffer – nun stand es 2:2!
Im dritten Umlauf dann die Führung auf 4:2 Punkte mit 9 Treffern für Deutschland, die Inderinnen trafen dagegen nur 6 Scheiben. Nun brachte der vierte Durchgang schon die vorzeitige Entscheidung – unsere 3 Juniorinnen machten mit 11:8 Treffern „den Sack zu“. Das bedeutete die Bronzemedaille, die Freude war riesig, das gesamte Team lag sich in den Armen!


(c) Jürgen Heise

Nochmal ganz herzlichen Glückwunsch an unsere Mädels, ganz besonders aber auch an ihre Heimtrainer Karsten Bindrich, Hans Goldbrunner und Jürgen Hubbermann für ihre gute Arbeit.

Unsere Junioren verfehlten den Einzug ins Bronze-Medal-Match nur ganz knapp, am Ende fehlten 2 Scheiben – sie belegten Platz 5.

Bei der Siegerehrung war es dann schon fast dunkel, das tat aber der Freude keinen Abbruch – hier machten wir zusammen mit den amerikanischen und italienischen Juniorenteams eine riesige Stimmung – Grund zum Feiern hatte wir!

Heute dann zum Abschluss der Wettkämpfe die Mixed-Team-Events.

  • GER 1 mit Halwax / John
  • GER 2 mit Hubbermann / Schnieders

Sie wollen nochmal ihr Bestes geben!
Bis bald… – Viele Grüße in die Heimat aus dem Land der Inkas!

(c) Jürgen Heise

JWCH Lima – Marius schießt den Vogel ab

JWCH Lima – Marius schießt den Vogel ab

Lima, PEREben sind wir vom Stand zurückgekommen, inzwischen ist es hier 19.00 Uhr Ortszeit. Das Finale der Junioren zog sich bis in die Dunkelheit und war zum Schluss von den Sichtbedingungen schon sehr grenzwertig. Man konnte das Mündungsfeuer sehen, die Scheiben am Ende aber fast nur noch erahnen!

Unser Marius belegte nach seinem Vorkampfkracher von 119 Scheiben im Finale der Besten den 6.Platz. Für seine erste WM-Teilnahme ein stolzes Ergebnis, Jahresbestleistung zum Saisonhöhepunkt – wir haben alles richtig gemacht! Abgezockt wie ein alter Hase holte er Runde um Runde die Scheiben vom Himmel, hier zeigte ein junger Bursche schon großes Kino!
Aber auch die anderen Teammitglieder kämpften und gaben ihr Bestes, selbst wenn bereits klar war, dass das Finale nicht mehr erreicht werden konnte. Schließlich gibt es morgen noch ein Teamwettbewerb, da zählt jede Scheibe!
Malte Schnieders mit 114 Scheiben auf Rang 11- ebenfalls eine tolle Leistung. Jonathan Simon belegte mit 107 Treffern Platz 25.

Bei unseren Juniorinnen hatte sich Nadine Halwax gestern eine sehr gute Ausgangsposition erkämpft, durch eine etwas schwächere Abschluss Serie heute musste sie dann ins shoot off um den Finaleinzug. Hier schied sie nach der zweiten Scheibe unglücklich aus. Trotzdem ein super Ergebnis – mit Platz 7 bei ihrer ersten Weltmeisterschaft kann sie erhobenen Hauptes aus diesem Wettkampf gehen!
Genau wie unsere Lena Hubbermann, die mit 109 Scheiben einen sehr guten 10.Rang belegte. Patricia Dannler dann mit 95 Treffern auf Rang 19.

Mit diesem hochmotivierten jungen Team macht es unheimlich Spaß hier in Peru!

Die Bedingungen vor Ort sind top, das Hotel hat Stil, der Schießstand ist neu gebaut. Die Peruaner sehr gastfreundlich und stets um eine reibungslose und pünktliche Organisation bemüht, der Bustransport zum Schießstand und zurück zum Hotel klappt pünktlich und minutiös!

Nur die Sonne ist hier sehr tückisch, durch den stetigen Wind bemerkt man nicht die Intensität der Sonneneinstrahlung, selbst bei bedecktem Himmel bekommt man sehr schnell einen Sonnenbrand und hat dann eine „Glühbirne“. Aber zum Glück hat unser Doc Erlewein für jedes Wehwehchen eine Arznei dabei!

Morgen geht’s dann weiter mit dem Teamwettbewerb, unsere beiden Teams sind voll auf Angriff gebürstet!

Anmerkung der Redaktion:
Leider hat uns dieser Bericht, aufgrund von einem Missverständnis, erst jetzt erreicht… – Sorry!

JWCH Lima – Skeet Mixed Team Entscheidungen

JWCH Lima – Skeet Mixed Team Entscheidungen

Lima, PERDieses neue, aber sehr interessante Format mit Punktwertung, bildete für unsere jungen Schützen den Abschluss dieser Juniorenweltmeisterschaft in Peru.

(c) Jürgen Heise

Die Teams wurden nach den Leistungen beim offiziellen Training besetzt, hier spielt die Regel der ISSF hinein, die uns zwingt sehr zeitig die Meldung zu tätigen.

  • Team 1 – Annabella Hettmer + John Kellinghaus
  • Team 2 – Isabel Wassing + Rene Bundan

Bei diesem Wettkampf schießen jeweils drei Länder in einer Rotte. Man kann sich während des Schießens gegenseitig unterstützen, aufbauen oder direkt helfend eingreifen. Eine sehr lockere, aber ansprechende Form. Natürlich sollte das Team harmonieren.
Das war bei uns keine Frage, John als Leittier und Isabel als „Mutter im Team“ erfüllten ihren Job bestens!

Unsere Ergebnisse:

  • Platz 6 für Team 1 mit 131 Scheiben
    Annabella Hettmer (22-19-21)
    John Kellinghaus (23-23-23)
  • Platz 11 für Team 2 mit 122 Scheiben
    Isabel Wassing (20-21-22)
    Rene Bundan (19-18-22)

Es fehlten unserem Team 1 lediglich 3 Scheiben bis zum Bronze Medal Match.

Die Leistungen unserer weiblichen Junioren waren top, wer bei diesen Bedingungen und dem jungen Trainingsalter unserer Schützinnen über dem 20iger Schnitt liegt, hat seinen Auftrag erfüllt.
John konnte sich stabilisieren, Rene fand auch hier seinen inneren Leitfaden nicht.
Es wurden viele Eindrücke gesammelt, es wurde über die Technik der sportlichen Gegner gesprochen, es wurden Reserven im eigenen Stil diskutiert.

Unsere jungen Sportler haben hier sehr viel gelernt und werden zu Hause mit den Heimtrainern diesen wichtigen Wettkampf auswerten.

Nun geht es nach Hause, wir übergeben den Staffelstab ans Trap-Team und wünschen ihnen viel Erfolg!