von Wolfgang Lamée | 22.03.15 | News
Al Ain, UAE (Uwe Möller) Auch heute waren wir mal fast in Finalnähe, aber eben nur fast… Vor der letzten Runde hatte Karsten noch die Chance auf den Einzug ins Finale. Erste Runde am zweiten Tag saubere 24 Treffer, zweite Runde ebenfalls. Die Fehler in beiden Runden war einfach wirklich nur Pech! Starker und böiger Wind, ein bisschen fehlendes Glück und schon ist eine Scheibe weg. Schade, aber nicht zu ändern! Die letzte Runde voll und der Einzug ins Finale wäre sicher gewesen.
Das ging auch bis zur 12. Scheibe gut, dann eine rechte Scheibe etwas zu spät gesehen, nicht sauber genug aufgenommen – Fehler! Dann zu sehr über den Fehler geärgert, die Konzentration zu weit aufgemacht, schon war die 15. – eine flache Geradeausscheibe auch noch weg! Die 20. – eine flache Rechte – der dritte Fehler, der spielte dann aber schon keine Rolle mehr… Mit 119 Treffern belegte Karsten dann in der Endabrechnung den 31. Platz. Mit 121 Scheiben mussten 6 Schützen ins Shot off um den Einzug ins Finale. Schade, ein Finalplatz wäre heute drin gewesen.
Paul kämpfte heute ordentlich, denn er hatte ja von gestern noch was gut zu machen! Zweimal 23, die letzte Runde voll – es geht doch! Sicher war für ihn heute der große Druck etwas weg, er konnte locker schießen, denn der Abstand zu den Spitzenergebnissen war für ihn aufgrund des ersten Tages uneinholbar. Das Umsetzen der Technik im Wettkampf unter Leistungsdruck – hier hat Paul noch Reserven.
Wir haben den Wettkampf auf dem Schießstand zusammen ausgewertet und erste Schlussfolgerungen gezogen. Die daraus resultierenden Maßnahmen werden nach einer Pause, die nächste Woche folgt, in Vorbereitung des nächsten Word Cup‘s (Larnaca/CYP) umgesetzt. Heute Abend reisen die Zwei zurück nach Deutschland, unsere Doppeltrap-Schützen reisen in der Nacht hier an. Zum Glück hat ja das Flugproblem noch ein gutes Ende genommen.
Morgen steht das offizielle Wettkampftraining Doppeltrap auf dem Programm. Da heißt es wieder früh aufstehen, denn um 08.20 Uhr drehen Andy und Goldi ihre erste Runde. Der Bus fährt um 06.45 Uhr vom Hotel. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Alle ziehen an einem Strang!
Wer absolut gut drauf ist, das sind unsere beiden kanadischen Schützenfreunde am Nachbartisch. Die haben Spaß hier bei diesem World Cup, trotz eher mäßiger Leistungen. Ganz bestimmt haben die auch mal im Juniorenalter angefangen, aber das ist sicher schon 50 Jahre her. Coole Typen!
von Wolfgang Lamée | 22.03.15 | News
Al Ain, UAE (Uwe Möller) Um es vorweg zu nehmen, wir konnten bei den Damen heute nicht ins Finale eingreifen, waren aber ganz knapp dran. 71 Scheiben waren für den Finaleingang nötig, und bis zur 18. Scheibe der letzten Serie lag Jana noch auf Kurs, aber dann – eine halb hohe Rechtsscheibe, etwas zu zügig angenommen – Fehler! Nach der Runde war uns schon klar, dass es nicht (noch nicht!) fürs Finale reicht. Aber trotzdem eine Steigerung gegenüber Mexico, die Tendenz zeigt eindeutig nach oben. Mit 70 Treffern 4 Scheiben mehr als in Acapulco und insgesamt Platz 9.
Unsere Weltmeisterin Katrin hatte heute Probleme, in den Wettkampf zu kommen. In den ersten beiden Runden fehlte einfach noch die Lockerheit, teilweise versuchte sie es mit der Brechstange, das ging bei den stramm eingestellten Scheiben natürlich auf Kosten der Annahme – hauptsächlich bei Rechtsscheiben. Sie machte sich selbst zu viel Druck. In der letzten Runde ließ sie dann Ihr Können aufblitzen und schoss eine saubere „Volle“. Katrin kam mit 66 Scheiben bei ihrem ersten internationalen Einsatz nach dem WM-Sieg auf Platz 33.
Bei den Männern liegt Karsten mit 49 Scheiben im Plan, muss aber morgen weiter sauber und konzentriert arbeiten. Denn im Männerbereich geht es sehr eng zu. 2 Schützen mit 50 voll, dann kommen 15 mit 49 Treffern.
Paul begann mit einer guten Startserie von 24, die zweite Serie ging mit 20 Treffern dann doch etwas vor den Baum. Die nötige Lockerheit, Fehlerverarbeitung – nicht fest werden bei einem Fehler – das steht ab nächste Woche im Heimtraining auf dem Programm. Morgen ist Wiedergutmachung und Schadensbegrenzung angesagt – aufgegeben wird nicht!
Unsere Damen treten heute Nacht die Heimreise an, morgen früh um 03.00 Uhr geht der Flieger von Abu Dhabi nach Hause. Unsere Doppeltrap-Schützen fliegen (hoffentlich!) morgen Mittag von Deutschland los, zum offiziellen Wettkampftraining am Montag werden sie dann hier ihre ersten Runden drehen.
Die offizielle Eröffnung gestern auf dem Gelände des Reitclubs war eine tolle Sache! Nach den offiziellen Reden der Ehrengäste und Honoratioren ein Kulturprogramm vom Allerfeinsten, mit Tänzerinnen, Feuerspuckern und einer bunten Lightshow. Danach dann Buffet im Clubhaus. Gegen 22.00 Uhr waren wir wieder im Hotel.
von Wolfgang Lamée | 20.03.15 | News
Al Ain, UAE (Uwe Möller) So, bevor es jetzt gleich zur Eröffnung vom Hotel auf den Stand geht, noch ein paar Zeilen an das Publikum zu Hause! Heute das offizielle Wettkampftraining für die Trapschützen hier beim WC in Al Ain.
Wir mussten aufgrund der frühen Startzeiten bei den Männern den ersten Bus um 06.45 Uhr nehmen, als wir auf dem Stand ankamen, war das große Aufenthaltszelt der Nationen noch verschlossen. Aber ein findiger Kanadier fand den Weg durch ein kleines stabiles Seitenfenster aus Aluminium, und so kamen wir dann doch nach und nach ins Zelt. Das dort keiner stecken geblieben ist, grenzt an ein kleines Wunder!
Für die Männer heute zum ersten Mal Training auf dem nagelneuen Stand A. Beim Klimatraining vor 5 Wochen war das hier noch eine wilde Baustelle. Aber nun fügt sich dieser Anlage nahtlos ein in die Reihe der anderen Stände. Nur an den Übergängen im Rollrasen erkennt man, dass dieser Stand noch nicht so lange fertig ist. Alles funktioniert tadellos, große Dächer schützen vor der doch recht intensiven Sonneneinstrahlung.
Das Training heute lief nicht schlecht. Hier die Serien:
Paul 25, 24, 22
Karsten 24, 24, 23
Katrin 23, 25, 23
Jana 24, 23, 23
Die Scheiben gehen sehr gut kaputt, man kann ordentliche Wolken schießen! Zwischen den Runden bleibt immer ein bisschen Zeit für Kontakte zu anderen Nationen. Diese Gelegenheit haben wir heute genutzt, um z.Bsp. unsere Japanisch Kenntnisse zu vervollkommnen (ein Wort kann ich jetzt schon!), und wir testeten von unseren ungarischen Sportfreunden Wildsalami (lecker!!) .Wenn man solche Momentaufnahmen schildert, dann könnte man denken, wir machen hier Urlaub. Weit gefehlt! Wir wollen morgen angreifen und um Spitzenleistungen kämpfen! Die Bedingungen sind gut, nun liegt es an uns, daraus das Beste zu machen!
Vielleicht ist einigen von euch noch der Name Daniele Cioni ein Begriff, er war ein italienischer Spitzenschütze von Anfang der achtziger bis Anfang der neunziger Jahre. Ich habe ihn heute zum ersten Mal nach langer Zeit wiedergesehen, er trainiert seit diesem Jahr die Frauen aus Kuwait.
Hinter Stand E wurde heute eine Anzeigetafel aufgebaut, die habe ich in dieser Größe beim Wurfscheibenschießen noch nicht gesehen, eher beim Stones-Konzert! Ein riesiges Teil, da erkennt man die Ergebnisse noch aus 200m Entfernung!
Also dann, Daumen drücken für morgen, Jana und Katrin schießen ihren kompletten Wettkampf, Karsten und Paul zwei Runden.
Ebenso Daumen drücken für unsere Doppeltraper, hoffentlich klappt ihre Anreise nach Abu Dhabi morgen. Ein kurzfristiger Streik bei der Lufthansa ist für solch eine lange geplante und wichtige Maßnahme sehr ärgerlich, zumal es keine Alternativen für die Anreise hierher gibt. Mit dem Auto oder dem Schiff ? Wäre sehr ungünstig!
Übrigens bekommt hier bei uns im Hotel jeder WorldCup-Teilnehmer abends persönlich einen großen Umschlag mit den neusten und wichtigsten Informationen für den nächsten Tag von einer netten Dame an der Zimmertür überreicht – wenn das kein Service ist!
von Wolfgang Lamée | 19.03.15 | News
Al Ain, UAE (Uwe Möller) Gestern Anreise der Trap-Schützen von Frankfurt zum Weltcup nach Al Ain, obwohl morgens in Deutschland noch einige Gründe dagegen sprachen. Streik bei der Lufthansa… Proteste in Frankfurt/M. gegen die Eröffnung des neuen EZB-Gebäudes – Innenstadt dicht! Dadurch, dass die Innenstadt dicht war, wollten nicht nur wir außen rum fahren, sondern alle anderen auch – also dort ebenfalls alles dicht!
Ein Grund sprach dafür: Unser Team – mit Manu in Wiesbaden! Schon am Dienstag glühten die Telefone, alles konnte noch rechtzeitig umgebucht und neu organisiert werden. So kamen wir trotzdem noch alle rechtzeitig zum Check-Inn, der Flug war sehr entspannt. Die Maschine war noch nicht mal zur Hälfte ausgebucht – also viel Platz für unsere langen Beine. Ankunft pünktlich in Abu Dhabi. Auschecken, Zoll, Waffenkontrolle – das war …wie im Märchen aus 1001 Nacht! Das ging nach den traumatischen Erlebnissen von Mexico in anderthalb Stunden so schnell und entspannt, dass wir zeitweise dachten, wir sind im falschen Film! Wir mussten die Waffen den freundlichen Zöllnern nur 1x (in Worten: einmal) vorzeigen, und zwar nur dem Zoll! Die Wartezeit durften wir im Aufenthaltsraum des Zolls verbringen, dort gab es Kaffee, Tee und Orangensaft! Dann ging es sofort zum Bus und ab zum Hotel.
Heute Morgen nach einem guten Frühstück fuhren wir mit dem Bus auf den Stand, dort fand das inoffizielles Training nach Zeitplan statt, pro Schütze zwei Runden. Auch hier draußen – alles ganz entspannt und freundlich, keine Hektik, alles lief wie am Schnürchen. Offizielle Anmeldung in der klimatisierten Gewehrhalle. Wir haben unser Quartier im großen Zelt aufgeschlagen, an einem großen runden Tisch, zusammen mit 4 japanischen Schützen.
So, ab morgen dann das offizielle Wettkampftraining – um 06.00 Uhr Frühstück, um 06.45 Uhr fährt der erste Bus zum Stand. Abends um 19.00 Uhr offizielle Eröffnung auf der Anlage. Bis jetzt also alles top hier, hoffentlich bleibt das so!
von Wolfgang Lamée | 16.03.15 | News
München,GER (Axel Krämer) Mit diesem Techniklehrgang wurde nun ganz offiziell die Wettkampfsaison der Flintenschützen eröffnet. Karsten, Paul, Andy und Jana waren noch sonnengebräunt vom letzten Weltcupeinsatz in Acapulco. Trotz Temperatursturz und den Nachwehen der Zeitverschiebung nutzten sie diesen Lehrgang um sich auf den 2. ISSF Weltcup in Al Ain (UAE) vorzubereiten.
München hatte wieder einiges zu bieten – zwar nicht ganz so extrem wie Suhl – doch trotzdem wechselten sich Sonnenschein und Nebel ab. Die Kälte jedoch blieb uns bis zum Schluss erhalten. Dieser Lehrgang stand noch einmal unter dem Technikaspekt, wie weit sind unsere Mädel und Jungs im Aufbau der sportlichen Technik. Sind sie schon wettkampfreif???
Unser Lehrgang war erstklassig besetzt, neben unseren zwei Doppeltrap-Schützen nutzten erstmalig wieder DC Kader in dieser Disziplin die Möglichkeit der Ausbildung. Der verantwortliche Disziplintrainer – Frank Günther – hatte seine Truppe bestens im Griff!
Unser Leistungsdiagnostiker E. Nixdorf bannte den momentanen Technikstand unserer Kader auf den Speicherchip. Im Aufenthaltsraum erfolgte eine sofortige Analyse. Unser DG Psychologe – Roland Kant – vermittelte abends die Basics der psychologischen Entspannung. Janine Blenke vom IAT in Leipzig vervollständigte die Betreuer Crew!
Alle Kader ackerten sich in den Pausen durch das ansprechende Steps Programm des Deutschen Schützenbundes. Hanne Aslanidis sprach am Samstagabend zu beruflichen Perspektiven, zu Bundespolizei, Bundeswehr und auch Berufsfeuerwehr, zu Nada und Wada zu Meldepflichten und den Strafen!
In der Trap Disziplin wurde der Lehrgang mit einem Ausscheidungswettkampf beendet, bei dem trotz der harten Bedingungen stolze Ergebnisse erreicht wurden!
Die Skeeter haben noch etwas Zeit, denn sie fliegen erst in der kommenden Woche nach Al Ain. Unsere Trap- und Doppeltrap-Schützen starten bereits an diesem Mittwoch in Richtung Wärme!
Eines ist gewiss, wie in Mexico schon angedeutet – werden auch die Ergebnisse in Al Ain in der Nähe der Maximalleistung liegen. Und um Quotenplätze zu erkämpfen muss man mit vorn sein! Also dann – Daumen drücken!
von Wolfgang Lamée | 10.03.15 | News
Strahlender Sonnenschein und Montezumas Rache!
Acapulco, MEX (Axel Krämer) Unsere Kader leider nach dem ersten Tag schon hoffnungslos abgeschlagen! Trotz dieser schlechten Ausgangssituation war noch einmal Kampf angesagt! Bei unserem Sven ging in sprichwörtlichem Sinne der Schuss nach hinten los! Ob es am Essen oder an einem zu kalten Getränk lag – ist nicht mehr zu ergründen. Ich musste jedenfalls öfter sein Gewehr halten, damit er den kürzesten Weg zum WC einschlagen konnte. Trotzdem schoss er in seiner letzten Runde die einzige „Volle“ unseres Teams!
Leider hatte Paul P. in Al Ain meinen gesamten Vorrat an Imodium aufgebraucht, aber Ralf konnte uns aus der Patsche helfen. Egal wie die Bedingungen waren (es wurde immerhin ein neuer Weltrekord aufgestellt) können wir mit unseren Ergebnissen nicht zufrieden sein! Natürlich haben unsere Schützen dazu gelernt, denn mit Gewalt und zu hohen persönlichen Zielstellungen kommt man nicht weiter. Felix landete mit 114 Scheiben auf dem 49. Platz, Ralf mit ebenfalls 114 Treffern auf Platz 52 und Sven letztendlich mit 107 Scheiben auf Platz 69. Das ist unsere nüchterne Bilanz!
Sven schoss mit Vincent Hancock in einer Runde und ich konnte dadurch den gesamten Wettkampf des Weltmeisters verfolgen. 100 Scheiben voll war schon eine Hausnummer – aber nun ging es in der letzten Runde um den Weltrekord! Der Wind hatte stetig zugenommen und Lucchini / ITA, Undseth / NOR und Achilleos / CYP seilten sich mit jeweils 22 Treffern in der letzten Runde ab!
Aber wie geht ein Hancock in solch eine letzte Runde? Felix war Seitenrichter und konnte diesen Kampf verfolgen! Vincent schoss meiner Meinung nach noch schneller, nicht auf Sicherheit oder etwa Verhalten – nein voll auf Angriff. Er war absolut von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt! Der Referee war in dieser Runde etwas überfordert und Vincent half ihm sogar noch bei der Tafelkorrektur – und das zweimal!
Die amerikanischen Trainer saßen neben mir und sagten, dass sie darin kein Problem sehen – Vincent macht schon sein Ding! Und er schoss 25 Wolken, da gab es keinen „Wackler“ in der Runde! Von den anwesenden Trainern aus vielen Nationen gab es stehenden Applaus für diese tolle Abschlussrunde! Immerhin mussten 122 Scheiben für das Semifinale getroffen werden, da sind wir im Moment noch weit davon entfernt!
Und im Moment hat Hancock den „Sack“ zugemacht. Er hat nicht nur 125 voll geschossen, sondern auch noch im Semifinale 16 und im Gold Medal Match 16 Scheiben getroffen! Das ist wahrscheinlich ein Rekord für die Ewigkeit! 3 Italiener im Finale – Luccini Platz 2 und Fillipelli Platz 3!
Die Rechnungen sind bezahlt und die Koffer werden gepackt, heute Abend noch die Abschlussveranstaltung am Strand – dann geht es in Richtung Heimat! Es bleiben uns nur noch knapp 2 Wochen bis zum nächsten Weltcup in Al Ain! Packen wir es an!