Sportlich oder Olympisch Trap
Das sportliche Trapschießen ist seit dem Jahr 1900 olympisch und somit eine der ältesten olympischen Schieß-Disziplinen und generell Sportarten seit Wiedereinführung der olympischen Spiele der Neuzeit 1896 überhaupt. Damals beteiligten sich 31 Schützen aus 4 Nationen.
Ablauf
Es werden Serien von jeweils 25 Wurfscheiben mit Schrotpatronen auf weiße, gelbe, orange oder schwarze Wurfscheiben geschossen. Die Stände, von denen geschossen wird, liegen nebeneinander im Abstand von 3 Metern und befinden sich auf einer Linie, die parallel in einem Abstand von 15 Metern hinter der oberen Kante eines Bunkers, in dem 15 Wurfmaschinen in Gruppen von je 3 montiert sind. Die Linie, die durch die Achse dieser mittleren Trapmaschine und durch die Mitte des dahinterliegenden Schützenstandes verläuft, bildet mit der Bunkerkante einen rechten Winkel (90°). Von jeder der 5 Maschinengruppen werden 2 nach links und 2 nach rechts sowie 1 gerade oder fast gerade Wurfscheibe abgeworfen. Die Einstellung der 15 Wurfmaschinen erfolgt nach einer Liste von insgesamt 9 Wurfschemata, wobei pro Wettkampf über 125 Wurfscheiben entweder 2 oder 3 davon zur Maschineneinstellung vorher ausgelost werden. Sollten auf großen Trapschießständen 5 Bunker zur Verfügung stehen, dann werden selbstverständlich auch 5 von den 9 Schemata ausgelost, nach denen die Maschinen dann für den Wettkampf eingestellt werden. Während der dem Wettkampf vorangehenden Trainingstage (offiziell ist 1 Trainingstag) werden die dabei verwendeten Schemata vor der Auswahl der Wettkampfschemata herausgenommen.
Der zum Schießen an die Reihe kommende Schütze löst, nach Einsetzen der Waffe in die Schulter und Anschlagsaufbau, durch Abruf elektroakustisch das Abwerfen einer Scheibe aus. Danach wartet er, bis der rechts von ihm stehende Schütze „seine” Scheibe abgerufen und beschossen hat, um sich dann selbst auf dessen Position zu begeben. Nachdem jeder Schütze 25 Wurfscheiben beschossen hat (jeweils 5 pro Position 1 bis 5), ist diese Serie beendet. Die Wurfscheiben erreichen beim Abwurf eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h.
Die Teilnehmer absolvieren ihren Wettkampf in sogenannten Rotten, bestehend aus je 6 Schützen. Mannschaften in Teamwettbewerben bestehen aus je drei Schützen.
Beim „sportlichen Trap“ werden die Scheiben vom Schützen mündlich abgerufen; geschossen wird (im Gegensatz zum jagdlichen Anschlag) im Voranschlag, das bedeutet, der Schaft der Waffe liegt beim Abruf bereits an der Schulter des Schützen und die Wange auf dem sogenannten Schaftrücken. Dabei wir die Wange, um einen guten Kontakt mit der Flinte herzustellen, fest auf den Schaftrücken gepresst. Gegenüber dem Jagdlichen Trapschießen ist also beim Olympischen Trapschießen die Distanz des Schützen zur Abwurfeinrichtung größer (+5 m in Österreich, in der BRD + 4 m). Die Scheiben fliegen darüber hinaus weiter und sind daher auch schneller. Als Treffer wird gewertet, wenn der Schiedsrichter nach dem Schuss erkennen kann, dass sich ein „sichtbares Stück“ von der Scheibe gelöst löst.
Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 mm und einem maximalen Schrotgewicht von 24,5 g (Standart-Trapmunition ist 24g / 2,41 mm “Nr 7,5“)
Die Verwendung von Stahlschroten hat sich aus Sicherheitsgründen (gefährliche Abpraller durch das harte Material) nicht durchgesetzt. Untersuchungen haben ergeben, dass sich das elementare Blei im Boden der Schießanlage (fast immer im Freien) nicht löst, sondern einkapselt, sodass eine Umweltgefährdung (nach momentanem Erkenntnisstand) nicht in dem Maße besteht, wie zunächst befürchtet.
Wurfscheiben
Gemäß Reglement des Internationalen Schießsport Verbandes (ISSF) hat sie in allen Disziplinen einen Durchmesser von 110mm, eine Höhe von 25mm und ein Gewicht von 105g. Die Farbe der gewölbten Scheibe oder die Bemalung der Oberseite kann schwarz, weiß, gelb oder orange sein. In speziellen Fällen, wie z.B. den Halbfinale und den Medaillienmatches und/oder Fernsehübertragungen sind die Wurfscheiben mit Farbpulver versehen, sogenannte Flash-Tauben, wodurch bei einem Treffer eine sichtbare Farbwolke in der Luft entsteht.
Woher kommt der Begriff Trap?
Der Begriff Trap kommt aus dem englischen „Trap = Falle“. Damit bezog man sich ursprünglich auf die Käfige, aus denen früher lebende Tauben zum Abschuss freigelassen wurden.