Erfolgreicher Abschluss bei der Weltmeisterschaft in Moskau

Erfolgreicher Abschluss bei der Weltmeisterschaft in Moskau

Moskau, RUSAnstrengende, aber durchaus auch erfolgreiche Tage der Flintenschützen vor den Toren Moskaus. Die Fox Lodge, ein Prestigeobjekt der Russischen Föderation – oder ihres Präsidenten – mit tollen Schießanlagen hinterließ bei uns einen positiven Eindruck. Und der Trainer kassierte seine erste gelbe Karte der Saison!

Die Organisation dieser Weltmeisterschaft lag in den Händen von Petros Kyritzis aus Zypern. Auf Grund der hohen Teilnehmerzahlen hatte er sich für eine drei Tagesvarianten entschieden.
So schossen Männer und Frauen am ersten Tag 50 Scheiben, am zweiten Wettkampftag 25 plus das Finale der Frauen und dann am dritten Wettkampftag weitere 50 Scheiben für die Männer einschl. Finale.

Die Männer begannen morgens bereits um 8:00 Uhr, dann folgten die Frauen ab 12:00 Uhr und die Juniorinnen nach 15:00 Uhr. Für die Sportler eine entspannte Variante – aber für die Trainer hieß es 5:45 Uhr Frühstück – 6:15 Uhr Fahrt zum Stand, die Finalzeiten 17:00 Uhr und 18:00 Uhr. Danach zurück zum Hotel und gegen 21:00 Uhr das Abendessen. Alles nicht so richtig gesund, aber trotzdem sehr gut durch den Veranstalter organisiert. In Russland dürfen die Waffen nicht den Stand verlassen, sie wurden jeden Tag in einer Art Bunker eingelagert. Patronen kauften wir hier vor Ort, die Preise hatten WM Niveau!

Das Starterfeld erstklassig besetzt, alle Rio Olympiasieger vor Ort. Wir rechneten schon mit einer Dominanz der Skeetnationen wie Italien, Russland und den Amerikanern!
Dass die Amerikanerinnen aber so deutlich das Feld beherrschten, damit hatte wohl Keiner gerechnet. Der 1. und 4. Platz bei den Damen, der Mannschaftssieg – Platz 1-3 bei den Juniorinnen und auch hier der Mannschaftssieg! Das sind schon 6 Medaillen bei nur zwei Entscheidungen!

Unsere Juniorinnen kämpften um jede Scheibe, auch wenn der Wettkampfdruck seine Spuren hinterließ (Maria Kalix in der letzten Serie 18; Valentina Umhöfer in der zweiten Serie 18) wurden ihre Anstrengungen mit der Bronzemedaille im Team belohnt! Eva Reichert schoss konstant und letztendlich fehlten ihr nur zwei Scheiben zum Finaleingang. Unsere Juniorinnen konnten die Italiener als auch die Russen hinter sich lassen!

Nele Wißmer traf sehr gute 70 Scheiben und belegte den 13. Platz. Die Finaleingangsleistung von 72 Scheiben bestätigte die sehr gute Besetzung des Starterfeldes!

Bei den Männern dann ein ganz anderes Bild – keine Amerikaner im Finale – weder bei den Junioren noch den Männern. Wie zu erwarten, ging es voll zur Sache!. Wer ganz vorn mitspielen wollte, musste schon im Bereich seiner persönlichen Bestleistung ankommen. Unsere Ausgangssituation nicht schlecht – Sven Korte zur DM in München 122 und Vincent Haaga 120! Leider war unser dritter Mann (Tilo Fritze) aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen. Ihn vertrat hier vor Ort unser Traper und Doppeltraper Andy Löw. Er machte seine Sache toll, auch wenn in der Leistung noch Reserven lagen (90 Treffer – Platz 110) so bereicherte er doch durch seine absolut sportliche Art unser gesamtes Team!

Ihr habt ja mittlerweile die Ergebnisse verfolgt und den Kampf unserer Starter miterlebt. Es war wirklich bis zur letzten Scheibe überaus spannend, aber nicht gut für das Nervenkostüm der Trainer!

Nach dem zweiten Wettkampftag stand fest, dass 122 Scheiben getroffen werden mussten, um in das Finale zu gelangen. Sven hatte Pech auf dem linken Stand – eine Herde von Sika Hirschen und Kälbern belagerte den Stand und ließ sich auch nicht vertreiben. Sven musste über diese Tiere hinweg schießen – ein unhaltbarer Zustand. Das erging aber allen Schützen dieser Rotte so!

Vincent zog seine Bahn, schoss die erste Runde am dritten Tag voll – 98 Treffer! Dann in der letzten Runde bereits der erste Fehler auf Stand 4 die Einzelscheibe. Bärenstark zog er durch – 24 und somit 122 und Einzug in das Finale. Beim Shoot off um die BIB Nummer schoss er gleich die zweite Doublette auf Stand 4 vorbei. Dann aber lief es im Finale wie geschmiert, Vincent auf Position 5 und nacheinander schob er sich Platz für Platz nach vorn!
Erst flogen die zwei Russen raus, dann der Schwede und nun ging es schon um die Medaillen. Nachdem der Zypriote ausschied stand Vincent auf dem zweiten Platz. Rosetti aus Italien war nicht zu schlagen, aber unser Vincent setzte ihn ganz schön unter Druck!


 

Eine Hammerleistung – erst vor einer Woche Deutscher Meister in München und nun  Vizeweltmeister der Männer in Moskau!

Andys Patronen wurden kontrolliert und es wurden blaue Schrotbecher festgestellt – da der Schütze bereits im Hotel war, erhielt der Trainer im großen Mannschaftszelt – ganz offiziell und ernst, vor allen anderen Nationen die gelbe Karte durch Willi Grill!

Nun kann man ja leider nicht in die Patronen schauen, die man ganz offiziell vor Ort kauft! Jetzt wurde unser „Ersatzskeeter“ jeden Tag kontrolliert – das jedoch ließ Andy kalt!

Hier an dieser Stelle nochmals einen Dank an das ganze Team – es war eine tolle Mannschaft, die gemeinsam um jede Scheibe kämpfte, dank auch an die Trainer und unseren Physio. Die tolle Stimmung im Team hat garantiert zu diesem Erfolg beigetragen!

Unsere Mannschaft ist heil und munter wieder in Deutschland gelandet. Übrigens haben sich mit ihren diesjährigen Leistungen Katrin Wieslhuber und Vincent Haaga für das Weltcupfinale in Indien Ende Oktober qualifiziert!

WM Moskau: Anreise und Training der Skeeter

WM Moskau: Anreise und Training der Skeeter

Moskau, RUSNach einem kurzen Flug von nicht einmal drei Stunden sind wir pünktlich um 16:00 Uhr am Dienstag in der russischen Hauptstadt Moskau gelandet. Der Zeitunterschied mit nur einer Stunde ist fast zu vernachlässigen und so waren wir voller Optimismus, dass wir deutlich eher in unserem Hotel sind als unsere Vorgänger. Na ja, die Passkontrolle raubte uns schon eine geschlagene Stunde – aber dann am Gepäckband Freude – alles private Gepäck da – und auch die Waffen fanden wir letztendlich.

Dann ab zur „Red Line“ der Zollabfertigung – der Skeeter Fedorov regelte dort alles – und trotzdem brauchten wir 4,5 Stunden um den Flughafen zu verlassen. Kopien werden hier noch per Hand gemacht.
Kaum raus aus dem klimatisierten Bereich verspürten wir die „Schneeluft“! Es war A… kalt! Im Bus dann in zwei Stunden bei 15 Grad von Moskau zur Fox Lodge, mitten im Wald von Irgendwo. Waffen abgeben und endlich merkte auch der Fahrer die Kälte im Bus und drehte die Heizung voll auf – Rekord 30 Grad im Bus. Erst Frostbeule und dann Grillhähnchen – es war toll.
Gegen 1 Uhr waren wir dann im Hotel und im Bett!

Nachdem es bei den Trapern noch recht freundlich war, so traf uns die volle Wucht der Regen- und Kältewelle. Unser Zelt konnten wir Gestern gar nicht beziehen, wir suchten uns eine warme Ecke in der Luftgewehrhalle. Aber alles überhaupt kein Problem – waren wir doch die kalten Regenböen aus München gewohnt. Unsere Freunde der Firma Krieghoff halfen uns bei dem Erkunden des Schießstandes, Platz und Personal spielt hier eine untergeordnete Rolle!
Alles ist sehr weitläufig und wer keine Akkreditierung hat, wird nirgends durch gelassen – Sicherheitskontrollen überall! Übrigens ist ein Hauptsponsor die Firma „Kalaschnikov“, sie haben einen Truck vor Ort, indem die Geschichte der Firma gezeigt wird, wenn denn der verantwortliche Mann Lust hat.

Wie Ihr wisst, wird Andy Löw auch noch im Skeet Wettkampf starten – die fleißigen Helfer von Krieghoff haben ihm eine Waffe angepasst! Danke nochmals an das Krieghoff-Team für die tolle Unterstützung!
Das Training wurde von Allen sehr intensiv genutzt und war wirklich gut. Ungewöhnlich nur die zeitliche Einteilung – Männer schießen am Vormittag, die Damen in der Mitte und am Abend die Juniorinnen.

Heute begannen die Wettkämpfe, ich fuhr mit Felix bereits um 6.15 Uhr mit dem ersten Bus – das bedeutet 5:45 Uhr Frühstück. Die Männer folgen um 7:30 Uhr, die Damen um 11.45 Uhr und die Juniorinnen um 13:15 Uhr. 124 Männer, 59 Junioren, 65 Frauen und 37 Juniorinnen am Start! Wir schießen an drei Tagen (50 – 25 – 50) unser Programm, Morgen das Damen Finale und am Samstag dann die Männer.

Es werden spannende Kämpfe… Morgen dann mehr zu den Wettkämpfen und der Entscheidung bei den Damen und Juniorinnen!

Viele Grüße aus der Taiga!

Ernüchterung Pur in Moskau

Ernüchterung Pur in Moskau

Moskau, GERHeute nun der letzte Tag unserer Herren und Junioren. Ich beginne mal bei unseren Jüngsten. Hier konnte keiner unserer Schützen an ihr eigentliches Niveau anknüpfen. Trotz ihres kämpferischen Einsatzes blieben die gewünschten Treffer aus. Annahmefehler, taktisches Verhalten, Verlust des Selbstvertrauens  nur so kann ich mir diesen Wettkampf erklären. Alle Mühe hilft nicht und eines sei hier angemerkt, dass alle drei ihr Bestes versucht haben. Aber diesmal die Umsetzung nicht gelungen ist – Schade! Dieses Mal wurde das Sprichwort gerecht „Im Sport verliert mal öfter, als man gewinnt!

 

Jeremy Schulz 104 – Platz 37, Johannes Kulzer 102 – 42 Platz, Jonas Bindrich  94 – 47 Platz

Bei unseren Herren der große Hoffnungsschimmer Andy Löw mit seinem starken Start von 74 Scheiben. Heute  Morgen Auftaktserie 23, alles im grünen Bereich. Dann die Abschlussserie, gleich zwei Fehler im ersten Block, Verunsicherung zeigte sich und es folgten im Serienverlauf noch zwei Fehler. Am Ende 118 und Platz 27. Andy einst beim Doppeltrap zu Hause hat nach dem Wegfall der Disziplin  aus dem olympischen Programm in diesem Jahr mehrmals gezeigt, dass er auch Trapschiessen kann. Mexico 120, die Qualifikation zur WM und EM mit Leistungen von 120 Treffern gemeistert. Er muss sich nicht verstecken und wird in Zukunft mit in der Spitze vertreten sein.

Paul Pigorsch und Stefan Veit haben es nicht vermocht sich im vorderen Feld zu etablieren. Zuviel  Ungereimtheiten und Konzentrationsschwächen zeigten dies deutlich. Mit Platz 79 und 100 waren beide doch ziemlich weit abgeschlagen.

Morgen beginnen dann die Wettkämpfe im Mixed-Team-Trap. Unsere Mannschaften sehen wie folgt aus.

Katrin Quooß und Andreas Löw
Sonja Scheibl und Paul Pigorsch.

…und Daumendrücken nicht vergessen!

Vom gesamten Team die besten Genesungswünsche an unseren Bundestrainer Uwe Möller.

Trap Juniorinnen und Frauen ohne Finalteilnahme bei der WM

Trap Juniorinnen und Frauen ohne Finalteilnahme bei der WM

Moskau, RUSIch kann meine paar Zeilen schon sehr früh zu Papier bringen, da wir leider knapp an den Medaillenrängen gescheitert sind. Unsere Bettina Valdorf gestern noch mit 46 Treffern auf Position 3, kam in ihrer dritten Runde überhaupt nicht in Fahrt und beendete diese mit einer schwachen 19. Am Ende 65 Scheiben, eine Scheibe am Finale vorbei, aber es mussten sechs Juniorinnen um vier Finalplätze stechen. Leider war uns das Glück nicht hold und Betty schloss ihre erste Weltmeisterschaft mit einem sehr guten achten Platz ab. GLÜCKWUNSCH.

Unsere Europameisterin Marie-Louis war mit den ersten beiden Runden überhaupt nicht mit sich im Reinen. Heute zeigte sie was wirklich in ihr steckt und konnte mit einem 24ziger Durchgang den Wettkampf auf Platz 14 beenden.
Vor wenigen Tagen wurde sie noch Deutsche Meisterin mit hervorragenden 66 Scheiben. Hier in Moskau schien für Kathrin Murche leider nicht die Flintensonne. In keiner ihrer drei absolvierten Runden fand sie ihre Form und so musste sie diese WM mit dem 19. Platz für sich verbuchen.
Im Teamwettbewerb fehlte uns die eine berühmte Scheibe zur Medaille. Platz 4 am Ende des Tages.

 

Auch unsere Frauen schlossen ihren Wettkampf heute ab und hier waren es zwei Scheiben zum Finaleingang, welche unserer Katrin Quooß am Ende fehlten. 47 Scheiben zum Auftakt, heute 3 Fehler im ersten Fünferblock und dann zog sie durch – 22 klingt nicht schlecht, aber reicht halt nicht. Als 10. der besten Schützinnen der Welt kann Katrin erhobenen Hauptes diese gute Platzierung für sich verbuchen.
Sarah und Sonja taten sich von Beginn an schwer. Sonja mit grippalem Infekt schon angereist, konnte sich nicht auf die wesentliche Sache dem Schießen konzentrieren, immer wieder Hustenanfälle, dass macht die Sache nicht wirklich leichter. Mit 63 Scheiben und Platz 42 ging für sie der Tag dem Ende entgegen. Unsere Noch-Juniorin Sarah startet bei den Damen, BT Uwe Möller sprach ihr nach dem Qualifikationserfolg in Berlin sein vollstes Vertrauen aus und sie durfte hier in Moskau starten. Auch wenn sie selbst sicher nicht zufrieden sein wird, so bescheinigen wir das Trainerteam hier vor Ort, dass auch ihre Zeit kommen wird, wo sie dann auf dem Treppchen stehen wird.

 

Die Junioren und Männer gehen Morgen in ihren dritten Wettkampftag, von welchem ich dann auch berichten werde.

Unsere Athletenmanagerin Hanne Aslanidis und die drei Juniorinnen werden uns heute Nacht verlassen und die Heimreise antreten. Guten Flug und der Hanne, dem Mitarbeiterteam im DSB sowie dem Förderkreis Wurfscheibe vorab ein großes Dankeschön, dass wir mit eurem Engagement hier unseren schönen Sport ohne Stress und Hektik ausüben dürfen.
Einer der Mitglieder des Förderkreises, die Firma Krieghoff ist auch vor Ort und wer unseren Ralf Müller und Helmut Span kennt, der weiß, dass es mit ihnen keine schlechte Laune gibt.
Bis Morgen und den Gewinnern bei der DM in den männlichen Klassen unseren herzlichsten Glückwunsch.